-24-

Ein Feuerwerk der Liebe

„Entschuldige mich bitte für einen Moment Hermine, ich bin gleich wieder da."Ron erhob sich von seinem Platz und begab sich aus der Großen Halle. Hermine sah ihm nach, entschied sich aber nicht weiter darüber nachzudenken, schließlich sind selbst Jungs nicht davon gefreit mal die Toilette aufsuchen zu müssen. Sie saß immer noch an einem Tisch mit Dean und Seamus und die drei hatten bislang sehr viel gelacht und mit Ron herumgealbert. Die meiste Zeit haben die drei Jungs jedoch über Mädchen geredet und um Hermine zu ärgern taten sie die besonders laut wenn es um lange Beine ging, Sie sah auf ihre Uhr und bemerkte, dass Ron jetzt schon fast eine Viertelstunde weg war als ein höllischer Lärm in die Große Halle drang. Alle erschraken und als ihnen bewusst wurde, das die lauten Geräusche von draußen kamen, liefen alle wie vom Teufel besessen heraus und versammelten sich draußen im Schulvorgarten, dem Platz vor dem Quidditch -Feld.

Alle Köpfe wandten sich gen Himmel und ihre Augen erblickten ein überdimensionales Feuerwerk in allen möglichen und unmöglichen Farben, mit allen erdenklichen Formen, Figuren und Sprüchen. Die Schüler waren sprachlos und starrten nur mit völliger Überraschung dem Himmel empor als Professor Dumbledor mit versammelter Lehrerschaft ebenfalls ins Freie trat. „Was ist denn hier los? Wer hat das angeordnet? Albus, wussten Sie davon?"Professor McGonagall schien völlig außer sich zu sein, doch Hermine, die einen Seitenblick auf sie erhaschen konnte, sah ein Leuchten in ihren Augen, das nur absolute Verzückung wieder spiegeln konnte. „Aber nein Minerva, ich bin genauso überrascht wie Sie. Ich kann mir allerdings schon denken wer das war!"Die Köpfe der Lehrerschaft wandten sich mit interessierten Gesichtern zu ihm um und alle warteten auf eine Erklärung. „Na das liegt doch auf der Hand. Nur einer kommt an so eine Anzahl von Feuerwerkskörpern heran ohne ein Vermögen dafür zahlen zu müssen. Meine lieben Kollegen, wissen Sie es denn immer noch nicht?"Doch Hermine brauchte keine weiteren klärenden Worte von Professor Dumbledor. Wer außer einer gewissen Person würde es schaffen tausende von Feuerwerkskörpern zu bekommen und darauf ein so gigantisches Feuerwerk zu machen. Nur einer. Und zwar Ronald Weasley. Aber Hermine staunte wirklich nicht schlecht über die großartige Leistung von Ron. Die Lehrer waren begeistert genau wie die Schüler und alle bewunderten sie die Farbpracht die sich ihnen am Himmel erschloss. „Na, was sagst du dazu?"Hermine erschrak aus ihren Gedanken als eine Stimme neben ihr auftauchte. Ron stand mit grinsendem Gesicht neben ihr und wartete auf ein Urteil ihrerseits. „Ron, das ist einfach fantastisch. Warum hast du denn nichts gesagt? Wie hast du das geschafft? Ich bin wirklich, wirklich überwältigt!"Rons Ohren liefen leicht rosa an und er senkte den Blick zu Boden. „Danke, ich find es auch echt gut gelungen. Ich konnte aber nichts sagen, denn es sollte eine Überraschung sein. Und da du als Mädchen nun mal das Tratsch-Gen in dir trägst, hättest du das niemals für dich behalten können."Hermine sah Ron mit irritiertem Blick an, schwieg aber um sich nicht aus der Stimmung bringen zu lassen. Ihre Augen funkelten und sie fühlte eine Wärme in sich aufsteigen, die ihr das Gefühl der Geborgenheit gab. Sie war hier. Vereint mit ihrem besten Freund. Und sie sah sich ein Feuerwerk an, das an Perfektion nicht mehr zu übertreffen war. Doch als sie eine bekannte Stimme an ihrem Ohr vorbei rauschen hörte, wandte sie ihren Kopf und starrte in die Augen von Harry, der Parvati und Lavender zu seiner Rechten und seiner Linken eingehackt hatte. Harrys Augen waren ausdruckslos. Dann wandte er sich wieder ab und starrte wieder dem Himmel entgegen. In Hermine stieg plötzlich ein betrübtes Gefühl auf. Nichts war mehr mit Geborgenheit oder Glück. Jetzt fühlte sie sich einsam, alleine und verlassen. Sie ließ ihren Blick schweifen und der blieb stehen bei einen Paar starrt vor sich hin guckender Augen. Sie fixierten Hermine. Und sie gehörten zu Draco Malfoy. Hermine raunte Ron etwas zu von wegen Toilette und schlug sich durch die Menge durch zu Draco.

