Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling
Pairing: Draco Malfoy/ Ronald Weasley
Warnung: Slash, OOC, AU, Dark!Ron, Spielt zwei Jahre nach OotP.
Summary: Sollte man seinem besten Freund wirklich trauen? Sollte man wirklich mit ihm um die Häuser ziehen? Harry kann das nun verneinen. Er hätte doch daheim bleiben sollen. Und was hat eigentlich Draco Malfoy damit zu tun?
Kommentar: Diese Geschichte wurde inspiriert von Cristalls fantastischer Fanfic Lovestory (Story-ID: 1786102). Ich habe diesen bösen Ron sofort ins Herz geschlossen und musste das mal selbst versuchen...So warum RW/DM? Bis vor kurzem war das für mich ein Ding der Unmöglichkeit und ehrlich gesagt konnte ich mich mit diesem Pairing überhaupt nicht anfreunden. Aber dann habe ich einige geniale Fanfics zu dem Pairing gefunden und langsam mag ich es wirklich:-)
Harry Potter warf wütend den Brief von Dumbledore in das lodernde Feuer des Kamins.
Er beobachtete wie das Stück Papier zu brennen begann und schließlich nur noch ein Häufchen Asche übrig ließ.
Es hatte vor wenigen Stunden einen weiteren Angriff gegeben.
Ein paar Todesser hatten ein Waisenhaus überfallen und sämtliche Insassen getötet.
Und Harry?
Er durfte sich hier in Grimmauldplace verstecken.
Warum ließ ihn Dumbledore nicht endlich kämpfen?
Sein letztes Jahr in Hogwarts hatte er hinter sich und er hatte sogar schon mit einem geheimen Auror- Training begonnen, von dem nur die Wenigsten etwas wussten.
Kingsley Shacklebolt und ein weiterer Auror besuchten ihn zweimal wöchentlich um mit ihm zu trainieren, doch das reichte einfach nicht.
Er musste hinaus. Er musste Voldemort endlich vernichten.
Er wollte sich nicht wie ein Feigling verstecken und andere die Arbeit machen lassen.
Er fühlte sich wie einst sein Patenonkel als dieser das Haus nicht verlassen durfte.
Nie hatte er Sirius' Gemecker richtig verstanden.
Er hatte sich manchmal sogar gewundert, warum Sirius sich eigentlich aufregte.
Immerhin war er so in Sicherheit gewesen, doch nun konnte er Sirius' Schmerz nachvollziehen.
Es war grauenhaft eingesperrt zu sein.
Man fühlte sich hilflos und verloren.
Man wollte helfen, doch man durfte es nicht.
Grimmauldplace war für ihn nur ein großer Käfig, der errichtet wurde um ihm seiner Freiheit zu berauben.
Harry seufzte lautstark, bevor er seine deprimierenden Gedanken verdrängte und sich eine Tasse kalten Kaffee einschenkte.
Nach einem Schluck versuchte er angestrengt nicht das schwarze Gebräu wieder in die Tasse zu spucken.
Er hasste kalten Kaffee, doch war er zu faul um seinen Zauberstab aus seinem Zimmer zu holen.
Moody würde ihn zwar wieder einen Vortrag darüber halten, dass er vorsichtiger sein sollte, doch er selbst erwartete nicht, dass jede Minute ein Todesser oder Voldemort durch ein Fenster sprang.
„Hallo! Ist jemand da?", hörte er die fröhliche Stimme seines besten Freunds Ron Weasley aus der Eingangshalle rufen.
„Blutsverräter...Abschaum...," begann zeitgleich das Portrait von Mrs. Black zu kreischen.
Harry rollte daraufhin nur mit den Augen.
Ron vergaß seit neuesten liebend gerne, dass er in der Eingangshalle still sein musste.
„Harry?", rief Ron noch einmal.
„Unwürdig...Verschmutzt das Haus meiner Ahnen..." Harry stoppte das Geschrei des Gemäldes indem er einfach die Vorhänge um dieses zuzog.
Er warf Ron einen anklagenden Blick zu, doch dieser grinste nur unschuldig.
„Hast du sie immer noch nicht abbekommen?", fragte Ron amüsiert.
