Kapitel 3

Am nächsten Tag wachte Miriel auf. Sie fühlte sich kräftig und voller Tatendrang. Als sie aus dem Bett stieg merkte sie, dass sie ein langes Nachthemd an hatte. Ihre Sachen waren zwar nicht zu sehen aber über dem Stuhl, auf dem zuvor Legolas gesessen hatte, hing ein wunderschönes, weißes Kleid.

Es schimmerte manchmal leicht silbern du die weiten Ärmel flatterten in einer Briese. Als sie fertig angezogen war ging sie nach draußen.

Die Abendsonne tauchte alles in ein goldenes Licht und die Bäume rauschten leise im Wind. Miriel ging zum Rand der Plattform und schaute sich um.

Sie befand sich gut 20 Meter über dem Erdboden, der mit goldenen und blass grünen Blättern bedeckt war. Auf eine wunderbare Art und Weise strahlte dieser Wald eine seltsame Ruhe aus...

„Du siehst wundervoll aus!"erschreckt drehte Miriel sich um.

Legolas stand direkt hinter ihr und lächelte sie an.

„Tut mir Leid wenn ich dich erschreckt habe."

„Oh, d-du hast mich nicht erschreckt. Ich war nur überrascht."

„Ich bin gekommen um dich zum Fest zu hohlen."Fuhr Legolas unbekümmert fort.

„Was für ein Fest?"

„Da du wieder fit bist werden wir morgen aufbrechen um weiter zu ziehen, deswegen geben die Herrin Galadriel und Herr Celeborn ein Fest."

Zusammen gingen die beiden über die Hängebrücken von Baum zu Baum

Auf eine riesige Halle zu, die das Zentrum der Stadt bildete.

Als sie durch das Tor die Halle betraten wehte ihnen Gesang begleitet von Harfespiel und leises Gemurmel entgegen.

„Willst etwas Trinken?"fragte Legolas galant „Ja gerne."

Er eilte davon und Miriel sah sich in der Halle um.

Viele Elben hatten ähnliche Kleider, wie sie, an und fast alle waren sie weiß.

Nun löste sich eine Elbe aus der Menge und kam auf Miriel zu.

Sie hatte lange weißblonde Locke und strahlend blaue Augen. Natürlich war sie wie alle Elben von wundervoller Gestalt.

„Hallo Miriel, schön ,dass du dich so gut fühlst, dass du kommen konntest."

„Ich hätte mich schlechter den je gefühlt, wenn ich dies Fest hier verpasst hätte.

Es ist einfach unbeschreiblich schön!"

„Schön, das es dir hier gefällt. Ich hab etwas für dich, sieh es als Abschiedsgeschenk."

Mit diesen Worten überreichte sie Miriel eine Kette.

In der Mitte funkelte ein weißer Kristall, der wie eine Lilie geformt war, umrandet wurde er von zwei Blättern aus Silber die Engelsflügel ähnelten.

Insgesamt strahlte die Kette einen geheimnisvollen Glanz aus.

Miriel stockte der Atem „Das kann ich nicht annehmen!"sagte Miriel zögernd

„Die Kette ist viel zu wertvoll als, dass ich sie behalten könnte."

Sie gehört dis und ist nur für dich gemacht. Kein anderer soll sie besitze denn sie birgt geheime Kräfte in sich.

Miriel dachte diese Worte mehr als das sie sie hörte. Doch es waren nicht ihre Gedanken gewesen sondern, die ihrer Gesprächspartnerin, die sie nun mit unverhohlenem Interesse ansah.

Sie verstand zwar den Sinn diese Worte nicht aber die Kette weiter abzulehnen würde eh nichts nützen.

Als wenn sie Elbe ihre Gedanken erraten hätte (Was wahrscheinlich sogar der Fall gewesen war) legte sie Miriel die Kette um.

Trag sie Tag und Nacht und gib sie niemandemhörte Miriel sie in ihrem Kopf sagen.

In diesem Moment kam Legolas mit 2 Gläsern zurück und gab Miriel eines:

„Hier für dich... Oh, Frau Galadriel, was machen sie den hier? Ich meine ich habe sie zuerst nicht gesehen... Bitte verzeiht!"bei diesen Worten verbeugte er sich tief und lief rosa an

„W-was, Ihr seid Frau Galadriel? Wenn ich etwas falsch gemacht habe dann tut es mir schrecklich leid aber ich wusste ja nicht, dass..."

„Ist schon gut Miriel. Du konntest es nicht wissen und das war auch gut so.

Außerdem ist das hier ein Fest und da kann man auch mal gut auf die Etikette verzichten. Ich muss jetzt gehen, habt noch viel Spaß ihr beiden."

„Danke Herrin, werden wir haben."Legolas verbeugte sich noch tieferund kam erst wieder hoch als Galadriel verschwunden war.

„Woher hast du denn diese schöne Kette?"

„Die hat mir Frau Galadriel geschenkt aber..."

„Hallo Legolas wer ist den diese hübsche Elbe?"fragte Pippin hinter Miriels Rücken.

„Willst du sie uns nicht vorstellen?"warf jetzt auch Merry ein.

Überrascht drehte Miriel sich um.

Sollte das ein Scherz sein?

„Miriel, ähm... hab dich gar nicht von hinten erkannt."Gab Pippin nun etwas kleinlauter als zuvor zu und Merry nickte zustimmend.

