Wünsch dir was

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Warning: AU, OOC, Spoiler für OotP, ein bisschen Slash

Pairing: Harry/Draco(mehr oder weniger), Harry/Sky(einseitig)

Kommentar: Es tut mir so leid, dass ich euch so lange warten gelassen habe, aber ich habe ein wenig die Lust an dieser Story verloren(ich werde sie aber trotzdem beenden). Dazu kommt noch, dass ich kaum mehr Zeit zum Schreiben habe, da ich wahnsinnig im Stress stehe. Verzeiht mir! – Zu diesem Kapitel: Es ist nicht gut und das weiß ich auch. Es passiert viel zu viel und das habe ich einfach alles zusammengequetscht. Normalerweise hätte ich für so etwas drei Kapitel gebraucht, aber ich wollte so schnell wie möglich zu dieser Schlussszene kommen. Also verzeiht mir auch das!

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Jeanie, YanisTamien, Takuto-kun, Truemmerlotte, mrsgaladriel, Yumiko-chan, Dark-live, Arwen, xerperus, TheSnitch, yaoilovergirl und leah-chan01.

- Takuto-kun: So lange wird sie nicht. Das garantiere ich.


James und Harry zogen schon nach einem Tag in ihre neue Villa ein.

Mit Hilfe von ein paar einfachen Zauber hatte James die alten Möbel in Moderne verwandelt und wenn man nicht Experte von Einrichtungsgegenständen war, erkannte man den Unterschied überhaupt nicht.

Das hatte er auch mit Harrys Zimmer gemacht und dieser wollte dieses gar nicht mehr verlassen, da es ihm nun einfach zu gut gefiel und er nicht wirklich wusste, was er mit James reden sollte.

Langsam befürchtete Harry, dass sein Vater etwas bemerkte, deshalb lag er meistens in der weißen Kugel seiner Mutter und las eines von Mrs. Petersons alten Büchern oder er machte es sich auf seinem Balkon gemütlich und genoss einfach die warmen Sonnenstrahlen.

Gerade eben tat er wieder einmal genau das und döste im Schein des Sonnenlichts.

Er wäre wahrscheinlich ganz eingeschlafen, doch ein kalter Waschlappen in seinem Gesicht verhinderte das.

„Was soll das?", fragte er gereizt und warf den Waschlappen einfach vom Balkon hinunter.

Er sah sich nach der Ursache der Störung um und bemerkte ihren hauseigenen Poltergeist Mrs. Peterson neben ihm auf und ab schweben.

„Mrs. Peterson," stöhnte er genervt, „Was sollte das?"

„Nenn mich Esther, Schätzchen," bat Mrs. Peterson.

„Was sollte das, Esther?" wiederholte Harry seine Frage.

„Du kommst zu spät," antwortete Mrs. Peterson einfach und verschwand durch den Boden des Balkons.

Harry blickte ihr kurz verwirrt hinterher, bevor er verstand auf was sie anspielte.

Er musste in weniger als zwanzig Minuten im Ministerium sein, sonst konnte er das Apparieren für dieses Jahr vergessen.

Dabei stellte er sich gar nicht so blöd an.

Er hatte zwar erst eine Stunde hinter sich, doch sein Professor hielt ihn offenbar für ein Naturtalent, weil er schon nach fünfzehn Minuten einen Meter weit apparieren konnte.

Es war wesentlich einfacher als er es sich immer vorgestellt hatte.

Da er zum Glück schon angezogen war, konnte er sofort aus seinem Zimmer und die Treppe hinunter stürmen.

„Hi Bambi," grüßte ihn Sirius fröhlich, als er in den Salon kam.

Sein Vater und Sirius saßen zusammen auf der großen Ledergarnitur und studierten soeben die besten Plätze für ihr Zelt bei der Quidditch- Weltmeisterschaft.

Vor ihnen lagen über hundert Karten und Broschüren auf dem Boden, während auf dem Tisch zwei Tassen Kaffe standen.

„Hey Siri," sagte Harry ein wenig außer Atem, „Kann nicht bleiben. Muss ins Ministerium."

Er streute ein wenig Flohpulver in den Kamin und mit einem „Ministerium für Zauberei" verschwand er in den grünen Flammen.

„Unpünktlichkeit?! Das hat er von mir," sagte Sirius ein wenig stolz, als er sein Patenkind verschwinden sah.

„Jaja," murmelte James unbeeindruckt und hob eine der Karten zu sich um sie genauer anzusehen.

„Was ist mit dir?", fragte Sirius besorgt.

James wirkte schon seit seiner Ankunft ein wenig abwesend und da dieser keine Alkoholfahne hatte, musste es wohl etwas anderes sein.

„Harry," seufzte James und legte die Karte wieder auf den Boden.

„Er benimmt sich so eigenartig," erklärte James, „Ich weiß es mag sich seltsam anhören, aber das ist einfach nicht mein Sohn."

Sirius verschluckte sich beinahe an seinem Kaffe und versuchte einen unwissenden Blick aufzusetzen.

„Das ist lächerlich, James. Das ist dein Sohn," sagte er und trank danach noch einen Schluck des Kaffees um sich zu beruhigen.

„Aber er ist so anders," widersprach James, „Ich weiß doch auch nicht. Er geht nicht fort, er kocht, er steht früh morgens auf und außerdem räumt er alles auf. Und dann ist noch, dass er mich überhaupt nicht fragt, ob Draco bei uns für eine Weile bleiben kann...Gut, er müsste es nicht fragen. Ich habe es Draco schon längst angeboten, aber Harry ignoriert das einfach. Normalerweise müsste er mich anbetteln, dass uns Draco besuchen kann. Du weißt wie verknallt er in ihn ist."

„Das...das...das kommt sicher von der Scheidung," log Sirius, „Kinder werden danach immer sehr merkwürdig."

„Meinst du?", fragte James skeptisch.

„Natürlich! Das ist es sicher," versicherte Sirius und hoffte innerlich, dass ihm James diese Lüge auch glaubte.

„Sky ist nicht so," meinte James.

„Sky kannte seine Mutter nicht einmal," entgegnete Sirius, „Er ist von Anfang an nur von mir erzogen worden..."

„Und Lily," fügte James hinzu.

„Das war in den ersten Jahren," widersprach Sirius beleidigt, „Das gilt nicht."

„Jaja, schon gut," winkte James ab.

Er strich sich durch die schwarzen Haare und lehnte sich frustriert stöhnend zurück.

„Ich will einfach nur meinen Harry zurück," murmelte er leise.

„Du hast deinen Harry," sagte Sirius.

„Nein, habe ich nicht," erwiderte James und richtete sich wieder auf, „Ich hoffe nur, dass er bald wieder normal wird."

Sirius schwieg einfach nur.

Er wollte James nicht erzählen, dass sie alle tot wären, wenn Harry tatsächlich wieder normal wurde.

„Was hältst du hiervon?", fragte er stattdessen und tippte auf eine Stelle auf einer Karte.

James blickte kurz hinauf und blätterte danach in einer der Broschüren.

„Zu spät," sagte Sirius, als auf dieser Stelle ein rotes Kreuz erschien.

Ihnen hatte schon wieder jemand den Platz weggeschnappt.

„Aber der ist auch gut," meinte er und wies auf eine freie Stelle zwischen mehreren roten Kreuze.

James blätterte sofort in der Broschüre und sagte: „Das ist der chinesische Teil. Feuern wir China an?"

