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Weiße Weihnacht
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Kapitel I
Grau in Grau - A sad Day
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Er kuschelte sich zitternd in seinen ehemals schwarzen, jetzt reichlich verstaubten Umhang. Auch wenn der dünne Stoff nichteinmal annähernd gegen die Kälte und den eisigen Wind zu schützen vermochte, erzeugte dies doch wenigstens eine Illusion von Wärme. Aus einem Lüftungsschacht, auf dessen Gitter er mit angezogenen Knien saß, strömte warme Luft. Doch wie lange noch? Bald würden auch in diesem Büro die Lichter ausgehen und die Heizung abgeschaltet. Feierabend.
Er seufzte und bettete den Kopf mit den langen, zerzausten Haaren auf die Knie. Das war also dieses Jahr Weihnachten... Aber er hatte auch schon schlechtere gehabt.
Wieder einmal war er dem Zaubereiministerium entwischt. Auf eine Art und Weise, wie er wohl selbst nie geglaubt hatte. Es war die schrecklichste Irrfahrt seines Lebens gewesen. Nur ein knappes dreiviertel Jahr, wie er anhand der Zeitungen, die er auflesen konnte, erfahren hatte.
Was sollte er tun? Sie glaubten doch alle, er sei tot, nachdem er durch das Tor zum Jenseits gefallen war. Wie lange hatte er dort gelegen? Gefangen in seinem eigenen Körper, unfähig sich zu bewegen?
Erneut verfluchte er seine verhasste Cousine und er verfluchte sich selbst für seine Unachtsamkeit, und dafür, dass der sie so unterschätzt hatte. Oder auch, weil er sich selbst überschätzt, sich über sie lustig gemacht und sie provoziert hatte. Die kurze Zeit, die er für seine Rückkehr von diesem furchtbaren Ort gebraucht hatte, war nicht minder schrecklich gewesen, als all die Jahre die er in Askaban verbracht hatte. Warum nur spielte das Leben gerade ihm so übel mit?
Es hatte zu schneien begonnen und auch der Wind war noch einmal spürbar kälter geworden, doch er kümmerte sich nicht darum. Er fand keinen Gefallen an dem gerade frisch fallenden Schnee. Anders vielleicht als die Kinder und Jugendlichen, die jetzt in ihren warmen Häusern saßen und auf das Festmahl und die Geschenke warteten. Lange würden sie nicht mehr warten müssen, denn es begann bereits dunkel zu werden.
Der warme Luftstrom, der von unten kam, brach ab. Er spürte es sofort, denn die Kälte umfing ihn sogleich mit ungebremster Wucht und er kauerte sich weiter zusammen, doch es hatte keinen Sinn. Die Kälte suchte sich umso schneller einen Weg zu ihm, je mehr er versuchte, sie fern zu halten.
Schließlich erhob er sich, kaum fähig sich zu bewegen, umständlich, mit steifen Gliedern, zitternd und mit der Hand die Wand hinauftastend, um nicht sofort wieder das Gleichgewicht zu verlieren. Vor seinen Augen tanzten bunte Sternchen und das Bild wurde für einen Moment schwarz. Er hielt einen Augenblick inne, bis er wieder etwas sehen konnte, ehe er dann seine Hundegestalt annahm.
Wieder taumelte er. Sein Kreislauf und sein Blutdruck waren mehr als im Keller, zudem hatte er seit Tagen nichts gescheites mehr gegessen. Schwach und ausgelaugt machte er sich wieder auf den Weg, von dem er noch nicht einmal wusste, wohin er ihn führte. Doch er wusste, dass ihn dieser Weg aus der Großstadtmetropole London hinaus brachte.
Die Häuser und Straßen wurden weniger, die Wiesen und Felder weiter. Er war auf dem Weg nach Godrics Hollow. Warum, das wusste er selbst nicht. Er lief und lief, solange und soweit ihn seine Beine trugen, bis er in einer Häusergasse nun endgültig zusammenbrach. Die weißen Schneeflocken fielen auf ihn nieder, doch das bemerkte er nicht.
