Kapitel 4

Gestern am späten Abend hatte Clark bei ihr angerufen und ihr erzählt, daß Pete und er nach der Schule bei Byron gewesen waren. Sie hatten ihn in einem Keller angekettet angetroffen und ihn befreit, sobald er draußen jedoch in Kontakt mit Sonnenlicht gekommen war, hatte er sich irgendwie in eine Bestie verwandelt.

Er war eine Art Jekyll-und-Hyde-Persönlichkeit, gewaltbereit und auf der Flucht. Chloe hatte recherchiert und herausgefunden, daß er als kleiner Junge sehr aggressiv gewesen war und man deshalb eine neue Methode der Therapie an ihm ausprobiert hatte. Nach Beendigung der Versuchsreihe hatte der Junge auf Tageslicht allergisch reagiert. Die Firma, die das Medikament testete gehörte früher zur Luthor Corp. und war inzwischen geschlossen worden.

„Er ist in diesem Zustand sehr gefährlich, Lucy! Pete liegt mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus! Wenn Du ihn siehst, dann ruf sofort den Sheriff oder uns an, er muß aus dem Tageslicht entfernt werden und braucht eine Spezialbehandlung. Dad und ich helfen bei der Suche!

– Natürlich, Clark! Ich bin Morgen nicht da, aber wenn er bis dahin nicht gefunden wurde, dann helfe ich mit, ich glaube, daß ich euch von Nutzen sein könnte!

– Gut, ruf mich an, wenn Du zurück bist! Bis Morgen!"

Lucy dachte an das Gespräch, als sie am nächsten Tag um acht Uhr Morgens mit Lionel Luthor das Haus verließ und ihm beim Einsteigen in die Limousine half, die sie beide zum Flughafen bringen sollte. Noch bevor sie losfahren konnten, wurde der Fahrer aus dem Auto gerissen und in hohem Bogen davon geschleudert. Lucy schrie auf und hielt Lionels Arm fest.

„Was ist los? Wer ist da?"

Lionel war irritiert und schrie ebenfalls auf, als die Tür auf seiner Seite aufgerissen wurde.

„Luthor, Du wirst für deine Taten bezahlen!"

Byrons kreidebleiches Gesicht erschien in der Tür seine Augen waren von einem schwarzen Schleier überzogen, und er sprach mit tiefer dröhnender Stimme.

Lucy warf sich über Lionel und klammerte sich an Byrons schultern, die sich hart wie Stahl anfühlten.

„Byron, bitte! Laß mich dir helfen!"

Doch der Junge packte sie nur, zog sie aus dem Wagen und warf sie zu Boden als sei sie eine lästige Fliege. Danach zog er Lionel aus dem Wagen und warf ihn quer durch die Luft, so daß er unsanft auf der Wiese vor dem Haus landete und bewegungslos liegen blieb.

„Byron! Bitte mach das nicht!"

Lucy hatte sich aufgerappelt und hielt seinen Arm fest. Sie spürte seine ungeheure Wut und tiefe Verzweiflung.

„Laß mich los oder ich muß dir auch wehtun! Luthor ist für das hier verantwortlich und ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen!"

„Byron! Hör auf sie, wir wollen dir nur helfen!"

Clark war plötzlich wie aus dem Nichts bei ihnen aufgetaucht und baute sich vor ihnen auf.

Byron legte den Kopf zurück und lachte schallend: „Ihr wollt mich aufhalten?"

„Clark, bring ihn aus der Sonne raus, ich werde versuchen, ihn etwas zu schwächen!"

Lucy überlegte nicht lange, sondern nahm Byrons Hände in ihre und starrte in seine schwarzen Augen. Sie glitt hinein in die dunkle Schwärze und erlaubte ihrem Geist, seine Gefühle aufzusaugen wie ein Schwamm.

Sie hatte befürchtet, daß es überwältigend werden würde, aber nicht mit den unerträglichen Schmerzen gerechnet, die den Prozeß der Absorption begleiteten.

Sie schrie laut und durchdringend, bis sie den Kontakt abbrechen mußte, weil ihre Beine nachgaben und sie ohnmächtig wurde. Byron war aber geschwächt und verwirrt, so daß Clark ihn packen konnte und sich mit ihm in einen stillgelegten Brunnen werfen konnte, wo keine Sonne hinein schien, so daß Byron sich langsam in den stillen Jungen zurückverwandelte, der er sonst war.

Von Lucys Schreien angelockt, war Lex von seinem Zimmer im ersten Stock herunter gerannt und noch im Morgenmantel aus dem Haus gestürzt. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er den verletzten Chauffeur und seinen Vater auf dem Boden erblickte und dann die bewußtlose Lucy, die aus der Nase blutete. Er ging neben ihr in die Knie und rief ihren Namen, doch sie reagierte nicht.

