Kapitel 9 – Dracos Opfer

Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig. Harry setzte seinen Unterricht fort und seine Schüler waren von ihm begeistert. Entgegen seiner Ankündigung in seiner ersten Stunde machte ihnen der Unterricht Spaß und seine Motivation brachte sie dazu, viel von dem Stoff zu lernen. Harry fand einen guten Mix zwischen Theorie und Praxis. Und besonders gefiel den Schülern, dass er die Theorie immer mit einigen Erlebnissen von ihm und seinen Freunden untermalte.

Schließlich am Freitag hatte er wieder Unterricht mit seinen Erstklässlern.

Einer der Gryffindors meldete sich sofort nach der Begrüßung.

„Ja? Wie ist dein Name?"

„Bryan Miller, Mr. Potter. Sie wollten uns doch die Geschichte über die Kammer des Schreckens erzählen."

Harry dachte nach, „Also schön, ich mache euch ein Angebot. Ich erzähle euch eine Stunde über die Kammer des Schreckens, doch ihr müsst den Unterrichtsstoff nacharbeiten, den wir sonst durchgenommen hätten. Das bedeutet, dass jeder von euch eine Rolle über die den Jelly-Leg-Fluch, den Rictustempra-Fluch und den Furunkulus-Fluch schreibt und wie man sich davor schützen kann. Wollt ihr das?"

Die Schüler sahen sich an. Die Gryffindors meldeten sich zuerst als Zustimmung und zögerlich folgten die Slytherins.

„Also schön. Aber zuerst mal möchte ich eure Hausaufgaben vom letzten mal."

Die Schüler brachten sie nach vorn und legten sie auf den Lehrertisch.

„Ok, machen wir etwas Unterricht daraus. Wer hat schon mal etwas von der Kammer des Schreckens gehört?"

Zwei Drittel der Schüler meldeten sich.

„Du! Was weißt du über die Kammer?"

„Nur, dass es sie geben soll, doch keiner weiß wo sie ist und dass sie von Slytherin gebaut worden sein soll. Und sie soll vor einigen Jahren geöffnet worden sein."

„Wer weiß noch mehr als das?"

„Emily!" sagte Harry lächelnd.

„Die Kammer wurde in ihrem zweiten Schuljahr hier geöffnet. Sie beherbergte ein Monster, dass die Schüler versteinerte und die Schule wäre beinahe geschlossen worden. Sie haben das Monster besiegt."

„Sehr gut. Was ihr bisher gesagt habt ist richtig. Slytherin baute die Kammer und versteckte ein Monster darin. Es handelte sich dabei um einen Basilisken."

Die Schüler starrten ihn entsetzt an.

„Wir wussten zuerst nicht, was es war. Meine gute Freundin, Hermine Granger fand schließlich nach intensiven Studien heraus, dass es ein Basilisk sein müsste. Doch bevor sie es uns sagen konnte, wurde auch sie versteinert. Sie hielt jedoch eine Notiz in ihrer Hand, die ich später entdeckte, als ich sie im Krankenflügel besuchte. Die Schule sollte geschlossen werden, als eine Schülerin entführt wurde. Die Schülerin war die jüngere Schwester meines besten Freundes, Ginny Weasley. Einige von euch kennen sie sicherlich. Sie wurde in die Kammer des Schreckens verschleppt."

„Aber wie haben sie sie gefunden, Mr. Potter? Die Lehrer haben die Schule mehrmals durchsucht und die Kammer nie gefunden?" fragte Anthony.

Harry sah ihn böse an und der Schüler murmelte leise: „Verzeihung, Mr. Potter."

Harry nickte und beantwortete die Frage, „Die Kammer war und ist versteckt und nur ein Parselmund kann sie öffnen. Daher hat sie niemand vor mir gefunden. Auch wir hatten Probleme damit. Ich möchte euch nicht sagen, wo sie ist. Wir haben sie jedoch schließlich gefunden und ich konnte sie öffnen."

Die Schüler schluckten, als sie realisierten, dass Harry eben zugegeben hatte, ein Parselmund zu sein. Emily meldete sich.

„Ja, Emily?"

„Sie sind ein Parselmund, aber sie haben die Kammer nicht geöffnet. Vo... Voldemort konnte doch nicht ins Schloss. Wer hat die Kammer dann geöffnet?"