Remus war alles andere als in Weihnachtsstimmung. Wahrscheinlich sah seine Wohnung deswegen so trostlos aus. Die Fenster seiner Wohnung gehörten zu den wenigen des Dorfes, die zu dieser Zeit nicht weihnachtlich geschmückt und beleuchtet waren. Nichts deutete in diesen vier Wänden darauf hin, dass heute eigentlich Heiligabend war. Kein Tannenbaum, keine Lichter, keine Kerzen. An der Decke hing nur eine einzige Glühbirne, die trübes Licht verbreitete.
Er schaltete das Licht aus und schloss die Tür hinter sich. Es war schon nach Mittag gewesen, als ihm aufgefallen war, dass er kaum noch Lebensmittel im Haus hatte. Mit dem Bisschen im Kühlschrank und der Vorratskammer würde er kaum über die Runden kommen. So musste er wohl oder übel noch einmal los, um für die Feiertage einzukaufen. Jetzt hoffte er nur, dass der ein oder andere Supermarkt noch geöffnet hatte.
Es war kurz nach vierzehn Uhr, als er bei Crowfeather's Gemischtwarenladen ankam. Er drückte gegen die Tür, doch sie war verschlossen. Das konnte doch nicht wahr sein. Nur ein halbes Brot und etwas Käse im Schrank, die Feiertage vor der Tür und jetzt die Läden dicht.
Was hatte er auch anderes erwartet? Mit einem Seufzer wandte Remus sich von der verschlossenen Tür ab und stapfte wieder durch den Schnee. Er war nur ein paar Schritte weit gegangen, als er hinter sich einen Schlüssel, der im Schloss umgedreht wurde, sowie das bekannte Klingeln der Glöckchen über der Tür des Ladens hörte.
"Mr. Lupin!", rief ihm eine Stimme hinterher. Ein wenig überrascht wandte er sich wieder zum Laden um. Die Besitzerin war aus der Tür gelaufen und kam ihm nun entgegen. "Nicht genug zu Essen im Haus, um die Feiertage zu überstehen, richtig?", fragte sie entgegenkommend. "Sie haben Glück, dass ich noch im Laden war." Sie musterte ihn kurz.
"Kommen Sie. Sie sind ja schon ganz durchgefroren.", sagte sie und fasste ihn an Arm und Schulter, um ihn in den Laden zu bugsieren. Widerstandslos ließ Remus sich das gefallen. Jedoch blieb er unschlüssig im Raum stehen, während die Ladenbesitzerin die Tür hinter ihnen schloss. "Was darf's denn sein?", fragte sie dann, noch auf dem Weg hinter die Ladentheke.
"Nun...", begann Remus. "Mal sehen, wofür mein Geld noch reicht..." Er überlegte einen Moment, dann kramte er seine Geldbörse aus seinem schäbigen Mantel und wagte einen Blick hinein. "Ein Brot, eine Ecke Käse, 500 Gramm Kartoffeln, eine Lage Schinken und..." Er brach ab. "Für die Sahne und den Kaffee reicht es wohl nicht mehr.", erwiderte er dann mit einem leicht verlegenen Lächeln. Die Besitzerin sah ihn an. Remus konnte ihrem mitleidigen Blick kaum stand halten. "Hört sich ja nicht gerade nach Weihnachts-Festessen an...", meinte sie betrübt. "Nein. Das wohl nicht.", seuftze Remus. "Aber es gab auch schon mal schlechtere Zeiten." Sie nickte, denn sie wusste genau wie es um ihn stand. Einer der freundlichsten Menschen im Dorf, arm wie eine Kirchenmaus, noch dazu häufig krank, und doch immer ein Lächeln auf den Lippen. Er tat ihr furchbar leid.
"Der Schinken ist hinten. Einen Moment bitte.", sagte sie dann und auf ein Nicken Lupins hin verschwand sie dann in den Lagerraum. Remus wartete. Im Laden war es angenehm warm und die Luft war durchzogen von verschiedenen Gerüchen. Süß, aromatisch, aber auch herb und pikant, sogar einen leisen Kaffeeduft nahm seine Nase wahr.
