Warnung: Intensive farbliche Misshandlung eines Namekianers...
Kapitel 12 Perlmuttstaub und Austern
Es ist schwer an einem sonnigen Tag mieser Laune zu sein.
Nun, eigentlich ist das nicht wahr. Wenn man wirklich schlechte Laune hat, dann ist es einem vollkommen egal, wie das Wetter ist.
Andererseits... wenn man nur der Ansicht ist, dass man schlechte Laune haben sollte - da man von einem vollkommen unwürdigen Mistkerl seiner Freiheit beraubt, zu Hausarbeiten verurteilt und an einen sonnigen Strand verschleppt worden war....und... und außerdem gerade irgendetwas unheimliches dem Lieblings-Mantra geschehen war -, dann sah man sich einem kleinen Problem gegenüber.
Kit schaffte es trotzdem ganz wunderbar - auch, oder gerade weil sich ihre Gedanken zumindest im Moment mit etwas ganz anderem als den Saiyajin beschäftigten.
Winzige Kristalle aus Silizium.
Die Tänzerin betrachtete die kleinen Körnchen in ihrer Hand mit einem finsteren Blick.
Eigentlich nichts besonderes. Sand. Minigeröll, wenn man genug Zeit und Phantasie aufbrachte, um ein ungewöhnliches Wort für etwas so simples zu suchen.
Sand war nichts besonderes. Er war nicht immer aus Silizium, aber jeder Planet mit ausreichend Witterung und irgendetwas, das kleingemahlen werden konnte, besaß ihn.
Die zierliche Feraijen hatte Sand trotzdem immer gemocht. Fast alle Arenen, in denen sie jemals getanzt hatte, waren mit irgendeiner Art von Sand bedeckt gewesen.
Blau. Weiß. Grün. Violett. Die Böden hatten in Farben so unterschiedlich wie die Planten, die sie hervorgebrachten, geleuchtet.
Manchmal auch rot.
Genauso rot wie die Kristalle, die in ihrem Blut kreisten und die ihrem Haar seine ungewöhnliche Färbung verliehen. So rot wie ihr Blut, wenn es neben die Sandkörner fiel.
Selbst dann hatte sie den Sand geliebt.
Feraijen hatten kein festes Zuhause, kein Platz, wo ein Haus stand und ein einladendes Feuer im Kamin prasselte. Nicht einmal einen Planeten auf dem das Haus stehen konnte, wenn man es genau nahm. Stattdessen hatten sie den Clan.
Und manchmal die Arena.
In dem Moment als Kit zum ersten Mal vor der Gilde der Tänzerinnen gestanden hatte, aufgeregt, atemlos ob der Ehre und ausnahmsweise sprachlos, war sie auf Sand gestanden. Jahre später, allein, ohne Clan, ohne Gilde, war sie über Haneks Clan gestolpert, als sie auf einem Dschungelplaneten eine Arena gesucht hatte, nur um auf Sand tanzen zu können.
Kit hatte nie einen Gedanken daran verschwendet, was "Zuhause" wirklich bedeutete. Es war eine Ironie des Schicksals, dass ihr das jetzt langsam bewusst wurde.
Auf einem Planeten dessen Sandkristalle so blass waren wie Schnee.
Die Ki-Tänzerin schnaubte abfällig über ihre Sentimentalität.
Natürlich bedeutete Sand auf diesem Planeten noch etwas anderes: Meer.
Und das war etwas, dass die Feraijen gerade jetzt mit etwas ganz anderem verband - und in diesem Fall waren Saiyajin leider beteiligt .
Unter bestimmten Umständen hätte sie einen Ausflug der Saiyajins ans Meer - oder auf den Grund eines Vulkans - für eine gute Idee gehalten.
Besagter Umstand (den eigentlich war es nur einer) bestand in der vollkommen räumlichen und zeitlichen Distanzierung ihrer Person von jeglicher dieser Aktivitäten und war gestern noch vorhanden gewesen.
Aber das war gewesen, bevor Vegeta sie heute in der Früh aus dem Bett gekickt (und ja, das ist nicht nur eine Redewendung) und sie über ihr besonderes Glück in Kenntnis gesetzt hatte, diesen wundervollen Tag mit ihnen verbringen zu dürfen, da Son Goku darauf bestanden hatte...
Und sie hatte immer gedacht, der große Saiyajin konnte sie ganz gut leiden...
Zugegeben, das Meer war azurblau und aus der Ferne sah es ganz nett aus. Aber für die Katze in ihr - die ohne Ki nur sehr elegant versinken oder sehr unelegant um ihr Leben strampeln konnte...wenn auch nicht besonders lange - bedeutete es nur eines: zuviel Wasser an einer Stelle. Und was seine Bewohner anging... nun, in der Nähe eines Kochtopfs konnte man darüber reden.