„Eine sehr gute Frage. Eine junge Schülerin hat das Tagebuch eines Tom Vorlost Riddle gefunden. Doch es war kein gewöhnliches Tagebuch, sondern es war verzaubert, mehr noch, er hat sein sechzehnjähriges Selbst in dem Buch konserviert. Dieses Selbst hat es geschafft in den Geist der Schülerin einzudringen und sie zu unterwerfen. Sie war praktisch besessen. Der Geist Riddles im Körper der Schülerin öffnete die Kammer, denn Riddle ist auch ein Parselmund. Der Geist zehrte unten in der Kammer von Miss Weasleys Lebensenergie und wenn ich sie nicht gefunden hätte, wäre sie gestorben und Riddle hätte einen Körper gehabt. Als ich dazukam und Riddle erkannte, wer ich war, schnappte er sich in einem Augenblick meiner Unaufmerksamkeit meinen Zauberstab und richtete ihn auf mich. Dann sagte er mir, wer er war. Tom Vorlost Riddle ist niemand anderes als Lord Voldemort. Das kurioseste daran ist, finde ich jedenfalls, dass Riddle Senior ein Muggel war und demnach ist Voldemort ein Halbblut. Und doch hasst er nichts mehr, als alles, was nicht reinblütig ist."

Die Schüler starrten ihn an, doch keiner zweifelte mehr an seinen Worten, als Harry genau den Zauber ausführte, wie Riddle damals in der Kammer und die Buchstaben seines Namens vertauschte.

„Dann rief er den Basilisken um mir zu zeigen, wie mächtig er war. Ich konnte ihn nicht beeinflussen und rannte. Fawkes schwebte zu mir, ließ den sprechenden Hut fallen und hackte dem Basilisken die Augen aus, so konnte er mich nicht mehr versteinern.

Ich nahm den Hut und griff instinktiv hinein. Ich spürte etwas festes, griff es und als ich es herauszog hielt ich ein Schwert in der Hand, aber nicht irgendeins. Es war das Schwert Godric Gryffindors. Ich konnte es aus dem Hut ziehen, weil ich ein Nachfahre Gryffindors bin. Ich kämpfte mit dem Basilisken, der so viel größer war als ich. Ich hatte wohl noch nie so viel Angst, aber ich musste Ginny retten, das war alles was zählte. Schließlich biss der Basilisk nach mir und ich schaffte es, ihm das Schwert durch den Rachen in seinen Schädel zu rammen und dabei hat er mich mit seinem Zahn durchbohrt."

Harry zeigte ihnen den Zahn des Basilisken und sie Schüler ächzten auf.

„Riddle lachte schauerlich und in diesem Moment erkannte ich, was ich tun musste. Ihn selbst konnte ich nicht verletzen, denn er war noch nicht ganz körperlich, deshalb rammte ich den Zahn in das Tagebuch. Die Essenz seines Geistes wurde zerstört, genau wie sein Halbwesen. Ginny erwachte darauf hin und ich wäre kurz darauf durch das tödliche Gift des Basilisken gestorben, hätte Fawkes mit seinen Tränen mich nicht geheilt. Er trug uns dann auch nach oben zurück in das Schloss. Ihr seht also, manchmal muss man weglaufen, um sich zu schützen. Manchmal muss man kämpfen, um sich und seine Freunde zu schützen. Wer wann und in welchem Umfang gegen das Böse antritt muss natürlich jeder für sich entscheiden. Doch ich hätte nicht eine Sekunde gezögert, mein Leben für Ginny zu opfern und damals waren wir noch nicht mal befreundet. Auch sie hat bereits ihr Leben für mich riskiert... zum Beispiel im letzten Jahr, als sie sich zwischen Pettigrew und mich geworfen hat und einen für mich bestimmten Todesfluch abbekam. Diese Opferbereitschaft ist es, die uns letztlich den endgültigen Sieg über Voldemort bringen wird. So, hat noch jemand Fragen?"

doch dann klingelte es schon und die Stunde war zu Ende. Leise und sprachlos strömten die Schüler aus dem Raum. Harry hoffte, dass er die Saat des Zweifels unter den Slytherins gesät hatte.

Remus war natürlich wieder im Unterricht anwesend gewesen und kam langsam auf ihn zu.

Er legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

„Hat es sich wirklich so abgespielt?"

Harry nickte ernst.

„Die Schülerin, die besessen war..." setzte Remus vorsichtig an.

„Ja, das war Ginny."

„Das muss hart gewesen sein... für euch beide."

