Weiße Weihnacht

Kapitel VI

Schwarz und Grün – Death and new Hope

Seine Augen weiteten sich und er sah Sirius schon beinahe ungläubig an. „Padfoot.", krächzte er. Seine Stimme war dabei nicht mehr als ein Hauch. Sirius legte sich einen Finger auf die Lippen.

„Sch...", machte er, da er nicht wollte, dass Remus weitersprach.

„Es wird alles wieder gut, Moony.", sagte er mit beruhigender Stimme und hob ein weinig den Blick, um sich die anderen noch einmal anzusehen.

Er spürte Severus' Blick auf sich ruhen und wandte ihm den Blick zu. Severus sah ihn aus zu schmalen Schlitzen verengten Augen an und musterte ihn hasserfüllt, jedoch auch mit einer nicht gerade kleinen Portion Skepsis.

Molly Weasley hatte bisher keinen Ton von sich gegeben. Sie hatte die Hände vor den Mund gepresst und sah Sirius noch immer so an. Als wäre er eine Erscheinung.

„Wie bist du da nur wieder rausgekommen?", drang nun Remus' leise Stimme an sein Ohr. Die Medihexe hatte sich inzwischen drangemacht ihm neue Kompressen aufzulegen und diese zu verbinden. Sirius senkte den Blick und wandte sich nun wieder Remus zu.

„Frag lieber nicht.", erwiderte er leise und seufzte. Remus nickte nur. Die Bewegung war kaum zu sehen, doch Sirius verstand sie.

„Es tut mir leid.", nuschelte er und schloss die Augen.

Sirius sah ihn nun leicht verwirrt an. „Was tut dir leid?", fragte er.

„Ich habe... es nicht geschafft.."Das Sprechen fiel Remus zunehmend schwerer und seine Brust begann sich rascher zu heben und zu senken, obgleich seine Atmung zunehmend flacher wurde.

Sirius merkte, wie jemand hinter ihn trat. „Er wollte dich unter allen Umständen retten und ist zurück ins Feuer gelaufen.", erklang eine dunkle Stimme, die unverkennbar zu Kingsley gehörte, allerdings klang sie nun merkwürdig tonlos.. „Snape hat ihn gerade noch zu fassen bekommen, bevor es zu spät war."

Sirius hob den Blick und sah den anderen an. Er erschrak über den Ausdruck in Kingsleys dunklen Augen. Es war wohl bereits zu spät gewesen. Sein Blick wanderte für einen Moment zu Severus hinüber. „Snape...", flüsterte er, schüttelte leicht den Kopf und sah wieder zu Remus. Er konnte es nicht glauben.

Langsam streckte Sirius nun seine Hand vor, fasste einen Zipfel, der Decke, die über Remus gebreitet war und hob sie leicht an. Er riskierte einen kurzen Blick und ließ die Decke sogleich sichtlich geschockt wieder fallen.

„Oh mein Gott...", stammelte er heiser. Mit vor ungläubigem Entsetzen geweiteten Augen starrte er einen imaginären Fleck auf der Decke an. Er schluckte.

„Padfoot..."

Remus tastete vorsichtig nach Sirius' Hand. Die dieser sofort mit seinen eigenen beiden Händen ergriff und leicht drückte.

„Moony...", brachte er mühsam hervor. „Oh mein Gott.. Was.. Was um alles in der Welt..."Er hob Remus' Hans an seine Stirn und schloß fest die Augen um die Tränen der Angst und der Verzweiflung zurück zu drängen. Er atmete geräuschvoll ein.

„Moony... Remus..."

Er ließ die Hände wieder sinken und wischte sich mit dem Ärmel über die brennenden Augen, ehe er Remus ins Gesicht sah und erneut erschrak.

Was er sah, versetzte ihm einen tiefen Stich ins Herz.

Eine feuchte Tränenspur hatte sich auf Remus' Wange abgezeichnet. Er weinte tatsächlich. Er weinte stumme, aber quälende Tränen. Es war das erste Mal in seinem bisherigen Leben, dass er Remus weinen sah, dass er ihn gerade bso/b weinen sah.

Sirius senkte den Blick, sodass ihm das Haar über die Augen fiel.

