Kapitel 7 – Draco

Dieses Mal kam Harry ziemlich geschafft von Remus' Unterricht zurück. Er wurde wiederholt das Ziel des Electrificus-Zaubers, prinzipiell einem Blitzschlag, der das Opfer sowohl einen elektrischen Schlag versetzte, sich durch Verbrennungen beim Opfer bemerkbar machte, als auch durch seinen Einschlag eine erhebliche mechanische Wirkung auf sein Opfer ausüben konnte, eben wie ein echter Blitz. Remus erklärte den Siebt-Klässlern, wie man den Fluch ausführte und auch wie man ihn abwehren konnte oder seine Wirkung abschwächte.

Jedes Mal musste Harry als Versuchskaninchen herhalten.

Zum Mittagessen verpasste er seine Freundin Ginny, doch er wusste, dass sie noch etwas in der Bibliothek nachschlagen wollte und so machte er sich keine Sorgen. Nachdenklich verfolgte sein Blick Draco und Parvati, die gemeinsam den Gang entlang in die große Halle kamen. Draco hatte sich wirklich geändert. Er war zwar immer noch ein Arschloch, doch zumindest nicht gegenüber Parvati. Und ihr einstiger Hass aufeinander war verflogen, wie Rauschwaden im Wind. Wenn sie mal gemeinsam über einem Problem brüteten, arbeiteten sie perfekt und ohne Probleme zusammen. Draco erwies sich wirklich als ein Naturtalent, was Zaubertränke anging und selbst Hermine konnte noch etwas von ihm lernen. So schätzten sie seine Gesellschaft im Gryffindor-Gemeinschaftsraum zumindest, wenn es um Hausaufgaben von Snape ging. Harry und seine Freunde revanchierten sich natürlich, wenn es um Hausaufgaben in anderen Fächern ging, so war Harry z. B. ungeschlagen in Verteidigung gegen dunkle Künste. Doch am überraschtesten war Harry, dass Draco auch von seiner Freundin, die ja ein Jahr jünger war, als er und Draco, Hilfe annahm, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Doch sie war nicht nur ein Jahr jünger, sie war auch eine Weasley, was die Tatsache noch verwunderliche machte. Doch ihn als Freund zu bezeichnen, wäre übertrieben gewesen. Er war immer noch sein altes Arrogantes selbst, das ab und an über die Armut der anderen insbesondere der Weasleys lästerte und sich selbst für etwas besseres hielt. Ginny zwinkerte ihm wissend zu, wenn Draco sich mal wieder über die Armut der Weasleys lustig machte und meistens gleich mit über Harry herzog. Niemand außer ihr und seinen besten Freunden wusste, dass Harry steinreich war. Sie hatten keinen Vergleich, aber wahrscheinlich hatte er mehr Geld, als Malfoy, doch das brachte er nie zur Sprache, es war Harry einfach nicht wichtig.

Eines hatte sich Malfoy jedoch abgewöhnt. Das Wort ‚Schlammblut' war nie wieder von ihm zu hören und er respektierte Hermine inzwischen offen, für ihr umfangreiches Wissen und noch etwas zeigte er offen, seine innige und ehrliche Liebe für Parvati.

So beendete Harry nachdenklich sein Mittagessen. Nun wurde es Zeit zum Unterricht für Zaubersprüche zu gehen.

Er genoss den Unterricht mit dem kleinen Professor Flitwick. Er hatte seit dem letzten Jahr keine Probleme mehr mit Zaubersprüchen und er kannte die meisten bereits vom ‚Unterricht' mit den Ahnen.

Wenn der Unterricht gut lief und die Schüler den Stoff schnell genug begriffen, so dass sie am Ende der Stunde noch etwas freie Zeit über hatten, überredete Flitwick ihn, ein paar der Zauber der alten Magie oder der schamanischen Magie zu zeigen. So war es zum Ende des letzten Schuljahres gewesen und so würde es auch dieses Jahr wieder sein. Normalerweise hasste es Harry, im Mittelpunkt zu stehen, doch er konnte Flitwicks Flehen einfach nicht widerstehen und die Begeisterung in den Augen des kleinen Zaubersprüchelehrers entschädigte ihn für alles.

Auch die Schüler nahmen ihm das nicht übel, nicht mal Ron, der ja selbst viele der Zaubersprüche beherrschte. Im Gegenteil, sie waren genauso begeistert wie Flitwick und sie behandelten Harry nicht anders, als sonst auch. Sie wussten ganz genau, dass er diese Demonstrationen sofort einstellen würde, wäre es anders und sie wussten auch, das Harry trotz all seinen fantastischen Fähigkeiten, ein normaler Mensch war und das schätzten sie an ihm.

