AN.: Liest hier jemand?

Egal... Disclamer wie immer Ist ein ziemlich kurzes Kapitel und nur aus Philomenas Sicht *mich wegduck* Reviews? *lieb guck*

Entfremdung

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Vor der Klassenzimmertür hockte sich Philomena auf den Steinfussboden, zog ihre Knie an und stützte ihren Kopf dort ab. Dieser Snape! Schon von Anfang an, wo sie ihn getroffen hatte, konnte sie ihn irgendwie nicht ausstehen und das gab sie ihm auch zu spüren. Wie er die Schüler runterputzte! Unter diesen Umständen konnte man doch gar nichts lernen.

Philomena seufzte. Ihre Fähigkeiten brachten sie wieder einmal in Teufels Küche. Sie konnte schon Gedanken lesen, seit sie klein war. Meist aber eher unabsichtlich. Nicht immer drangen die Gedanken anderer in ihren Kopf ein. Manchmal wünschte sie sich, dass sie die Gedanken ihres Gegenübers lesen konnte und manchmal verwünschte sie sich. Denn es gab Dinge, die man besser nicht wissen sollte und das hatte sie an ihrer alten Schule leider zu spüren bekommen.

Sie war froh, nicht mehr an dieser, wie sie es nannte ‚Horrorschule' zu sein. Größtenteils waren dort nur Jungen und nur eine geringe Anzahl an Mädchen. Niemals wollte sie an eine Mädchenschule und schon gar nicht an eine Qudditchschule. Sie wollte schon immer nach Hogwarts. Doch das konnten ihre Erzieher nicht verstehen. Nun war sie hier – und nun handelte sie sich erneut ärger ein – mit ihrem Zaubertranklehrer...

Endlich war die Stunde zu ende. Als die Schüler schnellen Schrittes den Unterrichtsraum verließen, wusste Philomena, dass dort drin ein wandelnder Vulkan auf sie wartete.

„Snape hat fürchterlich schlechte Laune", hauchte Ron ihr im Vorbeigehen zu und das ermutigte sie nicht gerade. „Aber spitze, wie du ihn fertig gemacht hast!"Er grinste breit, empfing dafür aber einen tadelnden Blick von Hermine. Harry versuchte aufmunternd aus zu sehen, doch irgendwie gelang ihm das nicht. Philomena kannte seine Vergangenheit und somit verübelte sie ihm das auch nicht.

„Miss McMorduc!"ertönte es aus den Kerkern. Philomena schluckte. Snapes Stimme war eisig und schneidend.

„Er reist dir den Kopf ab", murmelte Ron.

„Viel Glück", sagte Harry, was Philomena wirklich etwas Mut machte – er redete ja sowieso kaum mit ihr. Hermine wünschte ihr das ebenfalls und somit betrat Philomena zum zweiten Mal am diesen Tage Snapes Verlies.

Er stand vor seinem Arbeitsplatz und sammelte einige Blätter zusammen. Philomena wagte es nicht an seinen Tisch heran zu gehen und blieb in der Tür stehen.

„Kommen Sie her!", zischte Snape, ohne aufzusehen. Philomena schluckte und trat vor Snapes Arbeitsplatz. Der Zaubertrankmeister kam um den Tisch herum und baute sich drohend vor ihr auf.

„So, sie glauben also klüger als ich zu sein?", giftete er. Philomena starrte fest in diese dunklen Augen.

„Nun, das möchte ich nicht behaupten", fing Philomena an, doch Snape fuhr ihr dazwischen.

„Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind, he?"Er beugte sich zu ihr herab, so dass seine Nasenspitze kaum einen Zentimeter von ihrer entfernt war. „Sie führen sich in meinem Unterricht auf, als wären sie die klügste, die Beste und die Schönste. Wobei man letzteres nicht einmal annäherndes behaupten kann", fügte er noch mit einem abschätzenden Blick auf ihr zersaustes Haar hinzu. Philomena war entsetzt. Das sogar ein Lehrer damit anfing.

„Ich neige dazu die Wahrheit zu sagen", sagte Philomena ohne mit der Wimper zu zucken. „Und die nächste ist, dass Sie das letzte sind, was man als schön bezeichnen."