Remus staunte nicht schlecht über den Korb, den sie nach einer Weile mitbrachte. Er war angefüllt mit allerhand Lebensmitteln. Remus erkannte zwei frische Brote, genau die, die er immer kaufte, einen Viertellaib Käse, einen halben Kochschinken, ein frischer Salat, zwei Pfund Kartoffeln, Mehl, Butter, zwei Dutzend Eier, Sahne, Kaffee, Pfeffermiztee und, was ihm fast die Tränen in die Augen trieb, war die gefüllte Ente, die in der Mitte des Korbes trohnte.
"Aber das... Das kann ich doch alles gar nicht bezahlen...", stammelte Remus. Die Ladenbesitzerin lächelte nur. "Ich möchte kein Geld.", sagte sie dann. "Für das alles möchte ich keinen Cent. Sie glücklich zu sehen ist mir schon Bezahlung genug." "Aber... Miss Crowfeather, ich..." Er schüttelte den Kopf. "Nein, das geht nicht."
"Mr. Lupin" Ihre Stimme war jetzt ernster. "Vor ungefähr 2000 Jahren suchten einst Maria und Josef an einem Tag wie diesem eine Herberge. Doch sie hatten kein Geld, um eine Unterkunft zu bezahlen. Ein Bauer bot ihnen am Ende Unterschlupf in seinem Stall an...", erzählte sie. "Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Ihnen an diesem Tag auch noch Geld abzunehmen, für die paar Sachen, die Sie sich dafür hätten leisten können. Betrachten Sie diesen Korb als Geschenk, Mr. Lupin. Frohe Weihnachten." Sie lächelte milde.
Remus war jetzt nun wirklich den Tränen nahe, so sehr rührten ihn diese Worte. Er wandte den Blick ab und wischte sich verstohlen über die Augen. Wo gab es den so etwas heute noch?
"Das...das kann ich doch nicht annehmen.", meinte er leise. "O doch, Sie können.", sagte die Ladenbesitzerin gutmütig. Sie nahm den Korb und drückte ihn in seine Arme. "Machen Sie sich ein paar schöne Tage. Und Sie können sich sicher sein: In meinem Laden sind Sie stets ein willkommener Gast."
Remus sah sie wieder an, nickte und lächelte. "Ich danke Ihnen. Auch, wenn mir das jetzt furchbar peinlich ist." Die Besitzerin erwiderte sein Lächeln. "Ach nein, das muss es nicht. Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen kann." Remus nickte ihr immer noch lächelnd zu. "Vielen Dank nochmal. Und... Ihnen auch Frohe Weihnachten."
Er wandte sich zum Gehen. Die Besitzerin geleitete ihn noch bis zur Tür und sah ihm nach, bis er um die Ecke bog, ehe sie in den Laden zurück trat und die Tür schloss. Sie sah aus dem Fenster. Es hatte zu schneien begonnen.
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Anmerkung des Autors
So, das war jetzt das Erste Kapitel ^-^ Fragt mich nicht wie ich auf die Idee gekommen bin Mitte Frebruar eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, obwohl ich doch mit meinen Fanarts auch schon längst im Frühling bin ^-^ Aber vielleicht ist die Kälte dran schuld, dass mir solche Ideen kommen. Was sitz ich auch mit offenem Fenster hier rum? Kein Wunder, dass ich da an Schnee denken muss. Und was fällt einem zu Schnee ein? Richtig: Weihnachten ^-^
In diesem Kapitel taucht eine Frau namens Crowfeather auf. Sie ist eine Muggel und betreibt, wie man vielleicht gemerkt hat, eine Art etwas altmodischen Gemischtwarenladen, wo es halt alles was man so braucht zu kaufen gibt. Remus wohnt übrigens am Rand des Dorfes Godrics Hollow, der Laden befindet sich in der Ortsmitte.
