Herzlichen Dank an: Kissymouse, Herminethebest und nk3l !!!

Reviewantworten sind am Ende des Chapters

Viel Spaß beim Lesen. Ist ein kurzes Kapitelchen!

Kapitel4

Gefühle

Sie flogen wieder.

Die kalte Nachtluft ließ Harrys Augen tränen, doch für den Rest seines Körpers hatte er gut vorgesorgt. Er trug seinen dicken Winterumhang, die Drachenlederhandschuhe und er hatte sich den Gryffindor- Schal um Hals und Kopf geschlungen.

Alle, auch Moody, hatten ihn sehr herzlich begrüßt, auch wenn er ihre Sorge um ihn und die Trauer um Sirius spüren konnte.

„Sind gleich da, Harry. Wir gehen jetzt runter, verstanden?"

Harry nickte knapp und folgte Mr. Weasleys Besen steil abwärts.

Fünf Minuten später saß er mit Mrs. Weasley, Ron, Hermine und Ginny am Küchentisch und trank schweigend seine heiße Schokolade, während seine Reisebegleiter versuchten, das Portrait von Sirius' Mutter zum Schweigen zu bringen.

„VERRÄTER !!! SCHANDE DES HAUSES BLACK ! Dreckige SCHLAMMBLÜTER !!!", tönte es durch das düstere Haus, bis Mrs. Weasley die Küchentür schloss und es etwas leiser wurde.

Auch hier war er herzlich empfangen worden, Hermine und Mrs Weasley waren ihm um den Hals gefallen, während sich Ron und Ginny damit begnügten, ihm die Hand zu schütteln und zu grinsen. Aber er bemerkte die leichte Zurückhaltung und die verstohlenen, scheuen Blicke, die sie ihm immer wieder zuwarfen.

Nach ein paar Minuten unangenehmen Schweigens erhob sich Harry, gähnte demonstrativ und meinte: „Ich geh dann mal ins Bett. Gleiches Zimmer wie letztes Jahr?"

Ron nickte. „Jepp. Du, ich komm gleich nach", er deutete auf seine Tasse Schokolade, „Ich trink das noch kurz aus."

Harry zwang sich zu einem Lächeln. Er wusste, dass die anderen jetzt erst einmal besprechen wollten, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollten.

Oben angekommen sah er, dass sein Koffer schon am Bettende stand. Er zog sich aus und legte sich ins Bett, obwohl er genau wusste, dass er ja doch nicht würde schlafen können.

Als 15 Minuten später Ron hereinkam, sagte er nichts, sondern wartete, bis dieser eingeschlafen war. Ein Blick auf die Uhr an der Wand sagte ihm, dass es bereits 5 war. Er stand auf und schlüpfte wieder in seine Sachen.

Er wusste, wohin er wollte.

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Als er die Türe zu Seidenschnabels nun leerem Zimmer hinter sich geschlossen hatte, ließ er alle falsche Selbstbeherrschung fallen und sank unter dem Fenster in sich zusammen. Er vermisste Sirius so sehr, dass der Schmerz um ihn schon fast körperlich war.

Er wusste nicht, wie lange er dort gesessen hatte, unfähig sich zu rühren oder auch nur zu denken, als sich die Türe öffnete und jemand leise hereinkam.

„Harry", sagte die Person vorsichtig und ließ sich neben ihm auf die Knie.

Es war Lupin.

Harry schaute auf und bemerkte jetzt, dass auch Lupin sehr mitgenommen aussah, obwohl es noch lange hin war bis Vollmond.

Seine blutunterlaufenen Augen lagen tief im Schatten und seine Hand zitterte, als er sie auf Harrys Schulter legte.

„Sirius war auch mein Freund; der letzte, den ich hatte. Ich verstehe, wie du dich fühlst", sagte er mit belegter Stimme.

Harry verkrampfte sich.

Plötzlich war er wieder da, der Zorn auf sich selbst, auf die Ungerechtigkeit der Sache, und die unglaubliche Trauer.

„NEIN", schrie er, „NEIN, SIE VERSTEHEN NICHT !"

Tränen liefen über seine Wangen, als er sich gegen Lupin zu wehren versuchte, der ihn wie schon im Raum der Toten festhielt.