Also war es anscheinend doch kein Scherz gewesen.

Auch Aragorn war nun aufgetaucht und sagte etwas auf Elbisch zu Legolas:

„Jetzt müsste sie nur noch spitze Ohren haben und unsterblich sein dann wäre sie die perfekte Elbe"

„Und sie müsste auch noch Elbisch sprechen können"ergänzte Legolas auf die gleiche Weise.

Miriel hatte diese Sprache noch nie zuvor gehört doch komischer weise verstand sie den ungefähren Sinn der Unterhaltung, dachte sich aber nichts dabei, vielleicht bildete sie es sich einfach nur ein.

Während die an sich unterhielten ging Miriel durch die Halle um sich etwas umzusehen, dabei wurde sie von einem Elb angesprochen:

„Hallo, schönes Mädchen, ich bin Haldir und darf man fragen wer du bist?"

„Äh... ich bin Miriel"

„Miriel, ein schöner Name. Was machst du den hier so ganz alleine?"

„Ich bin nicht allein hier!"entgegnete Miriel bestimmt, etwas in Haldirs Stimme gefiel ihr ganz und gar nicht.

„Sollen wir dann nicht irgendwo hingehen, wo wir allein und ungestört sind?"

„Nein, danke kein Interesse!!!"

Haldir trat näher auf Miriel zu. Sie konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht fühlen.

„Ach komm schon Süße, du willst es doch auch, oder? Natürlich willst du es."

Unsanft hielt er Miriel am Arm fest und zog sie mit sich.

„Lass mich sofort los!"zischte Miriel wütend und riss sich los.

Doch Haldir war schneller und bekam sie an ihren langen Haaren zu fassen.

„Du kommst jetzt sofort mit! Dir wird es auch gefallen."Kam die knappe Antwort, wobei Haldir den Zug und Miriels Haare noch verstärkte.

„Du hast doch gehört, dass sie nicht mit dir kommen will, Haldir.

Lass sie in Ruhe!"Legolas war überraschet aus der Menge aufgetaucht und löste Haldirs Griff.

Ein dreckiges Grinsen hatte sich auf Haldirs Zügen gezeigt

„Ach, so ist das also, DU willst diese süße Zuckerschnecke nur für dich allein um sie zu vernaschen!"

KLATSCH.

Miriels Hand hinterließ einen weißen Abdruck auf Haldirs Wange.

„Das hab ich nicht verdient!"sagte er und viel schnarchend zu Boden um seinen Rausch auszuschlafen.

„Bist du in Ordnung?"

„J-ja, danke."

Sie hatte tränen in den Augen wischte diese jedoch energisch weg und Umarmte Legolas.

„Vielen Danke für deine Hilfe!"

„Äh.. keine Ursache."

Ein paar der Umstehenden, die das Geschehen verfolgt hatten, brachten Haldir kopfschüttelnd nach draußen.

„Willst du tanzen?"fragte Leoglas nach einiger Zeit

„Eigentlich schon aber..."verlege sah sie zu Boden „...aber ich kann nicht tanzen."

„Nicht schlimm, es ist ganz leicht, du wirst es schnell können."

Zusammen gingen sie auf die Tanzfläche in der Mitte der Halle, in dem Moment setzte ein verträumtes Musikstück ein.

Legolas umfasste vorsichtig Miriels Hüfte mit der einen Hand und ihre Hand mit der anderen und zog sie nah an sich. Sie errötete.

Ohne lange zu zögern fing er an sich langsam im Takt der Musik zu bewegen und nahm Miriel mit sich.

Für sie war es leichter als erwartet und so übergab sie sich Voll und Ganz Legolas Händen und seinen Tanzkünsten. Nach einiger Zeit verlor sie sich in einem Traumähnlichen Zustand erfüllt von Musik, Glück und Wärme.

Nach einiger Zeit legten sie eine Pause ein.

„Du tanzt gut fürs erste Mal."sagte Legolas und lächelte sie an,

doch konnte er leider nicht ganz den etwas gequälten Ausdruck in seinem Gesicht verbergen: Miriel war ihm ab und an auf die Füße getreten.

Sie gingen nach draußen, wo eine traumhafte Gartentrasse angelegt worden war.

Es war eine laue Sommernacht, der Vollmond schien, die Sterne glitzerten und die Nachtigal sang.

Gerade als sie sich auf eine silbern verzierte Bank setzten ergoss sich ein funkelnder Sternenregen über den Himmel.

Darauf folgten viele weitere Raketen, die die Formen von Blume, Bäumen, Tieren und sogar Gesichtern von Isildur, Elbereth und Tinuviel (wie Legolas erklärte) annahmen.

„Es ist einfach unbeschreiblich schön hier!"bemerkte Miriel nach langem Schweigen.

„Ja" stimmte Legolas ihr zu „selbst für uns Elben, die viel Schönes kennen, ist dies hier etwas ganz besonderes!"

So blieben sie einige Zeit bei einander sitzen und genossen die Nacht bis Miriel verhalten gähnte.

„Müde?"

„Ja ein wenig"

„Dann geh jetzt lieber schlafen, für Morgen musst du ausgeschlafen sein. Es wird ein anstrengender Tag werden."

„Gut, gute Nacht!"

Sie wollte gerade gehen drehte sich nach drei Schritten aber noch mal um

„Legolas, vielen Dank... für alles!"sagte sie und verschwand in der Nacht.