Das Leben ist wie eine Auster.
Die Feraijen ließ den Kopf etwas sinken und schloss die Augen, als das Sprichwort sich über die verworrenen Pfade ihres Unterbewusstseins an die Oberfläche kämpfte. Wahrscheinlich hatte es sich durch die gedankliche Nähe zu dem Kochtopf in ihren Gedanken einfach unwohl gefühlt.
Wie sie festgestellt hatte, behaupteten Menschen das recht häufig. Die Außerirdische dagegen hatte Bras Biologiebuch konsultiert müssen um überhaupt herauszufinden, was eine Auster war. Danach war sie vollkommen verwirrt gewesen: Der Tonfall, in dem das Sprichwort verwendet wurde und Implikation des Gelesenen gingen in zwei vollkommen unterschiedliche Richtungen.
Allerdings... wenn sie jetzt so darüber nachdachte, klang die Redewendung eigentlich gar nicht mehr so verkehrt.
Es bestand schließlich gar kein Zweifel daran, dass das Leben sehr viele Gemeinsamkeiten mit den Ausscheidungen eines formlosen, schleimigen, glibberigen Mollusken in harter Schale hatte.
Die unpassend positiv klingende Betonung musste Ironie gewesen sein.
Die Feraijen zog ihr weites Hemd fest um sich - die Hölle würde sie tun und hier im Bikini herumspazieren, schließlich war sie gegen ihre Beteiligung an diesem Ausflug -, ließ sich auf ihr Badetuch sinken, zog die Knie an und stützte das Kinn in die verschränkten Hände, während sie scheinbar gelangweilt den Strand entlang blickte. Was ihr eigenes Leben anbelangte... sie musste nicht besonders viel Energie aufwenden, um ihren Mollusken zu finden. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass ihre "Auster" gerade etwa zwanzig Meter von ihr entfernt im Sand stand. An der harten Schale bestand kein Zweifel.
Nur leider war nichts an Vegeta formlos.
Oder schleimig.
Oder glibberig.
Sie musste es wissen. Sie hatte schließlich mehrere Minuten damit zugebracht sich von dem Anblick loszureiß--
Errr, zu überzeugen.
Genau, überzeugen!
Schließlich war das nichts anderes als rein wissenschaftliches Interesse gewesen. Und genau deswegen hatte sie Son Goku mindestens genauso lange einer gründlichen Musterung unterzogen. Ein reines Opfer für die Wissenschaft....
Vergleichende Untersuchungen! Jawohl! Nichts anderes! Und da bitte, sie hatte schlechte Laune. Und welch besseren Beweis-
"Hey, Kit! Komm her! Wir wollen Beach-Volleyball spielen!"
Kit vergrub den Kopf in den Händen und stöhnte, als sich Trunks enthusiastische Ankündigung freudig in ihrem Bewusstsein niederließ und ihrer Libido kameradschaftlich auf die Schulter klopfte.
Das kleine Problem mit ihrer Laune - welches sie bis gerade eben eigentlich ohne größere Anstrengung und mit steigendem Erfolg bewältigt hatte - wurde durch die Anwesenheit von Badehosen nicht unbedingt verringert. Badehosen, die sich in kürzester Zeit an sich bewegenden, schwitzenden, muskulösen und sonneglänzenden Körpern befinden würden.
Wie sollte eine durchschnittliche weibliche Feraijen denn hierbei ihre - mit vollem Recht! - erworbene schlechte Laune beibehalten?
Wie sollte irgendein weibliches W-
Na, wenn sie die Blicke der Gruppe von Jungs da drüben richtig deutet....
Hm, also gut: Wie sollte irgendein Wesen in Anbetracht von vier muskulösen Prachtexemplaren in Badehosen seine schlechte Laune behalten?
Die Feraijen seufzte erleichtert, als Trunks Aufmerksamkeit von zwei sich nähernden Personen von ihr abgelenkt wurde.
Kit rollte sich auf den Bauch und blinzelte gegen die Sonne. Zwei wohlgeformte Silhouetten... ´Oh, fein... aus vier mach sechs.
Obwohl...
Sie grinste breit und biss sich auf die Lippen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen, als das Bild deutlicher wurde und sie gegen die Sonne mehr als nur die Umrisse sehen konnte.
Vielleicht - wirklich nur ganz vielleicht - hätte jemand Piccolo sagen sollen, dass grelles Pink nur sehr bedingt eine für Badehosen geeignete Farbe war. Vor allem, wenn die eigene Hautfarbe mehr als nur einen Stich ins Grünliche aufweist.
Sie hätte nicht gedacht, dass der Namekianer über ein... ein... nun, ein so mieses Farbgefühl verfügte. Eine nähere Inspektion seines Begleiters - auf Grund der Goku-Ähnlichkeit zweifelsfrei als Gohan identifiziert - förderte den grünen Zwilling der pinken Badehose zu Tage. Ahhhh.....
