Kapitel 13: Das Urteil
„Wir, die Geschworenen erklären Benjamin Moore in allen vier Anklagepunkten für schuldig. Er ist wie folgt zu bestrafen:
In den Anklagepunkten eins und zwei, den Morden an Patricia Ryan und ihrem ungeborenen Kind, ist Mr Moore zu jeweils einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe zu verurteilen.
Im dritten Punkt, dem Missbrauch an Alishia Coleman, ist der Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten, im vierten Anklagepunkt, dem Missbrauch Patricia Ryans, ist der Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren zu verurteilen.
Zur Urteilsbegründung:
Benjamin Moore hat auf grausamste Art und Weise das Leben einer jungen Frau und das ihres ungeborenen Kindes beendet um eine weitere Straftat, nämlich den Monatelangen Missbrauch seiner Schutzbefohlenen und auch den Missbrauch seiner pädagogischen Verantwortung zu vertuschen, sowie um seine Schülerin für eine mögliche Offenbarung der Beziehung zu bestrafen und somit seine eigene seelische Zufriedenheit wiederherzustellen.
Er hat den Opfern und den Familien der Opfer großes Leid angetan um zum einen durch die sexuellen Beziehungen zu den Mädchen sein körperliches und seelisches Wohl zu befriedigen und um zum anderen durch die Morde zu gewährleisten, dass seine berufliche Laufbahn nicht gefährdet wird."
„Na, wenn ich das nicht mal einen gelungenen Einstand nennen darf."Eric klopfte Anie auf die Schulter.
„Der erste Fall ist für dich abgeschlossen und der Täter lebenslänglich verknackt. Herzlichen Glückwunsch.", fügte Tim hinzu.
„Mensch, ihr tut immer so, als hätte ich das alleine gemacht! Ihr seid da genau so dran beteiligt."
„Mensch, kannst du nicht einmal diese falsche Bescheidenheit ablegen?" Calleigh schaute sie streng an. „Du hast dich schon früher nie loben lassen!"
„Quatsch, gegen ein gesundes Maß an Bescheidenheit hat noch Niemandem geschadet!"
„Wo sind eigentlich Alexx und Horatio? Wollten sie nicht auch kommen?"
„Die haben beide noch mit dem Fall von gestern Abend genug zu tun, ich muss jetzt auch wieder los.", Tim deutete auf seine Armbanduhr, „H hat mich gebeten um zwölf wieder da zu sein."
„Mal sehen, was er zu deinem Erfolg sagt, Anie! Er wird bestimmt furchtbar stolz auf dich sein", Eric stieß sie augenzwinkernd an. „Wer weiß, vielleicht fragt er dich ja, ob ihr heute Abend wieder ausgehen wollt!"
„Und ich dachte diese Geschichte wäre nach 14 Tagen vom Tisch.", seufzte sie, mittlerweile auf dem Weg zu ihrem Wagen.
„Ach wo, das ganze Präsidium weiß davon."
Calleigh stieg in den Mercedes, um mit Anie zum Department zurückzufahren und grinste diese an. „Jaja, Stephanie, Single aus Leidenschaft und einer der begehrtesten Junggesellen aus ganz Florida."
„Ha Ha! Sehr witzig! Außerdem ist er ja gar kein richtiger Junggeselle mehr."
„Ja, okay aber trotzdem, deine Rede! Und übrigens, wenn selbst Eric etwas von diesen Gerüchten mitbekommt..."
„Was dann?"
„Dann müssen schon verdammt viele von denen im Umlauf sein."
„Na super! Also kennt man mich nicht, wie Cook es mir letztens gesagt hat, wegen meiner Art Fälle schnell aufzuklären, sondern weg..."
„Wegen deiner Art Mr. Horatio Cold as ice Caine zum schmelzen zu bringen.", unterbrach Calleigh sie mit einem verschmitzten Grinsen.
„Also, komm Cal! Jetzt wir es albern."
„Oh, oh! Wird da jemand rot?"Calleigh stichelte ihre Freundin weiter an.
„Nein, werde ich nicht!", behauptete Anie verlegen grinsend. „Und wenn schon, dann findet mich Horatio vielleicht ganz nett, das kann ja auch für ein positives Arbeitsklima sorgen."
Cal zog skeptisch eine Augenbraue hoch und schielte Anie von der Seite an.
„ Ganz nett? positives Arbeitsklima? , hum?"
„Ja genau das! Und überhaupt, wie kommt es eigentlich, dass sich das ganze Präsidium für mein Privatleben interessiert? Die sollen Arbeiten und nicht Klatsch und Tratsch austauschen!"
„Du hast dich doch auch dafür interessiert was zwischen mir und John läuft!"
„Das ist doch was ganz anderes!"
„Achja? Inwiefern?"
„Das war, ähm, das war eine Nachfrage unter Freunden!"
„Achso! Das ist natürlich etwas ganz anderes!"
„Weißt du was? Was kümmert mich das eigentlich, was andere Leute über mich lästern? Es lässt mich vollkommen kalt!"
„Wenn es dich kalt lassen würde, liebe Anie, hättest du dich eben nicht so aufgeregt!"
„Ich möchte jetzt das Thema wechseln!"
„Oh, du weichst mir aus! Da ist anscheinend mehr im Busch, als es dir selber recht ist!"
„Ich weiche dir nicht aus!"
„Tust du doch!"
„Calleigh, es reicht!", sagte Anie gereizt. „Wenn du so weiter machst, kannst du gleich zu Fuß zum Department zurücklaufen!"
To be continued................
Maike Schneider Juni/Juli 2004
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