Kapitel 11: Vor Gericht
In den nächsten zwei Wochen machte sich Stephanie schnell einen Namen im MDPD, weil die ersten zwei Fälle unter ihrer Leitung erfolgreich gelöst und somit zwei Schwerverbrechen das Handwerk gelegt werden konnte. Außerdem waren Calleigh und sie immer noch nicht um die Häuser gezogen und Horatios Fragen waren immer noch unbeantwortet.
Es war der 22. September 2003, der Tag der Gerichtsverhandlung Benjamin Moores.
„Schwören sie, dass sie die Wahrheit sagen und nichts als die Wahrheit, so wahr ihnen Gott helfe?"
„Ich schwöre."
„Gut setzen sie sich bitte, kommen wir zunächst einmal zu ihren Personalien:
Ihr Name ist Stephanie Bremer."
„Stimmt."
„Sie sind am 24. September 1965 in Berlin, Deutschland geboren und somit 37 Jahre alt und Deutsche Staatsbürgerin."
„Ist richtig."
„Sind forensische Tatortermittlerin des MDPD."
„Korrekt."
„Ledig."
„Ja."
„Als Angehörige der Polizei selbstverständlich nicht vorbestraft und mit dem Angeklagten weder verwandt noch verschwägert.
„Stimmt."
„Ms Bremer, sie haben zusammen mit Lt. Caine die Ermittlungen im Mordfall Patricia Ryan geleitet. Schildern sie mir und den Geschworenen bitte, wie sie auf die Spur Moores gekommen sind und wie sie ihn letztendlich überführ und zu einem Geständnis bewegt haben!"
„Selbstverständlich euer Ehren. Es begann damit, dass meine Kollegen und ich am Tatort mehrere Beweise fanden, wie Spuren von Sedivermalin und die DNS einer uns bis dahin noch unbekannten Person, die uns nach einigen Überprüfungen auf die Spur Moores brachten...."
Während Anie äußerst professionell die Ermittlungen des Teams schilderte hatte Horatio seine Aussage schon gemacht, saß im Zuschauerbereich und lauschte seiner Kollegin. Und wieder stellten sich ihm neue Fragen. Ledig?
„... und dies brachte Mr Moore meinem Kollegen gegenüber dann zu einem Geständnis."
„Danke Ms Bremer. Gibt es noch Fragen an die Zeugin?"
„Ja, ich habe noch Fragen."Die Staatsanwältin richtete sich auf. „Ms Bremer. Stimmt es, dass er sie bei der Festnahme verletzt hat?"
„Ja, er hat mir bei dem Versuch zu fliehen eine Platzwunde an der rechten Schläfe zugefügt."
„Ich würde sie, verehrte Geschworenen darum bitten zu berücksichtigen, dass der Angeklagte somit nicht davor zurückschreckt Frauen zu verletzen um vor der Justiz zu entkommen. Meine zweite Frage. Konnten sie bei den Verhören Moores den Grund für die äußerst grausame Vorgehensweise bei der Ermordung des Mädchens herausbekommen?"
„Den genauen Grund hat Mr. Moore uns nicht genannt. Es lässt sich jedoch schlussfolgern, dass er sehr zornig auf Patricia Ryan war, da er vermutete sie würde in der nächste Woche bei dem Leiter der Schule ein Gespräch suchen um diesem von ihrer Affäre zu erzählen. Dies hatte Alishia Coleman ihm zumindestens eingebläut. Außerdem haben wir die Aussagen seiner Kollegen, die den Angeklagten als Person beschrieben, der sich meistens von Frauen nichts gefallen lässt. Es liegt also nahe, dass er sein Opfer dafür bestrafen wollte, dass sie ihn in der Hand hatte."
„Danke Ms. Bremer. Keine weiteren Fragen euer Ehren."
Sie wurde aus dem Zeugenstand entlassen und setzte sich in den Zuschauerbereich neben Horatio.
„Gute gemacht, Anie. Ich denke du hast die Geschworenen überzeugt."
„Nicht so voreilig, jetzt kommen ja noch Calleigh und die anderen mit ihren Aussagen."
In den nächsten anderthalb Stunden schilderten Speed, Calleigh, Eric und Alexx ihre Ermittlungsergebnisse und das Netz um Benjamin Moore zog sich zu.
Die Staatsanwaltschaft forderte die Geschworenen auf den Angeklagten auf in allen drei Anklagepunkten schuldig zu sprechen und über die Todesstrafe als Bestrafung nachzudenken.
Die Verteidiger Moores forderten ein mildes Urteil.
Nach den Plädoyers und nachdem Moore in seinem letzten Wort die Eltern der Mädchen um Verzeihung gebeten hatte ergriff der Richter erneut das Wort:
„Die Geschworenen ziehen sich jetzt zur Urteilsverkündung zurück. Die Verhandlung ist unterbrochen und wird Morgen in der Früh um zehn Uhr fortgesetzt.