Doch der Ausbruch war nur kurz. Bald sank er wieder gegen Lupins Schulter.

Der Zorn war verraucht und nur Bitterkeit und Selbstvorwürfe blieben zurück. „Nein, Sie verstehen nicht", wiederholte Harry leise.

„Es ist, als hätte ich meinen Vater zum zweiten Mal verloren", wisperte er, „und wieder ist er wegen mir gestorben."

„Harry!", Lupin klang ehrlich schockiert. Als Harry aufblickte, sah er, dass auch in dessen Augen nun Tränen standen. Er packte Harry an den Schultern und zwang ihn, ihm ins Gesicht zu sehen.

„Nein, das ist nicht wahr, Harry! Es ist einfach nicht wahr", flüsterte er, „Sirius wusste, auf war er sich einließ, er-". „Aber er ist wegen mir gekommen! Wenn ich nicht so dumm gewesen wäre, dann wäre er jetzt noch am Leben!"

„Hör auf! Hör auf damit!", jetzt war es Lupin, der fast schrie.

„Sirius hat dich geliebt, Harry, und er ist wegen dir gekommen, ja, aber es war seine eigene Entscheidung und nichts, was du oder jemand anderes gesagt hätte, hätte ihn aufhalten können. Ich habe es versucht. Bei Merlin, ich habe ihn angefleht nicht mitzukommen!", Lupins Stimme sank wieder zu einem rauen Flüstern herab.

„Ich wusste, wie er sich gefühlt hat. Er hat es gehasst, hier eingesperrt zu sein, aber ich habe ihn nicht verstanden. Ich wollte, dass er hier bleibt, um auf Dumbledore zu warten; ich habe ihn angeschrieen, wie dumm es wäre, zu riskieren, gesehen zu werden, jetzt, wo es doch nur eine Frage der Zeit wäre, bis jemand Peter erkennen würde."

Er sah Harry verzweifelt an und Harry bemerkte mit Erschrecken, dass beinahe der selbe stumpfe Ausdruck, den Sirius immer gezeigt hatte, wenn er von seiner Zeit in Askaban sprach, nun auch in Lupins Augen zu sehen war.

„Wenn ich ihn verstanden hätte", fuhr er tonlos fort, „hätte ich ihn dazu bringen können, hier zu bleiben. Dann wäre er noch am Leben."

Harry starrte seinen ehemaligen Lehrer erschrocken an; er hätte nicht damit gerechnet, dass auch Lupin sich für Sirius' Tod verantwortlich fühlte. Stille breitete sich aus.

Harry wusste nicht, was er tun sollte. Was konnte er denn sagen, der er sich doch selbst Vorwürfe machte. Wenn das Ganze nicht so ernst gewesen wäre, hätte er diese absurde Situation wahrscheinlich amüsant gefunden.

Obwohl er Sirius erst vor 2 Jahren richtig kennen gelernt hatte, kam es ihm so vor, als ob er bereits sein ganzes Leben mit ihm verbracht hätte. Aber wie viel hatte er tatsächlich über ihn gewusst?

Sirius war ein Kämpfer gewesen, das war ihm klar und tief in sich erkannte er, dass genau das es gewesen war, was ihn bewogen hatte, einzugreifen und letztendlich sein Leben zu opfern.

„Ich kenne... kannte... Sirius nicht so gut wie Sie"begann er leise und mit zitternder Stimme, „und ich hätte nicht gedacht, dass gerade ich das sage, aber Sie haben Recht mit dem, was sie vorhin gesagt haben. Er hätte sich nicht aufhalten lassen. Egal von wem. Auch nicht von Ihnen. Aber die Umstände", fuhr er fort und blickte zu Boden, „die hätten anders sein können. Die hätte ich ändern können! Dann hätte er gar nicht erst kommen brauchen!"

„Du hast die Wahrheit über deine Träume nicht gewusst Harry", sagte Lupin etwas gefasster, „Und wie kannst du so handeln, wie es am vernünftigsten wäre, wenn du gar nicht weißt, worum es überhaupt geht? Es war richtig, was du getan hast. Jeder, der auch nur ein bisschen etwas für einen anderen empfindet, hätte versucht, ihm genau so zu helfen, wie du es getan hast. Und außerdem", fügte er hinzu, „Die Umstände beeinflussen zwar unsere Entscheidungen, aber sie lenken sie nicht."