„Ja. Aber besonders für Ginny. Stell dir vor, wie sie sich gefühlt haben muss, als sie herausgefunden hat, dass sie eine ihrer besten Freundinnen versteinert hat. Und sie war noch so jung, Moony." seufzte Harry bedrückt.

„Ist sie darüber hinweg?"

„Ich glaube schon."

„Ich denke, eure Beziehung hilft ihr dabei." sagte Remus ernst.

Harry nickte und lächelte, „Das ist keine einseitige Sache."

„Ich weiß." sagte Remus und auch er lächelte.

„Ich werd dann mal schauen, wo sich meine Seelenpartnerin gerade rumtreibt." sagte er und verschwand lautlos.

„Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen." seufzte Remus und erwartete die nächsten Schüler.

Er fand sie am See und begrüßte sie mit einem Kuss. Dann setzte er sich neben sie und beide schauten auf den stillen See, dessen spiegelglatte Oberfläche nur von den Bewegungen des Kraken unterbrochen wurde.

„Harry! Wie war dein Unterricht?"

„Ganz gut. Sie haben an meinen Lippen gehangen, als ich ihr von der Kammer erzählt habe." sagte er lächelnd.

„Hast du ihnen alles erzählt?" fragte sie etwas unsicher.

Harry blickte ihr tief in die Augen und sie erkannte in seinen grünen Augen nur pure Liebe, Zuneigung und Sorge um sie.

Er nickte, „Im großen und ganzen schon. Ich habe allerdings nicht gesagt, wer die Schülerin war, die von Voldemort besessen war, aber einige der intelligenteren könnten es sich bestimmt zusammen reimen. Es könnte gut sein, dass Emily dich mal darauf anspricht. Sie ist wirklich eine clevere Schülerin. Aber keine Sorge, ich denke, sie ist diskret."

Sie schmiegte sich an ihn, „Du hättest es ihnen ruhig sagen können, Harry. Es ist ja die Wahrheit."

„Ginny, ich möchte nur nicht, dass du fälschlich beschuldigt wirst. Ich weiß, dass du es warst, aber ich weiß auch, dass du absolut nichts dagegen tun konntest. Im Gegenteil, dass du das Tagebuch überwunden hast, wenigstens für eine kurze Zeit, beweist mir, wie stark du bist. Doch es wird einige geben, die das nicht verstehen."

„Danke. Du bist der beste, Harry."

„Was du bisher von Emily erzählt hast, erinnert mich ziemlich an unsere Hermine."

„Ja, das war mein erster Gedanke. Sie ist hochintelligent. Und wie Hermine ist sie Muggelgeboren. Ich glaube nicht, dass die muggelgeborenen Zauberer die Magie verunreinigen, ich glaube, das frische Blut hält sie am Leben."

„Da ist etwas dran." sagte Ginny, doch sie erstickte jede weitere Diskussion mit einerm Kuss. Er küsste sie sanft zurück und dann etwas leidenschaftlicher.

Sie genossen den Rest des Nachmittags in trauter Zweisamkeit..

Am Abend geschah es dann. Draco kam in den Gryffindor-Turm gestürmt und eilte auf Harry zu. Er hatte eine Nachricht in der Hand und reichte sie Harry. Harry las sie.

"Du wirst für deinen Verrat büßen, Malfoy!"

Harry sah ihn ernst an, „Hat dir irgend jemand etwas getan?"

Draco schüttelte den Kopf.

„Nein, bisher noch nicht."

„Wer hat dir die Nachricht gegeben?" fragte Harry.

„Keine Ahnung. Als ich vom Abendessen kam, lag sie auf meinem Nachttisch."

„Wir haben also wieder keine Spur. Verdammt!" fluchte Harry.

Dann fragte er Draco, „Hast du etwas herausgefunden, wer es sein könnte."

Draco schüttelte den Kopf.

Sie dachten beide nach.

„Was könnten sie vorhaben?" fragte Harry.

„Keine Ahnung. Normalerweise bestraft der dunkle Lord Verräter persönlich. Ich habe hier keine Angst um mich. Außerdem habe ich einen Portschlüssel bei mir, der mich in Sicherheit bringt."

„Clever! Aber du bist ja nicht umsonst in Slytherin."

„Danke... denke ich." sagte Draco, dann sah er sich um.

„Hast du Parvati gesehen? Sie wollte sich schon vor einer Stunde mit mir treffen."

Harrys Augen weiteten sich. „Nein, ich habe sie heute überhaupt noch nicht gesehen, wo du es sagst."

