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Die Weihnachtsüberraschung

Es schneite. Ron, Harry, Dean und Seamus veranstalteten draußen eine Schneeballschlacht und waren völlig aus dem Häuschen. So als hätten sie in ihrem Leben noch nie etwas Besseres erlebt als das. Die vier wollten eigentlich auch Neville überreden mitzumachen aber als Ron mit ihm sprach, bekam Millicent einen Anfall und machte Neville Vorwürfe, er würde sich überhaupt nicht für sie interessieren. Wo sollte das nur enden, dachten sich die vier Jungen und alle wollten beim Ball schleunigst mit Neville reden, er solle sich auf der Stelle von dieser schrecklichen Person trennen. Doch große Hoffnungen machte sich keiner von ihnen, denn sie wussten wie sehr die Liebe blind machte.

Dean, Harry und Seamus zogen sich im Schlafsaal um als Neville wie vom Teufel geritten herein stürmte. „Hallo, ihr seid schon fertig?"rief er ganz außer Atem und zog sich so schnelle es ging seine Festtagsrobe über. „Neville, alles in Ordnung?" „Ja klar, was sollte denn nicht in Ordnung sein?"„Du hast deine Robe falsch herum an und dir fehlt ein Schuh."Neville lief rot an und drehte den dreien den Rücken zu. „War Millicent mal wieder ganz wild oder was?"„Seamus, hör auf ihn zu ärgern. Er kann doch nichts dafür wenn er eine Hyäne als Freundin hat."„Was willst du damit sagen?"Neville sah Seamus böse an und brachte sich in eine für ihn ganz untypische, bedrohliche Position. „Denkst du nicht, es wäre das beste mit Millicent Schluss zu machen?"„Wie kommst du darauf? Nur weil du keine Freundin hast, gönnst du mir mein Glück nicht oder was?" „Beruhige dich Neville!"Harry versuchte ihn zu besänftigen, wurde aber ebenfalls mit einem giftigen Blick gestraft. „Beruhigen? Du denkst wohl auch so was?"„Du lässt dich schon ziemlich viel rumkommandieren von ihr."Dean versuchte jetzt sein Glück beim beschwichtigen „Hör zu Neville, wir meinen es ja nur gut mit dir. Du bist gar nicht mehr du selbst. Millicent kann doch alles von dir verlangen. Du tust es, ohne Ausnahmen."„Und ihr denkt tatsächlich, ich würde auf Ratschläge von euch hören? Ihr drei hattet entweder noch nie eine Freundin oder die Sache war nach zwei Wochen beendet."

Daraufhin stürmte er die Tür hinaus und versuchte dabei, seine Robe zurecht zu rücken.

„Wo er Recht hat, hat er Recht. Besonders erfolgreich waren wir ja nun wirklich noch nicht was die Frauen angeht."Harry, Seamus und Dean verstummten und machten sich weiter fertig für den Ball.

„Hey Hermine. Was machst du heute Abend?"Ron war in ihr Zimmer gegangen und fand dort eine Hermine vor, die wie üblich über irgendwelchen Büchern ging und lernte. „Das sieht man doch wohl, oder?"Sie sah auf und blickte Ron erstaunt an. „Warum bist du eigentlich nicht unten bei den anderen? Und wo hast du diese neue Robe her? Die sieht echt klasse aus."

„Danke sehr, tja die hab ich mir neu gekauft."Er ging zu ihrem Schreibtisch und überreichte ihr ein Päckchen. „Was ist das?"„Dein Geschenk. Weihnachten ist zwar erst morgen aber dann wirst du damit nicht mehr viel anfangen können."Hermine nahm es und packte es aus und es verschlug ihr die Sprache. „Ron, was soll das denn? Spinnst du jetzt völlig?"Auf dem Päckchen zog sie ein Umhang von solcher Schönheit, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Er funkelte über und über und man hatte den Eindruck als wären alle Diamanten dieser Welt darauf verewigt. Hermine starrte Ron verwundert an und stotterte ihm entgegen „Was soll ich damit? Ich gehe doch nicht zum Ball."„Doch natürlich." „Ach ja, und mit wem?"„Dumme Frage, mit mir natürlich!"

„Fertig Mädels?"„Natürlich."Lavender und Parvarti hackten sich bei Harry ein und gingen mit einem strahlenden Lächeln den Gang zur Großen Halle entlang. So Hermine, wenn du dabei nicht eifersüchtig wirst, dachte er sich und zog die Beiden noch fester an sich. „Ihr seht einfach umwerfend aus. Der reinste Wahnsinn."„Danke schön"kam im Chor zurück und das Grinsen auf ihren Gesichtern wurde noch ein bisschen größer, soweit dies überhaupt möglich war.