Wenn's euch gefallen hat, bitte ich wieder mal um Kommis ^-^ Aber auch wenns euch nicht gefallen hat, das nehm ich dann als Anstoß für Verbeserungen ^-^ Ich suche übrigens noch Betaleser, die eventuelle Satzstellungsfehler korrigigieren, oder Wiederholungen die sich komisch lesen (davon schreib ich ab und an mal welche, hab aber nie ne Idee, wie man das besser machen kann -_-)
Mata ne Sirius Black
Weiße Weihnacht
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Kapitel I
Grau in Grau - A sad Day
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Er kuschelte sich zitternd in seinen ehemals schwarzen, jetzt reichlich verstaubten Umhang. Auch wenn der dünne Stoff nichteinmal annähernd gegen die Kälte und den eisigen Wind zu schützen vermochte, erzeugte dies doch wenigstens eine Illusion von Wärme. Aus einem Lüftungsschacht, auf dessen Gitter er mit angezogenen Knien saß, strömte warme Luft. Doch wie lange noch? Bald würden auch in diesem Büro die Lichter ausgehen und die Heizung abgeschaltet. Feierabend.
Er seufzte und bettete den Kopf mit den langen, zerzausten Haaren auf die Knie. Das war also dieses Jahr Weihnachten... Aber er hatte auch schon schlechtere gehabt.
Wieder einmal war er dem Zaubereiministerium entwischt. Auf eine Art und Weise, wie er wohl selbst nie geglaubt hatte. Es war die schrecklichste Irrfahrt seines Lebens gewesen. Nur ein knappes dreiviertel Jahr, wie er anhand der Zeitungen, die er auflesen konnte, erfahren hatte.
Was sollte er tun? Sie glaubten doch alle, er sei tot, nachdem er durch das Tor zum Jenseits gefallen war. Wie lange hatte er dort gelegen? Gefangen in seinem eigenen Körper, unfähig sich zu bewegen?
Erneut verfluchte er seine verhasste Cousine und er verfluchte sich selbst für seine Unachtsamkeit, und dafür, dass der sie so unterschätzt hatte. Oder auch, weil er sich selbst überschätzt, sich über sie lustig gemacht und sie provoziert hatte. Die kurze Zeit, die er für seine Rückkehr von diesem furchtbaren Ort gebraucht hatte, war nicht minder schrecklich gewesen, als all die Jahre die er in Askaban verbracht hatte. Warum nur spielte das Leben gerade ihm so übel mit?
Es hatte zu schneien begonnen und auch der Wind war noch einmal spürbar kälter geworden, doch er kümmerte sich nicht darum. Er fand keinen Gefallen an dem gerade frisch fallenden Schnee. Anders vielleicht als die Kinder und Jugendlichen, die jetzt in ihren warmen Häusern saßen und auf das Festmahl und die Geschenke warteten. Lange würden sie nicht mehr warten müssen, denn es begann bereits dunkel zu werden.
Der warme Luftstrom, der von unten kam, brach ab. Er spürte es sofort, denn die Kälte umfing ihn sogleich mit ungebremster Wucht und er kauerte sich weiter zusammen, doch es hatte keinen Sinn. Die Kälte suchte sich umso schneller einen Weg zu ihm, je mehr er versuchte, sie fern zu halten.
Schließlich erhob er sich, kaum fähig sich zu bewegen, umständlich, mit steifen Gliedern, zitternd und mit der Hand die Wand hinauftastend, um nicht sofort wieder das Gleichgewicht zu verlieren. Vor seinen Augen tanzten bunte Sternchen und das Bild wurde für einen Moment schwarz. Er hielt einen Augenblick inne, bis er wieder etwas sehen konnte, ehe er dann seine Hundegestalt annahm.
Wieder taumelte er. Sein Kreislauf und sein Blutdruck waren mehr als im Keller, zudem hatte er seit Tagen nichts gescheites mehr gegessen. Schwach und ausgelaugt machte er sich wieder auf den Weg, von dem er noch nicht einmal wusste, wohin er ihn führte. Doch er wusste, dass ihn dieser Weg aus der Großstadtmetropole London hinaus brachte.
Die Häuser und Straßen wurden weniger, die Wiesen und Felder weiter. Er war auf dem Weg nach Godrics Hollow. Warum, das wusste er selbst nicht. Er lief und lief, solange und soweit ihn seine Beine trugen, bis er in einer Häusergasse nun endgültig zusammenbrach. Die weißen Schneeflocken fielen auf ihn nieder, doch das bemerkte er nicht.