„Nein, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich es schon lange aufgegeben," antwortete Harry und kontrollierte noch einmal ob die Vorhänge wirklich geschlossen waren.
Ron beobachtete ihm dabei und das Grinsen des Rothaarigen wurde breiter.
„Was willst du hier?", fragte Harry ein wenig kühl.
In den letzten Monaten hatte er den Rothaarigen überhaupt nicht gesehen und kaum Briefe von diesem erhalten.
Weshalb also dieser plötzliche Besuch?
„Dich abholen," antwortete Ron grinsend.
„Abholen?", fragte Harry verwirrt.
„Wir gehen aus," erklärte Ron, „Du bist seit Monaten nicht mehr draußen gewesen. Dagegen muss man doch etwas tun."
Harry lachte freudlos.
„Dumbledore würde es nie erlauben," sagte er enttäuscht.
„Dumbledore muss es nicht wissen," erwiderte Ron, „Wir bleiben einfach in Muggel- London und meiden alle Zaubererorte."
„Ron..."
„Nichts Ron. Hole deinen Zauberstab," befahl Ron und drängte ihn in Richtung Küche.
„Er ist oben," murmelte Harry und schon wurde er von dem Rothaarigen die Treppe hinauf gescheucht.
„Ist mit dir alles in Ordnung?", fragte Harry verwirrt.
„Ich habe den letzten Monat bei Fred und George gewohnt," erklärte Ron ausweichend, „Sie färben scheinbar auf mich ab."
„Das merkt man," meinte Harry schmunzelnd.
„Los, los. Hol deinen Zauberstab," drängte Ron, „Es wird sicher lustig."
Harry überlegte angestrengt.
Zum einen wollte er unbedingt wieder hinaus, doch Dumbledore hatte es ihm persönlich verboten.
Er durfte nicht in einen Kampf geraten, bevor er nicht sein Training abgeschlossen hatte.
Aber wahrscheinlich war es das Rumtreiber- Blut in seinen Adern, das ihn schließlich dazu bewegte die Treppen hinauf zu steigen.
Ron beobachtete amüsiert Harrys kurzen Streit mit sich selbst und hätte am liebsten losgelacht.
Harry musste immer alles viel zu ernst nehmen.
Er beobachtete wie der Schwarzhaarige in einem Zimmer des oberen Stockwerkes verschwand.
Etwa zur selben Zeit lösten sich wieder die Vorhänge um Mrs. Blacks Portrait und sie schrie auf der Stelle los.
„Verräter des Blutes...Armselige Kreatur...Abschaum..."
„Ach, halten sie die Klappe," zischte Ron und begann in seiner Umhangtasche nach dem Ring zu suchen.
Er hatte ihn von seinem Geliebten erhalten und laut diesem müsste der Ring Mrs. Black sofort zum Schweigen bringen.
„Abschaum...beschmutzt das Haus meiner..." Mrs. Black brach sofort ab, als Ron ihr den goldenen Ring mit dem roten Diamanten in der Form eines M vor die Nase hielt.
„So ist's besser," meinte Ron und steckte den Ring wieder ein.
Mrs. Black betrachtete ihn nun mit neuem Interesse und Ron erwiderte ihren Blick mit einem breiten Grinsen.
Genauso fand auch Harry die Beiden fünf Minuten später.
„Wie hast du das gemacht?", wollte Harry wissen, während er neugierig auf die nun stille Mrs. Black blickte.
Ron versetzte Mrs. Black einen drohenden Blick, den Harry aber nicht bemerkte und antwortete: „Ich habe einen Schweigezauber an ihr verwendet."
„Ehrlich? Das geht?", fragte Harry interessiert, „Woher weißt du das?"
„Von Hermione," sagte Ron und das schien Harry als Erklärung zu genügen.
Natürlich musste es Hermiones Idee gewesen sein.
Hätte er Harry erzählt, dass es seine eigene gewesen war, hätte ihm dieser kein Wort geglaubt.
„Also...Ron...ich sollte vielleicht doch nicht gehen," überlegte Harry, als Ron schon die Eingangstür öffnen wollte.
„Nein, Harry. Du kommst mit," befahl Ron in einer ungewohnt ernsten Stimme, „Du warst seit Monaten nicht mehr draußen. Selbst Dumbledore wird das verstehen. Sei nicht so! Nur wir zwei. Wie in alten Zeiten."