„Sie legen es drauf an", zischte Snape gefährlich. „Ihre Strafarbeit wird auch dementsprechend ausfallen, meine liebe Miss McMorduc. Wenn ich Ihr Hauslehrer wäre, dann könnten Sie schon halb die Koffer packen."

„Sind Sie aber nicht."‚Was für Eltern sind das, die ihr Kind so verziehen?'. Philomena senkte zu Überraschung Snapes den Kopf, denn eigentlich wollte er sie weiter runterputzen.

Philomena hatte wieder eine Situation erwischt, wo sie sich wünscht nie Gedanken lesen zu können.

„Ich habe keine Eltern", sagte sie kurz angebunden. Snape zuckte unwillkürlich zusammen. Schon wieder!

„Das tut mir aber Leid", sagte er falsch. „Seit wann können Sie das?" Philomena sah auf und schaute in einen fordernden Blick.

„Was?", fragte sie sich dumm stellend. Snape stöhnte und rollte mit den Augen.

„Gedanken lesen, Sie Dummerjan."Philomena zuckte mit den Schultern.

„Ich wüsste nicht, was Sie das anginge..."Plötzlich wurde sie grob an den Schultern gepackt.

„Noch ein Wort aus Ihrem frechen Mundwerk und ich vergesse mich! Dann werde ich dafür sorgen, dass sie die Schule schneller verlassen als Sie meine Gedanken lesen können."

Philomena biss sich auf die Lippe, als Snape sein widerliches Gesicht von ihr abwandte. Sie wollte ihm noch sagen: ‚Waschen Sie sich mal die Haare!', aber sie ließ es besser bleiben.

Snape setzte sich hinter seinen Schreibtisch, faltete die Hände und schaute sie drüber weg böse an.

„Es muss gemeldet werden, dass Sie Gedanken lesen können!", sagte er barsch. „Für solche Schüler wie Sie, gibt es bestimmte Regeln und die haben Sie zu beachten."

„Das mache ich aber unabsichtlich!", verteidigte sich Philomena.

„Seien Sie still!", kam es giftig zurück. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie den Mund halten sollen!"Philomena wusste nicht warum, aber ihre Hände wanderten instinktiv zu ihrem Zauberstab. Immer mehr hasste sie diesen Lehrer, der sie versuchte mit allen Mitteln seiner Macht herunter zu machen.

„Ihre Strafarbeit erhalten Sie heute Abend in meinem Büro", fuhr Snape fort. „Jetzt kommen Sie erst einmal mit!"Snape stand auf und verließ die Kerker, die Philomena so sehr hasste. Schon ihre erste Zaubertrankstunde sagte ihr, dass sie nie mit diesem Lehrer auskommen würde.

Er führte raus aus dem Untergrund in die große Halle. Von dort ging es noch ein Stockwerk weiter hoch. Dann benutzte er einen Geheimgang und Philomena hatte Mühe ihm zu folgen, da Snape sehr schnell ging. Hin und wieder herrschte er sie an, dass sie sich beeilen solle.

Endlich blieb er vor einem steinernen Wasserspeier stehen. Philomena bremste keuchend hinter ihm ab.

„Schokofrosch!", sagte er grimmig und man konnte deutlich heraushören, dass ihm das Passwort nicht gerade behagte. Der Wasserspeier glitt zur Seite und gab eine steigende Wendeltreppe preis. Snape kletterte auf die Spitze der Wendeltreppe und herrschte Philomena an, als sie ihn fast herunterstieß. Sie grinste in sich herein, während Snape ständig Verwünschungen vor sich hin murmelte.

Endlich kamen sie im Büro von Dumbledore an. Der alte bärtige Zauberer mit dem langen weißem Haar und dem Bart saß hinter seinem Schreibtisch, auf dem viele komische silberne Apparaturen standen. Aus allen Ecke des Büros drangen komische Geräusche und an den Wänden hingen etliche Bilder von alten Zauberern und Hexe – vermutlich ehemalige Direktoren.