Draco wurde blass.

„Wir... wir müssen sie finden."

Harry nickte und legte Draco die Hand auf die Schulter „Bleib ruhig, Draco. Zuerst mal stellen wir fest, ob sie im Schloss ist."

„Aber... das dauert Stunden."

„Nein, dauert es nicht. ACCIO KARTE DER RUMTREIBER!"

Kurz darauf hielt er ein gefaltetes Pergament in der Hand.

Er tippte es mit seinem Zauberstab an und sagte: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin."

Damit erwachte die Karte zum Leben und Dracos Augen weiteten sich.

Harry suchte den Gryffindor-Turm ab und dann den Rest des Schlosses.

Schließlich kam ihm eine Idee, er tippte die Karte an und sagte laut: „Draco Malfoy."

Die Karte zeigte ihm sofort wo Draco war und der Punkt leuchtete sogar auf.

„Parvati Patil!"

Die Karte blieb wo sie war und nach einem Moment erschien ein Text: „Subjekt nicht auffindbar."

Harry seufzte, „Sie ist nicht mehr im Schloss. Wir sollten Dumbled..."

„Nein! Ich werde sie finden." rief Draco entschlossen und lief aus dem Zimmer.

Kurz darauf kam Ginny zu ihm. „Du schaust schon wieder so ernst, Harry."

„Parvati... sie wurde scheinbar entführt und der Grund ist Draco."

Ginny wurde blass: „Parvati..."

Plötzlich erschien McGonagall im Raum und eilte auf Harry zu: „Mr. Potter, bitte folgen sie mir zum Direktor. Und er sagte, sie sollten ihre Karte mitbringen... was auch immer damit gemeint ist."

Harry nickte und sie eilten zum Direktor.

Dort ließ Dumbledore sie sofort herein.

„Harry, ich fürchte, eine Schülerin ist verschwunden..."

„Parvati. Ich weiß und nein, sie ist nicht mehr im Schloss."

Dumbledore wirkte erschüttert, genau wie McGonagall.

Harry berichtete, wie er das von Draco erfahren hatte. Dann alarmierte Dumbledore den Orden des Phönix.

Zwei Stunden später verließ Harry ergebnislos das Büro und eilte zurück zu Ginny.

Er traf sie mit Hermine und Ron im Gemeinschaftsraum.

„Habt ihr es schon gehört?" fragte er. Die beiden nickten.

„Gut, Dumbledore weiß Bescheid und hat den Orden alarmiert. Doch bisher wissen wir noch nichts. Ich will es auf eigene Faust versuchen... kommt mit."

Sie sahen ihn überrascht an, er öffnete ein Portal und kurz darauf standen sie in ihrem Raum.

„Du willst wieder Verbindung zu Voldemort aufnehmen?" fragte Ginny besorgt.

Harry nickte ernst.

„Ihr passt auf! Wenn ich erwache, fragt mich etwas um zu sehen, ob ich ich selbst bin."

„Ok." sagte Ron entschlossen und zog seinen Zauberstab. Ginny sah ihn entsetzt an, doch Harry drückte beruhigend ihre Hand und nickte ihr zu.

„Auf geht's!" sagte er und schoss die Augen. Er setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und leerte seinen Geist. Dann tastete er seine Verbindung zu Voldemort vorsichtig ab und bewegte sich mit seinem Geist langsam zu ihm.

Was er sah, ließ ihn erstarren.

Er flüsterte zu seinen Freunden: „Parvati! Sie liegt vor ihm, gefesselt. Er spricht den Cruciatus. Draco! Er... er wird festgehalten und muss es mit ansehen..."

Dann erstarb seine Stimme, doch seine Augen bewegten sich unablässig.

„Sieh her, Draco! Das bringt dir dein Verrat! Crucio!" rief Voldemort.

Draco riss sich los und rannte zu ihr.

„Parvati! Halt durch! Ich liebe dich doch!"

Sie lächelte ihm tränenüberströmt zu.

Er hielt ihre Hand. Dann sah er Voldemort wütend an.

„Dafür zahlst du!"

