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schuldige Jungfrau

Hermine machte sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Großen Halle. Sie war alleine, denn Harry und Ron waren schon früher runter gegangen. Eigentlich gut, dachte sie. Dann hätte sie Zeit, sich ihren Plan durch den Kopf gehen zu lassen. „Heute ist Ron fällig, jetzt blamiere ich ihn bis auf die Knochen."

Hermine betrat die Große Halle und erblickte Ron und Harry am Ende der Tisches. Sie ging auf die Beiden zu und als Harry sie sah, stand er auf und verlies die Große Halle. Ron blickte ihm hinterher und als Hermine sich neben ihm niederließ sagte er „Na super, deine bloße Anwesenheit bereitet ihm schon einen Brechreiz." Hermine sah ihn an und setzte ihr Du – Kannst- Mich- Mal- Miene auf. Ron nahm das sehr amüsiert zur Kenntnis und beschäftigte sich wieder mit seinem Schinken.

Hermine sah ihre große Chance und rief mit lauter Stimme, so dass es alle hören konnten „Du hast Tripper?"

Ron sah sie an und grinste. Ach so läuft das jetzt. Hermine versucht mich zu blamieren.

„Du hast doch zu mir gesagt es wäre kein Problem ohne Kondom. Kann ich was dafür, dass einer deiner vielen Beischlafopfern unrein war?"

Hermine blickte ihm ins Gesicht und verfluchte den Tag, an dem Ron selbstbewusst wurde. Jetzt saß sie ganz schön in der Scheiße. Mit Ausnahmen von wenigen Schülern blickten alle zu ihr und Ron und tuschelten.

Sie hörte nur Wörter wie „Schlampe!...mit der?....iiigittt!"

Ron grinste immer weiter und ihm schien die Tatsache, hunderter Augen auf sich gerichtet zu haben, kein bisschen beunruhigend zu finden.

Hermine lief scharlachrot an und senkte den Kopf. Vom eigenen Tisch konnte sich Deans Stimme wahrnehmen, die aus einem Lachanfall nicht mehr herauskam. Und Neville lief Milch aus seiner Nase. Lavender und Pavarti blickten schockiert aus ihren Augenhöhlen und tuschelten miteinander.

„Miss Granger, Mister Weasley, was soll dieses Theater?"Professor McGonagal war vom Lehrertisch aufgestanden und stand nun hinter den Beiden. „Ich verlange eine Erklärung. Die eigenen Schulsprecher veranstalten so einen Tumult. Und das am Morgen."

Sie sah von einem zum anderen und beugte sich dann zu Hermine „Wenn sie Fragen haben, wie sie sich vor Geschlechtskrankheiten schützen können, dann kommen sie am besten heute Abend in mein Büro." Dann ging sie wieder.

Hermine fühlte sich, als wäre ihr der Boden unter den Füßen genommen worden. So blamiert hatte sie sich noch nie. Nicht mal damals, als Ron laut verkündetet, sie rieche wie eingelegtes Sauerkraut.

Als das Frühstück zu ende war, ging sie in ihr Zimmer und dort blieb sie auch für den Rest des Tages.

Sie nahm sich vor, niemals wieder ein Wort mit Ron zu wechseln.

Gegen Abend bekam sie eine Eule und wunderte sich wem dieser schöne Vogel wohl gehörte. Sie öffnete den Brief und staunte nicht schlecht als sie den Absender las.

Hermine

Sag mal, wo warst du denn Gestern. Ich hab gestern die ganze Zeit auf dich gewartet und wer kam nicht. Wenn du schon keine Lust hast mit mir zusammen zu arbeiten, dann sag mir nächstes mal vorher bescheid.

Draco

PS: Von wem willst du den Tripper haben???

Hermine zerknüllte den Brief und war im ersten Moment sehr sauer auf Draco Malfoy. „Warum denkt er eigentlich, dass ich keinen abbekomme?"aber dann fühlte sie sich schuldig, denn sie hatte ihn total vergessen. Sie entschloss sich, einen neuen Termin abzumachen. Am besten heute Abend.

Draco

Tut mir sehr leid. Lass uns das heute Abend machen. Wir treffen uns um 9 Uhr im Besprechungszimmer der Schülervertretung.

Hermine

PS: Als würdest du nicht noch ne Jungfrau sein!!!

Hermine befand den Brief für sehr gut und schickte die Eule damit wieder los. Sie sah ihr noch nach als es an ihre Zimmertür klopfte. Ron steckte seine Kopf durch den Türspalt und sah Hermine freundlich an.

„Immer noch beleidigt oder was?"Hermine sah ihn mit eiskaltem Blick an und sagte nichts.

„Hast du dir vorgenommen nie wieder mit mir zu sprechen?"Ron sah Hermine an, die immer noch nichts sagte und ihn weiterhin nur anstarrte. „Ich deute das mal als ja. Ich frag mich was du hast. Jetzt stehst du bei der Hälfte der männlichen Schüler hoch im Kurs. Und ich glaube auch Professor Snape wäre dir gegenüber nicht abgeneigt."Hermine könnte nicht mehr und musste lachen. So laut, das draußen vorbei fliegende Eulen merkwürdige Laute von sich gaben. „Ron, ich könnte dich dafür töten." „Ich weiß. Rate mal warum mir das so viel Spaß macht!" „Ich wette, Peinlichkeiten dieser Art können zum Tod führen, das ist bestimmt medizinisch erwiesen!"Ron ging auf sie zu und reichte ihr die Hand. „Ok, schließen wir ein Friedensbündnis. Peinlichkeiten sind verboten!"Sie sah ihn misstrauisch an, nahm dann aber doch seine Hand. Hermine zuckte wie verrückt als sich ihre Handflächen berührten. „Ron, was war das schon wieder?"„Nur ein kleiner elektrisierender Zauber."Dann ergriff er schnell die Flucht. Hermine rannte wie eine Furie hinter ihm her.