„Remus... Danke...", sagte er erstickt. „Nein...", erwiderte Remus leise und fuhr nach einer kurzen Pause fort. „Ich muss dir danken. Für deine Freundschaft, für dein Verständnis. Für alles..."Sirius hob den Blick und sah seinen Freund nun wieder an. Die Tränen waren noch immer zu sehen, doch nun hatte Remus die Augen wieder geschlossen.

„Remus?", sprach Sirius ihn nun an, wobei seine Stimme nun einen schon beinahe panischen Unterton hatte. „Sieh mich an, komm schon!"Wieder drückte er Moonys Hand. „Du bist zurück.", murmelte dieser leise. „Es war nicht umsonst..."

„Moony..? Was redest du denn da?", fragte Sirius nun leicht verwirrt. Er sah zu Kingsley auf, doch dieser war bereits weitergegangen.

„Ich hatte gedacht, ich seh dich nie wieder..."Remus zwang sich, die Augen noch einmal zu öffnen. „Ich bin froh,... dass du es geschafft hast... Deine Freundschaft.. hat mir immer sehr viel bedeutet..."

Sirius war inzwischen unfähig sich zu bewegen. Er hielt noch immer Remus' Hand in den seinen und sah ihn an, doch sein Herz pochte voller Angst und übler Vorahnung.

„Moony.", sagte er. „Hör auf... Hör auf so zu reden. Hör auf dich so von mir zu verabschieden. Du wirst wieder gesund, hörst du? Das heilt wieder."Sirius schluckte. Der Kloß in seinem Hals war wieder dicker geworden, doch auch durch das Schlucken bekam er ihn nicht weg.

Kaum sichtbar schüttelte Remus den Kopf. „Ich weiß es.", sagte er und seine Stimme war dabei nicht sehr viel mehr als ein Hauch. Er drückte Sirius' Hand und Sirius erwiderte die kaum spürbare Geste. Er hob Remus' Hand leicht an und setzte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Handrücken. Remus registrierte die Berührung noch, dann schloss er die Augen. Für immer.

Sirius bemerkte, wie die Hand seines Freundes schlaff wurde, kaum dass er sie geküsst hatte und hob nun den Blick um Remus ins Gesicht zu sehen. Eine neue, feuchte Tränenspur hatte sich der alten, schon halb eingetrockneten hinzugesellt, doch es lag auch ein irgendwie glücklicher Ausdruck auf dem jetzt reglosen Gesicht. Sirius ließ die Hand sinken und legte Remus' Hände gefaltet auf dessen Brust zusammen. Mit einer letzten Bewegung strich er ihm noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mögen Engelsscharen dich auf deinem Weg begleiten und auf ihren Schwingen tragen....", flüsterte er.

Einen letzten Augenblick sah er Remus noch einmal an, ehe er die Enden der Decke fasste und ihm diese behutsam über Gesicht und Kopf legte.

Sirius registrierte kaum die Hand, die sich auf seine Schulter legte und leicht zudrückte. Er saß einfach nur da und starrte den Punkt der Decke an, unter dem sich Remus' Gesicht verbarg. Seine Hände lagen schlaff in seinem Schoß.

„Komm...", sagte eine leise, dunkle Stimme. „Du kannst nichts mehr tun... Komm schon. Steh auf."

Doch Sirius regte sich nicht. Seine Augen blickten starr ins Leere. Gerade eben hatte er sich noch mit aller Kraft beherrschen müssen, um nicht vor Remus zu weinen. Es war ihm nicht gelungen.

Doch jetzt, wo er eigentlich weinen wollte, da konnte er nicht mehr. Nicht eine Träne vergoss er, obwohl seine Augen weiterhin wie Feuer brannten. Er fühlte sich einfach nur leer. Etwas sehr wichtiges war ihm genommen worden. Jemand sehr wichtiges. „Remus...", flüsterte er.

Der Druck der Hand auf seiner Schulter verstärkte sich und er wurde jetzt zusätzlich leicht geschüttelt. Erst jetzt drang die Berührung wirklich in Sirius' Bewustsein vor. Langsam hob er den Blick und sah in die dunklen Augen Kingsleys.