„Dad, bist Du in Ordnung? Was ist passiert?"Sein Vater erhob sich scheinbar unverletzt und kam auf ihn zu, nachdem er seinen Stock vom Boden aufgehoben hatte.

„Irgendein Verrückter hat uns angefallen und dann ist Clark aufgetaucht. Lucy sagte, sie wolle den Angreifer schwächen und Clark sollte ihn aus der Sonne bringen. Ich verstehe das alles selbst nicht, wo ist sie?"

„Ohnmächtig! Ich bringe sie ins Haus, wo ist Clark?"

Lex hatte Lucy gerade auf die Arme genommen, als Clark zu ihnen stieß.

„Geht es ihr gut?"

Er war besorgt, weil er nicht verstand, was Lucy vorhin getan hatte. Er hatte sie noch zurückhalten wollen, da er gut allein mit Byron fertig geworden wäre.

„Ich weiß nicht, ich rufe einen Arzt! Wo ist der Angreifer?"

Lex war wütend, daß jemand auf seinem Grundstück, Lucy und seinen Dad angefallen hatte.

„Beruhige dich Lex! Ich erkläre dir alles, sobald Byrons Eltern ihn abgeholt haben. Er ist krank und muß ärztlich versorgt werden."

„Gut, ich bringe Lucy jetzt rein!"

Lex trug sie hoch und brachte sie auf ihr Zimmer, wo er sie aufs Bett legte. Er rief den Arzt von dem Telefon auf Lucys Nachttisch aus an und ging dann ins Bad, um ein kleines Handtuch naß zu machen, damit er Lucy das Blut aus dem Gesicht wischen konnte.

Sein Herz schien von einer unsichtbaren Hand zerquetscht zu werden und das Atmen fiel ihm schwer, so sehr nagte seine Besorgnis um ihr Wohlergehen an ihm. Er dachte beklommen an den Zeitungsartikel, in dem von ihrem Koma die Rede gewesen war, sie sah aus als läge sie in einer tiefen Bewußtlosigkeit. Er nahm ihre Hand und drückte sie fest.

„Lucy! Bitte wach auf! Bitte, mir zuliebe!"

Er küßte ihre Stirn und flüsterte ihr Sachen ins Ohr, die er niemals laut auszusprechen gewagt hätte.

Nach einigen bangen Augenblicken flatterten ihre Lider auf und das erste, was sie sah, war Lex Gesicht über ihr.

„Wo bin ich?"

Sie streckte die Hand aus und streichelte seine Wange.

„Danke, Lex! Du hast mir geholfen, zurückzukommen!"

Sie schloß die Augen wieder und war sofort eingeschlafen.

Lex prüfte ihren Puls und war erleichtert, daß er regelmäßig und stark war. Sie war tatsächlich eingeschlafen, doch er ließ den Arzt trotzdem eine Untersuchung machen, um Komplikationen auszuschließen. Lex ging sich anziehen und brachte den Arzt nach der Untersuchung nach unten.

„Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Luthor! Sie schläft jetzt tief und fest. Sie war total erschöpft, ich konnte sie kaum zur Untersuchung wach bekommen. Außer ein paar Schrammen fehlt ihr nichts!"

Lex bedankte sich bei dem Arzt und verabschiedete sich. In der Einganghalle traf er auf Clark, der ihn abpassen wollte.

„Ich habe gehört, was der Arzt gesagt hat! Ich bin erleichtert, daß ihr nichts zugestoßen ist!"

„Komm mit in mein Arbeitszimmer, Clark! Ich möchte wissen, was passiert ist!"

Sie gingen gemeinsam in sein Büro und Clark lehnte sich an Lex Schreibtisch, während dieser nervös auf und ab ging. Clark erklärte ihm, warum Byron seinen Dad angegriffen hatte.

„Verdammt! Noch ein dunkles Geheimnis der Corporation, mit dem ich mich rumschlagen muß! Ich werde mich um die Behandlungskosten kümmern, Clark, versprochen! Erklär mir aber jetzt, was mit Lucy passiert ist!"

Clark zuckte mit den Schultern.

„Ich kann es auch nicht genau sagen, Lex! Sie rief mir zu, daß sie ihn schwächen würde, nahm seine Hände in ihre und fiel in eine Art Trance. Dann schrie sie, als hätte sie furchtbare Schmerzen und fiel ohnmächtig zu Boden. Byron war so geschwächt, daß ich ihn ins Dunkle schleppen konnte! Was immer sie getan hat, es hat geholfen, daß niemandem etwas passiert ist!"

Lex blieb vor seinem Freund stehen und sah ihm tief in die Augen.

„Clark, bitte versprich mir, zu verhindern, daß Lucy sich noch einmal so in Gefahr begibt! Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr etwas zustößt!"

