Kapitel 11 – Get in to motion

Die Aufregung der Schüler und Lehrer ebbte in den nächsten Tagen etwas ab. Sämtliche Hogsmeade-Wochenenden wurden als Reaktion auf den Vorfall gestrichen.

Jack und Penny lebten sich gut in der Schule ein und sie bauten eine sehr lose Freundschaft zu Harry und seinen Freunden auf, es wäre zu auffällig gewesen, wenn sie plötzlich die besten Freunde gewesen wären. Hinzu kam, dass Draco mehr als nur überzeugend die Rolle eines Fans spielte und damit Creevy glatt Konkurrenz machen konnte und das begann Harry mächtig zu nerven. Er war sich fast sicher, dass Draco alias Jack das aus purer Absicht machte.

Doch er hatte nicht allzu viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Er war damit beschäftigt, den Unterricht zu planen, seine Studien mit Ginny zusammen fortzuführen und überdies herauszufinden, was Voldemort hinsichtlich des Kristalls unternahm. Nicht zuletzt war der gesamte Phönixorden dabei herauszufinden, was aus dem Kristall aus Durmstrang geworden war. Bislang wussten sie nur, dass er vermutlich irgendwo in der Muggel-Welt gelandet war.

Zwei Wochen nach Dracos und Parvatis ‚Dahinscheiden' schließlich, waren die beiden auf dem Weg in die Bibliothek, als Jack seine Freundin plötzlich am Arm festhielt und ihr bedeutete, ruhig zu sein.

Schnell zog er sie in den Schatten einer Nische. Sie befanden sich noch im ersten Stock, nahe den Kerkern. Penny sah ihn fragend an und er deutete auf einen Lichtschein, der unter einer Tür eines Klassenraums hervorleuchtete. Das an sich war nichts ungewöhnliches, doch sie beide wussten, dass dieser Klassenraum schon ewig nicht mehr benutzt worden war und so nahe dem Slytherin-Territorium war das auf jeden Fall eine Untersuchung wert.

Jack lehnte sein Ohr an die Tür um zu lauschen, doch er schüttelte den Kopf.

„Verdammte paranoide Slytherins, sie verwenden einen Schallschutzzauber."

Penny grinste und zog ein Langziehohr aus der Tasche und hielt es ihm vor die Nase.

Jacks Augen leuchteten auf und er murmelte: „An diesen Zauber haben sie bestimmt nicht gedacht."

Er nahm ihr das Ohr ab und sie zog ein zweites aus ihrer Tasche. Beide schoben die Ohren unauffällig unter dem Türschlitz hindurch und steckten sich die Enden in ihre Ohren.

„Pansy und Stinger!" murmelte Jack verächtlich, als er die Stimmen vernahm.

„Sting, wir müssen tun, was unser Meister verlangt." flehte Pansy, „Du kennst die Strafe für Versagen."

„Ich weiß. Aber wie um alles in der Welt sollen wir Potter und Weasley dieses Elixier unterjubeln?"

„Was machte das Elixier noch mal?"

„Es erzeugt ein spezifisches Muster, jedes Mal wenn sie Magie anwenden."

„Und warum will der dunkle Lord das anwenden? Warum bringt er sie nicht gleich um?"

„Er hat aus seinen Fehlern gelernt. Wenn sein Attentatsversuch nächste Woche fehlschlägt, wird Potter sicherlich irgendwo in Sicherheit gebracht und so kann er ihn jederzeit verfolgen."

„Aha. Und wie genau, will er Potter diesmal beseitigen?"

„Weißt du, nächste Woche ist doch ein Quidditch-Spiel. Einer der Gäste wird nicht sein, was er zu sein scheint...."

Pansy kicherte in Vorfreude.

„Was ist nun mit dem Elixier?" fragte Stinger.

„Weißt du, das Elixier ist Geruchs- und Geschmacklos. Hast du mich heute Mittag irgendwo gesehen?"

„Nein, ich habe mich schon gewundert."

„Tja, der Vielsafttrank ist schon eine feine Sache. Ich habe es geschafft, das Elixier in den Kürbissaft von beiden zu geben."

„Pansy, du bist eine Schlange. Wozu zerberech ich mir die ganze Zeit den Kopf, wie wir ihnen den Trank verabreichen?"

„Ich wollte halt nur wissen, was genau der Trank anrichtet."

„Du bist viel zu neugierig."

„He, ich bin eine Slytherin."

Danach hörten sie offensichtliche Kuss-Geräusche und sie zogen ihre Ohren schnell zurück.

„Wir müssen Harry warnen!" sagte Jack und zog Penny hinter sich her, als er auf den Gryffindor-Turm zu eilte.

Schnell erreichten sie das Portrait der fetten Dame und sie sagten das Passwort.

Im Gemeinschaftsraum sahen sie sich verzweifelt nach Harry um, glücklicherweise entdeckten sie ihn und Ginny in ihrer bevorzugten Ecke beim Studium.