„Ah, Severus", sagte Dumbledore freudig lächelnd. Er sah von seinem Schreiben auf, was er gerade mit einer Adlertintenfeder bearbeitete. Dabei warf er einen besorgten Blick auf Philomena. „Hat sie etwas angerichtet?" Snape baute sich vor Dumbledores Schreibtisch auf.

„Haben Sie gewusst, dass sie ein Gedankenleser ist?", fragte er rein heraus. Dumbledore blickte Snape eher allwissend, als verwirrt an. Snape schien das gar nicht zu gefallen.

„Ja, Severus, das habe ich gewusst. Nur nicht, dass sie es auch anwendet." Dabei blickte er Philomena scharf über sein Halbmondbrille hinweg an. Philomena starrte etwas verwirrt zurück. Woher wusste er das?

„Professor Dumbledore! Obwohl Sie das gewusst haben, konnten sie es nicht unterbinden?"Snape tat sehr entrüstet.

„Nun, ich dachte, dass ich Philomena hier nicht noch mehr Belastungen aufbürge", sagte Professor Dumbledore und lächelte sie leicht an. ‚Er weiß etwas', dachte Philomena angsterfüllt. „Deswegen wird sie auch keine Extraregel bekommen. Trotzdem muss es unterbunden werden, denn sie könnte ja unabsichtlich in den Tests die Köpfe der Schüler als Wissensmaterial nutzen."Dumbledore stand auf und schritt um den Tisch herum. Er kramte in einen der Bücherregale herum. „Ich bitte Sie, Severus, das Sie ihr jeden Abend einen Trank bereitstellen, den sie sich bei Ihnen abholt – da ist es ja."Er zog in braunes Leder gebundenes Buch hervor und blätterte darin. Philomena und Snape starrten den Professor entrüstet an.

„Ich soll was?", fragten beide gleichzeitig und blickten sich daraufhin gegenseitig hasserfüllt in die Augen.

„Sie sollen den Trank brauen, mit dem Philomena keine Gedanken lesen kann und du sollst dir den Trank bei ihm abholen", sagte Dumbledore leichthin und überreichte Snape einen Zettel. „Ich hoffe nun ist alles geklärt – oder möchtest du mir noch etwas sagen?"Wieder schaute er zu Philomena und die fühlte sich durchleuchtet.

„N... nein", stotterte sie, obwohl sie doch einiges auf dem Herzen hatte „Nichts. Gar nichts."Dumbledore seufzte. Er weiß es, dachte Philomena immer furchtvoller. Gibt es hier denn keine normalen Lehrer?

„Nun gut", sagte Dumbledore. „Passen Sie gut auf Philomena auf, Severus." Der starrte ihn an. Er würde Philomena wahrscheinlich eher an den Hals gehen, anstatt auf sie aufzupassen. Trotzdem nickte er letztendlich. Nun war Philomena total verwirrt und als sie von Snape wieder mitgeschleift wurde, drehte sie sich noch einmal zu Dumbledore um – der sie beobachtete. Sein Blick war voller Sorge und auch Trauer, wie Philomena mit Schrecken bemerkte. Was wusste dieser Zauberer?

„Sie melden sich heut Abend bei mir, Miss McMorduc", sagte Snape barsch zu ihr, als sie wieder vor dem Wasserspeier standen, der gerade wieder vor den Eingang glitt. „Bis dahin werden Sie ja hoffentlich das Gedanken lesen unterlassen!"Mit wehendem Umhang drehte er sich um und schritt davon. Philomena blickte ihm nach. Warum hasste er sie so? Vielleicht, weil er alle Gryffindors hasste. Und vielleicht, weil sie sich gegen ihn stellte. Doch irgendwie war dort noch etwas... aber nur was? Mit diesen Gedanken machte sich Philomena zum Unterricht bei Professor Flitwick auf.

*

„Die Elementarmagie ist eine schwierige Art der Zauberkunst", erklärte Professor Flitwick. Er stand auf einen kleinen Bücherstapel und herrschte so ein wenig über die Schüler. Der kleine Mann fuchtelte aufgeregt mit den Armen herum. „Ihr wendet den Zauber 'Wadelment' auf euch selbst an und könnt dann Wasser erschaffen. Schreibt euch das hinter die Ohren! Fydelment für Feuer, Wadelement für Wasser, Wondelement für Wind und für die anderen Elementarkräfte seit ihr noch nicht reif genug. Also fangt mal an!"In diesem Moment kam Philomena zur Tür hereingeschlittert. Sie entdeckte Hermine, Harry und Ron, die ganz vorne Platz genommen hatte.