Clark klappte der Mund auf, doch er konnte zuerst nichts erwidern. Lex' Bitte konnte nur eine Bedeutung haben. Beschützerinstinkte konnte er gut nachvollziehen, hätte aber nie für möglich gehalten, daß sein Freund genauso für jemanden empfinden könnte.

„Natürlich gebe ich dir das Versprechen, ich hab sie sehr gern und will auch nicht, daß ihr etwas passiert! Aber auch Du wirst sie nicht davon abhalten können, Menschen helfen zu wollen! Sie hat ein sehr mitfühlendes Herz und kann gar nicht anders, als Menschen in Not beizustehen!"

Lex begann wieder auf und ab zu gehen.

„Ja, ich weiß! Ihr seid euch in diesem Punkt sehr ähnlich, ihr könntet tatsächlich Geschwister sein, wenn es um charakterliche Ähnlichkeit geht! Aber eben diese Großherzigkeit macht euch auch verwundbar. Du hast deine Eltern, die dich jederzeit beschützen würden. Lucy steht vollkommen alleine da, das macht mir Sorgen!"

„Lex! Solange sie hier bei dir wohnt, wirst Du sie schützen und auch meine Eltern. Wir mögen sie alle sehr gern und lassen nicht zu, daß man ihr wehtut."

Lex mußte sich damit zufrieden geben, denn Clark hatte recht, solange sie hier bei ihm wohnte, würde er sie vor allem Übel beschützen können. Er wollte nicht weiter über seine heftige Reaktion nachdenken, denn das hätte bedeutet, zuzugeben, daß er viel mehr für Lucy empfand, als ihm lieb sein konnte.

SSS

Es war kurz vor Mitternacht, als Lucy endlich aus ihrem Tiefschlaf erwachte. Sie fühlte sich noch etwas benommen, aber nicht mehr so ausgelaugt. Sie beschloß aufzustehen und etwas in der Küche zu essen, weil sie wußte, daß ihr Körper sehr viel Energie verbraucht hatte. Sie lag in ihrer Unterwäsche vom Morgen im Bett und konnte sich nicht erinnern, sich ausgezogen zu haben. Sie schob den Gedanken beiseite, weil der Hunger jetzt wichtiger war. Sie zog einfach ihren knielangen schwarzen Kimono mit der bunten Stickerei am Revers über und schlüpfte barfuß in ihre Pantoletten.

In ihrem Bad wusch sie sich schnell das Gesicht und richtete ihre verwuschelten Haare provisorisch. Sie hoffte, daß alle im Haus schon schliefen und schlich leise die Treppe runter. In der Küche machte sie Licht und suchte im Kühlschrank nach etwas Eßbarem.

„Kann ich dir irgendwie helfen?"

Lex war unbemerkt hinter sie getreten und erschreckte sie, so daß sie sich heftig zu ihm umdrehte und fast aufgeschrieen hätte.

„Lex! Du hast mich fast zu Tode erschreckt, ich dachte, daß alles schläft! Ich wollte nur etwas zu essen suchen!"Sie lächelte ihn zögernd an, weil sie sich wegen ihrer Aufmachung etwas unsicher fühlte.

„Es liegen Sandwichs für dich bereit! Ich dachte mir, daß Du Hunger bekommen würdest. Setz dich an den Tisch, ich bringe dir alles!"

Lucy gehorchte und sah ihm gebannt bei der Arbeit zu, sie hatte sich Lex nie bei der Verrichtung von so etwas Alltäglichem wie Essen richten vorstellen können. Es machte ihn irgendwie sexy, wie er mit hochgeschobenen Ärmeln für ihr Wohl sorgte.

Lex ließ sie dann kurz allein, um sich einen Drink zu holen und als er dann ihr gegenüber saß, nahm er sich auch etwas, damit sie sich beim Essen nicht so beobachtet fühlte. Er stellte seine Fragen erst, als sie mit dem Essen fertig war und sie nur noch an ihrem Glas Milch nippte.

„Kannst Du mir erklären, was dir heute passiert ist? Clark hat nur erzählen können, was er gesehen hat!"

Lucy strich sich nervös eine Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Sie erwog kurz, irgendeine Lüge zu erfinden, doch noch während sie darüber nachdachte, wurde ihr klar, daß sie es nicht über sich bringen könnte, Lex anzulügen.

„Ich denke, ich schulde euch allen eine Erklärung... Ich bin ein Empath, das bedeutet, daß ich durch Körperkontakt, die Gefühle von anderen empfinden kann. Ich war als kleines Kind schon so, meine Mutter erzählte mir, daß es in ihrer Familie viele übersinnlich begabte Menschen gegeben hat. Aber seit dem Unglück, bei dem meine Mutter starb, und ich die ganze Nacht neben dem Meteoritenbrocken verbrachte, haben sich meine Fähigkeiten verändert. Möchtest Du mehr wissen oder schreckt dich das schon genug ab?"

Lucy sah ihn mit brennenden Augen an, sie fürchtete sich vor seiner Ablehnung.