„Dumbledore möchte mit dir reden. Du möchtest ihm bitte so schnell wie möglich nach Hogwarts folgen."Sirius nickte. Er hatte gehört, was der andere gesagt hatte, doch er hatte nicht wirklich den Sinn verstanden. Warum sollte er gehen? Es waren doch noch alle hier. Und was sollte mit Remus geschehen, wenn er weg war? Er sah hinüber zu Molly Weasley, die schluchzend in den Armen von Tonks lag, die wiederum versuchte die ältere Frau zu beruhigen.

„Komm schon Junge, hier kannst du nichts mehr tun. Und du solltest dich nicht zu sehr an dieses Bild klammern."

Sirius wandte jetzt den Blick von Molly und Tonks ab. Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Moody ihn gerade angesprochen hatte. Er heftete seinen Blick wieder auf das Deckenbündel vor ihm. „Was soll das heißen?", fragte er tonlos.

„Es heißt genau das, was ich sagte. Klammre dich nicht zu sehr an das, was du hier siehst. Ich werde dich nach Hogwarts begleiten. Dumbledore hat mit dir zu reden. Und nun steh auf."

Sirius hatte einige Mühe Moodys Gedankensprung zu folgen, doch er hatte keine Zeit großartig darüber nach zu denken. Man ließ ihn gar nicht erst dazu kommen, denn kaum hatte Moody dies gesagt, fassten er und Kingsley Sirius auch schon an den Armen und zogen ihn auf die Beine. Kaum das Sirius stand und Kingsley losgelassen hatte, war Moody bereits mit seiner lebenden Fracht disappariert.

Mad Eye apparierte mit Sirius im Schlepptau vor den Toren von Hogwarts. Schweigend setzte er sich in Bewegung, um den Rest des Weges zu Fuß zu gehen. Sirius schlurfte wie in Trance neben ihm her. Er kannte den Weg und hätte ihn selbst im Schlaf noch gefunden. Keiner von beiden sagte ein Wort. Nur der Kies unter ihren Schuhen und das Rauschen der Bäume im Wind war zu hören. Vom Wald her drang gelegentlich der Schrei eines Käuzchens zu ihnen vor.

Nach einer Weile, die sie so völlig schweigend gegangen waren, kamen sie vor dem Schlosstor an, dessen rechter Flügel wie immer offen stand. Von den Schülern war weit und breit kein einziger zu sehen, obwohl doch noch gar keine Ferien waren und es auch nicht regnete. Sirius registrierte dies am Rande, doch der Gedanke entglitt ihm, noch bevor er ihm weiter folgen und sich darüber wundern konnte.

Moody führte ihn weiter durch das Schloss, dessen Gänge Sirius noch immer so vertraut waren, als wäre er erst gestern das letzte Mal in ihnen umhergewandelt. Schließlich kamen sie – wie es Sirius schien, nach einer kleinen Ewigkeit – vor dem Wasserspeier an, hinter dem sich der Durchgang zu Dumbledores Büro verbarg. Mad Eye knurrte das Passwort und der Wasserspeier bewegte sich zur Seite. Er schob Sirius vor sich her und sie betraten die Wendeltreppe, die sie nach oben brachte.

Ohne anzuklopfen öffnete Moody die Tür, schob Sirius abermals vor sich her in den Raum und bugsierte ihn in einen der Sessel, die vor dem Schreibtisch des Direktors drapiert waren. Von Albus Dumbledore selbst, war allerdings keine Spur zu entdecken.

Sirius hob kurz den Blick Schon öfter war er hier gewesen. Sogar selbst nach seiner Schulzeit und das letzte Mal lag gerade einmal zwei Jahre zurück. Es sah noch immer so aus, wie er es in Erinnerung hatte und doch war es auf eine schwer zu beschreibende Art und Weise anders. Es war keine Änderung, die sich optisch bemerkbar machte, die Sirius aber dennoch spürte.

Sein Blick wanderte nach rechts, wo er Moody ausmachte. Dieser sah ihn an.

„Warte einen Moment, Dumbledore braucht noch ein bisschen. Er hat noch ein paar Dinge zu klären.", sagte er nun und das waren die ersten Worte, die er sprach, seit sie en Schauplatz über dem Zaubereiministerium verlassen hatten.