„Mmm. China," sagte Sirius genüsslich, „China-Town und Frühlingsrollen."

„Ich glaube nicht, dass es das dort geben wird," meinte James.

„Und Feuerwerk?", fragte Sirius.

„Das gibt es sowieso. Deswegen müssen wir nicht unbedingt dort wohnen," erwiderte James.

„Was hast du gegen Chinesen?", fragte Sirius, „Es ist nicht ihre Schuld, dass du immer die scharfen Gerichte bestellst und dich danach über die Schärfe beschwerst. Du könntest nämlich auch mild sagen oder etwas anderes bestellen."

„Hör schon auf," bat James ein wenig gereizt, „Ich habe nichts gegen Chinesen, aber ich halte es für keine gute Idee, wenn wir uns dort einen Platz besorgen, wenn wir nicht einmal China anfeuern."

„Wen feuern wir eigentlich an?", erkundigte sich Sirius, „England ist doch schon längst ausgeschieden."

„Keine Ahnung! Wen gibt es noch zur Auswahl?", wollte James wissen, während er nun selbst einen freien Platz gefunden hatte und diesen in der Broschüre suchte.

Sirius schnappte sich derweil Nimbus' kleiner Führer durch die Quidditch- Weltmeisterschaft und blättere in diesem.

„Na ja, da wäre China, aber das nehmen wir ja nicht. Brasilien, Costa Rica, Frankreich, Bulgarien, Russland, Irland und sogar die Schweiz. Wusste gar nicht, dass die ein Quidditch- Team haben," sagte er und sah danach von dem kleinen Heftchen auf.

„Irland?", fragte er.

„Irland," bestätigte James, „Und ich habe sogar einen Platz in deren Reihen gefunden."

„Können wir nicht einfach einen neutralen Platz nehmen?", bat Sirius.

„Wo bleibt da der Spaß?", fragte James verwirrt, doch nach einem ernsten Blick von Sirius gab er nach und suchte nach neutralen Plätzen.

„Was hältst du hiervon?", fragte Sirius und zeigte auf eine Stelle auf der Karte.

„Mal sehen...," James blätterte wieder in der Broschüre und sagte dann: „Es ist neutral. Aber es liegt ziemlich nahe an den Ständen."

„Und?", fragte Sirius.

„Schon klar," seufzte James und stand auf, „Ich werde es bestellen."

Und mit diesen Worten warf er ein wenig Flohpulver in den Kamin.

„Ich sehe mich hier ein bisschen um," meinte Sirius, als James mit einem Mitarbeiter des Ministeriums zu sprechen begann.

Er ging in die Eingangshalle in der soeben Mrs. Peterson umherschwebte, doch nach dem sie Sirius bemerkte, lächelte sie nur und verschwand durch die naheliegendste Wand.

Er ließ sich frustriert auf der Treppe nieder.

James hatte also die Veränderungen seines Sohnes bemerkt.

Es war nun nur noch eine Frage der Zeit bis James den wahren Grund erfuhr.

Dieser Harry konnte nämlich einfach nicht lügen.

Das hatte er schon bemerkt, als er selbst von dem Buch erfahren hatte.

„Ganz großartig," murmelte Sirius sarkastisch, „Wirklich ganz großartig."

Er stützte seinen Kopf auf seinen Beinen und blickte auf den weißen Marmorboden der Eingangshalle hinab.

Erst als er einen lauten Knall in seiner unmittelbaren Nähe hörte, sah er auf und direkt in das grinsende Gesicht seines Patenkindes.

„Rekord," sagte dieser stolz.

„Woher kommst du denn auf einmal?", fragte Sirius verwirrt.

„Direkt aus dem Ministerium," antwortete Harry, „Sie haben mich die Prüfung schon heute ablegen lassen, weil ich so ein Naturtalent bin. Mein Professor sagt sogar, dass das Rekord ist."

„Na ja, wenn du schon so oft gegen diesen Volimot gekämpft hast, war das ja wohl ein Klacks für dich," meinte Sirius.

„Ich denke eher das war wie mit dem Fliegen," erwiderte Harry, „Mein erstes Mal am Besen und ich wusste sofort was ich tun musste."

„Was? Also das stimmt ganz bestimmt nicht," widersprach Sirius, „Du hast dich lächerlich angestellt. James und Lily mussten..." Er brach ab, als ihm bewusst wurde, dass dieser Harry niemals Flugstunden mit James gehabt hatte.

Er war nicht als Vierjähriger genötigt worden mit einem Besen um das Haus zu fliegen.

„Bambi, ich muss mit dir sprechen," flüsterte er leise und blickte vorsichtig in Richtung des Salons.

„Ja, gleich. Ich muss nur schnell Dad von meinem Rekord erzählen," sagte Harry und wollte schon losgehen, doch Sirius hielt ihn an einem Arm fest.

„Es ist wichtig," sagte Sirius eindringlich und blickte Harry fest in die Augen.

Harry überraschte dieser entschlossene Gesichtsausdruck von Sirius.

Sirius wirkte sehr besorgt und das war eine Eigenschaft, die Harry keineswegs an Sirius in den paar Wochen in der Hundehütte bemerkt hatte.

„Was ist es?", fragte Harry.

„Nicht hier," bat Sirius und blickte besorgt zum Salon, in dem James immer noch mit dem Mitarbeiter des Ministeriums sprach.

„Gut, gehen wir in mein Zimmer," meinte Harry, der Sirius' plötzliches Misstrauen nicht wirklich nachvollziehen konnte.

Hatte sich dieser wieder einmal mit seinem Vater gestritten?

Das war etwas, dass sich Harry niemals vorgestellt hatte, wenn irgendjemand in seiner alten Welt über seinen Vater und Sirius gesprochen hatten.

Nach den Erzählungen hätte sich Harry die Beiden immer als ältere Fred und George Weasley vorgestellt, doch das traf es kaum.

Sie benahmen sich zwar manchmal wirklich wie die Weasley- Zwillinge, doch sie waren öfters nicht der selben Meinung.

Als sie noch in der Hundehütte gewohnt hatten, hatte ihm Sky erzählt, dass sie selbst in Hogwarts vor jedem Streich eine lange Diskussion geführt hatten.

Deswegen waren Lupin und Pettigrew kaum bei ihren Streichen dabei gewesen.

Nicht weil sie sich nicht trauten, sondern weil sie einfach nicht bis in die Nacht auf ein Ergebnis warten wollten und noch vor dem Ende der Diskussion schlafen gingen.

„Harry," riss ihn Sirius aus seinen Gedanken, „Bist du noch da?"

Der Animagus betrachtete ihn besorgt und fühlte sogar Harrys Stirn um sich zu vergewissern, ob dieser Fieber hatte.

„Tut mir leid," sagte Harry ehrlich, „Ich habe kurz nachgedacht..."

„Können wir nun gehen?", bat Sirius und stieg die Treppen hinauf.

„Klar," murmelte Harry und folgte seinem Patenonkel, nachdem er noch einen besorgten Blick in Richtung des Salons geworfen hatte.

Er hoffte wirklich inständig, dass sich die Beiden nicht ernsthaft gestritten hatten und er nur mit einem von den Beiden zu der Quidditch- Weltmeisterschaft gehen durfte.

„James ahnt etwas," sagte Sirius, sobald sie Harrys Zimmer betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatten.

„Was meinst du?", fragte Harry und wusste nicht wirklich, ob er nun erleichtert sein sollte, dass sich die Beiden doch nicht gestritten hatten.