„Ich habe auch etwas eingebüßt bei diesem Unglück, es ist zwar nur so etwas Banales wie mein Haar, aber für einen Jungen ist das aufreibend genug, wenn er ständig deshalb verspottet wird. Es muß erschreckend für dich gewesen sein, als Du festgestellt hast, daß Du anders bist als andere. Und das zu einem Zeitpunkt, wo deine Eltern nicht für dich da sein konnten. Du mußt mir jetzt nicht alles erklären! Es reicht, wenn ich weiß, was heute Morgen passiert ist."

„Wenn ich Verbindung zu jemandem herstelle, kann ich in seine Emotionen eintauchen, sie in mich aufnehmen, wenn sie für die Person zu überwältigend sind. Ich kann den Menschen Erleichterung verschaffen, aber nur bis zu einer gewissen Grenze, weil es mich sehr viel Kraft kostet. Byron war so gestört, daß dieser Prozeß sehr schmerzhaft für mich war und ich die Besinnung verlor. Geht es ihm gut?"

„Ja, er ist jetzt im Krankenhaus, und ich werde seine Behandlungskosten übernehmen. Die Ärzte sagen, daß sie ihn heilen können. Wer weiß von deinen Fähigkeiten?"

Lex nahm ihre Hand und drückte sie fest.

„Du bist bisher der einzige, der es weiß, da meine Eltern ja tot sind. Aber Clark werde ich es auch erklären und seinen Eltern natürlich. Ich komme mir immer vor, als belüge ich alle Menschen, die ich gern habe, aber viele Menschen haben Angst vor Andersartigkeit. Hast Du Angst davor, Lex?"

Lucy sah ihm ernst in die Augen und zog ihre Hand aus seiner, damit sie keinen Vorteil über ihn hatte.

„Nein! Es verunsichert mich etwas, aber ich mache den Menschen meistens nichts vor! Du kannst also Lügen durchschauen und Körperkontakt bedeutet für dich mehr als nur Berühren. Langsam dämmert mir, warum es für dich so schwer ist, eine Beziehung einzugehen! Gib mir deine Hand wieder, ich möchte, daß Du mir wirklich glaubst! Was fühlst Du?"

Lucy nahm seine Hand und konzentrierte sich.

„An der Oberfläche Besorgnis, darunter fließt soviel durcheinander: Begehren, Zuneigung, Aufrichtigkeit und auch etwas Dunkles aus deiner Vergangenheit, das tief verborgen liegt. Ich möchte nicht weiter eindringen, es wäre zu anstrengend. Ich muß meine Kraftreserven erst wieder aufladen, ich kann nicht unbegrenzt damit arbeiten."

„Du hast heute Morgen zu mir gesagt, daß ich geholfen hätte, dich zurückzuholen. Was hatte das zu bedeuten?"

„Wenn ich mich übernehme und jemand meine Reserven ausschöpft, verliere ich die Besinnung. Es ist wie ein Tiefschlaf ähnlich einem Koma wie ein Selbstschutzmechanismus. Wenn jemand da ist, der mich emotional anspricht, dann finde ich den Weg schneller zurück. Ich weiß nicht mehr, was Du zu mir gesagt hast, aber es hat mich schneller zurückgeholt!"

Lucy lächelte ihn an. Lex erhob sich und zog sie an ihrer Hand auf die Beine.

„Es freut mich, daß ich dir helfen konnte! Aber jetzt solltest Du schlafen gehen. Du brauchst Ruhe und ich will nicht, daß Du Morgen mit Dad arbeitest! Er ist zu anstrengend! Keine Widerrede!"

Lex nahm sie einfach auf die Arme und trug sie hoch in ihr Zimmer. Lucy seufzte ergeben und schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals, wo sie tief seinen Geruch einatmen konnte, der ihre Sinne so benebelte.

Allein seine Nähe gab ihr soviel Kraft zurück, daß sie sich wunderte, warum Lex diese Macht über sie besaß. Sie war jedoch zu erschöpft, um den Gedanken weiterzuverfolgen, sie genoß einfach Lex' starke Arme um sich zu spüren.

SSS

Nach einem Tag Pause war sie wieder voller Elan an die Arbeit gegangen, auch weil sie wußte, daß Byron wieder gesund werden würde. Sie hatte ihn im Krankenhaus besucht und dort auch Lana und Clark getroffen.

Sie fühlte sich jeden Tag wohler in Smallville, vor allen Dingen weil sie in Lex' Nähe sein konnte. Ein Anruf aus Metropolis brachte sie jedoch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie hatte durch ihre überstürzte Abreise vollkommen vergessen, daß sie einem Engagement zugesagt hatte.

Ihr Tanzpartner Paco würde am kommenden Wochenende als Teilhaber einen neuen Club in Metropolis eröffnen, und sie hatte ihm schon vor Wochen zugesagt und seither nicht mehr mit ihm gesprochen.

