Kapitel 5: Brandheiß

„Guten Morgen, mein Name ist Lt. Stephanie Bremer, ich bin vom CSI Miami. Ich bräuchte ihre Hilfe, es geht um eine Auflistung aller Patienten, die das Medikament Sedivermalin verschrieben bekommen haben....Ja, danke, ich warte...genau, meine Faxnummer ist 305-786-987-324...herzlichen Dank, es kommt gerade durch.... Richtig, wenn ich fragen habe wende ich mich noch einmal an sie, Danke, wieder hören. "

So ging es den ganzen Morgen, sie telefonierte Apotheken ab und erhielt schlussendlich eine Liste, die den Bereich Miami, Miami Beach und die umliegenden Counties umfasste. Auf dieser standen ca. 180 Personen, meist männlich und im alter zwischen 30 und 55.

Dann ging sie zu Eric und bat diesen die Namen derer auf der Liste mit denen von den Listen zu vergleichen die sie von der Schule bekommen hatte und alle Person umfasste, die mit der Schule zu tun hatten: Schüler, Lehrer und sämtliches Personal, also Putzfrauen, Sekretärinnen, Gärtner, Parkwächter, Hausmeister, Schulassistenten und viele mehr. Außerdem konnten sie bei der Baufirma, die für die Renovierung der Turnhalle zuständig war eine Auflistung aller derer bekommen, die auf der Baustelle arbeiteten. Insgesamt hatte Eric also eine Liste von ca. 900 Schulnahen Personen vor sich und machte sich sofort ans Werk.

Anie ging, während er suchte, zu Calleigh ins Büro, die sich erstmal für ihre Abfuhr vom Vorabend entschuldigte, und fragte diese nach ihrem Ergebnis bei der Untersuchung der Patronen.

„Ich habe zwar herausgefunden", sagte diese, ", dass die Patronen nicht aus einem von Spezialeinheiten oder Polizei benutzten Gewehrtyp stammt, aber das war es auch schon. Die Projektile waren dermaßen verformt, dass es schon schwierig war zu bestimmen, ob es sich um aus ein und derselben Waffe abgefeuerte Patronen gehandelt hat."

„Es war aber doch dieselbe Waffe, oder?"

„Ja, ich habe letztendlich genug Übereinstimmungspunkte der Abriebspuren gefunden, bitte, sie es dir an."

Sie wies auf das Mikroskop neben sich. Stephanie besah die Projektile und kam zu selben Meinung, der Calleigh auch war.

„Kann es sich um ein Gewehr handeln, welches von Sportschützen verwandt wird?"

„Das ist eher unwahrscheinlich. Mal abgesehen davon, dass diese Spezialkugeln teuer sind ist ein 16ner Kaliber nicht beliebt. Aber ein guter Ansatz wären die Jäger. 16mm eignet sich zum Erschießen von Großwild, wie Hirsche oder Rehe."

„Jäger, in Miami?"

„Vielleicht in den Everglades?"

„Also, dann ist er Ranger. Gibt's da Großwild?"

„Ja, sicher, nicht nur Rehe, sondern auch Krokodile, vielleicht hat der Täter eine Ferienhaus dort und will sich vor angrifflustigen Krokos schützen."

„Guter Ansatz, danke Cal. Ich werde das an Eric weitergeben, er sucht grade in Listen der schulnahen Personen, ob jemand von denen einen Zugriff zu Sedivermalin hat oder hatte, dann kann er doch gleich auch nach einem Ranger aus den Everglades suchen..."

Sie lachten.

„Gut das wäre es soweit. Weißt du ob schon die Eltern Patricias zum Verhör mit Horatio erschienen sind?"

„Nein, er hat gesagt sie kämen gegen halb elf, wieso fragst du?"

„Ich würde gerne dabei sein. Ich habe da noch so ein paar Fragen zu den Volleyballfreundinnen ihrer Tochter, diese Alishia kommt mir merkwürdig vor."

„Ich habe die Mädels nicht gesehen, was ist mir ihr?"

„Sie hatte gerade den Tod ihrer Zimmergenossin bestätigt, da lacht sie schon wieder, flirtet mit den Polizisten und pflaumt die Zwillinge, die mit ihr und Pat auf einem Zimmer noch an sie sollen nicht heulen, bzw. sich nicht so anstellen."

„Vielleicht wollte sie ihre Trauer überspielen, oder hat die Situation nicht begriffen?"

„Nein, sie hat ganz klar begriffen, was da mit Pat abging, außerdem habe ich erfahren, dass Alishia und Pats Freund, dieser John White, ein Footballspieler, bevor dieser mit Pat zusammen war eine, ja Affäre oder Liaison, oder wie man das nennen soll, miteinander gehabt haben und John diese, laut eigener Aussage wegen seiner Gefühle zu Patricia beendet hat."

„Wenn das mal kein Motiv ist."

„Ja, aber es kann ja nicht Alishias Sperma sein, welches Alexx in der Leiche gefunden hat."

„Stimmt, da hast du natürlich auch wieder Recht. Gehört sie zu den beliebten Schülerinnen? Sie könnte jemanden angezettelt haben."

„Wenn ja werden wir das rausfinden..."

Calleigh nickte Anie nun an, grinste dann und sagte:

„Wie war dein Abend ohne mich? Ich habe gehört, du hast gestern mit H zusammen das Büro verlassen!"

„Woher weißt du das de..., ach, lass mich raten, Bill, oder?"

„Genau der. Und ? Wart ihr aus?"

„Meine Güte wir waren in meiner Stammkneipe ein Bierchen, also ich ein Wasser, trinken. Ist das unter Kollegen verboten?"

„Also stimmt es?"

„Ja."

„Wow! Wie hast du das geschafft?"

„Was?"

„Mit Mr. Horatio Caine gleich am ersten Abend nach Dienstantritt auszugehen?"

„Keine Ahnung, er kam gestern Abend in mein Büro, wir haben und über den Fall unterhalten und dann kamen wir auf das Thema, dass du mich versetzt hast. Dann hat er halt gefragt, ob wir noch auf meinen Einstand im Team anstoßen wollen!!!"

„Er hat dich gefragt?"

Cal starrte sie mit großen Augen an.

„ Horatio Caine hat dich gefr..."

Stephanie unterbrach sie jetzt etwas verärgert.

„Was bezweifelst du jetzt, dass er mich gefragt hat, oder, dass er mich gefragt hat?"

„Das Letztere"

„Was ist denn schon dabei?"

„H ist die Langsamkeit in Person, wenn es darum geht private Beziehungen zu Arbeitskollegen aufzubauen!"

„Was erdichtest du dir da denn jetzt?"

„Ich meine ja nur... es ist offensichtlich, dass er dich sehr mag."

„Quatsch, wie kommst du denn dara..."

In diesem Moment klingelte Stephanies Handy.

„Bremer... Hey, Eric! ... Was? Wer? ... er ist also Lehrer... und es hat beschwerden gegeben? ...Das Präparat gehört seiner Frau? ... Wie alt ist er? ...erst 30? ... Kannst du herausfinden, ob er Jäger oder Ranger ist oder war? ....Ist nur so eine Vermutung! ... okay, ich sage H bescheid, wir gucken ihn uns mal an.... Danke Eric, Gute Arbeit! ... Das weiß ich doch!"

Sie lachte.

„Ja, ... also, bis dann!"

„So, junges Fräulein", sie hob mahnend der Zeigefinger. „wir sprechen uns noch!"

„Heiße Spur?"

„Brandheiß! Ich muss los!"