„Du bist nicht wie Harry," erklärte Sirius, „Nicht wie den Harry, den wir kennen, zu mindestens. James musste es irgendwann bemerken."

„Wie viel weiß er?", fragte Harry und er spürte deutlich wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug.

Er wollte nicht, dass es sein Vater wusste.

Es reichte ihm schon, wenn Sirius, Sky und Malfoy davon wussten.

„Er weiß eigentlich gar nichts," sagte Sirius und die Spannung wich ein wenig aus Harrys Körper, „Doch ihm fällt auf, dass du dich nicht wie früher benimmst. Ich habe es dir schon einmal gesagt, Bambi. Der Harry aus dieser Welt war ein Nachtmensch. Er wäre niemals an einem Samstagabend daheim geblieben um mit einem Polstergeist Monopoly zu spielen..."

„Das war erst einmal," verteidigte sich Harry.

„Einmal zu viel," erwiderte Sirius, „Ich weiß nicht, ob es dir Sky schon mal gesagt hat, aber unser Harry...und du darfst das jetzt nicht als Beleidigung auffassen...war arrogant, egoistisch und viel zu sehr von sich überzeugt. Sicher liebten wir ihn, aber wenn ich ihn auf der Straße kennen gelernt hätte, hätte ich ihn eher verflucht als sonst was zu tun. Du hingegen bist freundlich und na ja...einfach liebenswert. Das ist auch Sky aufgefallen."

Harry wurde bei der Erwähnung von Sky ein wenig rot um die Nasenspitze und murmelte verlegen: „Du weißt es also?!"

„Natürlich weiß ich das," sagte Sirius, „Was wäre ich für ein Vater, wenn mir nicht einmal auffallen würde, dass mein Sohn bis über beide Ohren verliebt ist."

„Und trotzdem bist du noch so nett zu mir?", staunte Harry.

„Meine Güte, Bambi," seufzte Sirius und grinste danach ein wenig, „Denkst du, dass ich jetzt nicht mehr mit dir reden würde?...Skys Liebesleben ist und bleibt sein Liebesleben und nicht meines."

„Bist du trotzdem nicht sauer?", fragte Harry überrascht, „Immerhin leidet er jetzt sicher unter Liebeskummer, oder?"

„Leider ja," bestätigte Sirius, „Aber er hätte auch nie erwarten dürfen, dass du seine Gefühle erwiderst. Du kennst ihn immerhin erst seit kurzem...Es ist nur schade, dass es ausgerechnet ihm passieren muss. Zuerst verschwindet seine Mutter, dann erfährt er, dass er gar nicht existiert und nun das auch noch.. Ich frage mich, ob Carolyn während ihrer Schwangerschaft einen Fluch abbekommen hat, denn der Junge zieht Pech magisch an."

„Das bin doch normalerweise ich," murmelte Harry schuldbewusst.

Wieso hatte er nie daran gedacht wie schlimm es für Sky sein musste?

Warum hatte er diesem nicht einfach etwas vorgespielt und ihn nicht gleich von sich gestoßen?

Sirius schien zu bemerken, dass sich Harry nun Schuldgefühle machte, denn er sagte sofort: „Mach dir keine Sorgen! Er wird das sicher bald überwunden haben. Er konnte sich noch nie lange für eine Sache oder in diesem Fall eine Person begeistern."

„Das hoffe ich," sagte Harry.

„So, ich werde dann mal gehen," überlegte Sirius, „Als ich von daheim weg bin, musste sich Sky gerade Lockharts Geschichten anhören. So wie ich diesen Spinner kenne, wird er Sky immer noch beschlagnahmt haben."

„Durchhalten Sky! Dein Papi kommt zur Rettung," gluckste Harry und war innerlich froh, dass er niemals von Lockhart angesprochen worden war, als er noch bei Sirius gelebt hatte.

„Ich sollte sämtliche Auroren zu meinem Grundstück beordern," scherzte Sirius, doch kurz danach wurde er wieder ernst.

„Und vergiss nicht, was ich dir gesagt habe, Bambi. Benimm dich mehr wie der alte Harry," bat Sirius, „Ich weiß nämlich ehrlich nicht, ob James genauso ruhig auf diese Nachricht reagiert wie ich."

„Ich versuche mich zu bessern," meinte Harry.

„Du musst nur später schlafen gehen und öfters fortgehen," erklärte Sirius, „Dann sind seine Zweifel sicher weg."

„Aber ich bin noch nie fortgegangen," sagte Harry ein wenig beschämt, „In Hogwarts ging es nicht und Tante Petunia hätte mich niemals gehen lassen."

„Du kannst auch die ganze Nacht im Garten sitzen," überlegte Sirius, „Aber James muss glauben, dass du fort bist."

„Mir wird schon etwas einfallen," versicherte Harry.

„Gut," meinte Sirius und wuschelte kurz durch Harrys Haare, „Wir sehen uns dann bei der Quidditch- Weltmeisterschaft...Und grüß James von mir."

Und mit diesen Worten disapparierte Sirius und ließ einen beunruhigten Harry zurück.

Wie sollte er bloß die Zweifel seines Vater zerstreuen?


Seit Harry über die Zweifel seines Vaters Bescheid wusste, verstand er auch endlich warum ihn dieser immer schweigend beim Abendessen beobachtete.

Es war ihm immer so vorgekommen als ob James eine Frage auf der Zunge liegen würde und sich diese aus Angst vor der Antwort nicht stellen traute.

Harry hoffte nur, dass ihn sein Vater niemals direkt fragen würde, denn er bezweifelte, dass er diesen anlügen konnte.

Allerdings gefiel es ihm auch überhaupt nicht, dass sein Vater kein Wort mit ihm wechselte, sondern einfach nur schweigend seine Suppe auslöffelte.

„Das schmeckt gut," sagte Harry in der Hoffnung ein Gespräch anfangen zu können, doch James nickte nur zustimmend und aß schweigend seine Suppe weiter.

Harry stöhnte innerlich, denn er hätte nicht gedacht, dass es so schwer sein würde seinen Vater zu überzeugen.

Was hätte der Harry aus dieser Welt getan?

Er wusste, dass dieser Harry gerne am Abend ausgegangen war, doch irgendwie konnte sich Harry nicht wirklich mit diesem Gedanken anfreunden.

Er spielte lieber jeden Abend Monopoly mit Mrs. Peterson als auszugehen.

Er hatte es nie getan und würde auch jetzt nicht damit anfangen.

Was gab es also sonst noch für Möglichkeiten?

„Dad?", sprach er seinen Vater vorsichtig an.

Ihm war etwas eingefallen, an das er vorher niemals gedacht hatte.

James brummte nur um Harry zu zeigen, dass er ihm zuhörte.

„Kann Draco zu uns kommen?", fragte Harry.

Das schien zu wirken, da James plötzlich aufsah und ihn mit misstrauischem Blick ansah.

„Warum?", fragte James verwirrt.

„Er ist mein Freund," sagte Harry als ob er mit einem Kleinkind reden würde, „Ich liebe ihn und hätte ihn gerne in meiner Nähe!"

„Und warum erst jetzt?", fragte James, „Warum hast du ihn nicht schon früher eingeladen?"

„Ich wollte allein sein," antwortete Harry, „Es ist einfach zu viel passiert. Die Scheidung, das neue Haus...Ich musste mich einfach zuerst an die Veränderungen in meinem Leben gewöhnen."