Die Liebe zur Bühne hatte sie von ihren Eltern geerbt, aber schon früh festgestellt, daß sie den Gesang nur als Ausgleich zu ihrer Arbeit betrachtete. Nichtsdestotrotz nahm sie ein paar Mal im Jahr Engagements in Clubs an, weil ihr das Singen Spaß machte und sie dadurch viele Gleichgesinnte treffen konnte.

„Lucy, was heißt das, Du bist nicht in Metropolis?! Am Samstag ist Eröffnung und Du solltest am Mittag zum Soundcheck vorbeikommen! Wo steckst Du?

- Tut mir leid Paco, ich behandle einen Patienten in Smallville in Kansas. Das kam so überraschend, daß ich den Auftritt vollkommen vergessen habe!

- In Kansas? Chica, Du bringst mich um! Blaine rechnet fest mit dir und wäre sauer auf mich, wenn Du nicht kommst! Bitte richte es irgendwie ein, daß Du da bist, ich brauche dich!

- Ich werde fragen, ob ich frei bekommen kann. Ich kann nichts versprechen, die Anreise würde ziemlich lange dauern, ich kann mir höchstens den Zug leisten!

- Besprich dich mit deinem Boß und ruf zurück so schnell es geht!"

Paco hatte aufgelegt, bevor Lucy etwas erwidern konnte. Er stand wahrscheinlich unter Strom, weil die Erfüllung seines Traums kurz bevor stand. Sie hatte das Gespräch in ihrem Zimmer geführt und ging jetzt zu Lex' Vater, da er ja von ihrer Abwesenheit betroffen sein würde.

„Lionel, ich habe ein Problem! Ich muß am Wochenende in Metropolis sein. Ich habe vor Wochen versprochen, einem Freund bei der Einweihung seines Clubs zu helfen und vollkommen vergessen abzusagen! Wäre es schlimm, wenn ich Freitag früh wegfahre und Montag früh zurückkomme?"

Lucy setzte sich Lionel gegenüber, der in seinem provisorischen Büro saß und die Morgenzeitung las.

„Wieso soll das solange dauern? Mit dem Flugzeug bist Du nur drei Stunden unterwegs!"

Lionel legte das elektronische Spielzeug beiseite, mit dem ihm die Zeitung vorgelesen wurde.

Lucy lachte: „Fliegen ist zu teuer! Ich werde den Zug nehmen, das entspricht mehr meinem Budget!"

„Unsinn! Wir fliegen einfach zusammen nach Metropolis, ich muß mich in meinem Büro blicken lassen! Und durch die kleine Aufregung haben wir unsere Reise ja nicht angetreten. Wir fliegen einfach am Freitagnachmittag und Du erledigst, was Du zu tun hast. Am Montag früh können wir zusammen ins Büro gehen. Einverstanden?"

„Das ist sehr nett von dir, Lionel! Es bedeutet mir sehr viel, daß ich mein Wort nun doch halten kann!"

Lucy ging kurz zum nächsten Telefon, es stand auf einem Telefontisch auf dem Gang und wählte Pacos Nummer.

„Paco, Schatz! Ich werde da sein! Wir können uns am Morgen treffen und die Songs durchgehen und vielleicht ein, zwei Nummern etwas auffrischen, falls wir tanzen müssen!

– Chica, das ist eine beruhigende Nachricht! Blaine wollte mir schon das Fell über die Ohren ziehen! Wenn Mr. Edwards investiert, muß es auch nach seinem Kopf gehen!

– Der Club „Caliente"wird jedenfalls eine großartige Eröffnung erleben, Paco! Ich freue mich so für dich!

– Darling, Du bist an dem Erfolg beteiligt! Wenn Blaine dich nicht hätte Singen und Tanzen sehen, hätte er nie bei mir investiert. Du hast ihn richtig verhext!

– So ein Blödsinn! Er kennt mich doch gar nicht! Er ist nur an mir interessiert, weil ich ihm nicht hinterherlaufe! Ich muß Schluß machen, mein Patient wartet! Wir sehen uns am Samstag, Küßchen!

– Adios Amor!"

Unten in seinem Büro legte Lex nachdenklich den Hörer auf. Blaine Edwards war also Teilhaber des neuen Clubs, das Lucys Tanzpartner am Wochenende eröffnen würde. Er war der älteste Sohn eines scharfen Konkurrenten seines Vaters, und es gefiel ihm gar nicht, daß er scheinbar ein Interesse an Lucy hatte.

Er war dafür berüchtigt, gewalttätig zu werden, wenn ihm Frauen nicht willig genug waren. Nur das Geld des Vaters hatte ihn im College davor bewahrt, wegen sexueller Nötigung angeklagt zu werden. Er beschloß, das Wochenende auch in Metropolis zu verbringen. Lucy würde ihn sicher nicht auffordern, sie zu begleiten. Nur gut, daß er über ihren Hintergrund bestens informiert war und nicht davor scheute, ihre Privatgespräche zu belauschen.

