Titel:
Wenn uns die Sonne im Stich lässt
Autor: Sakura
Disc:
Nichts meins.
Widmung: Geht an die liebe
Raini-Mausi!!!
PG-13
Zusammenfassung:
Das Licht des Mondes
wird nicht rein und unschuldig sein.
Die befleckte Sichel wird uns
das Böse bringen.
Unsere toten Hüllen abermals in den
Tod treiben.
P.S.: Eventuelle Taschentuchgefahr!!!
Wenn uns die Sonne im Stich lässt by Sakura
Die
Sonne am Horizont wird sich in die Tiefe senken.
Selbst in dieser
Situation sehne ich mich nach den prächtigen Farben, die der
Sonnenuntergang für uns bereithält.
Wenn sich der Himmel
rötlich färbt. Wenn das Licht erlischt. Wenn die Sonne
untergeht......wird sie unsere Hoffnung mitnehmen.
Und ohne
Hoffnung sind wir eine leere, tote Hülle.
Nicht imstande zu
atmen. Zu denken. Ohne Möglichkeit, ins Leben
zurückzukehren.
Und dieser eine Moment, zwischen
Sonnenuntergang und der Geburt des Mondes wird sich in die Länge
ziehen.
Wird nicht enden wollen.
All die Sterne, die unsere
Vorfahren innerhalb von Jahrhunderten benannt haben, werden nicht
mehr wie selbstverständlich am Himmel erscheinen.
Das Licht
des Mondes wird nicht rein und unschuldig sein.
Die befleckte
Sichel wird uns das Böse bringen.
Unsere toten Hüllen
abermals in den Tod treiben.
Das Böse wird uns nicht foltern,
wie die Menschheit sich gegenseitig, in dem Glauben, durch Schmerzen
möge alles wieder rein werden.
Die Dunkelheit wird uns
zusehen lassen, wie sie dunkler wird.
Wie sie eine Farbe annimmt,
die alles Gesehene nicht zustande gebracht hat.
Sie wird ihre
frevlerischen Taten vollbringen.
Unsere Augen, die tot, doch nicht
geschlossen sind, werden das Grauen wiederspiegeln.
Unser Münder
werden Gebete aussprechen, an die ihre Seelen nicht geglaubt
haben.
Unsere Ohren, Laute hören, deren Tonlage jenseits
dessen liegen, dem wir gewachsen sind.
Und man wird uns das Leben
fühlen lassen, bevor man es uns grausam wieder
entwendet.
Wie
schön solch ein Anblick doch sein kann.
Wenn nicht alles so
gekommen wäre, würde ich darüber nur glücklich
lächeln.
Eine leichte Brise weht mir sanft ins Gesicht.
Streicht mir liebevoll die schwarzen Strähnen aus der Stirn.
Ich
schließe meine Augen. Genieße diese vertrauliche
Berührung.
Die tiefen Wunden, die nun ein Teil meines Körpers
sind, haben nur ein leichtes Pochen hinterlassen.
Es ist Sommer.
Und die Luft ist schwül.
Angenehm, obwohl mein Herz von einer
eisigen Klaue umklammert wird.
Aber ich glaube, dir ist auch kalt.
Vielleicht sogar mehr als mir.
Deine Finger halten meine immer
noch fest und ich fühle dieselbe Kälte an mir hoch
kriechen, die auch deinen Körper beherrscht.
Ich kann meinen
Blick nicht vom Horizont wenden. Er ist am Leben und strahlt mir noch
in voller Pracht entgegen. Ich möchte ihn genauso in Erinnerung
haben. Die Freiheit. Das Leben.
Auch dich möchte ich in
deiner vollkommenen Schönheit im Gedächtnis behalten. Ich
will mich in meinen letzten Momenten an deine Seele erinnern. Nicht
an deinen steifen, leblosen Körper.
Ich weiß, dass ich
es nicht bin, aber ich habe das Gefühl, tot zu sein.
Jeder
Augenblick dauert so lange, obwohl ich mir wünsche, dass alles
endlich vorbei ist.
Es ist, als wäre ich taub und stumm und
würde nicht einmal existieren.
Ich kann nur zusehen, wie sich
die wenigen Blätter an den Ästen der Baumkronen, sanft
schaukelnd im Wind wiegen.
Ich kann mir nur die Erlösung
ersehnen und doch versuchen, mich eben davon abzuhalten.
Wenn sich
der Himmel verdunkelt....wird er uns endgültig ins Verderben
stürzen.
Er, der das personifizierte Böse ist.Er, der
mir nach dem Leben trachtet und sich zum Zeitvertreib unzählige
Seelen anderer nimmt.
Er, dessen Name nicht genannt werden
darf.
Wir haben nicht aufgrund unserer schlechten Vorbereitung
verloren. Oder wegen Mangels an Waffen.
Wir haben verloren, weil
wir im Leben schwach sind. Und weil wir das endlich erkennen
müssen.
Die Menschen sagen, das Gute siegt immer.
Eine
verdrehte Wahrheit.
Der Sieg der Guten Seite besteht darin,
vielleicht einmal im Leben wahres, reines Glück empfunden zu
haben.
Ist dies Wert, zu sterben?
Ja, das ist es.
Dieser
eine glücklich Moment ist dem Leben höhergestellt.
Werde
ich nun glücklich sterben?
Nein. Keinesfalls. Denn ich sitze
wieder inmitten von Leichen.
Leichen, die mir vor geraumer Zeit
vertraut haben. Die auf mich gebaut haben, bis ich fast darunter
zusammengebrochen bin.
Ich kann ihr anklagendes Gemurmel hören.
Aber das ist unwichtig.
Alles was zählt.......existiert nicht
mehr.
Die Sonne ist nun nur noch ein dünner Streifen.
Das
Schwarz verbreitet sich, wie glänzender Satinstoff über
unseren Planeten.
Die Luft ist schmerzhaft kalt und es schmerzt in
meinen Lungen, wenn ich sie einatme.
Ich lächle dem Tod und
damit der Erlösung nicht entgegen.
Auch verzweifle ich nicht,
aufgrund des nahenden Unterganges.
Ich erwarte nur sehnsüchtig
die Strafe für mein
Versagen.
ICH ERWARTE KOMMIS