Sie versuchten sich möglichst unauffällig zu ihnen zu gesellen.

Harry sah überrascht auf.

„Hi Jack, Penny. Kann ich euch irgendwie helfen?"

„Harry," flüsterte Jack aufgeregt, „Es ist etwas passiert."

Harrys Augen verengten sich und er wob einen Schallschutzzauber um sie herum.

„Schieß los!"

„Harry, Pansy hat euch beiden heute ein Elixier in euren Kürbissaft gemischt. Sie war durch den Vielsafttrank getarnt."

„Seltsam, ich habe nichts ungewöhnliches bemerkt. Du Gin?"

„Nein."

„Das ist auch nicht Sinn der Sache, es ist lediglich ein Tracing-Elixier. Der dunkle Lord kann euch nun aufspüren, wann immer ihr aktiv Magie einsetzt. Leider konnten wir nicht herausfinden, um welches Elixier es sich genau handelt, aber vielleicht kann uns Professor Snape dabei helfen."

„Warum braucht er ein Tracing-Elixier? Ich meine, er weiß doch, dass wir in Hogwarts sind." fragte Ginny.

„Das ist der nächste Punkt. Es ist ein weiterer Anschlag auf Harry geplant beim nächsten Quidditch-Match, kommende Woche. Sollte dieser fehlschlagen, geht der dunkle Lord davon aus, dass ihr in Sicherheit gebracht werdet. Daher ist das Elixier sozusagen eine Versicherung für ihn."

Harry nickte nachdenklich.

„Danke D... Jack. Wir werden das umgehend mit Dumbledore besprechen." sagte Harry.

Er machte sich mit Ginny auf den Weg.

Sie schilderten Dumbledore den Vorgang und er zog Snape dazu.

„Tut mir leid, Professor, ich weiß nicht, welches Elixier der dunkle Lord verwendet hat. Ich habe ihm kein Tracing-Elixier gebraut. Ich kann es jedoch vielleicht anhand einer Blutprobe herausfinden, doch das erfordert eine Menge Zeit, da ich vermutlich viele Experimente durchführen muss."

Dumbledore nickte und entließ ihn, nachdem ihm Harry und Ginny je eine Blutprobe übergeben hatten.

„Wir werden soweit gezwungen sein, bei diesem Plan mitzuspielen." seufzte Harry.

Dumbledore nickte und seine Augen funkelten.

„In der Tat, Harry. Es ist jedoch ein glücklicher Zufall, dass wir inzwischen unserem Ziel etwas näher gekommen sind. Wir haben eine Spur zum Kristall gefunden. Ihr beide könntet euch auf die Suche nach ihm machen und da ihr in der Muggelwelt seid, benötigt ihr keine Magie und solange ihr keine einsetzt, wird euch Voldemort nicht finden. Und im Notfall könnt ihr immer noch Magie einsetzen, wenn ihr in Gefahr seid."

Harry nickte, „Das wäre mal eine interessante Abwechslung. Wir würden auf Muggel-Art Detektiv spielen. Voldemort würde nie auf die Idee kommen, dass wir uns unter den Muggeln frei bewegen... das ist etwas, dass er nie in Betracht ziehen würde. Wir wissen auch, dass er noch keine Spur zu dem Kristall hat, es droht uns also auch daher keine Gefahr."

„So sehe ich das auch. Du bist unter Muggeln aufgewachsen, Harry, das ist also kein Problem. Aber was ist mit dir, Ginny? Traust du dir das zu?"

„Hmm... es erfordert sicher etwas Umstellung, aber solange ich mit Harry zusammenbleibe, sollte das kein Problem sein." sagte sie sicher und sah ihren Freund liebevoll an.

„Du brauchst ein paar Muggelsachen für den ersten Tag, dann können wir einkaufen. Vielleicht borgt dir Hermine etwas. Zur Sicherheit werden wir ein extra Konto auf einen anderen Namen einrichten, falls Voldemort irgendwie die Gringotts-Konten überwacht. Wir könnten von Potters Place starten und den Z8 nehmen. Aber das Fahrzeug ist auf meinen Namen zugelassen und es ist zu luxuriös. Wir müssten uns umgehend ein neues besorgen, was mit unserem Kapital kein Problem wäre.

Dann sollten wir unser Aussehen verändern. Ginnys rote Haare sind sehr auffällig. Wir können aber keine Magie verwenden, weil wir nicht wissen, wie lange wir Undercover sein werden... also Muggeltechnik."

„Hey, wenn ich meine Haare färben muss, bist du auch fällig!" sagte Ginny herausfordernd.

Harry grinste und nickte.

„Du hast bereits sehr gute Gedanken dazu. Wir haben eine knappe Woche Zeit, alles vorzubereiten. Ich werde einen Transfer veranlassen, denn wenn ihr selbst zu Gringotts appariert, würde das bereits auffallen. Der Transport zu deinem Manor wird durch einen von mir generierten Portschlüssel erfolgen. Es ist nur die Frage, wie wir in Kontakt bleiben."