SSS

Es war im Zeitalter des Computers ein Leichtes für Lex, sich auf die Gästeliste des „Caliente"zu mogeln. Durch Blaine Edwards Verbindungen würde die ganze High Society, jedenfalls der jugendliche Teil, den neuen Club einweihen.

Als er gegen elf Uhr abends ankam, war die Schlange vor dem Club schon sehr lange, doch die V.I.P.s hatten natürlich einen separaten Eingang, an dem er auch anstandslos passieren konnte.

Das „Caliente"war ein ehemaliges Theater und man hatte die Bühne natürlich beibehalten und den Zuschauerraum in eine Tanzfläche verwandelt, die von einer langen Bar umgeben war. In den Logen konnten sich die V.I.P.s zurückziehen, wenn sie den Tanzenden zuschauen wollten. Die Beleuchtung war dezent und von der Decke hingen Kronleuchter, die gedimmt waren.

Kurz vor Mitternacht kündigte der DJ Lucys Auftritt an und die meisten Gäste klatschten frenetisch Beifall, was bedeutete, daß Lucy wohl eine gewisse Bekanntheit in der Szene genoß. Lex zog sich in eine der Logen zurück, damit er freien Blick auf die Bühne hatte.

Als der schwere rote Vorhang zur Seite glitt, war die Bühne dunkel. Die Musik setzte ein, es war eine langsame Melodie, die zuerst von einem Klavier intoniert wurde, dem dann die anderen Instrumente folgten. Dann setzte der Gesang ein und ein Spot wurde auf die Mitte der Bühne gerichtet, wo Lucy stand.

Lex mußte zweimal blinzeln, bis er sie wirklich erkannte. Ihre Haare trug sie heute offen, doch er hatte nicht geahnt, daß sie so aufregend damit aussehen würde. Sie waren taillenlang und fielen in weichen Wellen über ihre Schultern, so daß sie ihre Äußere Erscheinung vollkommen verwandelten. Sie sah wild und verführerisch aus. Ihre Aufmachung betonte das noch, ihr Kleid war hautfarben, bodenlang und mit glitzernden Steinchen besetzt, so daß sie wirkte als sei sie gerade nackt aus dem Wasser gestiegen. Es gab ein aufregendes Dekolleté frei und betonte jeden Zentimeter ihres Körpers.

Ihre Stimme war außergewöhnlich, ein Alt so warm wie süßer Honig, und mußte jeden Mann im Saal mitten ins Herz treffen. Als das Lied verklang, brüllte das Publikum vor Begeisterung und Lucy trat in die Dunkelheit. Die Band wartete kurz und setzte dann zu einer schnelleren Nummer an, Lucy kam ins Scheinwerferlicht zurück und trug nun nur noch einen kurzen Fransenrock zu dem glitzernden Oberteil und begann zu singen und zu tanzen. Sie riß die Zuschauer mit und wurde gefeiert. Nach vier Liedern bedankte sie sich beim Publikum und wünschte allen eine fantastische Nacht.

Das Publikum wollte sie jedoch nicht ohne Zugabe gehen lassen und sie bot an, ihnen etwas mit Paco vorzutanzen. Der Teilhaber des Clubs hatte wohl damit gerechnet und Lex sah einen mittelgroßen, recht attraktiven Latino auf die Bühne kommen, der mit Lucy zwei schnelle Salsa-Nummern vorführte, die Lex den Atem nahmen. Danach übernahm der DJ wieder und die Leute tanzten ausgelassen zu der Musik, die aufgelegt wurde.

Lex hielt nichts mehr auf seinem Platz, er wollte sie unbedingt sehen und vor allen Dingen sie in seine Arme reißen. Einige Dollarnoten wechselten ihren Besitzer, bis er einen Angestellten gefunden hatte, der ihn zu den Garderoben durchlassen wollte.

Lucy war wie elektrisiert von dem Auftritt, es hatte ihr sehr viel Spaß gemacht, mal wieder auf einer Bühne zu stehen. Paco war überglücklich, daß alles wie am Schnürchen lief.

Sie ging in ihre kleine Künstlergarderobe, um sich frisch zu machen und umzuziehen. Sie würde sich etwas unter das Partyvolk mischen, um für den Club Werbung zu machen. Als es klopfte, dachte sie es wäre ihr Freund Paco, deshalb rief sie die Person einfach herein, obwohl sie nur in Unterwäsche und Strumpfhosen dastand. Paco war schließlich schwul und interessierte sich nicht für ihr Aussehen.

„Hallo, Lucy! Ich wollte dir zu deinem gelungenen Auftritt gratulieren!"