Harry blickte Lupin befangen an. Er konnte sich nicht dazu durchringen, ihm voll und ganz zuzustimmen, aber was er gerade gesagt hatte, ließ die Last der Schuld ein kleines bisschen weniger werden.

Der Schmerz um den Verlust wurde zwar nicht leichter, aber er wusste, Sirius hätte nicht gewollt, dass er sich die Schuld an seinem Tod gab. Er hatte sich selbst für diesen Weg entschieden und er würde niemals einen anderen für seine Entscheidungen verantwortlich machen. Und dennoch... Es war nicht von der Hand zu weisen, dass Harry seinen Teil zu dem Unglück beigetragen hatte. Mühsam drängte er die bitteren Erinnerungen zurück.

Lange Zeit herrschte Schweigen und jeder hing seinen Gedanken nach, dann stand Harry wackelig auf, schniefte und versuchte ein Lächeln, das aber kläglich misslang.

„Danke", murmelte Harry und umarmte Lupin kurz, dann, als ihm klar wurde, was er eben getan hatte, blickte er leicht beschämt zu Boden.

„Entschuldigen Sie, Professor."

„Schon okay, Harry", sagte Lupin, „Es war gut, mit dir zu reden."

Er sah jetzt wesentlich ruhiger aus, „und du kannst mich Remus nennen."

Harry nickte zaghaft. „Ich denke, wir sollten uns kurz richten, bevor wir zum Frühstück erscheinen, nicht, dass die anderen einen Schock bekommen."

Harry sah erst Remus und dann sich selbst an und begann zu grinsen. So erleichtert hatte er sich seit Wochen nicht mehr gefühlt. Es tat gut, jemanden zu haben, der einen verstand und das selbe empfand, auch wenn es Schuldgefühle waren.

„Ich denke, Sie... Du hast Recht", sagte Harry leise.

xxxxxxxxxx Fortsetzung folgt xxxxxxxxxxxx

Reviewantworten:

Herminethebest: Danke für den Tipp!!! Ich hab's jetzt umgestellt. Freut mich, dass dir die Story
Gefällt.

nk3l: danke! ;-

Kissymouse: Puh! So viele Fragen! Finde ich cool, dass du so neugierig bist. Also, ich habe sie mal
nummeriert, um keine zu vergessen: 1. Remus: Hoffe, das Kapitel hat deine Frage
einigermaßen beantwortet. Ich mag seinen Charakter und hoffentlich kann ich ihn
noch öfter einbauen. 2. der Spruch: Das hat nicht weiter was zu bedeuten. Bloß eine
kleinere Abnormalität der Zaubererwelt. Außerdem glaube ich nicht, dass Harry ein
Buch mit Sprüchen für pubertierende Jungs hätte. Seeeeehr un-Harry-haft!
3. Zeit: Ich weiß nicht genau, was du meinst, aber es stimmt schon: 7.30 Uhr 6h =
1.30 Uhr. Dann geht er ins Bad, setzt sich wenig später und wartet eine kleine Weile
und voila, es ist 2.00 Uhr. 4. Dudleys Bekanntschaften: Sorry, aber das kommt erst
in der Fortsetztung, vorausgesetzt ich bekomme genug Motivation weiter zu machen.
5. Dumbledore: Die Frage ist wohl eher, was macht Harry. D. hat H. ziemlich gern.
6. H's Zeit im HQ: Jetzt sind seine Freunde da, da ist es nicht so schlimm. Er ist
abgelenkt. Aber warte ab, bis er mal allein ist (So gegen Weihnachten rum)

Ah, nur so ne Frage: Wie ist das, wenn ich zu viele Reviewantworten in ein Chapter packe, dann wird das gelöscht, oder wie? Ich blick das nicht so ganz. Kann mir das jemand erklären? Ich schon öfter so etwas in anderen Geschichten gelesen.

A/N: Ich fahre nächste Woche in Urlaub (Juhu! Italien, ich komme!!! Fürchtet um euer Leben!), d.i. ich kann nächsten So. nicht updaten. Dafür gibt's die Woche drauf eventuell 2 Kapitel. Muss mal gucken.

Bleibt nur noch: R'n'R !!!

Eure ginoeh