Harry überlegte fieberhaft während er fiel. Sie wollten eigentlich aufgrund des Anschlages von der Schule gehen und sich ‚verstecken'. Doch die Todesser hatten ihn trotz seiner Sicherheit in Lebensgefahr gebracht.
Die Menge sah ihn fallen, sie sahen auch dass er verletzt war und selbst Ginny begann sich nun Sorgen zu machen.
Er könnte sich in einen Vogel verwandeln, um sich zu retten, doch er tat nichts dergleichen.
Sie schoss auf ihn zu, wohl wissend, dass sie viel zu weit weg war, um ihn retten zu können.
Auch Ron schoss von der anderen Seite des Feldes an ihn heran, doch es war aussichtslos. Zehn Meter über dem Boden sahen sie, wie er verzweifelt seine Hände nach unten streckte, wie um den Aufprall abzufangen, eine Sekunde später wirbelte Staub auf dem Boden auf und als Ginny, Ron und die andern Spieler die Staubwolke erreichten und sie sich gelegt hatte, konnten sie nur noch einen leblosen Körper sehen, einen Körper, dessen Gliedmaßen in einem unnatürlichen Winkel abstanden. Ginny stürzte tränenüberströmt auf ihn zu und hob seinen Oberkörper an, sein Kopf baumelte haltlos nach unten, sein Genick war gebrochen und leere Augen starrten sie an.
Unnatürliche Stille herrschte auf dem Quidditchfeld, als Poppy, Hooch, Dumbledore und McGonagall auf das Feld stürmten.
Dumbledore sah Ginny fragend an, doch sie schüttelte völlig aufgelost den Kopf, das war nicht Teil des Planes gewesen. Dann brach sie zusammen.
Dumbledore erweckte sie wieder und schickte sie mit Ron und Hermine in den Krankenflügel. Auch Poppy konnte nur noch Harrys Tod feststellen.
Der Körper wurde am nächsten Tag in einem Seitenraum der großen Halle aufgebahrt und alle Schüler die ihn kannten und Freund mit ihm waren, erwiesen ihm die letzte Ehre. Seine engsten Freunde, Ron, Hermine, Neville und Luna hielten Totenwache. Ginny war nicht von dem Körper wegzukriegen.
Drei Tage später wurde er mit einer ergreifenden Rede beigesetzt.
Ginny ging nicht mehr in den Gemeinschaftsraum und sie ging nicht mehr zu den Klassen. Sie hielt sich nur noch in ihrem Raum auf. Ihr Bruder und Hermine besuchten sie öfter und auch ‚Jack' und ‚Penny' sorgten sich um sie. Sie aß kaum etwas, eigentlich nur, wenn Ron und Ginny sie dazu zwangen und jede Lebensfreude war aus ihren Augen gewichen. Niemand wusste, wie er ihr helfen kontne.
Eine Woche später, mitten in der Nacht, als sie gerade ins Bett gehen wollte, tauchte
Dobby mit einem Plopp! auf und reichte ihr eine Nachricht. Sie war mit Micheal Andrews unterzeichnet. Sie wollte den Brief schon ungelesen auf das Nachtschränkchen legen, doch Dobby sagte ungewöhnlich ernst:
„Lesen sie es, Missy Ginny!"
Sie sah Dobby fragend an, doch er erklärte es nicht weiter und zeigte nur auf den Brief.
Sie seufzte und öffnete den Brief.
Liebe Ginny,
ich hoffe, du hast nicht zu sehr unter dem ‚Tod' Harry Potters gelitten.
Als sie diesen Satz las, funkelten ihre Augen wütend, doch irgendetwas in ihrem Inneren riet ihr, weiter zu lesen.
Ich muss schon sagen, die Todesser haben mich doch etwas überrascht. Das war in unserem Plan nicht vorgesehen. Doch ich dachte mir, ich nutze es zu unserem Vorteil, denn nun wird keiner mehr nach uns suchen. Es tut mir leid, ich konnte mich nicht eher melden, aus den gleichen Gründen, wie auch Parvati ihrer Schwester nicht sagen konnte, dass sie noch lebt. Ich weiß, das hat dir sehr weh getan und auch Ron, Hermine und den anderen, doch so ist unsere Tarnung noch effektiver.
Nur für den Fall, dass du immer noch nicht weißt, wer Michael Andrews ist, ja ich habe den Fall überlebt.