Blaine Edwards stand im Türrahmen und verschlang sie mit gierigen Blicken, die ihr eine Gänsehaut verursachten.

„Blaine! Ich dachte, es sei Paco!"

Sie riß ihren Kimono vom Kleiderständer und zog ihn schnell über, weil sie nicht halbnackt vor ihm stehen wollte.

„Warum so schüchtern? Das hast Du gar nicht nötig, Du siehst zum Anbeißen aus! Ich könnte dich verschlingen!"

Er kam näher und legte beide Hände auf ihre Schultern.

„Laß den Unsinn, Blaine! Ich will mich in Ruhe umziehen und dann die Party genießen! Geh lieber zurück zu deinen Gästen!"

Sie atmete schneller, weil langsam Angst in ihr aufstieg. Die Nähe des Mannes verursachte ihr eine Gänsehaut, sie konnte seine Lüsternheit körperlich spüren.

„Die können warten, Darling! Ich will lieber mit dir feiern!"

Er zog sie an seine Brust und wollte ihr einen Kuß aufzwingen, doch es kam nicht dazu, weil ihn jemand wegstieß.

„Lex!"

Erleichtert warf sich Lucy in seine Arme und drückte ihn fest. Blaine baute sich vor ihnen auf und wirkte ziemlich aufgebracht.

„Luthor! Was hast Du hier zu suchen, ich wüßte nicht, daß ich dich eingeladen habe!"

Lex sah seinen Gegner stechend an.

„Laß deine dreckigen Finger von Lucy oder es wird dir leid tun, Edwards! Sie gehört zu mir!"

Blaine schnaubte verächtlich: „Sie hat einen ziemlich miesen Geschmack, Luthor! Viel Spaß Lucy, Du scheinst ja eine Schwäche für Sonderlinge zu haben!"

Lucy wollte etwas erwidern, doch Lex schüttelte nur den Kopf.

„Laß ihn gehen! Damit trifft er mich nicht!"

„Woher, ich meine, wieso bist Du hier?"

Lucy lockerte ihren Griff nicht, weil sie immer noch vor Angst zitterte und seinen Halt brauchte.

„Deinetwegen! Du hättest mir sagen können, daß Du nach Metropolis mußt! Ich hätte alles für dich arrangiert!"

Lucy verzog die rot geschminkten Lippen zur Schnute.

„Nein, ich will kein Geld von dir annehmen! Ich bin nur mit deinem Dad hier, weil wir die Reise sowieso antreten mußten! Hast Du meinen Auftritt gesehen?"

Lucy sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, die heute dramatisch durch ein raffiniertes Augen-Make-up betont wurden.

„Ja, deshalb bin ich auch hinter die Bühne gekommen! Du warst absolut phantastisch! Du bist sehr talentiert und wunderschön!"

Lex fuhr mit seinen Händen in ihre Mähne und tippte ihren Kopf zurück, um dann seinen Mund auf ihren zu drücken. Er hatte eigentlich zärtlich sein wollen, doch sobald ihre Lippen sich berührten, war die Sehnsucht stärker und sie küßten sich leidenschaftlich. Lex teilte den seidenen Kimono und streichelte die nackte Haut auf ihrem Rücken, während sie sich eng an ihn schmiegte.

„Hm, hm!"

Bei dem Klang des Räusperns fuhren die beiden auseinander und starrten den Eindringling ertappt an.

„Ich wollte sehen, wo Du bleibst! Ich hatte schon befürchtet, daß Blaine dich belästigt! Darf ich fragen, wer das ist?"

Paco stand im Zimmer und grinste die beiden breit an.

Lucy wurde unter ihrer Schminke blutrot und stellte die beiden einander vor, während sie ihren Kimono wieder zuband. Lex hielt dem prüfenden Blick seines Gegenübers, ohne mit der Wimper zu zucken, stand. Er war es gewöhnt, daß Leute ihn einzuschüchtern versuchten, bei Paco war es eher der Wunsch, Lucy zu beschützen.

„Ich möchte Ihnen zur gelungenen Eröffnung gratulieren, ich bin beeindruckt! Wenn Sie jemals Probleme mit Edwards bekommen sollten, scheuen Sie nicht, mich anzurufen!"

Lex zog lässig eine Karte aus seinem Jackett und drückte sie Paco in die Hand.

„Das werde ich mir merken, denn wenn Lucy nicht die Wogen glättet, könnte der Herr schnell das Interesse an dem Laden hier verlieren!"

Lex kniff die Augen zusammen.

„Er wird es von nun an nicht mehr wagen, Lucy zu nahe zu treten! Es hat ein Gutes, einen schlechten Ruf zu haben, die meisten fürchten sich davor, sich mit mir anzulegen!"

Paco lachte herzlich und klopfte Lex auf die Schulter: „Sie gefallen mir, Lex! Kommen Sie, wir stoßen auf den Club an, während Lucy sich fertig macht!"