„Könnten sie ein Handy soweit verzaubern, dass es auch hier in Hogwarts funktioniert?"

„Nein, aber für Grimmaulds-Place könnte es klappen. Wir müssten jemand dort stationieren... vielleicht Tonks?"

Harry nickte. Sie sprachen noch eine ganze Stunde über die Details... meist war es Harry der sprach und zwei Drittel der Zeit verbrachte er damit, Dumbledore und Ginny zu erklären, wovon er überhaupt redete. Außerdem informierte ihn Dumbledore über die Spuren, die sie bisher hatten und über den Mann, den sie suchen mussten.

Es war schließlich spät in der Nacht, als Harry und Ginny erschöpft in ihr Quartier zurückkehrten.

Am nächsten Tag informierten sie Hermine und Ron von ihrem ‚Glück' und die beiden waren schockiert. Sie versprachen, eine Auge auf die beiden Slytherins zu haben. Sie überlegten und diskutierten lange, welchen Plan Voldemort hinsichtlich des Quidditch-Spiels haben könnte, doch sie kamen zu keinem Ergebnis.

Da sich der Anschlag jedoch auf Harry konzentrierte, waren mit Ginny, Hermine und Ron genug Leute da, die ihm helfen konnten, wenn er es mit seiner Macht nicht selbst verhindern konnte. Da sie wussten, dass ein Anschlag geplant war, waren sie auf alles vorbereitet und Harry war sich sicher, dass alles glatt gehen würde.

So erwarteten sie fieberhaft die nächste Woche.

Sie bereiteten sich so gut wie möglich vor. Hermine lieh Ginny einige ihrer Sachen, auch wenn sie nicht perfekt passten.

Haarfarbe würden sie sich unterwegs besorgen, das heißt, sie würden am nächsten Frisör halten, dem sie über den Weg liefen. Sie wollten das in professionelle Hände legen, da keiner von ihnen Erfahrungen in diesem Gebiet hatte.

Ginny würde ihre Haare schwarz färben und Harry seine blond... nachdem er sich vergewissert hatte, dass das mit Magie wieder rückgängig zu machen war.

Das würde nie jemand von ihm erwarten, selbst wenn sie in der Muggelwelt nach ihm suchen würden. Niemals würde sich Harry Potter die Haare blond färben, die Haarfarbe seines Erzfeindes Malfoy.

Hermine hatte außerdem die Idee, seine Narbe mit Make-Up zu verdecken und in ihrer freien Zeit übten sie mit Ginny, das Make-Up fachgerecht aufzulegen. In dem Bewusstsein, alles menschenmögliche getan zu haben, ließen sie das Quidditch-Spiel auf sich zukommen.

An Samstag war es dann schließlich soweit und das Spiel gegen Ravenclaw begann.

Harry kreiste nervös über dem Platz, ein Auge auf der Suche nach dem Schnatz, das andere Auge auf die Tribünen gerichtet.

Für eine Stunde lang geschah nichts und seine Nervosität steigerte sich dadurch um so mehr.

Schließlich sah er den Schnatz und setzte zu einem rasanten Flug über das Feld an, der Ravenclaw-Sucher dicht auf seinen Fersen.

Doch ein exzellent gezielter Klatscher brachte ihn von seinem Kurs ab, als er mit einer abrupten Bewegung ausweichen musste. Er verlor den Schnatz aus den Augen, wie auch der gegnerische Sucher.

Er stieg wieder hoch über das Feld, um sich von dem Beinahe-Treffer zu beruhigen.

Doch dazu sollte es nicht kommen, denn plötzlich flogen von drei verschiedenen Stellen Flüche auf ihn zu... und er sah keinen von ihnen, da er just in diesem Moment in die andere Richtung schaute.

Er hörte nur den Aufschrei seiner Freundin: „HARRY!"

Instinktiv führte er eine Rolle aus, um dem drohenden Schicksal auszuweichen. Einer der Flüche verfehlte ihn, einer streifte ihn und verletzte ihn an seiner rechten Schulter, er fühlte, wie sie brach. Und der letzte verwandelte seinen geliebten Feuerblitz in eine Aschewolke. Es gab einen Aufschrei unter den Massen.

Ohne seinen Besen begann er immer schneller werdend 50 Meter in die Tiefe zu stürzen...

AN: Wie immer Danke an alle Reviewer. So etwas motiviert... und ich verspreche, ich versuche mich in Zukunft nicht allzu sehr durch meine anderen Projekte ablenken zu lassen.

Brisana-Brownie: Welchen Film meinst du? Der Name kam mir einfach nur in den Sinn... das macht ja auch Sinn (irgendwie doppelt gemoppelt?!?) , wenn ich den Namen schon mal in einem Film gehört haben sollte ;-)

AN2: Also gut, der Schnatz heißt Schnatz und nicht Snatsch... kommt davon, wenn man zu viele englische Fanfics liest ;-)