Nun schrie sie überrascht und fröhlich auf. Ihr erster Gedanke war Wut auf ihn, weil sie so leiden musste, doch dann siegte die Freude und als sich ihr Verstand wieder einschaltete, musste sie ihm leider zustimmen. Dobby strahlte sie grinsend an und sie warf ihm einen bösen Blick zu, bevor sie ihn spontan umarmte.
Wie ich überlebt habe, werde ich dir sagen, wenn du nach Hause kommst. Dobby kann dich nach Hause bringen. Wie du das anstellst, dich in Hogwarts abzumelden, bleibt dir überlassen. Ob du Dumbledore einweihst auch. Doch aus Sicherheitsgründen bitte ich dich, davon abzusehen, Ron oder Hermine einzuweihen.
Sie seufzte.
Ich hoffe, dich baldestmöglich wieder in die Arme schließen zu können. Du fehlst mir.
‚Mike'Sie überlegte, sollte sie Dumbledore einweihen oder nicht. Er könnte ihren Abgang aus Hogwarts decken. Er war auch alt und weise genug, sich nicht zu verraten und würde mit dem Wissen sensibel umgehen. Es war die richtige Entscheidung und so verschwand sie von dem Bett und erschien in der selben Sekunde mit Dobby in Dumbledores Büro, der entsetzt von seinem Schreibtisch aufsprang, so dass sein Stuhl nach hinten umkippte und er sich seine Knie am Schreibtisch stieß.
„Autsch!" fluchte er und Ginny kicherte.
„Miss Weasley!" sagte er mit gutmütig funkelnden Augen, „Haben sie schon mal etwas von Anklopfen gehört?"
„Wenn ich ehrlich bin... ja." sagte sie schüchtern.
„Ist etwas passiert?"
„So kann man es auch sagen. Hier, lesen sie!" sagte sie und reichte ihm den Brief.
Er las ihn und mit jedem Satz kehrte das in der letzten Woche etwas verschwundene Funkeln wieder mit voller Stärke in seine weisen Augen zurück.
Als er seinen Blick wieder hob, sah er in ein erleichtertes und strahlendes Gesicht von Ginny.
„Aber das bedeutet ja..." setzte Dumbledore an, doch Ginny deutete auf die Portraits und sagte: „Niemand, Professor."
Dumbledore sah sie fragend an und nickte, „Wie sie wünschen. Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte... sie sollten eine Auszeit von der Schule nehmen, ihre Gedanken und Gefühle neu ordnen. Sie sind weit genug fortgeschritten in der Schule, dass sie den Rest des Jahres frei nehmen können. Was meinen sie, wo würden sie die meiste Ruhe finden?"
Sie sah ihn überrascht an, doch dann leuchteten ihre Augen auf.
„Ich denke, ich brauche Abstand von allen und jedem. Alles erinnert mich an ihn und Mum würde mich nur ... bemuttern. Ich denke, es ist an der Zeit, Denron einen Besuch abzustatten."
„Eine wundervolle Idee, Miss Weasley. Wann möchten sie abreisen?"
„Morgen... am frühen Nachmittag, dann ist es dort Morgen. Ich werde mich von Ron und Hermine verabschieden."
Dumbledore nickte und sagte: „Viel Glück!"
Ginny schnippte kurz mit den Fingern und der Brief in Dumbledores Hand verbrannte in einer kalten Flamme. Sie grinste über seinen überraschten Ausdruck und verschwand.
Am nächsten Tag nach dem Mittagessen nahm Ginny Hermine und Ron beiseite.
„Hi, wie geht es dir, Ginny?" fragte Hermine sie vorsichtig.
Ginny setzte ihr bestes trauriges Gesicht auf und seufzte.
„Ich kann nicht weiter hier bleiben." sagte sie niedergeschlagen.
„Egal wo ich bin, jederzeit erwarte ich, dass Harry vor mir auftaucht oder lächelnd um die Ecke kommt. Ich werde noch verrückt. Jedesmal verfalle ich aufs neue in tiefste Trauer." sagte sie leise.
Hermine liefen schon wieder Tränen über die Wangen.
„Ich kann hier keinen Frieden finden... ich habe gestern mit Dumbledore geredet. Ich werde die Schule verlassen, zumindest für den Rest des Schuljahres."
Hermine und Ron starrten sie an, doch dann sagte Ron: „Mum wird sich bestimmt freuen."