„Entschuldigen Sie", murmelte sie. „Ich hatte eine Unterredung mit Professor Dumbledore."Ihre Mitschüler sahen sie entsetzt an, denn ihnen war der Streit nicht entgangen. Professor Flitwick jedoch nickte und sprang von seinem Bücherstapel, während Philomena sich neben Hermine niederließ.

„Was ist passiert?", fragten Hermine und Ron zugleich. Philomena merkte sofort, dass Harry sich so merkwürdig benahm. Er hatte sich wieder von allen abgewandt und versuchte sich nun mit der Elementarmagie – was vielleicht nicht so verwunderlich war, doch er hatte ihr einen bösen durchdringenden Blick zugeworfen.

Philomena machte den Mund auf, um zu erklären, doch in dem Moment kam Professor Flitwick auf sie zugewuselt und erklärte ihr, wie es ging.

Den Rest der Stunde hatten die vier oder besser gesagt die drei keine Zeit mehr Fragen zu stellen und sich auszusprechen, das Flitwick alles von ihnen abverlangte. Philomena beobachtete die ganze Zeit Harry, der melancholisch vor sich hin starrte und trotz allem, gewaltige Elemetarkugeln, die Produkte des Zaubers, zu Stande brachte.

Nach der Stunde holte Philomena Harry ein, der schnell vorauseilte. Hermine musste unbedingt zu Bibliothek und hatte Ron mitgeschleift. 'Die beiden haben Geheimnisse', schoss es Philomena durch den Kopf, doch sie dachte nicht weiter darüber nach. So musste sie sich mit Harry begnügen, der so und so kaum mit ihr redete. Trotz allem ging ihr der böse Blick nicht mehr aus dem Kopf.

„Harry", fragte sie laut. „Was hast du?"Harry antwortete nicht und lief weiter.

„Harry? Harry!"Harry blieb stehen und schaute sie noch immer so seltsam leer an. Es war schaurig mit anzusehen.

„Harry, was ist los?" Sie wurden von vorbeirennenden Mitschülern angerempelt und Philomena beschloss Harry aus der Schusslinie zu ziehen.

„Was hast du?"Harry musterte sie noch einmal von oben bis unten. Dann machte er den Mund auf.

„Ich hatte eine Unterredung mit Tarius", sagte er kurz angebunden. Philomena wich unwillkürlich zurück.

„Tarius?", fragte sie ungläubig.

„Tu nicht so, als ob du ihn nicht kennst!"Philomena sah Harry geschockt an. „Ich weiß, dass du Gedanken lesen kannst..."

„Nur unabsichtlich und außerdem kann ich jetzt nicht mehr...", sagte Philomena hastig, doch sie wurde unterbrochen.

„Darum geht es mir nicht. Tarius hat mir von deiner Vergangenheit auf deiner alten Schule erzählt!"Philomena zog scharf Luft ein, während Harry sich fast angewidert einen Schritt von ihr entfernte. „Er ist ein Slytherin und recht merkwürdig. Deswegen traue ich ihm nicht. Aber dir ebenso wenig!"

„Er hat dir das Falsche erzählt!", sagte Philomena hysterisch. „Er war es..."

„Nein!"Harry trat noch einen Schritt zurück. „Ihr sollt alle aufhören, mir Lügengeschichten auf zu tischen! Das haben schon genug getan! Komm mir ja nicht zu nahe! Lass mich bloß in Ruhe!"Und mit diesen Worten drehte er sich um und ließ die geschockte Philomena stehen.

„Nummer eins", zischte eine Stimme hinter ihr. „Und der zweite folgt zugleich."Und mit einem abschätzenden Blick rannte Ron an ihr vorbei. Nur langsam, nur um Philomena besser im Auge behalten zu könne, kam Tarius hinterdrein. Er grinste hinterhältig.

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