Flitwick begrüßte sie wie immer mit seiner fiepsigen Stimme. Nach sechs Schuljahren machte sich niemand mehr über den winzigen Zauberspruchmeister lustig. Alle hatten ihn schätzen und respektieren gelernt und erkannt, dass ihm auf dem Gebiet der Zaubersprüche niemand das Wasser reichen konnte, was sowohl wissen als auch Power anging, abgesehen vielleicht von Dumbledore selbst, Harry und eventuell Ginny.

„So liebe Schüler. Wie ihr wisst, stehen dieses Jahr die Prüfungen für eure UTZ-Grade an. Daher werden wir heute mit einer kleinen Wiederholung beginnen."

Die Schüler stöhnten auf.

„Zunächst wiederholen wir den Vinculum-Zauber. Wer kann mir sagen, was er bewirkt?"

Einige Hände schossen nach oben.

„Harry?" forderte Flitwick ihn auf.

„Es handelt sich um den Fesselzauber. Das Opfer wird von kräftigen Stricken gefesselt und zwar abhängig von der Stärke und der Kunst des Zauberers."

„Richtig. Zwei Punkte für Gryffindor. Möchtest du mal nach vorn kommen, dass wir den Zauber noch mal demonstrieren können?"

„Klar."

Harry ging schnellen Schrittes vor zu dem Lehrer, der wie immer auf einem Stapel Bücher stand.

„Ich werde dich jetzt mit dem Zauber belegen, Harry." sagte Flitwick und rief „Vinculum"

Feste Seile schossen aus dem Zauberstab Flitwicks und Harry wurde von den Füßen bis zum Hals fest mit den Seilen verschnürt und er konnte sich nicht mehr bewegen.

„Seht ihr? Mein Zauberspruch ist einer von der stärkeren Sorte, wenn ich das mal in aller Bescheidenheit sagen darf. Daher ist er nahezu komplett in Seile gehüllt und kann sich nicht mehr bewegen. Wer kann mir sagen, wozu dieser Zauber gut ist? Ja, Miss Patil?"

Parvati grinste leicht und antwortete: „Abgesehen, dass er nützlich ist, um Opfer zu fesseln und sie von einer eventuellen Flucht abzuhalten, ist er praktisch in einem Duell, da der Zauberer sich nicht mehr bewegen kann und seinen Zauberstab nicht mehr einsetzen kann."

„Richtige Antwort... zwei Punkte für Gryffindor." sagte Flitwick begeistert, doch er stockte, als sein Blick auf Harry fiel.

Eine Linie golden strahlenden Lichts begann sich von seinen Füßen gerade nach oben zu seinem Hals über das Seil zu ziehen. Als die Linie das letzte Seil erreicht hatte, fielen die Seile entlang der Linie zerschnitten von ihm ab. Flitwicks Augen weiteten sich überrascht. Dann deutete Harry mit seinem Zeigefinger auf den kleinen Professor, grinste und rief: „VINCULUM"

Ein scheinbar endloses Seil schoss aus Harrys Finger und wickelte den kleinen Professor ein, so dass dort, wo er eben noch gestanden hatte, ein riesiges Knäuel aus Stricken entstand. Harry beendete schließlich den Zauber, als von Flitwick nichts mehr zu sehen war.

Zunächst herrschte einige Sekunden absolutes Schweigen, dann begannen die Schüler zu lachen, nur Hermine warf ihm einen strafenden Blick zu. Doch Harry wusste, dass Flitwick ihm das nicht übel nehmen würde. Solange niemand zu schaden kam, war er immer für Späße zu haben, selbst, wenn sie wie hier auf seine Kosten kamen.

Mit einem Wink seiner Hand ließ Harry die Seile verschwinden und befreite Flitwick.

Wie er erwartet hatte, lachte Flitwick und deutete eine leichte Verbeugung gegenüber Harry an.

„Nun, den Teil mit dem Duell sollten sie wohl vergessen, wenn sie einmal Mr. Potter gegenüber stehen. Einen Zauberer, der so versiert in der stablosen Magie ist, hält es nicht wirklich auf, wenn man ihm die Hände fesselt. Allerdings glaube ich nicht, dass sich irgend jemand von ihnen darum reißt, Mr. Potter in einem Duell gegenüber zu treten."

Die Klasse lachte zustimmend.

„Nebenbei bemerkt, war das ebenfalls ein sehr mächtiger Fesselzauber, aber von ihnen sind wir ja inzwischen nichts anderes gewohnt. Fünf Punkte für Gryffindor. Sie dürfen sich setzen. Kommen wir zum nächsten Zauber..."

Die Stunde verging wie im Flug.