Doch Ginny hob die Hand, „Nein. Ich werde nicht nach Hause gehen. Ich brauche Abstand von allem. Zu Hause wäre es auch nicht anders und Mums übermäßig besorgtes Verhalten könnte ich momentan nicht vertragen. Ich hab ihr schon einen Brief geschrieben."
„Aber wo willst du dann hingehen?" fragte Hermine mitfühlend.
„Dahin, wo ich wirklich Ruhe und Frieden finden kann... zu Denron und den Indianern."
Sie schauten für einen Moment überrascht, doch dann lächelte Hermine, „Das ist eine gute Wahl, Ginny."
De facto hatte Ginny Denron einen Brief geschrieben, nur falls irgend jemand auf die Idee kommen könnte sie dort zu besuchen, oder so etwas und ihm die Situation erklärt.
„Wann reist du ab?" fragte Ron.
„Genau genommen... gleich. Ich habe alles gepackt, deswegen war ich auch noch nicht in der Klasse heute. Ich wollte mich nur von euch verabschieden."
Sie umarmten sie beide und wünschten ihr viel Glück.
„Wir würden dich ja nach draußen begleiten, aber wir haben jetzt Unterricht."
Sie nickte und winkte ihnen noch mal zu, bevor sie aus dem Schloss ging.
Dabei beobachtete sie sorgfältig, ob ihr jemand folgte, oder sie beobachtete.
Als sie niemanden sah, trat sie in den Wald, wo Dobby schon auf sie wartete. Sie selbst konnte keine Magie anwenden, ohne dass die Aufspürzauber sie verraten würden. Dobby nahm sie an der Hand und sie verschwanden mit einem Plopp!
Sie erschienen in der Eingangshalle von Potters Place wieder, wo sie augenblicklich in ein Paar starker Arme geschlossen wurde und warme Lippen sich auf die ihren pressten.
Nach einem leidenschaftlichen Kuss stieß sie ihn weg und gab ihm eine Schelle auf den Hinterkopf.
„Wie konntest du mir das antun?" fuhr sie ihn an.
Er starrte sie verdattert an, doch dann schloss sie ihn wieder in die Arme und hielt ihn ganz fest.
„Tu das nie nie wieder, hörst du?" sagte sie leise und flehend.
Er streichelte ihr sanft über den Rücken.
„Irgendwann bist du wirklich tot und ich glaube es nicht." schluchzte sie.
„Ginny... wenn ich eine Möglichkeit gesehen hätte, hätte ich dich eingeweiht. Abgesehen davon würde mir niemand mehr einen solchen Stunt abnehmen, selbst wenn ich noch mal in solch eine Situation kommen sollte. Weißt du, ich hatte nicht sonderlich viel Zeit, mir Gedanken zu machen, ich war im freien Fall nach unten."
Sie löste sich von ihm.
„Wie hast du das überhaupt gemacht und warum hast du dich nicht verwandelt?"
„Ich habe mich nicht verwandelt, weil mein Schulterblatt gebrochen war und sich in einen Adler mit einem gebrochenen Flügel zu verwandeln hielt ich für keine gute Idee."
Sie sah ihn entsetzt an.
„Ich habe gedacht, ich nutze die Situation für uns. Es war schwierig und weil das Timing stimmen musste sehr gefährlich. Ich musste exakt im richtigen Moment drei Zauber ausführen. Ich habe zuerst ein Portal knapp über dem Boden erzeugt, dann eine Staubwolke gezaubert einen Sekundenbruchteil bevor ich aufschlug und gleichzeitig einen Stein, auf den ich mich konzentriert habe, in meinen Körper verwandelt, natürlich mit den entsprechenden Verletzungen. Ich gebe zu, es war sehr gefährlich, aber es hat funktioniert. Das Portal endete hier über dem See... nur zur Sicherheit... wieder fünfzig Meter über dem Boden. Und dann habe ich mich verwandelt... es war die Hölle. Doch der Fall wurde selbst mit dem gebrochenen Flügel so weit gebremst, dass ich den Aufprall im Wasser überlebt habe. Dobby hat mich aus dem Wasser gezogen. Ich habe nicht gewagt, mich zurückzuverwandeln und Dobby hat meinen Flügel geheilt, nur das hat vier Tage gedauert. Vier Tage, in denen ich mich auch nicht melden konnte. Die restlichen drei Tage habe ich Vorbereitungen getroffen. Ich habe Papiere für uns besorgt und ein Auto gekauft. Ich habe ein Konto angelegt, auf unsere Namen und die nötigen Utensilien für unsere ‚Verwandlung' eingekauft."