Remus war alles andere als in Weihnachtsstimmung. Wahrscheinlich sah seine Wohnung deswegen so trostlos aus. Die Fenster seiner Wohnung gehörten zu den wenigen des Dorfes, die zu dieser Zeit nicht weihnachtlich geschmückt und beleuchtet waren. Nichts deutete in diesen vier Wänden darauf hin, dass heute eigentlich Heiligabend war. Kein Tannenbaum, keine Lichter, keine Kerzen. An der Decke hing nur eine einzige Glühbirne, die trübes Licht verbreitete.
Er schaltete das Licht aus und schloss die Tür hinter sich. Es war schon nach Mittag gewesen, als ihm aufgefallen war, dass er kaum noch Lebensmittel im Haus hatte. Mit dem Bisschen im Kühlschrank und der Vorratskammer würde er kaum über die Runden kommen. So musste er wohl oder übel noch einmal los, um für die Feiertage einzukaufen. Jetzt hoffte er nur, dass der ein oder andere Supermarkt noch geöffnet hatte.
Es war kurz nach vierzehn Uhr, als er bei Crowfeather's Gemischtwarenladen ankam. Er drückte gegen die Tür, doch sie war verschlossen. Das konnte doch nicht wahr sein. Nur ein halbes Brot und etwas Käse im Schrank, die Feiertage vor der Tür und jetzt die Läden dicht.
Was hatte er auch anderes erwartet? Mit einem Seufzer wandte Remus sich von der verschlossenen Tür ab und stapfte wieder durch den Schnee. Er war nur ein paar Schritte weit gegangen, als er hinter sich einen Schlüssel, der im Schloss umgedreht wurde, sowie das bekannte Klingeln der Glöckchen über der Tür des Ladens hörte.
"Mr. Lupin!", rief ihm eine Stimme hinterher. Ein wenig überrascht wandte er sich wieder zum Laden um. Die Besitzerin war aus der Tür gelaufen und kam ihm nun entgegen. "Nicht genug zu Essen im Haus, um die Feiertage zu überstehen, richtig?", fragte sie entgegenkommend. "Sie haben Glück, dass ich noch im Laden war." Sie musterte ihn kurz.
"Kommen Sie. Sie sind ja schon ganz durchgefroren.", sagte sie und fasste ihn an Arm und Schulter, um ihn in den Laden zu bugsieren. Widerstandslos ließ Remus sich das gefallen. Jedoch blieb er unschlüssig im Raum stehen, während die Ladenbesitzerin die Tür hinter ihnen schloss. "Was darf's denn sein?", fragte sie dann, noch auf dem Weg hinter die Ladentheke.
"Nun...", begann Remus. "Mal sehen, wofür mein Geld noch reicht..." Er überlegte einen Moment, dann kramte er seine Geldbörse aus seinem schäbigen Mantel und wagte einen Blick hinein. "Ein Brot, eine Ecke Käse, 500 Gramm Kartoffeln, eine Lage Schinken und..." Er brach ab. "Für die Sahne und den Kaffee reicht es wohl nicht mehr.", erwiderte er dann mit einem leicht verlegenen Lächeln. Die Besitzerin sah ihn an. Remus konnte ihrem mitleidigen Blick kaum stand halten. "Hört sich ja nicht gerade nach Weihnachts-Festessen an...", meinte sie betrübt. "Nein. Das wohl nicht.", seuftze Remus. "Aber es gab auch schon mal schlechtere Zeiten." Sie nickte, denn sie wusste genau wie es um ihn stand. Einer der freundlichsten Menschen im Dorf, arm wie eine Kirchenmaus, noch dazu häufig krank, und doch immer ein Lächeln auf den Lippen. Er tat ihr furchbar leid.
"Der Schinken ist hinten. Einen Moment bitte.", sagte sie dann und auf ein Nicken Lupins hin verschwand sie dann in den Lagerraum. Remus wartete. Im Laden war es angenehm warm und die Luft war durchzogen von verschiedenen Gerüchen. Süß, aromatisch, aber auch herb und pikant, sogar einen leisen Kaffeeduft nahm seine Nase wahr.