Draco Malfoy saß alleine am Rand der Großen Halle und beobachtete das Geschehen. Er war alleine. Außer mit Hermine wollte er mit niemandem zum Ball. Natürlich war er von vielen gefragt worden aber jedes der Angebote hatte er dankend abgelehnt. Lieber würde er den Abend alleine über die Runden bringen als mit irgend so einem Mädchen, dass nichts anderes im Kopf hat als Kichern. Draco dachte an Hermine. Was sie wohl heute anziehen wird? Doch er erstarrt als er seinen Blick durch den Festsaal schweifen ließ. Harry Potter hatte zwei Mädchen an seiner Seite und keine von beiden war Hermine Granger. Draco setzte seinen üblichen Gesichtsausdruck auf, dass niemand ihm etwas anmerken konnte und beobachtete die umstehenden Personen weiter. Hermine ging also nicht mit Potter? Aber mit wem denn sonst?

Harry genoss die Aufmerksamkeit die ihm von Lavender und Parvarti zugeteilt wurde sehr. Doch als er Draco Malfoy am Ende der Halle sah, drehte es ihm der Magen um. Dieses Schwein mit seinem selbstgefälligen Gesichtsausdruck. Das er sich überhaupt traut mit so einem lockeren Blick heute Abend aufzutreten. Harry schwor sich wieder einmal zu rächen, musste seine bösen Gedanken aber fort schieben, denn seine Begleiterinnen zogen ihn zu einen der vielen kleinen Tische in einer der dunkelsten Ecken.

„Ron, das ist wirklich lieb von dir aber ich werde nicht mitgehen." Hermine sah Ron mit traurigen Augen an und senkte ihren Kopf. „Quatsch, du kommst mit. Hermine, das ist unser Abschlussball. Unser Letzter. Du kannst nicht in deinem Zimmer bleiben."„Aber Ron versteh doch, ich habe Harry und Draco abgesagt. Da kann ich doch nicht einfach mit dir hingehen."

„Was hält dich davon ab? Du hast mich als Begleiter und einen Festumhang hast du auch. In ein paar Minuten lässt sich an deinem Aussehen sicher auch noch was verbessern. Wozu gibt es schließlich die Magie."Hermine sah mit weit aus heiteren Blich zu ihm aus und widersprach im sogleich. „Ich kann doch nicht einmal den Umhang von dir annehmen. Der hat doch sicher ein Vermögen gekostet. Es geht einfach nicht."„Jetzt stell dich nicht so an. Der Umhang ist zwar schön aber durchaus als Weihnachtsgeschenk drin. Mach dir da mal keine Sorgen. Ich werde jetzt nach unten gehen und in 15 Minuten erwarte ich dich im Gemeinschaftsraum."Dann ging er aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich.

Harry ging zur Getränkebar um für seine Begleiterinnen eine Erfrischung zu holen. Das Angebot war natürlich riesig. Von Himbeer- Brause- Limette Getränken bis Nougat- Sahne Shakes über Blaue Stimmungsheber gab es einfach alles. Er nahm zwei von den Grünen Leuchten, die die Augen zum strahlen brachten und wollte gerade wieder gehen als neben ihm Draco Malfoy auftauchte.

„Harry." „Draco."Draco nahm sich einen Punsch und ein paar Brausedrops und wollte gerade wieder gehen als Harry mit ihm zu sprechen begann. „Ich hoffe, du hast trotzdem einen schönen Abend, obwohl Hermine wahrscheinlich nur von mir reden wird."„Wovon redest du eigentlich?"warf Draco in einem gereizten Ton zurück und drehte sich augenblicklich um. „Nur weil sie mit dir zum ball gegangen ist, heiß das doch nicht das sie mich vergessen wird!" „Bist du so dumm oder tust du nur so? Ich bin nicht mir Hermine zum Ball gegangen. Sie hat mir abgesagt."„Du lügst doch!" „Wenn du meinst."Harry standen die Augen so weit offen, dass man befürchten musste, sie fielen heraus. „Sag das noch mal." „Sie hat mir abgesagt."„Und wo ist sie jetzt?"Draco wollte ihr gerade antworten, doch er konnte nicht. Er musste zur Eingangstür starren und sich dieses schöne Wesen angucken das geradezu den Raum betrat. Harry folgte seinem Blick und ihm verschlug es auch die Sprache. In einem perfekt gleichstimmigen Ton fiel beiden nur ein Wort ein. „Hermine!"