Sie starrte ihn verwundert an.
„Es... es tut mir leid, dass ich so reagiert habe." schluchzte sie, „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du dich nicht melden konntest."
„Ist schon gut. Wie gesagt, dafür war deine Trauer echt, so bitter das auch klingt."
„Also dann, Mister Andrews, wie heiße ich und wann verwandeln wir uns?"
Er führte sie zu einem Spiegel und sagte, „Miss Weasley, darf ich ihnen Missis Samantha Andrews vorstellen, meine Ehefrau?"
Ihr Kopf fuhr überrascht herum.
Er grinste, „Ich dachte, wir üben schon mal und probieren, wie es sich zusammen so lebt.". Dann reichte er ihr einen schönen einfachen Goldring und steckte ihn auf ihren Finger. Anschließend nahm er einen weiteren Ring aus der kleinen Box und steckte ihn sich an den Finger. Sie fiel ihm um den Hals.
„Gefällt dir der Name?"
„Ja, aber noch besser der Nachname." sagte sie und zwinkerte ihm zu.
„Ich bin nun übrigens 21 und du 19. Das dürfte eventuelle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen. Wir sehen alt genug aus. Und nun... verwandeln wir uns."
Als sie zwei Stunden später fertig waren, bestaunten sie ihr Werk im Spiegel.
Ginny hatte nun etwas kürzere, nur noch schulterlange schwarze Haare, die einen leicht blauen Schimmer aufweisen. Durch das dunkle Haar wirkte sie etwas älter, wie Harry es gesagt hatte. Natürlich hatten sie auch die Augenbrauen entsprechend gefärbt.
Harry hatte von blonden Haaren abgesehen und färbte sich seine Haare in einem hellen Braunton. Bei einem Friseur hatte er sich einen neuen, etwas kürzeren Schnitt verpassen lassen. Er schaffte es nun sogar, seine Haare mit etwas Gel und Haarfestiger in eine ordentliche Form zu bringen. Muggel-Kontaktlinsen verwandelten seine grünen Augen in braun. Die Färbemittel würden sie auf ihrer Mission mitnehmen. Harrys schwarze Haare würden nicht so sehr auffallen, wenn sie nachwuchsen, doch Ginnys rote Haare unter den schwarzen würden sehr wohl einen auffälligen Haaransatz abgeben. Sie würden den Ansatz öfter nachfärben müssen.
Harry hatte amerikanische Namen gewählt und auch ihre Cover-Story würde besagen, dass sie aus Amerika kamen. So würde es nicht leicht sein, ihre Spuren zu verfolgen.
Passend zu den Namen hatte er auch sein Auto ausgewählt, ein altes Mustang-Cabrio, das noch sehr gut in Schuss war und Ginny richtig gut gefiel. Harry hatte für Ginny ebenfalls einen Führerschein mit dem Ausweis besorgt und nun brachte er ihr das Fahren bei. An diesem Auto waren, im Gegensatz zu seinem Z8, keine magischen Veränderungen. Harry hatte auch zwei Handys besorgt, so wie sie es in ihrem ursprünglichen Plan vorgesehen hatten.
‚Zufällig' hatte Ginny ein Testament von Harry gefunden, dass sie zusammen mit einem Handy an Dumbledore schickte, nur für den Fall, dass irgendjemand sich wundern sollte, was aus dem Pottervermögen wird. Solange Harry ‚tot' war, gehörte alles Ginny. Es war eine geänderte Version des echten Testaments, das so lange galt, wie Harrys Ableben nur eine Farce war. So war es doch gut, dass Dumbledore eingeweiht war. Er würde das alles managen. Außerdem würde er das Handy an Tonks weiterleiten und so würden sie alle neuen Infos zu ihrem Fall bekommen.
Sie waren nun nicht dazu gekommen, Sachen von Hermine zu borgen, aber Harry hatte bereits vorgesorgt und Ginny ein erstes Set Sachen gekauft, als er alles andere geregelt hatte. So fuhren sie zwei Tage nach Ginnys Ankunft in die nächste große Stadt, wo Harry auch das Auto erstanden hatte.