James' misstrauischer Blick verschwand immer mehr, bis seine Augen schließlich erfreut funkelten.

„Dann hatte Sirius recht," murmelte James erleichtert.

„Bei was?", fragte Harry vorsichtig.

„Unwichtig," winkte James ab und lächelte danach Harry freundlich an.

„Natürlich kann er zu uns kommen," sagte er, „Aber vielleicht sollte er erst nach der Weltmeisterschaft zu uns kommen, denn wir sind sowieso in zwei Tagen weg."

„Schon in zwei Tagen?", fragte Harry erstaunt.

„Das weißt du noch nicht?", wunderte sich James.

„Nein, das wusste ich nicht," gestand Harry, „Ich hatte einfach zu viel um die Ohren. Das Apparieren und so..."

„Wie geht es dir überhaupt damit?", unterbrach ihn James neugierig, „Ich habe mich damit immer sehr schwer getan..."

„Ich kann es schon," antwortete Harry und ihm fiel ein, dass er vergessen hatte es seinem Vater zu erzählen.

Nach dem Gespräch mit Sirius hatte er einfach nicht mehr daran gedacht.

„Du kannst es schon?", fragte James verwirrt.

„Ich habe heute die Prüfung abgelegt," erzählte Harry, „Mein Professor sagte, dass das Rekord ist."

„Wieso hast du mir das nicht erzählt?", beschwerte sich James, „Hätte ich das gewusst, hätten wir feiern können."

„Das holen wir einfach ein anderes Mal nach," meinte Harry.

„Stimmt," gab ihm James recht, „Und zwar bei der Quidditch- Weltmeisterschaft."

Harry wusste nicht ob es ihm gefallen würde, doch trotzdem nickte er einfach nur.


Tatsächlich machten sie sich zwei Tage später zur Quidditch- Weltmeisterschaft auf.

Ihr Zelt stand knapp an den Verkaufständen, was James fast jeden Abend dazu veranlasste mit Sirius oder Harry trinken zu gehen und erst in den frühen Morgenstunden mit viel zu viel Alkohol im Blut schlafen zu gehen.

Allerdings störte dies Harry weniger als Sky und Draco mit denen er sich ein Zimmer in ihrem Zelt teilte.

Schon in der ersten Stunde hatte Draco die Spannungen zwischen Sky und Harry bemerkt und sofort die richtigen Schlüsse gezogen.

Seit dem waren beide auf den anderen eifersüchtig und versuchten alles um Harry zu beeindrucken und den anderen loszuwerden.

So kam es beinahe täglich zu einer kleinen Prügelei zwischen ihnen, die aber immer rechtzeitig von Sirius oder James(wenn er wieder nüchtern war) beendet wurde.

„Ich würde doch zu gerne wissen, was zwischen Draco und deinem Sohn ist," sagte James eines Abends, als er mit Harry und Sirius einen Spaziergang durch die verschiedenen Zeltreihen machte.

Draco hatte sich längst abgesetzt und auch Sky war vor einiger Zeit in der Menschenmasse verschwunden.

„Was soll schon sein?", fragte Sirius grinsend, „Die Beiden kämpfen um die holde Maid."

Dabei wuschelte er Harry durch die Haare.

„Fängst du schon wieder damit an?", fragte James anklagend an Harry gewandt, „Früher zwei Freundinnen und nun zwei Freunde?"

„Nein, so ist das nicht," versicherte Harry.

„Harry, es geht zwar um meinen Sohn, aber du solltest ihm klar und deutlich erklären, dass du nichts von ihm willst," bat Sirius, „Er denkt nämlich immer noch, dass du irgendwann seine Gefühle erwidern wirst."

„Das verstehe ich nicht," sagte James ernst, „Woher kommt das auf einmal? Eure Freundschaft ist genauso eng wie die von Sirius und mir und ich war noch nie in Sirius verliebt."

„Aber verknallt," grinste Sirius.

„Ich war niemals in dich verknallt," erwiderte James.

„Oh doch," sagte Sirius und sein Grinsen wurde immer breiter, „Jeder war schon mal in mich verknallt. Selbst Remus..."

„Remus war nie in dich verknallt," verbesserte James, „Das hast du dir immer nur eingebildet."

„Apropos Remus," mischte sich Harry ein, „Wollte er nicht auch kommen?"

„Ja, das wollte er," bestätigte James, „Aber gestern Nacht war Vollmond."

„Er kommt morgen," fügte Sirius hinzu, „Und dann wird er dir bestätigen, dass er in mich verknallt war."

„Das war er nicht," sagte James, „Du bist nicht so unwiderstehlich wie du immer denkst."

„James, gib einfach zu, dass du in der Schulzeit eine Schwäche für mich hattest," bat Sirius grinsend.

„Sirius!", entrüstete sich James, „Behalte deine falschen Vermutungen für dich und plaudere sie nicht vor meinem Sohn aus."

„Hast du Angst er findet heraus, dass er fast nicht geboren wurde, weil sein Vater beinahe mit seinem Patenonkel durchgebrannt wäre?", fragte Sirius amüsiert.

„Das ist nicht wahr," widersprach James schockiert und an Harry gewandt sagte er sofort: „Er lügt! Hör nicht auf ihn!"

„Schon in Ordnung," meinte Harry, „Du kannst tun was du willst...Aber bitte verwende einen Schweigezauber wenn dich Sirius besucht."

„Siehst du was du mir angetan hast, Sirius?", beschwerte sich James, „Mein Sohn denkt nun ich hätte eine Affäre mit dir."

„Hättest du doch gerne," sagte Sirius grinsend.

„Das ist doch wohl die Höhe...Harry, geh zurück zum Zelt," befahl James, „Das solltest du nicht mit ansehen."

„Wieso? Verführst du mich jetzt?", neckte ihn Sirius.

„Du...," knurrte James und wollte sich schon auf Sirius stürzen, doch dieser bemerkte James' Vorhaben und rannte nun laut lachend davon.

„Ich werde dich schon noch erwischen," rief James und lief ihm nach.

Harry konnte nur über das Verhalten der beiden Erwachsenen schmunzeln.

Manchmal benahmen sie sich wie kleine Kinder.

Er beobachtete die beiden Erwachsenen noch eine Weile, bis er sich doch dazu entschloss zurück zum Zelt zu gehen.

Von außen wirkte es klein und schäbig, doch das Innere konnte ohne Probleme mit Sirius' Haus mithalten.

Im Zelt gab es drei Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine kleine Küche an der Sirius täglich irgendetwas verbrannte.

Harry stellte sich gerade einen Tee auf, als er von einem der Schlafzimmer laute Stimmen hörte.

„Das ist doch wohl die Höhe," schrie soeben Malfoy.

„Ich habe Recht und du weißt das auch," brüllte Sky zurück.

„Fabelhaft," murmelte Harry und rollte theatralisch mit den Augen.

Sky und Malfoy hatten sich also wieder gefunden und mussten natürlich sofort zu streiten beginnen.

„Schrei nicht so! Es geht niemanden etwas an," hörte er noch Malfoys kühle Stimme, bevor das laute Geschrei verschwand und er nur noch leise Wortfetzen verstand.

Seinen Tee völlig vergessend, schlich Harry vor die Schlafzimmertür und versuchte den neuesten Streit zwischen den Beiden zu verstehen.

„Aber es ist wahr," sagte soeben Sky.