Zum Abendessen musste er natürlich Ginny alles haarklein berichten, wie er sich im Unterricht angestellt hatte und so weiter. Sie lachte natürlich herzlich, dass Harry sich einen Spaß mit Remus erlaubt hatte und sie nickte anerkennend, dass er ähnlich wie McGonagall, die Schüler zunächst mit einem beeindruckenden Auftritt gefesselt hatte. Sie betrachtete ihn mitleidig, als er ihr von Remus' Rache erzählte und ihr berichtete, wie sich sein ganzer Körper im Moment anfühlte. Etwa als wäre er von einem knallrümpfigen Kröter überrannt worden.

Sie linderte sein Leiden mit einem leidenschaftlichen Kuss und entführte ihn in ihren gemeinsamen Raum, wo sie ihn zunächst mit einer zärtlichen Massage entspannte und ihn anschließend nach allen Regeln der Kunst verführte.

Draco ging derweil gerade zurück vom Gryffindor-Gemeinschaftsraum, wo er sich mit seiner Freundin Parvati getroffen hatte, zu seinem Gemeinschaftsraum in Slytherin.

Plötzlich wurde er in eine dunkle Ecke gezerrt, die Hand vor den Mund gepresst, damit er nicht schreien konnte. Die unbekannte Gestalt drückte ihm jedoch nur einen Brief in die Hand, der mit schwarzem Wachs versiegelt war, und verschwand ungesehen in den Schatten des Ganges.

„Merkwürdig!" murmelte Draco. Er steckte den Brief ein und ging weiter.

Im Gemeinschaftsraum wurde er von einigen der älteren Schüler mit missfälligen Blicken bedacht. Er ignorierte sie inzwischen. Er wusste, dass sie zumindest Symphatisanten des dunklen Lords waren und er wusste, dass es sie störte, dass er sich mit einer Gryffindor traf und sich inzwischen halbwegs mit Potter verstand. Jahrelang war er Potters Todfeind gewesen, doch inzwischen hatte er seine Prioritäten neu gesetzt und gab seinen intensiven Gefühlen für Parvati eindeutig vorrang, vor seiner Fehde gegen Potter. Und als sie das einmal aus der Welt geschafft hatten, erkannte Draco auch, dass Potter ein ernstzunehmender Gegner für den dunklen Lord war von ihm ganz zu schweigen. Ein Malfoy kämpfte immer auf der Seite des Gewinners und wenn auf dieser Seite nun auch seine Geliebte stand und es die Seite des Lichts war, konnte es Draco nicht besser treffen, denn insgeheim hasste er die Brutalität und die Methoden der dunklen Seite. Und schließlich kam hinzu, dass Draco anerkennen musste, dass Harry genau das war, was alle anderem von ihm dachten, ein wahrere Held und doch blieb er auf dem Boden der Tatsachen. Er war einfach in Ordnung, nicht dass Draco das vor ihm je zugeben würde.

Allein in seiner Unterkunft öffnete er den Brief und las ihn schweigend:

Geschätzter Mr. Malfoy,

ich möchte sie an ihre Loyalitäten erinnern und daran, wer ihr wahrer Meister ist. Natürlich folgen sie wie vorgesehen, den Fußstapfen ihres Vaters und schließen sich meinen Diensten an, keine Frage. Schließlich sind sie ja ein wahrer Malfoy und treten nun das Erbe ihres leider in meinen Diensten verschiedenen Vaters an. Die Konsequenzen einer Ablehnung brauche ich ihnen ja nicht zu schildern.

Um Ihre Loyalität zu beweisen, werden sie mir über Potters Schwächen berichten. Das dient aber nur der Absicherung, falls die folgende Maßnahme fehlschlagen sollte. Ihnen wird in den nächsten Tagen eine kleine Phiole mit einer blauen Flüssigkeit zur Verfügung gestellt. Diese werden sie Potter unauffällig verabreichen. Darin befindet sich ein verzögert wirkendes, nicht nachweisbares Gift, gegen das es kein Gegenmittel gibt.

Wenn sie diese Aufgabe ordnungsgemäß erfüllen, werden sie den Platz ihres Vaters in meinem inneren Zirkel einnehmen.

Voldemort

Als er den Brief zu Ende gelesen hatte, ging er in einer grünen Flamme auf und hinterließ nicht mal Asche.

Seufzend sank Draco auf sein Bett zurück. „Irgendwann musste ja mal so was geschehen. Jetzt kann ich beweisen, ob es mir mit der guten Seite wirklich ernst ist."

murmelte er und schloss die Augen.

In der Nacht träumte er, wie er von Voldemort in den Zirkel aufgenommen wurde. Er kniete vor Voldemort und fühlte sich nackt und hilflos, doch er war nicht nackt. Er trug eine schwarze Robe, die Kapuze zurückgeschlagen. Voldemort schien ihn auszulachen. Weitere Gestalten in schwarzen Roben bildeten einen weiten Kreis um ihn und Voldemort, der innere Zirkel.