Lucy schüttelte den Kopf, als sie sah, wie die beiden in friedlicher Eintracht, den Raum verließen. Männer! Alle waren sie gleich! Insgeheim gestand sie sich jedoch ein, daß Lex energisches Eintreten für sie ihr sehr gefiel. Es war auch wichtig, daß Paco ihn sympathisch fand, denn er war ein treuer Freund und hatte eine ausgezeichnete Menschenkenntnis.

Sie fand die beiden an der Bar stehen und mit Mojitos anstoßen. Lex hob den Blick, als er sie auf sich zukommen sah. Sie hatte etwas dezenteres Make-up aufgelegt und trug dunkelrotes Minikleid, das ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte und zusätzlich einen seitlichen Schlitz hatte und somit bei jedem Schritt ihr rechtes Bein entblößte.

„Ah! Da bist Du ja! Ich muß kurz die Runde machen und meine Leute kontrollieren, aber Du bist ja bei Lex in guten Händen!"

Er verschwand im Getümmel und Lex hob Lucy auf den freigewordenen Barhocker hoch.

„Möchtest Du etwas trinken?"

Lucy mußte erst ihren Atem beruhigen, weil seine Hände noch auf ihrer Taille lagen und ihr Magen kribbelte.

„Ich nehme Wasser! Ich trinke keinen Alkohol, wenn ich tanze, das stört die Kondition!"

Sie lächelte ihn an, weil er eine Augenbraue hob.

„Wirst Du noch einmal auftreten?"

Lex drückte ihr ein Glas Wasser in die Hand, nachdem er es bestellt hatte.

„Nein, ich tanze ab jetzt nur noch für mein Vergnügen und ein wenig zu Werbezwecken! Paco gibt auch Tanzstunden und kann immer neue Schüler gebrauchen!"

Sie legte den Kopf zur Seite und sah ihn prüfend an.

Lex hob abwehrend die Hände.

„Schlag dir das aus dem Kopf! Ich bin im Standardbereich ganz firm, aber das, was ihr beiden da macht, übersteigt meine Fähigkeiten! Obwohl ich gern die eine oder andere Figur mit dir ausprobieren würde!"

Lex hatte das in ihr Ohr geflüstert und dann die empfindsame Stelle hinter ihrem Ohrläppchen geküßt. Lucy erschauerte und legte eine Hand sanft auf seinen Nacken, um dann seinen Hinterkopf zu liebkosen. Seine Lippen wanderten an ihrem Kiefer entlang, bis sie sich sanft auf ihren Mund senkten. Lucy vergaß vollkommen, wo sie waren, sie hörte nur noch ihr eigenes Herzklopfen und erwiderte Lex Küsse hingebungsvoll.

„Sieh an! Luthor und das Showgirl, meine nächste Schlagzeile!"

Die Worte fielen zusammen mit einem Blitzlicht. Der Fotograf verschwand schnell in der tanzenden Menge, doch die Reporterin blieb bei ihnen stehen und betrachtete Lucy und Lex abschätzend.

„Miss Jones! Ich hätte mir denken können, daß Sie hier auf der Lauer liegen!"

Lex legte beschützend einen Arm um Lucys Schultern, weil er spürte, daß sie verlegen war.

„Gratuliere Ihnen zu dem Auftritt vorhin, das war sehr beeindruckend, Miss Santiago! Darf ich fragen, wer Ihr Kleid geschneidert hat, es war phänomenal!"

Stella Jones richtete ihre strahlend blauen Augen auf Lucy.

„Danke sehr! Ich entwerfe meine Bühnen-Outfits alle selbst, Miss Jones! Wenn ihr mich entschuldigen wollt, ich werde auf der Tanzfläche gebraucht!"

Sie glitt vom Barhocker und ging zu Paco, der sie zu sich gewunken hatte.

Stella sah ihr nach und beobachtete wie sie mit Paco einen Kreis in der Mitte der Tanzfläche leer räumte, weil alle anderen Tänzer begannen, die beiden anzufeuern.

„Interessant! Hat sich Ihr Geschmack verändert, Lex? Wenn ich das Mädchen nicht auf der Bühne gesehen hätte, würde ich meinen, sie sei die Unschuld vom Lande!"

Stella streckte die Hand aus und wischte ihm die Lippenstiftspuren vom Mund. Lex hielt ihre Hand fest und sah ihr direkt in die Augen.

„Schreiben Sie über mich, was Sie wollen, Miss Jones! Wenn sich Lucy jedoch über Ihren Artikel aufregen sollte, werde ich etwas dagegen unternehmen!"

Stella zog die Augenbrauen hoch und lächelte süffisant, doch sie nahm seine Drohung ernst, denn mit den Luthors war nicht zu spaßen und sie wollte ihren Job ja noch eine Weile machen.

Fortsetzung folgt