„Unsinn! Ich liebe ihn," widersprach Malfoy.

„Nein, tust du nicht," erwiderte Sky, „Du liebst den alten Harry! Du willst es einfach noch nicht wahrhaben, dass das nicht unser Harry ist. Ich hingegen liebe wirklich diesen Harry."

„Das stimmt nicht," sagte Malfoy, doch seine Stimme klang bei weitem nicht so selbstsicher wie vorhin.

„Ach nein? Du hast dir nicht einmal Mühe gemacht diesen Harry kennen zu lernen," meinte Sky, „Du nimmst einfach an, dass er das Gleiche mag wie der alte Harry."

„Sie sind doch eigentlich die selbe Person," erwiderte Malfoy mürrisch, „Der einzige Unterschied zwischen ihnen besteht in der Art ihrer Erziehung."

„Ganz genau," sagte Sky, „Unser Harry wurde niemals von den Dursleys erzogen. Er wurde nie von einem bösen Zauberer verfolgt. Er hat bei weitem nicht so viel durchgemacht wie der andere Harry. Ihr ganzes Verhalten ist anders...Meine Güte, dieser Harry ist noch Jungfrau."

„Kaum zu glauben, oder?", gluckste Malfoy und selbst Sky kicherte ein wenig, bevor er wieder ernst wurde.

„Sie sind nicht die Selben, Draco," sagte er, „Du trauerst dem alten Harry nach, aber ich liebe diesen. Ich bitte dich wirklich ungern darum, aber kannst du ihn nicht einfach in Ruhe lassen."

Harry konnte Malfoys Antwort nicht mehr verstehen, denn in diesem Moment pfiff seine Teekanne und er rannte rechtzeitig zu dieser, bevor sich die Tür des Schlafzimmers öffnete und die beiden Jungen herausblickten.

„Harry," grüßte ihn Malfoy erfreut, „Du bist wieder da?"

Sky hingegen betrachtete ihn skeptisch, als ob er wusste, dass sie von Harry belauscht worden waren.

„Ja," antwortete Harry und wich den Blicken der Beiden aus, in dem er einfach an seiner Teekanne herumwerkelte, „Dad und Sirius benehmen sich mal wieder wie Kleinkinder."

„Ist nichts neues," sagte Sky und blickte ihn weiterhin starr an.

Sky wusste definitiv, dass sie belauscht worden waren.

„Für mich schon," meinte Harry und schenkte sich Tee in eine Tasse ein.

„Dann haben wir etwas gemeinsam," sagte Malfoy betrübt, „Wir beide kennen unsere Väter nicht richtig."

Harry hatte schon in Hogwarts gelernt, dass Malfoy äußerst ungern über seinen Vater sprach und am liebsten so tat, als würde dieser nicht mehr leben.

„Wie war eigentlich der Besuch in Askaban?", erkundigte sich Harry.

Er wusste nicht, ob Malfoy es ihm tatsächlich beantworten würde, doch irgendwie interessierte es ihn schon.

In seiner Welt war Lucius Malfoy schon nach kurzer Zeit wieder aus Askaban ausgebrochen, daher hatte er nie die Möglichkeit gehabt einen völlig veränderten Charakter von ihm kennen zu lernen.

„Ging so," antwortete Malfoy schulternzuckend, „Er redet meistens mit der Wand hinter sich, aber dieses Mal schien er mir wirklich zugehört zu haben. Ich habe ihm nämlich von uns beiden erzählt und er hat darauf reagiert."

„Inwiefern?", fragte Harry neugierig.

„Er hat mich gefragt, ob ich nicht ein Reinblut finden konnte," erzählte Malfoy, „Und danach hat er mir stundenlang von einem Pony namens Cinderella erzählt...Das war dann das Ende von seiner geistigen Anwesenheit!"

„Ich verstehe sowieso nicht, warum du ihn immer noch besuchst," mischte sich Sky ein, „Ich hätte es längst aufgegeben."

„Er ist mein Vater," erwiderte Malfoy.

„Ich würde damit nicht angeben," meinte Sky kühl.

Harry befürchtete einen weiteren Streit zwischen den beiden Jungen und wechselte einfach das Thema indem er fragte: „Seid ihr auch schon so gespannt auf das Spiel morgen?"

„Nicht wirklich," antwortete Sky, „Es ist nur Frankreich gegen Russland. Ist doch uninteressant!"

„Das ist nicht uninteressant," widersprach Malfoy, „Meine Familie kommt aus Frankreich."

Und ehe es Harry verhindern konnte, stritten Sky und Malfoy über Quidditch- Mannschaften und den verschiedenen Länder.

Scheinbar schien es den Beiden egal zu sein über was sie stritten, wenn sie nur streiten durften.

Zuerst versuchte er den Streit zu schlichten, doch schon nach wenigen Minuten gab er es auf und setzte sich einfach an den Esstisch und trank genüsslich seinen Tee.

Als er damit fertig war, stritten die Beiden immer noch, aber auch dieses Mal beachtete er sie nicht, sondern wünschte ihnen nur eine schöne Nacht und verschwand in ihren gemeinsamen Schlafzimmer.

Er legte sich in die Mitte des großen Bettes und versuchte einzuschlafen, doch das stellte sich als ziemlich schwer heraus, da die beiden Jungen in der Küche nicht sonderlich leise stritten.

Irgendwie bekam er langsam das Gefühl, dass er sich vielleicht endlich einmal zwischen den Beiden entscheiden sollte, doch daran konnte er auch noch ein anderes Mal denken.


Geweckt wurde er durch laute Trommelschläge, die von den Verkaufständen kamen.

Etwas mürrisch über diese ungewollte Weckung, öffnete er seine Augen und bemerkte als erstes, dass sich sowohl Malfoy als auch Sky an ihn gekuschelt hatten und nun mit ihren Köpfen auf seinem Brustkorb ruhten.

Harry versuchte sich von den beiden Jungen zu befreien, doch so sehr er es auch versuchte, musste er die beiden erst aufwecken, bevor er aufstehen konnte.

„Hey, aufwachen," flüsterte er und rüttelte sowohl Sky als auch Malfoy ein wenig, doch keiner von ihnen reagierte darauf.

Malfoy kuschelte sich sogar noch näher an ihn.

„Aufwachen," versuchte es Harry nochmals und dieses Mal öffnete Sky langsam seine Augen und blickte Harry mit seinen schokobraunen Augen gutgelaunt an.

„Morgen Harry," gähnte er und hauchte Harry einen sanften Kuss auf die Wange.

Das schien bei Malfoy die Alarmglocken aktiviert zu haben, denn kurz darauf war dieser hellwach und starrte böse zu Sky.

„Ihr könntet eine eigene Comedyshow starten," sagte Harry ein wenig gereizt.

Mussten sie schon unbedingt in der Früh mit ihren Streitereien beginnen?

Die Erwiderung der beiden Jungen kam nicht, denn kurz davor stürmte Sirius mit ausgesprochen guter Laune in ihr Zimmer.

„Aufstehen Jungs," rief er fröhlich, „Das Spiel beginnt bald...Oh und Moony ist auch hier."

„Moony ist hier?", fragte Sky begeistert und schien seinen kleinen Streit mit Malfoy völlig vergessen zu haben, da er ohne ein weiteres Wort in seine Klamotten schlüpfte und aus dem Zimmer stürmte.