Ron blickte ihn so flehend an, dass Harry kaum eine andere Wahl blieb, als dem Rothaarigen aus dem Haus zu folgen.
Sobald er die kühle Herbstluft einatmete, wusste er, dass diese Entscheidung richtig gewesen war.
Zu lange war er eingesperrt gewesen.
Zu lange hatte er nichts außer dem ungemütlichen Haus gesehen.
„Um die Ecke ist ein kleiner Pub," sagte Ron und zeigte begeistert zu einer kleiner Gasse.
„Für den Fall, dass du nicht zu weit weggehen willst," fügte er auf Harrys verwirrten Gesichtsausdruck hinzu.
„Das ist perfekt," meinte Harry strahlend, „Aber ist es..."
„Es ist ein Muggel- Pub," antwortete Ron auf die unausgesprochene Frage.
Das beruhigte Harry wieder ein bisschen und er folgte Ron in die kleine Gasse.
„Hast du von dem Angriff gehört?", fragte er, als er eine Mutter mit einem kleinen Kind durch die Gasse eilen sah.
Dadurch erinnerte er sich wieder an das Waisenhaus und die vielen gestorbenen Kinder.
„Ja, habe ich. Es stand ganz groß im Tagespropheten," sagte Ron und Harry hätte am liebsten geschrieen.
Der Prophet erfuhr es sogar noch vor ihm?
Dumbledore musste ja sehr viel Vertrauen zu ihm haben.
„Er wird schon seine Gründe haben," sagte Ron als ob er Harrys Gedanken gelesen hatte.
„Das sag ich mir auch andauernd vor," murmelte Harry und folgte dem Rothaarigen eine Stiege hinunter, die zu dem vorhin besprochenen Pub führte.
„Vergiss es," bat Ron und öffnete die Eingangstür des Pubs, „Heute bist du einfach ein normaler Mensch."
Harry lächelte schwach, bevor er Ron in das Innere des Pubs folgte.
Dieser wurde nur schwach beleuchtet, doch das störte Harry überhaupt nicht.
Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, auch wenn es für ihn ein wenig ungewohnt war.
Sie stellten sich an die Theke, während sich Harry nach bekannten Gesichter umsah.
Er würde es Dumbledore zutrauen, dass dieser Spitzel um Grimmauldplace positioniert hatte.
Das würde zu ihm passen.
Er verstand zwar, dass seine Sicherheit für die gesamte Welt der Zauberer wichtig war, doch manchmal wünschte er wirklich, dass sie ihn einfach in Ruhe ließen.
„Zwei Bier," bestellte Ron für sie, da Harry immer noch in seiner Suche nach Bekannten vertieft war.
„Was interessantes entdeckt?", fragte Ron amüsiert, als die zwei Biere vor ihnen hingestellt wurden.
„Niemand hier," antwortete Harry sichtbar erleichtert und wandte sich nun wieder dem Rothaarigen und dem Getränk zu.
Er nahm einen großen Schluck seines Biers und spuckte es kurz danach wieder in den Krug zurück.
„Igitt," sagte Harry und schob das Bier ein wenig von sich, „Was ist das?"
„Bier," antwortete Ron und trank seines bis zur Hälfte aus.
„Ich vertrage doch nichts alkoholisches," erinnerte ihn Harry.
„Nur wegen dieser einen Sache beim Abschlussball?", fragte Ron amüsiert, „Jedem gefiel deine Stripteasenummer. Seamus war so begeistert, dass er sofort für dich mit Dean Schluss gemacht hätte."
„Erinner mich nicht daran," bat Harry mit einer gewissen Röte im Gesicht, „Das ist so schon peinlich genug. Alle Slytherins haben mich damit noch tagelang danach aufgezogen."
„Nun ja...du hättest nicht über die Punschschüssel stolpern müssen und dein Liebesgeständnis an Snape war vielleicht auch unpassend," überlegte Ron.
„Mein was?", fragte Harry geschockt.
Wie viel hatte er beim Abschlussball getrunken?
„Ja," grinste Ron, „Du hast ihm deine ewige Liebe geschworen und gesagt, dass du nur immer so schlecht in Zaubertränke warst, damit er dich anschreien konnte und du diese wunderbare melodische Stimme hören durftest."