Sie parkten vor einem großen Einkaufszentrum und stiegen aus. Der Tag war herrlich, die Sonne schien, der Himmel war blau und kaum ein Lüftchen wehte... perfektes Wetter für ein solch klassisches Cabrio also.
Ginny... Samantha musste sich hart zusammenreißen, als sie in das riesige Einkaufszentrum traten. Harry hatte die Abende vorher versucht, sie auf diese für sie neue Welt vorzubereiten, doch es war überwältigend. Geschäft reihte sich an Geschäft über mehrere Etagen und überall entdeckte sie Dinge, die sie noch nie vorher gesehen hatte.
Zuerst sprang sie zurück, als sich die Glastüren am Haupteingang automatisch öffneten, was Harry zum Lachen brachte.
„Hey, was ist daran so witzig?" fragte sie ihn mit bösem Blick. Das brachte Harry nur erneut zum Lachen.
„Ich dachte die Mug..." nun hielt ihr Harry den Mund zu.
„Sam!" sagte er warnend.
Dann nahm er die Hand weg.
„Falls du das fragen wolltest, das ist keine Magie, sondern Elektrizität, Elektronik und Technik. Siehst du den kleinen schwarzen Kasten über der Tür?"
Sie nickte.
„Das ist ein Sensor... ein elektronisches Auge, wenn du so willst. Es registriert Bewegungen und schickt ein Signal an den Motor, der die Tür öffnet. Sieh her!"
Die Tür hatte sich wieder geschlossen, nun winkte er einmal mit der Hand vor dem Sensor und die Tür ging auf.
„Wow. Wenn das weiter so geht, bin ich seeeehr froh, dass wir so zeitig hier sind, dass noch nicht so viele Leute unterwegs sind, Ha... Mike." sagte Ginny.
Harry nickte und führte sie herein.
Der nächste Schock kam im Fahrstuhl, wo er ihr auch in aller Ruhe erklärte, was los war.
„Langsam verstehe ich Dads Begeisterung für die Mu... du weißt schon." sagte sie.
Harry nickte grinsend.
Zuerst gingen sie in einen Klamottenladen und deckten sich beide mit einer komplett neuen Garderobe ein. Gott sei Dank hatte der Mustang einen großen Kofferraum.
Harry hielt Ginnys Arm fest, als sie die Sachen fast unbewusst schrumpfen wollte.
Sie seufzte, „Das wird hart."
„Jep." war alles, was Harry dazu sagte.
Sie brauchten nahezu bis Mittag, bis sie alle Sachen und neue Schuhe beisammen hatten. Sie hatten Sachen für alle möglichen Anlässe eingekauft, da sie nicht wussten, wohin sie ihre Reise führen würde.
Dann führte sie Harry in ein italienisches Restaurant.
Sie setzten sich an einen freien Tisch.
„Ähm... Mike, wie funktioniert das hier? Muss ich hier auch etwas zu den Tellern sagen?"
Harry grinste und schüttelte den Kopf.
„Warte und überlass mir das reden. Sag was du möchtest, wenn ich meins bestellt habe, ok?"
Sie nickte unsicher, doch er griff beruhigend nach ihrer Hand.
Dann kam schon die Kellnerin und reichte ihnen jeweils eine Karte.
„Darf es schon etwas zu trinken sein?"
Harry nickte und sagte: „Ich hätte gern eine Cola."
Ginny sah ihn unsicher an, dann sagte sie, „Ich auch bitte."
Die Kellnerin nickte und verschwand wieder.
„Puh, ich dachte schon, du willst Kürbissaft bestellen. So etwas gibt es hier nicht." sagte Harry, „Studiere am besten die Karte. Die gängigsten Getränke findest du auch darin. Wenn du wissen willst, was was ist, frage mich einfach. Aber zuerst, such dir was zu essen aus."
Die Kellnerin kam zehn Minuten später mit der Cola.
„Haben sie schon etwas zu essen gewählt?" fragte sie.
Harry war sich unsicher, „Ich weiß nicht. Was können sie denn empfehlen?"
„Tagesgericht ist heute Tomatensuppe mit Basilikum als Vorspeise und Spagetti Bolognese als Hauptgericht. Wenn sie mehr auf Pizza stehen, kann ich die Pizza Hawaii empfehlen. Ansonsten ist der Meeresfrüchte-Teller sehr gut."