Wieder fiel Sirius etwas auf, das irgendwie anders war. Moody war Moody, keine Frage. Die Narben, das magische Auge, die verstümmelte Nase, sein Gebärden, seine Stimme, doch wieder hatte Sirius den Eindruck, dass hier etwas nicht so war, wie es sein sollte. Aber Moody hatte sich schon wieder umgewandt, noch ehe Sirius die Gelegenheit bekam ihn sich genauer ansehen zu können und vielleicht doch herauszubekommen, was es war. Moody hatte kaum einen Moment später das Büro auch schon verlassen und Sirius blieb allein zurück.

Sirius verfiel sogleich in dumpfes Brüten und Grübeln. Er dachte an Remus zurück, der unter seinen Händen gestorben und daran was mit ihm geschehen war. Sirius war nun klar, was das für Kompressen waren, welche die Medihexe Remus aufgelegt hatte und er st jetzt er kannte er den Geruch, den sie verströmt hatten. Es waren schmerzlindernde und betäubend wirkende Kräuter gewesen. Sie musste wie alle anderen gewusst haben, dass es für Remus keine Chance mehr gab. Das Feuer hatte ihm zu sehr zugesetzt, als das er hätte überleben können.

Sirius schloß die Augen. Er schluckte und versuchte die Tränen zurück zu drängen. Dann fielen ihm Moodys Worte wieder ein. ‚iKlammre dich nicht zu sehr an dieses Bild/i' hatte er gesagt. Doch was hatte er damit gemeint? Sirius verstand es nicht. Und warum hatte Moody ihn hierher gebracht? Was um alles in der Welt war eigentlich passiert, während er bewustlos war. Denn das war er wohl offensichtlich gewesen. Jedenfalls glaubte Sirius das. Ob Dumbledore eine Erklärung auf all das hatte?

Die Zeit verging. Alles in allem vielleicht gerade mal eine Viertelstunde, die Sirius jedoch fast wie eine Ewigkeit vorkam. Er war gerade dabei die Maserung des dunklen Schreibtisches vor sich näher in Augenschein zu nehmen, als die Tür sich öffnete und Albus Dumbledore den Raum betrat. Sein Phönix Fawks hockte auf dessen Schulter und folg nun zu seinem Stammplatz, neben der Tür, wo er sich auf dem Knorrigen Ast niederließ, den er als Aussichtspunkt auserkoren hatte,

Ein wenig lahm hob Sirius den Kopf, als Dumbledore um seinen Schreibtisch herum ging, auf der anderen Seite in seinem Sessel platz nahm, die Spitzen seiner langen Finger aneinander legte, wie er es immer zu tun pflegte und Sirius über den Rand seiner halbmondförmigen Brillengläser hinweg ansah.

„Hallo Sirius.", begrüßte er ihn freundlich und mit einem milden Lächeln auf den Lippen. Sirius fragte sich bei dem Anblick, wie Dumbledore in so einer Situation noch lächeln konnte. Nicht wenige Ordensmitglieder waren verletzt und Remus war sogar an seinen schweren Verletzungen gestorben. Wieder schluckte er schwer, als er an Remus dachte.

„Hallo Albus", murmelte Sirius leise seine Begrüßung und einen kurzen Moment herrschte Schweigen, ehe Dumbledore das Wort wieder ergriff. „Du fragst dich, wie das alles geschehen konnte, nicht?", begann er. Das Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden und hatte nun tiefer Besorgnis und großem Ernst Platz gemacht.

Ja, er konnte Sirius all seine Fragen beantworten, doch wie sollte er es ihm am besten erklären?

Sirius nickte nur zur Antwort auf Dumbledores Frage. „Was hat Moody damit gemeint?", fragte er dann leise, nachdem beide eine kleine Weile geschwiegen hatten. „Was meinte er damit, ich solle mich nicht zu sehr an dieses Bild klammern?... Mein Gott!"Er hob bei den letzten zwei Worten mit einem Ruck den Kopf und blickte Dumbledore an. „Er ist gestorben! Remus ist unter imeinen/i Händen gestorben und ich konnte nichts, aber auch gar nichts für ihn tun, und da soll ich mich nicht an dieses Bild klammern?"Er schrie fast. Seine eigenen Gefühle und Empfindungen drohten ihn zu übermannen und auch Dumbledore merkte, dass Sirius sich nur mehr schwerlich in der Gewalt hatte.