„Oh Harry, ist das nicht wunderbar?"Lavender starrte mit ehrfürchtigem Blick auf zu dem Bild was sich ihr bot und krallte sich fest in den Arm von Harry. Parvati auf der anderen Seite sah jedoch nicht dem Schauspiel das sich ihr bot zu, sondern blickte in das Gesicht von Harry.

„Was hast du denn? In so einer Gesellschaft müsstest du dich doch eigentlich glücklich fühlen, oder?"Harry blickte zu ihr und rang sich ein Lächeln ab. „Na ja, um ehrlich zu sein bin ich schon ganz schön müde. Der Abend war ganz schön anstrenget wenn man mit zwei solch tollen Frauen wie euch ausgeht." Lavender, die ihren Blick nun uhrplötzlich vom Feuerwerk wegbewegte, sah Harry verschmitzt an und flüsterte ihm leise, sodass nicht einmal Parvati mithören konnte, ins Ohr „Also ich wüsste da etwas, bei dem du nicht so schnell müde wird." Dann blickte sie ihn mit funkelnden Augen an und wandte sich an Parvati mit der Bitte, sie würde ihr einen Gefallen tun, wenn sie ihr eine Kopfschmerztablette holen würde.

Parvati schien den Wink zu verstehen und verschwand von der Bildfläche und gesellte sich zu einigen Jungen vom Ravenclaw Haus. Lavender nahm Harry an die Hand und zog ihn hinter ihr her zurück ins Schloss. Geradewegs zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors.

Hermine und Draco standen beide etwas abseits von der großen Gruppe der Schüler und blickten auf die bunten Farben am Firmament. Keiner sprach ein Wort aber sie wechselten immer wieder kurze Blicke. Als die Farben langsam verblassten und die Gruppe der Schüler sich auflöste um wieder zum Tanzen in die Große Halle zu gehen, ergriff Draco Hermines Hand und zog sie einige Meter entfernt hinter einige Bäume. Sie sahen sich an und noch bevor Hermine etwas zu Draco sagen könnte, legte dieser seine Lippen auf ihren Mund. Sie küssten sich und obwohl Hermine das Gefühl hatte, ihn von sich wegstoßen zu müssen, ließ sie es zu. Sie erwiderte den Kuss und ihr Körper fing in ihrem Inneren Feuer. Sie war wie elektrisiert und spürte, wie sich die Haare an ihrem Nacken aufstellten und sich eine Gänsehaut auf ihrem Rücken bildete. Sie genoss es und sie spürte, wie auch Darco seine eiskalte, raue Schale zu verlassen schien um sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Hermine öffnete ihre Augen und ließ ihren Blick an ihrem Körper herunter schweifen. Sie hatte gar nicht bemerkt in welch kurzer Zeit sie sich fast sämtlicher Kleidungsstücke entledigt hatte. Sie stand nun Draco gegenüber, der ebenfalls nur noch spärlich bekleidet war und sah ihm in die Augen. Sie spürte, dass auch er zu zittert schien. Also hat er wohl auch ein bisschen Angst, ging ihr durch den Kopf. Sie beugte sich nach vorne und küsste ihr zärtlich.

Jetzt war also der Zeitpunkt bekommen.