„Genau so einen Enthusiasmus will ich sehen," lobte Sirius seinen Sohn als dieser bei ihm vorbeilief und an Harry und Malfoy gewandt sagte er: „Ihr solltet euch auch beeilen."

Damit schloss er die Tür hinter sich und ließ Harry mit Malfoy allein im Zimmer zurück.

„Tja, dann sollten wir uns anziehen," schlug Harry vor, der damit nur versuchte den merkwürdigen Blick von Malfoy auszuweichen.

„Sky ist der Meinung, dass du unser Gespräch von gestern mitgehört hast," begann Malfoy plötzlich.

Harry, der soeben nach einer sauberen Hose gesucht hatte, erstarrte in seiner Bewegung.

Musste Malfoy unbedingt derjenige sein, der ihn darauf ansprach?

Was hätte er bloß für Sky getan?

Diesen kannte er wenigstens nicht als seinen Rivalen.

„Stimmt es?", fragte Malfoy weiter.

Harry zögerte kurz, doch danach nickte er kurz.

„Siehst du es genauso?", fragte Malfoy besorgt, „Denkst du auch, dass ich nur den alten Harry liebe."

„Na ja...," antwortete Harry vorsichtig, „Mich kennst du nicht richtig."

„Also denkst du wie Sky," sagte Malfoy enttäuscht.

„Nein...es...ja...nein...es ist einfach kompliziert," stotterte Harry.

„Weißt du was das Schlimmste an Skys Theorie ist?", fragte Malfoy.

„Dass sie stimmt?", vermutete Harry und nach einen Blick in Malfoys schuldbewusste Augen, wusste er, dass er damit recht hatte.

„Ja," bestätigte Malfoy leise, „Es stimmt! Ich liebe den alten Harry und nicht dich."

Harry konnte sehen, wie schwer es Malfoy fiel das zuzugeben.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ihn der Slytherin etwas vormachen können, doch jetzt lagen alle Karten offen auf dem Tisch.

„Es ist nicht so, dass du nicht mein Typ wärest oder so," sprach Malfoy weiter, „Äußerlich bist du immerhin noch der Selbe, aber...Sky hat recht. Das genügt nicht. Du bist einfach nur eine gutgemachte Kopie."

„Du weißt, dass der andere Harry unecht war," erinnerte ihn Harry ein wenig beleidigt.

Malfoy hatte ihn in seiner Welt oft genug beleidigt, aber so etwas wie Kopie war niemals dabei gewesen.

„Es fällt mir schwer genug diese Tatsache zu akzeptieren," sagte Malfoy und senkte seinen Kopf ein wenig, „Du musst es mir nicht unbedingt unter die Nase reiben."

„Ist aber so," meinte Harry ungerührt.

„Soll ich ehrlich sein?", fragte Malfoy, doch Harry wusste, dass es nur eine rhetorische Frage war, denn Malfoy sprach sogleich weiter: „Ich wünschte dein Wunsch würde endlich enden. Dann wären meine Gefühle für ein Phantom endlich weg."

Harry wich Malfoys Blick geschickt aus.

Er wollte nicht in diese tieftraurigen Augen sehen, die nur wegen ihm ihren Glanz verloren hatten.

Er fühlte sich ein wenig schuldig, denn immerhin hatte er nur an sich gedacht, als er diesen Wunsch geäußert hatte.

Er hatte keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, wie sich das auf das Leben der anderen Zauberer auswirken könnte.

Andererseits hätte er sicherlich ebenfalls Schuldgefühle, wenn der Wunsch endete und all seine geliebten Freunde und Verwandte wieder starben oder wie in Skys Fall einfach verschwanden.

Er wusste zwar nicht, wohin die Toten kamen, doch er war sich ziemlich sicher, dass diese es hundert mal besser haben würden, wie Sky, der einfach zu existieren aufhörte.

So gesehen war es nicht egoistisch, wenn er hoffte, dass der Wunsch ewig währen würde.

Eigentlich hatte er schon fast vergessen, dass er nicht in diese Welt gehörte und nur Sirius' Warnung vor wenigen Tagen hatte ihn daran erinnert.

„Hey," James Potters Kopf erschien plötzlich in einem kleinen Spalt der geöffneten Tür, „Kommt ihr Turteltäubchen endlich? Wir wollen doch nicht das Spiel verpassen."

„Wir kommen gleich, Mister Potter," versicherte Malfoy und begann nun seinerseits nach frischen Kleidern zu suchen.

„Draco, wie oft muss ich dich noch daran erinnern, dass du mich James nennen sollst?", fragte James amüsiert.

„Tut mir leid, James. Ich vergesse das immer," entschuldigte sich Malfoy.

„Das ist das Problem, wenn du dir einen Freund aus der gehobenen Schicht holst," witzelte James an Harry gewandt, „Ihr Benehmen ist immer wesentlich besser als unseres."

„Sirius kommt doch auch aus der gehobenen Gesellschaft," erwiderte Harry.

„Woher weißt du das?", fragte James verwirrt und Harry konnte sich beinahe ohrfeigen.

Sirius hatte ihn einmal erzählt, dass er weder Sky noch Harry jemals von seiner Familie erzählt hatte und deswegen so überrascht über Harrys Wissen um Grimmauldplace gewesen war.

„Sirius lässt seine Dinge immer offen herum liegen," log Harry, „Ich habe da so eine Urkunde gesehen, die ihn als gehobenen Zauberer auszeichnet."

„So etwas gibt es?", wunderte sich James.

Harry warf einen flehenden Blick zu Malfoy, der zwar darüber die Augen rollte, doch trotzdem dem schwarzhaarigen Gryffindor aus der Patsche half.

„Ja, so etwas gibt es, Mister...James," bestätigte Malfoy, „Ich habe auch so etwas."

„Ach so! Na ja, ist ja auch egal. Beeilt euch jedenfalls," bat James und schloss die Tür abermals, wodurch er auch nicht mehr Malfoys „Urkunde der gehobenen Zauberer? Hat dir ein Doxy diesen Schwachsinn eingeredet?" hören konnte.

James mochte es sich nur einbilden, aber irgendwas sagte ihm, dass die Beziehung seines Sohnes nicht mehr so gut funktionierte wie am Anfang.

Ob es an Skys neuerwachter Verliebtheit für Harry lag, wusste er nicht, aber er bemerkte deutlich eine gewisse Distanz zwischen seinem Sohn und dessen Freund.

„Immer wieder erstaunlich," lachte so eben Remus über eine Geschichte von Sky, die über das neueste Missgeschick seines Nachbarn Gilderoy Lockhart handelte.

James sah wie Sirius darüber nur die Augen rollen konnte.

Würde Sirius nicht so an der Hundehütte hängen, wäre dieser allein wegen Lockhart sicherlich umgezogen.

„Sag mal, Sirius," sprach er seinen besten Freund an, „Hast du eine Urkunde der gehobenen Zauberer?"

„Was?", fragte Sirius verwirrt, „Nein, sicher nicht...Ich bezweifle, dass es so etwas überhaupt gibt."

„Sicher?", fragte James und sein ungutes Gefühl gegenüber Harry kehrte wieder zurück.

Wenn Harry dabei gelogen hatte, stimmte etwas mit seinem Sohn nicht.

„Ganz sicher, Jamie," versicherte Sirius, „So etwas gibt es nicht und selbst wenn es so etwas gäbe und ich würde es bekommen, glaubst du doch nicht allen ernstes, dass ich es behalten würde oder?"

„Nein, das würdest du nicht," murmelte James.