„Sirius...", begann Dumbledore beschwichtigend. In seiner Stimme schwang ein leichter beruhigender Unterton. „Hör mir zu..."Er sah den Jüngeren ernst an. „Die ganze Sache zu erklären ist nicht ganz so einfach, wie du es dir vielleicht vorstellst..."

Sirius gab darauf hin einen Ton von sich, der wie ein unwilliges Schnauben klang. „Ach?", machte er. „Haben Sie überhaupt mitbekommen, was da draußen passiert ist?", rief er aufgebracht. Er war aufgesprungen und deutete mit der Hand zum Fenster hinaus.

Dumbledore nickte langsam. „Ja, Sirius, ich weiß es. Denn ich war bis zum Schluss dabei. Und jetzt setz dich wieder hin."

Sirius knurrte irgendetwas unverständliches, tat dann aber wie ihm geheißen und ließ sich zurück in seinen Sessel sinken. Er atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen. „Wo waren Harry und die anderen?", fragte er dann. „Ich hab keinen mehr von ihnen gesehen."

„Die Kinder habe ich bereits wegbringen lassen. Sie befinden sich jetzt in Poppys Obhut und sind dort für den Rest des Tages wohl am Besten aufgehoben.", erwiderte Dumbledore.

„Na wenigstens etwas.", murmelte Sirius, sah dann aber wieder den Direktor an. „Sie haben trotzdem meine erste Frage noch nicht beantwortet.", erinnerte er.

Dumbledore seufzte nun leise. „Sirius.", begann er, sichtlich darum bemüht die richtigen Worte zu finden und Sirius sah ihm an, dass es ihm schwer fiel darüber zu reden. Ein ungutes Gefühl begann sich in ihm auszubreiten. Doch schon sprach Dumbledore weiter. Es gab jetzt kein Zurück mehr. „Weißt du, was es mit dem Tor in der Kammer unten im Zaubereiministerium auf sich hat?", fragte er.

Sirius nickte und schüttelte gleich darauf den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher.", antwortete er. „Ich hab mich mit Bellatrix duelliert dort unten und ich hatte das Pech durch den Vorhang zu fallen. Als ich dann wieder aufgewacht bin, war alles ruhig um mich."

Dumbledore nickte. „Verstehe...", erwiderte er. Für ihn fügte sich langsam, aber sicher, Stück für Stück das ganze Puzzle zusammen. „Du bist durch den Vorhang gefallen.. Das erklärt vieles."

Sirius sah Dumbledore mit einem Fragenden Ausdruck an. „Wie meinen Sie das?"

Dumbledore seufzte abermals. „Tee?", fragte er unvermittelt. Doch Sirius schüttelte nur den Kopf. „Nein Danke. Lenken Sie nicht vom Thema ab, Albus."Einen Moment lang schwieg der Direktor. Er zauberte sich eine Kanne Tee, zwei Tassen, Zucker und Milch, ungeachtet dessen, dass Sirius abgelehnt hatte, herbei, schenkte sich ein und rührte anschließend bedächtig einen Teelöffel Zucker in seiner Tasse um, ehe er das Wort wieder ergriff. Sirius hatte ihm ungeduldig zugesehen.

„Die Kammer, in der du erwacht bist", begann Dumbledore und sah Sirius nun über den Rand seiner halbmondförmigen Brillengläser hinweg an. „Was ist damit?", fragte Sirius, der nun langsam wirklich auf eine Erklärung brannte. „Diese Kammer wurde seit etwa fünfzig Jahren nicht mehr benutzt, oder auch nur betreten. Niemand, war in dieser Zeit dort unten. Der Kampf, dessen Ende du beobachtet hast, hat nur vor und in diesem rotierenden Raum stattgefunden, und dem dahinter. Die Tür zur Kammer des Todes war magisch verschlossen"

Sirius schüttelte den Kopf. „Nein. Das war sie nicht. Und warum sagen Sie mir das? Glauben Sie, ich hab mir das alles nur zusammenphantasiert?"Dumbledore schüttelte betrübt den Kopf. „Nein.", sagte er schließlich. „Aber du dürftest eigentlich gar nicht mehr hier sein. Geschweige denn hier lebendig vor mir sitzen."