„Ich nehme die Spagetti." sagte Harry und sah Ginny fragend an.
„Ich würde gern die Pizza nehmen."
„Vorspeisen?"
„Ja, die Tomatensuppe." sagten Ginny und Harry gleichzeitig und lachten mit der Kellnerin.
„Wenn sie die Neugier verzeihen. Sie sehen sehr verliebt aus." sagte die Kellnerin.
Harry nickte, nahm die Hand seiner Freundin und strahlte sie förmlich an, „Ja, wir sind seit zwei Monaten verheiratet." sagte er.
„Ich dachte es mir. Diesen verliebten Blick habe ich schon oft gesehen. Ich wünsche ihnen alles Gute."
„Danke."
„Die Suppe kommt gleich, das Essen in einer halben Stunde."
Dann verschwand sie.
„Eine halbe Stunde?"
„Ja, erinnerst du dich an das Essen mit den Dursleys? Hier gibt es keine Hauselfen, die einfach nur mit den Fingern schnippen."
„Ach ja." sagte sie verstehend. Sie hatte damals nicht wirklich aufgepasst, wie das alles abgelaufen war. Sie war viel zu nervös in der Gesellschaft von Harrys Verwandten gewesen.
Dann sah sie ihn verträumt an, „Es fühlt sich gut an."
„Was?" fragte er neugierig.
„Verheiratet zu sein mit dir." sagte sie leise.
Harry nickte, „Wenn wir das erledigt haben, sollten wir dem abhelfen, oder?"
Sie strahlte ihn an.
„Meinst du das ernst?"
„Ja. Wenn wir zurück sind in der Zaubererwelt und unsere Mission erfüllt haben, egal, ob Voldemort noch lebt oder nicht, werde ich um deine Hand anhalten."
Sie beugte sich zu ihm herüber und umarmte ihn.
Sie genossen das Essen und Harry bezahlte mit seiner neuen Kreditkarte. Danach kauften sie noch ein paar Sachen für den täglichen Bedarf ein, wie Drogerieartikel, was zum Lesen, ein paar Land-Karten und ein paar Snacks für unterwegs. Außerdem kauften sie zwei Koffer, wo sie all ihre Sachen rein tun konnten.
Bevor sie spät am Nachmittag zurückfuhren, tankte Harry noch einmal und erklärte Ginny den Vorgang. Sie war den ganzen Tag nicht aus dem Staunen heraus gekommen.
Sie sortierten ihre Sachen zu Hause und packten dann ihre Koffer. Dann gingen sie sehr zeitig ins Bett, denn am nächsten Tag würden sie zu ihrer Mission aufbrechen und die Welt der Zauberer vorerst verlassen, bis sie die Spur zum Stein gefunden hatten.
AN: endlich mal wieder ein neues Kap ;-)
IMPORTANT: Es gibt eine Erklärung dafür, dass es so lange gedauert hat mit diesem Kapitel. Ich bin dabei, eine neue Geschichte zu schreiben und zwar wird es diesmal eine Coproduktion von Agranta und mir. Wir kommen sehr gut voran und das erste Kapitel wird sicher in den nächsten Wochen online gestellt. Wenn alles glatt läuft posten wir es auf unter dem Penname: Shadow-and-Silver . Das bedeutet natürlich nicht, dass ich meine anderen Projekte aufgebe, sie dauern nur etwas länger, aber da ich jetzt wieder Single bin, habe ich auch wieder etwas mehr Zeit zum Schreiben. Also nicht aufgeben... und ab und zu mal reinschauen, ob wir, d.h. Agranta und ich schon was gepostet haben... aber es gibt ja noch den Author-Alert ;-)
An alle Reviewer: Ich korrigiere das mit dem Schnatz ;-) Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich offenbare, wer die Flüche geschickt hat, da die Typen keine wesentliche Rolle in meiner Story spielen. Die Verräter in Hogwarts jedoch, sind ja nun bekannt... doch ob es alle sind, wird sich noch zeigen. Da sich Harry und Ginny alias Mike und Sam nun außerhalb von Hogwarts rumtreiben und der Rest der Clique im Schloss, könnte es gut sein, dass ich nun zwei Handlungsstränge parallel schreibe, wobei unser Hauptaugenmerk natürlich bei Harry und Ginny... ähm... Mike und Sam... ach, wie auch immer... bleibt. Ciao und bis bald!