Remus staunte nicht schlecht über den Korb, den sie nach einer Weile mitbrachte. Er war angefüllt mit allerhand Lebensmitteln. Remus erkannte zwei frische Brote, genau die, die er immer kaufte, einen Viertellaib Käse, einen halben Kochschinken, ein frischer Salat, zwei Pfund Kartoffeln, Mehl, Butter, zwei Dutzend Eier, Sahne, Kaffee, Pfeffermiztee und, was ihm fast die Tränen in die Augen trieb, war die gefüllte Ente, die in der Mitte des Korbes trohnte.
"Aber das... Das kann ich doch alles gar nicht bezahlen...", stammelte Remus. Die Ladenbesitzerin lächelte nur. "Ich möchte kein Geld.", sagte sie dann. "Für das alles möchte ich keinen Cent. Sie glücklich zu sehen ist mir schon Bezahlung genug." "Aber... Miss Crowfeather, ich..." Er schüttelte den Kopf. "Nein, das geht nicht."
"Mr. Lupin" Ihre Stimme war jetzt ernster. "Vor ungefähr 2000 Jahren suchten einst Maria und Josef an einem Tag wie diesem eine Herberge. Doch sie hatten kein Geld, um eine Unterkunft zu bezahlen. Ein Bauer bot ihnen am Ende Unterschlupf in seinem Stall an...", erzählte sie. "Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Ihnen an diesem Tag auch noch Geld abzunehmen, für die paar Sachen, die Sie sich dafür hätten leisten können. Betrachten Sie diesen Korb als Geschenk, Mr. Lupin. Frohe Weihnachten." Sie lächelte milde.
Remus war jetzt nun wirklich den Tränen nahe, so sehr rührten ihn diese Worte. Er wandte den Blick ab und wischte sich verstohlen über die Augen. Wo gab es den so etwas heute noch?
"Das...das kann ich doch nicht annehmen.", meinte er leise. "O doch, Sie können.", sagte die Ladenbesitzerin gutmütig. Sie nahm den Korb und drückte ihn in seine Arme. "Machen Sie sich ein paar schöne Tage. Und Sie können sich sicher sein: In meinem Laden sind Sie stets ein willkommener Gast."
Remus sah sie wieder an, nickte und lächelte. "Ich danke Ihnen. Auch, wenn mir das jetzt furchbar peinlich ist." Die Besitzerin erwiderte sein Lächeln. "Ach nein, das muss es nicht. Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen kann." Remus nickte ihr immer noch lächelnd zu. "Vielen Dank nochmal. Und... Ihnen auch Frohe Weihnachten."
Er wandte sich zum Gehen. Die Besitzerin geleitete ihn noch bis zur Tür und sah ihm nach, bis er um die Ecke bog, ehe sie in den Laden zurück trat und die Tür schloss. Sie sah aus dem Fenster. Es hatte zu schneien begonnen.
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Anmerkung des Autors
So, das war jetzt das Erste Kapitel ^-^ Fragt mich nicht wie ich auf die Idee gekommen bin Mitte Frebruar eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, obwohl ich doch mit meinen Fanarts auch schon längst im Frühling bin ^-^ Aber vielleicht ist die Kälte dran schuld, dass mir solche Ideen kommen. Was sitz ich auch mit offenem Fenster hier rum? Kein Wunder, dass ich da an Schnee denken muss. Und was fällt einem zu Schnee ein? Richtig: Weihnachten ^-^
In diesem Kapitel taucht eine Frau namens Crowfeather auf. Sie ist eine Muggel und betreibt, wie man vielleicht gemerkt hat, eine Art etwas altmodischen Gemischtwarenladen, wo es halt alles was man so braucht zu kaufen gibt. Remus wohnt übrigens am Rand des Dorfes Godrics Hollow, der Laden befindet sich in der Ortsmitte.
Wenn's euch gefallen hat, bitte ich wieder mal um Kommis ^-^ Aber auch wenns euch nicht gefallen hat, das nehm ich dann als Anstoß für Verbeserungen ^-^ Ich suche übrigens noch Betaleser, die eventuelle Satzstellungsfehler korrigigieren, oder Wiederholungen die sich komisch lesen (davon schreib ich ab und an mal welche, hab aber nie ne Idee, wie man das besser machen kann -_-)
Mata ne Sirius Black