Nun wurde Sirius hellhörig. Als er wieder aufsah schien er ein wenig blasser geworden zu sein. „Was...meinen Sie damit?", fragte er leise und stockend nach. „Wollen Sie damit sagen, dass... dass.." Er brach ab und Dumbledore nickte erneut. „Niemand anderer als Severus Snape war es, der mir die Nachricht deines Todes in den Flammen überbrachte. Es ist ihm gerade noch gelungen Remus aufzuhalten, der dir Hals über Kopf nachgestürzt ist um dir zu helfen, ungeachtet seines eigenen Lebens. Was mit Remus geschehen ist, weißt du, und er war noch nicht einmal sehr weit gekommen. Du allerdings wurdest förmlich von den Flammen verschluckt. Hier bist du tot, Sirius..."

Einen Moment lang herrschte bedrückendes Schweigen. Sirius war bei dieser Eröffnung kalkweiß geworden und konnte nicht anders als Dumbledore entgeistert anzustarren. „Aber... das... kann nicht sein.. So war es nicht. Das ist so nicht geschehen.", stammelte er. Doch Dumbledore bestätigte seine Aussage. „Ich idieser/i Welt ist es sehr wohl geschehen, Sirius..."

Dem jüngeren Zauberer stand die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. „In... dieser Welt?"

Seine Stimme war krächzend und leise. So langsam dämmerte ihm, was geschehen sein konnte, doch sein Verstand weigerte sich, dies zu akzeptieren.

Dumbledore nickte erneut. „Das Tor unten in der Kammer ist ein Tor zwischen den Welten. Das hat man vor fünfzig Jahren herausgefunden. Es wurde als äußerst gefährlich deklariert und magisch versiegelt."

„Ein Tor zwischen den Welten..?", wiederholte Sirius ungläubig. „Soll das heißen, ich befinde mich in einer Parallelwelt? Einer Welt neben der meinen?"

Dumbledore bestätigte diese Frage wieder mit einem Nicken. „So ist es. Und in deiner Welt kann es durchaus sein, dass Remus noch lebt. Deshalb sagte Moody, dass du dich nicht zu sehr an dieses Bild klammern sollst."

„Aber... woher wusste er das?", fragte Sirius nun sichtlich verwirrt. Dumbledore zuckte leicht mit den Schultern und lächelte Sirius geheimnisvoll an. „Er weiß vieles, der gute Mad Eye."

Sirius war erstaunt. „Das ist das erste Mal, dass ich höre, dass Sie ihn mit diesem Namen anreden..."

Dumbledore lächelte verschmitzt. „Dann hast du einen weiteren Unterschied zwischen den Welten entdeckt."Sirius lächelte ebenfalls, wenn auch ein wenig missglückt. Dumbledores Lächeln war anscheinend ansteckend.

„Und wie komme ich wieder dorthin zurück, wo ich hingehöre?, fragte er nun.

Dumbledore hon seine Teetasse und schlürfte versonnen einen Schluck. „Das lass mal meine Sorge sein. Aber dein Weg wird auf jeden Fall erneut durch den Vorhang führen. Einen anderen Weg zurück gibt es nicht."

Er wies mit einem Kopfnicken auf die Teekanne. „Jetzt einen Schluck Tee?", fragte er und diesmal lehnte Sirius nicht ab.

Anmerkung des Autors:

Oh mann.. bei diesem Kapi hab ich mir echt einen abgebrochen... Ne ganze Weile wusste ich einfach nicht weiter, weil ich einfach keine Idee hatte, wie ich weiterschreiben kann... Obwohl ich die gesamte Story doch im Kopf habe... Außerdem hasse ich Dialoge... ganz besonders mit Dumbledore.. das ist so... Mist das zu beschreiben...Vor allem weil ich Dumbledore so absolut nicht hinbekomme...

Vielleicht hat der ein oder andere beim Lesen auch schon gemerkt, dass sich diese Geschichte langsam dem Ende nähert... Mit etwas Glück krieg ich das passend zu Weihnachten hin (dann ist es WIRKLICH eine Weihnachtsgeschichte XD) Sind ja nur noch 2 Kapitel. -