Der dunkle Lord befahl ihm, Harry zu vergiften, der an einen Pfahl gefesselt war. Ihm wurde schlecht, als er in die grünen Augen blickte, die voller Verzweiflung waren. Doch er verabreichte Harry das blaue Gift.

Dann ging er zurück zum dunklen Lord und verneigte sich vor ihm.

„Ich habe getan, was ihr von mir verlangt habt, mein Lord."

„In der Tat, Draco. Doch bevor ich dich zu meinem Diener mache, wartet eine weitere Aufgabe auf dich, nur eine Kleinigkeit." hisste der dunkle Lord in seiner unnatürlichen Stimme und der Blick seiner roten Augen bohrte sich in die seinen. Ein kalter Schauder lief über seinen Rücken.

Der dunkle Lord trat beiseite und enthüllte einen Altar aus schwarzem Stein und auf ihn gefesselt lag... Parvati.

Unbewusst trat er einen Schritt zurück, doch ein unwiderstehlicher Zwang trieb ihn dazu, auf den dunklen Lord zuzutreten und den goldenen Dolch aus seiner Hand zu nehmen. Ein unwiderstehlicher Zwang, brachte ihn dazu, auf Parvati zuzugehen und den Dolch zu heben. Wieder sah er Verzweiflung in den Augen seines Opfers, doch auch Verrat und Enttäuschung.

„NEEEIIIINNN!" schrie Draco.

„Oh, doch, Draco. Du wirst es tun. Ich kann nicht zulassen, dass sich ein Todesser von deiner edlen Herkunft mit einer Gryffindor abgibt. TÖTE SIE!"

Gegen seinen Willen senkte sich seine Hand und der Dolch bohrte sich durch das zarte weiche Fleisch genau in ihr Herz, das Herz, das ihn einst geliebt hatte, wie er sie liebte. Fassungslos sah er, wie ihre Augen brachen und das Leben diesen wunderbaren einzigartigen Körper verließ.

Gebrochen trat er wieder vor den dunklen Lord.

„Du wirst ein treuer Todesser sein, Draco, genau wie dein Vater vor dir." sagte der dunkle Lord und lachte grauenerregend und die Todesser um ihn herum lachten mit.

Voldemort nahm Dracos Arm und schob den Ärmel der schwarzen Robe nach oben. Dann zog er seinen Zauberstab und rief laut ‚Morsmodore!' und so bekam Draco das dunkle Mal eingebrannt. Unaussprechliche Schmerzen durchfuhren ihn.

Schreiend wachte er auf. Doch Merlin sei Dank, genoss er aufgrund seines Reichtums und nicht zuletzt, weil er als einer der wenigen Slytherins vollkommen auf der guten Seite stand und damit ein Außenseiter in seinem Haus war, einige Privilegien unter anderem ein eigenes Zimmer. So verhallte sein Aufschrei ungehört.

Er stellte fest, dass eine kleine gläserne Phiole  mit einer leuchtend blauen Flüssigkeit auf seinem Nachttisch stand. Er nahm sie und betrachtete sie eingehend, dann steckte er sie in seine Tasche.

Er hatte seine Entscheidung getroffen.

@Mia: Also, das mit deiner Motivation ist ja lieb gemeint, aber mir hilft weder ein Kissen, noch ein Hocker oder ein Kaminfeuer ;-)

Es gibt nur zwei Sachen, die helfen könnten, erstens, ich brauche viel mehr Zeit... Urlaub, einen Tag der 48 Stunden hat oder so und ich müsste ohne Schlaf auskommen und zweitens, ich müsste mit all meinen anderen Geschichten fertig sein. Denn genau das ist das eigentliche Problem. Ich habe im Augenblick +++ BITTE NICHT BÖSE AUF MICH SEIN+++ nicht so viel Lust an dieser Geschichte weiter zu schreiben. Ich arbeite gerade lieber an ‚Dunkle Zeiten' und an ‚Seraphim'

@werder: Ich werde sicher irgendwann weiter schreiben (s.o.) aber ich brauch meine Zeit. Und ich plane, in einem von dem nächsten Kaps wieder etwas Quidditch einzubauen (vielleicht mal etwas mehr)

@mia: Ja, noch mal ;-) Vielleicht überleg ich mir deinen Wunsch mit dem Quidditch doch noch mal *fg* Du hast recht, es wird langweilig, wenn Harry immer nur gewinnt...

@alle reviewer: VIELEN, VIELEN... DANK für eure reviews. Ich freue mich, dass euch die Geschichte so gut gefällt. Dennoch kann ich euch nicht versprechen, dass ich in Zukunft schneller weiter schreibe. Aber ich verspreche euch, dass ich auch diese Geschichte irgendwann beende. (Hab ich glaub ich schon mal *grins*)