„Ich kann mich daran überhaupt nicht erinnern," sagte Harry ehrlich, „Aber das würde erklären warum mich Snape nun etwas freundlicher behandelt."
„Jaja, du und Snape," gluckste Ron und trank sein Bier nun ganz aus, „Ihr werdet sicher ein nettes Paar."
„Igitt Ron. Das ist...wah...das ist eine widerliche Vorstellung," meinte Harry, „Das will ich nie wieder hören müssen."
„Ganz wie du willst, Harry," seufzte Ron und schob Harrys Bier wieder näher an diesen, „Aber trink doch was. Du musst ja nicht so viel trinken, dass du jedem fetthaarigen Tränkemeister bespringen willst, aber ein bisschen schadet nie."
„Vermutlich hast du recht," sagte Harry und nahm einen Schluck seines Biers, den er sogar hinunterschluckte.
Es war für ihn zwar ungewöhnlich, doch der Geschmack war nicht so schlimm, wie er es sich vorhin eingebildet hatte.
„Was ist eigentlich mit dir und Hermione?", fragte Harry nun wesentlich besser gelaunt, „Hören wir bald Hochzeitsglocken?"
„Mione und ich sind schon lange nicht mehr zusammen," antwortete Ron zögerlich, „Es gibt jemand anderen."
„Bei ihr oder dir?", erkundigte sich Harry.
„Bei mir," sagte Ron ein wenig stolz.
„Weiblich oder männlich?", fragte Harry weiter.
„Männlich," antwortete Ron.
„Ui, das ist eine Premiere," meinte Harry grinsend, „Wie heißt er? Wie sieht er aus und wann darf ich ihn kennen lernen?"
„Das kann ich dir nicht sagen," seufzte Ron, „Es ist noch ein Geheimnis. Wir warten noch eine Weile bis wir es allen sagen. Tut mir leid."
„Kein Problem," meinte Harry, „Aber wenn ihr es jeden sagt, will es ich als erster wissen."
„Das wirst du," versprach Ron bitter, „Das wirst du."
Alles in allem gefiel Harry der erste Abend außerhalb von Grimmauldplace.
Er plauderte mit Ron über belanglose Dinge, doch trotzdem genoss es Harry wieder einmal mit seinem besten Freund zu sprechen.
Es war beinahe wieder so wie in Hogwarts.
Mit der Zeit brach Harry sogar sein Nicht-zu-viel-Alkohol-Gesetz und bestellte härtere Getränke.
Als sie sich kurz vor Sonnenaufgang aus dem Pub begaben, musste sich Harry an Ron festhalten um die Stufen zur Straße unbeschadet zu überstehen.
„Isch verschtehe nischt wie du noch gerade schtehen kannscht," lallte Harry und fiel beinahe wieder die Treppe hinunter.
„Ich bin es schon gewöhnt," meinte Ron schulternzuckend.
„Isch nischt," murmelte Harry und torkelte einige Meter vorwärts.
Er sah zwar nun alles verschwommen, doch trotzdem konnte er sehen wie Ron ungeduldig auf eine goldene Taschenuhr blickte.
„Wow," lallte Harry, „Die war schicher teuer."
„Vermutlich," sagte Ron, während er seine Taschenuhr wieder einsteckte.
„Kurz vor halb sechs," sagte der Rothaarige, „Es ist so weit."
„Wasch ischt scho weit?", fragte Harry verwirrt und versuchte verzweifelt das Schwindelgefühl in seinem Kopf zu ignorieren.
Er sah jetzt sogar zwei Rons, die beide ihre Zauberstäbe zogen und sie auf Harry richteten.
„Stupor," rief Ron und Harry, dessen Reaktion durch den hohen Alkoholgehalt in seinem Körper minimiert wurde, konnte nicht mehr ausweichen und der Fluch traf ihn direkt in die Brust.
Er stürzte rückwärts auf den kalten Betonboden und er sah noch einen boshaftgrinsenden Ron, der etwas aus seinem Umhang holte, bevor alles um ihn herum schwarz wurde und er inmitten der kleinen Gasse bewusstlos wurde.
TBC