Dann zog er einen kleinen Anhänger aus seiner Tasche und drückte ihn Parvati in die Hand. Anschließend zog er aus dem Stiefel einen Ersatzzauberstab und murmelte in dem Moment: „Activato!" als ihn der Strahl von Voldemorts Zauberstab traf und zurück schleuderte. Der Anhänger war ein Portschlüssel und er hatte es geschafft, ihn zu aktivieren, nur hatte er leider den Kontakt dazu verloren, bevor er aktiviert wurde und Parvati wurde allein davon gerissen. Er hatte nun keine Möglichkeit mehr, zu entkommen. Er fasste sich und sah seinem Schicksal ins Gesicht. Sein typisches Malfoy-Grinsen schlich sich in sein Gesicht.

„Du Idiot!" schrie Voldemort und kurz darauf wand sich Draco unter dem Einfluss des Schmerzfluches.

„Ginny! Er hat Parvati mit einem Portschlüssel gerettet. Sieh nach, ob sie im Schloss ist und wenn ja, bring sie her!" forderte sie Harry auf. Sie nahm sich die Karte und verschwand aus dem Raum.

„Es spielt keine Rolle, ob deine kleine Hure entkommen ist, oder nicht. Dich wollte ich und dich habe ich. Du hast mich verraten und du hast Schande über deine Familie gebracht!" hisste der dunkle Lord.

„Oh nein! Mein Vater hat Schande über meinen Namen gebracht. Ich bin es nicht, der sich vor einem Halbblut verneigt!"

„Schweig! CRUCIO!"

Über eine Minute hielt Voldemort den Fluch auf Draco und der ging in die Knie.

Auch Harrys Narbe schmerzte höllisch und platze auf. Warmes Blut lief ihm über das Gesicht. Hermine nahm ein Taschentuch und tropfte das Blut ab. Sie bemerkte, dass kalter Schweiß auf Harrys Stirn stand und sah Ron besorgt an. Doch sie wagte nichts zu sagen, denn es war offensichtlich, dass Harry unter hoher Anspannung stand und voll konzentriert war.

Draco sah entschlossen auf und spuckte vor dem dunklen Lord auf den Boden.

Plötzlich weiteten sich seine Augen kaum merklich und er fixierte mit seinem Blick einen Punkt schräg hinter dem dunklen Lord... Er sah Harry genau in die Augen. Harry ‚sah' an sich herunter und stellte fest, dass er ein kaum sichtbarer Schemen war... er musste es geschafft haben, eine Astralprojektion von sich zu erzeugen.

Wieder sprach Voldemort den Cruciatus auf Draco und Harry wurde langsam wütend. Wut und Hass auf Voldemort übermannten ihn und er spürte, wie sich die Magie in ihm ballte.

Dracos Augen weiteten sich... nur Harry bemerkte es, aber er wusste nicht warum. Harry begann, fieberhaft zu überlegen, wie er Draco helfen konnte.

„Ich gebe dir noch eine Chance, Draco. Schließ dich mir an!"

„Niemals du dreckiges verrücktes Halbblut!" spie Draco.

„CRUCIO!"

Draco wand sich, aber er kämpfte. Schließlich stand er auf, noch immer unter dem Einfluss des Fluches und hielt seinen Kopf stolz erhoben. Er sah Harry an. Wo er eben noch eine kaum sichtbare Projektion von Harry gesehen hatte, sah er nun die milchig weiße Gestalt eines Drachens und dessen Augen leuchteten grün und der Blick wirkte furios. Er erhob sein Haupt stolz und nickte Harry ein letztes Mal zu.

„So, Draco! Du hast mich verraten! Wer nicht für mich ist, ist gegen mich... Nun wirst du büßen. AVADA..."

Und im selben Moment schrie Harry in dem privaten Raum wütend auf und seine Freunde zuckten zusammen, denn sie hörten nicht den Schrei eines Menschen, sondern ein unheimliches tiefes Grollen, dass ihnen einen Schauer über den Rücken jagte.

AN: Sorry, wieder nur ein kurzes Kapitel... ich habe das unbestimmte Gefühl, dass diese Geschichte kürzer wird, als ihr Vorgänger, aber ich denke, die Handlung kommt langsam etwas in Schwung.

.... Ts! Ts! Ts! Und schon wieder so ein fieser Cliffhanger. Und ich habe für das Folgekapitel noch nicht mal ein einziges Wort geschrieben... Asche über mein Haupt. Ich habe wirklich kaum noch Zeit zum schreiben. Verdammt!

Irgendjemand meinte, das was Harry und Ginny in ihrem Raum machen wäre nicht jugendfrei. Nun das ist wohl wahr, deswegen... PG13, ab sofort. Ich versuche, mich mit dem nächsten Kapitel zu sputen. Bis dahin... Ciao!