Also hatte ihn Harry tatsächlich angelogen.

Er fragte sich nur warum, denn eigentlich hätte Harry keinen Grund gehabt um ihn anzulügen, es sei denn...

„Sirius? Hast du Harry jemals von deiner Familie erzählt?", fragte er weiter.

„Nein, natürlich nicht..." James beobachtete wie Sirius nervöser wurde und schließlich den Satz ganz anderes beendete, als er ihn begonnen hatte.

„Doch, habe ich," antwortete Sirius und wirkte tatsächlich nervös, „Er hat mich gefragt und ich habe es ihm erzählt."

„Was gibt es darüber zu erzählen, Dad?", fragte Sky verwirrt, „Gibt es ein großes Geheimnis um die Blacks?"

„Natürlich nicht, Kleiner," beruhigte ihn Sirius und blickte danach wieder zu James, der tief in Gedanken versunken zu sein schien.

„James, alles in Ordnung?", fragte Sirius besorgt.

James schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte ein wenig verwirrt zu Sirius.

„Ja, alles in Ordnung," antwortete er, „Ich habe nur über das Spiel nachgedacht!"

„Und? Wer wird deiner Meinung nach gewinnen?", erkundigte sich Remus.

„Keine Ahnung," sagte James, „Beide Teams haben hervorragende Spieler."

„Ich glaube Frankreich gewinnt," meinte Sirius, „Die haben Ferry!"

„Es gibt bessere Sucher als Ferry," erwiderte Sky, „Selbst Harry würde den Schnatz schneller als Ferry finden."

James schmunzelte leicht über diesen Vergleich.

Es war schon wahr: Harry war ein brillanter Jäger, doch als Sucher war er eine reine Katastrophe.

„Das würde ich sicher," mischte sich plötzlich sein Sohn ein.

James hatte gar nicht bemerkt, wie Harry und Draco zu ihnen gestoßen waren.

„Um was geht es eigentlich?", fragte Harry hinten nach.

„Dass du den Schnatz schneller fängst als Ferry," erklärte Sky, „Der Sucher der französischen Nationalmannschaft."

„Ohne Probleme," meinte Harry, „Ich fange jeden Schnatz."

James ungutes Gefühl um Harry steigerte sich noch mehr, als er bemerkte, wie Sirius heftig den Kopf schüttelte und Harry kurz danach ein „Glaube ich!" an seinen Satz hängte.

Irgendetwas stimmte wirklich nicht mit seinem Sohn!


Sobald sie ihre Plätze im Stadion eingenommen hatten, fühlte sich Harry großartig.

Er saß zwar nicht in der Ehreloge, doch trotzdem konnte man das ganze Spielfeld überblicken.

Da sie in der ersten Reihe ihrer Tribüne saßen, gab es auch nicht die Gefahr, dass vor ihm ein Koloss sitzen würde, der ihm die ganze Sicht nahm.

Der einzige Nachteil bestand darin, dass zwei Reihen hinter ihnen Blaise Zabini und deren Familie saß.

Das Mädchen schien die Trennung immer noch nicht zu akzeptieren, da sie andauernd mit Bertie Botts Bohnen nach Harry warf.

Inzwischen war er sich schon ziemlich sicher, dass er bald als erster Zauberer überhaupt eine Beule von Bohnen bekommen würde.

„Soll ich sie für dich verhexen?", bot Sky nach einer Weile an.

„Darfst du doch gar nicht," schnarrte Malfoy, „Immerhin bist du noch minderjährig, Kleiner."

„Du doch auch," erwiderte Sky kühl.

„Ich enttäusche dich nur äußerst ungern, aber ich bin schon längst siebzehn," widersprach Malfoy.

„Alter Opa," murmelte Sky, was zwar Malfoy nicht hörte, doch dafür Harry zum Grinsen brachte.

Währendessen waren auch Sirius und Lupin in einen kleinen Streit darüber geraten, wer denn nun gewinnen würde.

„Ferry ist nicht Merlin," sagte Lupin soeben, „Er wird das Spiel nicht entscheiden."

„Ferry könnte es locker mit Merlin aufnehmen," erwiderte Sirius.

„Ja, aber nur weil es zu Merlins Zeit noch kein Quidditch gegeben hat," entgegnete Lupin.

James beachtete die Beiden kaum, sondern blickte nur nachdenklich auf den Boden.

Selbst als die Teams ins Stadion flogen und das Spiel begann, sah er nicht auf.

Dafür waren inzwischen Blaises Bohnen ausgegangen und somit hatte zu mindestens Harry seine Ruhe.

Allerdings verstand er nicht so recht was mit seinem Vater los war, denn eigentlich war dieser völlig in Quidditch vernarrt und nun blickte er nicht einmal auf.

James musste an etwas wichtiges denken, denn ansonsten konnte sich das Harry nicht erklären.

„Das Spiel ist lahm," sagte plötzlich Sky, „Da sind die Spiele in Hogwarts noch interessanter."

„Ich hätte den Schnatz längst gefangen," meinte Malfoy.

„Ach ja?", fragte Sky ungläubig, „Und wo ist er dann, Mister Supersucher?"

„Hinter dem dritten Ring von Russland," sagte Harry ohne Nachzudenken, was ihm einen anerkennenden Blick von Malfoy, aber einen verwirrten von seinem Vater bescherte.

Kurz danach bemerkten auch die beiden Sucher Ferry und Maschadow den kleinen goldenen Ball und trieben ihre Besen zur Höchstleistung an, als sie zu den russischen Ringen flogen.

„Komm schon Ferry," rief Sirius verzweifelt, während Lupin aus vollem Halse den russischen Sucher anfeuerte.

Egal wer gewinnen würde, es gab danach sicherlich einen weiteren Streit zwischen den beiden Männern.

Harry beobachtete wie der goldene Schnatz hinunter tauchte und die beiden Sucher ihm kurz danach folgten.

Es dauerte nicht lange bis der Schnatz schließlich gefangen wurde.

„Ja," rief Sirius begeistert und Lupin murmelte nur: „Das war reines Glück."

„Kein Glück, Moony," widersprach Sirius, „Ferry ist einfach besser als dein Maschadow."

Mein Maschadow?", fragte Lupin verwirrt, „Ich würde nicht so einen Umhang tragen, wenn mir ein Quidditch- Spieler gehören würde."

Sirius sagte daraufhin nichts mehr.

Ihm war es immer sehr peinlich, wenn er von Lupin dessen Armut vor Augen bekam und danach wurde er meist wütend, da er sich dann daran erinnerte, dass Lupin von ihm keine Almosen wollte und somit selbst Schuld an seinem jetzigen Leben hatte.

Doch bevor Sirius zu seiner Phase kam, in der er Lupin Geld anbot, hörten sie plötzlich angsterfüllte Schreie und kurz danach sahen sie wie die ihnen gegenüberliegende Tribüne explodierte.

„Was ist los?", fragte Harry entsetzt.

James erwachte endlich aus seiner Starre und blickte mit panikerfüllten Augen über den Rand ihrer eigenen Tribüne.

„Verdammt," fluchte er.

„Sind sie es?", fragte Lupin beunruhigt.

„Oh ja," sagte James und klang dabei kein bisschen ruhiger als Lupin.

„Wer?", fragte Harry verwirrt.

„Die dunklen Zauberer," antwortete sein Vater leise.

Allein die Erwähnung dieses Namens brachte die ganzen Anwesenden in der Tribüne dazu in panische Angst zu geraten.

