Kapitel 5
In windes Eile lief Legolas die Böschung zum Lager zum Lager hoch. Wie konnte er nur so blöd gewesen sein? Warum hatte er nicht auf das ungute Gefühl gehört, und warum hatte er sich nicht etwas beeilt als eine seltsame Unruhe und Geraschel vom Fluss herüber wehte? Doch spätestens als das große Segelschiff auftauchte, hätte er wissen müssen das etwas ganz und gar nicht stimmte.
Als er die anderen erreichte kam Sam ihm schon entgegen:
„Hat Miriel den Kessel im Wasser versenkt?"
Dann sah er Legolas ernstes Gesicht.
„Oder hat sie sich selbst im Anduin versenkt?"
Resigniert schüttelte Legolas den Kopf. (In der Zwischenzeit hatten sich nun alle um sich versammelt)
„Wenn es doch nur so einfach wäre. Sie ist von Piraten entführt worden! Und ich werde nicht eher ruhen bis ich sie gefunden habe."
Betroffen schaute Rosie in die Runde.
„Das ist ja schrecklich! Wir müssen sofort hinterher und sie retten."
„Ja, Schatz, aber das ist viel zu gefährlich für dich. Was wenn..."
„Nichts wenn. Wer weiß was die Arme gerade durchmachen muss. Außerdem würdest auch du ohne zu zögern losziehen, wenn Frodo etwas zustoßen würde, oder etwa nicht? "
Sam klappet nur wortlos den Mund auf und zu und errötete.
„Aber Rosie, Sam hat recht, was wenn dir dabei etwas zustößt?" warf Merry vorsichtig ein, doch aus Rosies Augen sprühten beinahe Funken.
„Mir kann genau so viel oder wenig passiere wie euch, oder denkt ihr ich wäre begeistert wenn ihr zurückkommt und sagt, dass einer von euch leider getötet wurde? Pippi konnte genauso wenig mit einer Waffe umgehen als er mit euch ging und auf den Pelennor Feldern kämpfte. Außerdem müssen Frauen zusammenhalte und damit Basta!"
Entschlossen packte Rosie ihre Sachen in den Rucksack und stapfte los ohne noch groß auf die anderen zu achten. Frodo warf Sam einen mitleidigen blick zu und schüttelte ungläubig den Kopf, während dessen Merry versuchte den leicht empörten und beleidigten Pippin zu beschwichtigen.
------
Innerhalb von zehn Minuten waren alle Sachen verpackt und die restlichen Sieben machten sich auf den Weg, schnell hatten sie Rosie eingeholt und setzten gemeinsam den Marsch fort.