„Sie kommen zu uns hoch," sagte Sirius, nachdem er bei der hölzernen Treppe hinunter geblickt hatte.

„Wir können apparieren," schlug eine Hexe vor und versuchte es danach sofort, doch sie flackerte nur ein wenig und bewegte sich keinen Millimeter.

„Um das Stadion liegt eine Apparierblockade," erklärte ein anderer Zauberer, „Als Sicherheit."

Er lachte in einer Art von Galgenhumor.

„Wir müssen kämpfen," rief James und holte seinen Zauberstab aus seinem Umhang.

Der Rest der Tribüne tat es ihm gleich und richtete ihre Stäbe in die Richtung des Einganges.

Harry hob gerade seinen Zauberstab als vier maskierte Zauberer auf ihrer Tribüne auftauchten.

Sie wichen den Flüchen der Anwesenden aus und schafften es mit einem Schwung ihrer Zauberstäbe beinahe alle Anwesenden zu entwaffnen.

Durch sein Training mit der DA konnte Harry jedoch jedem Entwaffnungszauber ausweichen und behielt so seinen Zauberstab in der Hand.

Er blickte sich nach weiteren bewaffneten Hexen und Zauberer um, doch zu seiner großen Enttäuschung schien er der Einzige mit einem Zauberstab zu sein.

Bevor einer der dunklen Zauberer seinen Stab bemerken konnte, versteckte er ihn sicherheitshalber hinter seinem Rücken.

„Ist das alles?", hörte er plötzlich Sirius' herausfordernde Stimme, „Mit euch werden wir auch mit bloßen Händen fertig."

„Sirius," wisperte James und blickte unauffällig zu Harry und Sky.

Er schien nichts riskieren zu wollen, wenn ihren Söhnen etwas passieren könnte.

„Hör auf deinen Liebling," lachte einer der maskierten Zauberer.

Harry benötigte einen Moment um sich an diese Stimme zu erinnern, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Er hatte sie schon einmal in diesem Sommer gehört und zwar als er unbeabsichtigt in Grimmauldplace gelandet war.

„Regulus," zischte Sirius, „Hätte ich mir denken können. Passt du zu dir! Bei der Quidditch- WM zuzuschlagen. Wie einfallslos! Aber so warst du immer schon."

„Ruhe," befahl ein weiterer dunkler Zauberer, den Harry an der Stimme als Walden McNair erkannte.

„Wieso? Es ist doch wahr," lachte Sirius, „Ihr seid einfallslos."

„Das lasse ich mir nicht gefallen," zischte Regulus, „Avada..."

„Expelliarmus," rief Harry.

Er hatte keine Sekunde gezögert und den Fluch gegenüber Regulus gesprochen.

Dessen Zauberstab flog meterhoch in die Luft und Regulus selbst wurde von den Beinen gerissen und landete neben McNairs Füßen auf dem kalten Boden.

„Da kommen Auroren," rief der dritte der dunklen Zauberer, dessen Stimme Harry nicht kannte.

„Verschwinden wir," sagte McNair.

„Noch nicht," zischte Regulus und schnappte nach seinem Zauberstab, „Dieser kleine Bengel wird es bereuen."

„Ganz sicher nicht," sagte James und stellte sich schützend vor seinen Sohn.

„Dad, geh weg," bat Harry.

Er würde es nicht ertragen auch in dieser Welt seinen Vater zu verlieren.

„Ich lasse mein Kind nicht sterben," erwiderte James.

„Wie süß," säuselte Regulus, „Wollt ihr dann nicht lieber gemeinsam sterben?"

„Ich lasse nicht zu, dass du wieder meinetwegen stirbst," sagte Harry mit fester Stimme, bevor er einfach seinen Vater mittels eines Zaubers zur Seite brachte.

„Auroren, sie kommen hier hinauf," rief McNair.

„Egal," zischte Regulus, „Avada Kedavra!"

Harry wich dem grünen Strahl aus, in dem er einfach zur Seite sprang, doch dabei war er ein bisschen zu hoch gesprungen, denn er fiel geradewegs die Tribüne hinunter.

Während des Sturzes in die Tiefe versuchte Harry nach seinem Zauberstab zu greifen, doch musste leider feststellen, dass dieser noch auf der Tribüne geblieben war.

Er bekam eine wahnsinnige Angst als er den Boden immer näher kommen sah.

Er wollte nicht so sterben; nicht weil er aus einer Tribüne bei einer Quidditch- Weltmeisterschaft gefallen war.

Er bewegte seine Arme wie es Vögel taten, wenn sie flogen in der Hoffnung, den Sturz dadurch ein wenig bremsen zu können.

Er sah den Boden immer genauer und flatterte stärker mit seinen Armen.

Er dachte schon es sei nun vorbei, als genau einen Meter vor dem Boden etwas unglaubliches passierte.

Er spürte wie sich sein Körper veränderte; er schrumpfte und seine Arme wurden plötzlich zu schwarzgefiederten Flügeln.

Er stoppte nun mitten im Fall und schwebte den restlichen Weg zum Boden.

Er wusste nicht genau, was geschehen war, doch er war so glücklich, dass er doch noch lebte, dass es ihm eigentlich egal war.

Harry blickte zur Tribüne hinauf und fragte sich, ob die Auroren inzwischen angekommen waren.

„Sieh mal Mami," rief plötzlich ein kleines Mädchen, das im Arm ihrer aufgeregten Mutter lag, „Da ist ein Rabe."

Harry benötigte einige Zeit, bis er verstand, dass er dieser Rabe war.

„Ich bin tatsächlich ein Animagus," wollte er sagen, doch alles was aus seinen, wie er jetzt erst bemerkte, Schnabel kam, war nur Gekrähe.

Er tippelte noch unruhig am Boden umher, denn da er nicht genau wusste, wie man als Rabe flog, blieb er sicherheitshalber am Boden und wusste somit nicht, wie es seinem Vater und den anderen ging.

Er musste aber kaum fünf Minuten warten, bis er sah wie die vier dunklen Zauberer von Auroren abgeführt wurden.

Kurz darauf stürmten auch die Zuschauer von der Tribüne und schienen so schnell wie möglich aus diesem Stadion fliehen zu wollen.

„Pst Harry," hörte er plötzlich Sirius' Stimme.

Er drehte sein Köpfchen ein wenig und sah seinen Patenonkel neben sich knien.

„Du musst daran denken wie es ist ein Mensch zu sein," flüsterte Sirius.

Dieser schien bemerkt zu haben, dass Harry keine Ahnung hatte, wie er sich nun wieder zurückverwandeln sollte.

Harry versuchte es mit dem Rat seines Patenonkels und konzentrierte sich darauf, wie er als Mensch aussah.

Es dauerte nicht lange bis er spürte, wie sich sein Körper wieder veränderte und er immer größer wurde, bis er schließlich seine volle Körpergröße erreicht hatte.

„Hast du das gesehen, Sirius?", rief er aufgeregt, „Ich bin tatsächlich ein Animagus...Du hattest recht. Ihr hattet alle recht. Ich bin einer."

Sirius hob panisch die Arme, doch da war es schon zu spät.

Erst jetzt bemerkte Harry seinen Vater, der ihn mit enttäuschten Blick musterte.

„Du bist tatsächlich nicht mein Sohn," sagte James, bevor er sich umdrehte und in der panischen Menschenmenge verschwand.

TBC