Kit hatte schon von dem eigenwilligen Modegeschmack des Halbsaiyajins gehört. Ein forschender Blick in Piccolos Gesicht enthüllte ein liebliches, mit den Shorts harmonisierendes Rot, während der ehemalige Oberteufel den Augenkontakt mit einer unterschwelligen Todesdrohung erwiderte...
Die Feraijen vergrub schnell den Kopf in den Armen und schnaubte gedämpft, während ihre Schultern vor unterdrücktem Gelächter zuckten. Ganz offensichtlich mussten nicht nur Frauen unter den modischen Anforderungen leiden, die die Liebe an sie stellte.
Sobald Kit sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte - bis auf gelegentliche unkontrollierbare Zuckungen (dann, wenn sie etwas grün-pink-schamrotes in ihrem Blickfeld sah) - gestand sie sich ein, dass sie den Kampf um ihre schlechte Laune gnadenlos verloren hatte. Ein schelmisches Grinsen bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche, während sie eine der muskulösen Rückseiten - dieses Mal wirklich aus rein wissenschaftlichen Gründen! - näher in Augenschein nahm. Hier hin? Nein, lieber etwas tiefer... ah, perfekt! Jetzt nur noch...
Es gibt nichts (un)schuldigeres als eine Feraijen, die nicht beachtet werden möchte, folglich wunderte sich Vegeta nur kurz, als Kit stolperte und ihn versehentlich streifte, als sie zu der sich immer noch unterhaltenden Dreiergruppe rannte.
Der Saiyajin-Prinz runzelte die Stirn, während er mit ansah, wie die Göre sich in die punktgenaue... Eroberung... von Gohan stürzte:
Punkt1) begrüße ihn wie einen lang verlorenen Bekannten.
Punkt 2) umarme ihn so, dass er gar nicht umhin kann zu bemerken, dass du weiblich (und weich und knuddelig - pure Ansichtssache! Nicht Vegetas!! -) bist.
Punkt 3) begrüße seinen Lover herzlich - auf die Gefahr hin, dass dir das Minuspunkte einbringt. Die du mit
Punkt 4) gratuliert diesem zu seiner Farbwahl, zwar auf Todesgefahr von der farb(er)tragenden Seite, aber mit garantiertem Erfolg auf der farbwählenden,
ohne Probleme wettmachen kannst.
Vegeta rollte die Augen, während er das Verhalten der Feraijen mit geringem Interesse beobachtete. Jetzt wusste er, warum jemand, den er auf einer Stuhllehne einen Salto hatte machen sehen, beim Zurücklegen einer geraden Strecke von Punkt A nach Punkt B mit ihm kollidiert war. Sieh zu und ärgere dich...
Vegeta schnaubte, die Göre war so erbärmlich leichtzu durchschauen. Der Saiyajin zuckte mit den Schultern und wandte sich wichtigeren Betätigungen zu. Wo war das Weib, das vorhin versucht hatte, Son Goku dazu zu überreden ihr den Rücken einzucremen? Und nach Möglichkeit auch noch die Vorderseite! Rein zufällige Mordlust leuchtete aus den Augen des Prinzen, als er den kleinen Zwischenfall mit Kit als vollkommen unwichtig abtat - jeder Hund konnte schließlich Gohans Zuneigung mit einem Schwanzwedeln gewinnen - und sich daran machte Schrecken unter den restlichen Strandbesuchern zu verbreiten.
Das unterschwellige Glimmen in Kits Augenwinkeln, als er sich entfernte, bemerkte er nicht.
Nach zwei Eiskremwaffeln und mitten in der dritten - Gohan hatte sich als ebenso hilflos gegen ihre Überzeugungskraft erwiesen wie Trunks und Piccolo; Goten war in Bezug auf Nahrungsmittel wesentlich schwieriger zur Einsicht zu bringen - war Kit mit der Welt sehr zufrieden...
Sommer, Sonne, Strand und Meer! Was gab es schöneres? Schau, ein Rettungsschimmer!! Und noch einer! Und, wow, wie halten eigentlich diese winzigen Badehosen, wenn sie jemanden retten müssen? Hmmm.... sollte ich das vielleicht einmal ausprobieren? Und da! Eine Möwe!
.... und eindeutig auf einem Zuckerhoch.
Allerdings... ein wenig nachdenklich rollte die Feraijen eine kleine Kugel zwischen den Fingern. Piccolo hatte sehr gelacht, als sie ihm ihre Austern-Theorie erläutert hatte. Kurze Zeit später hatte er ihr die kleine Perle gegeben und ihr erklärt, was es mit Austern und ihren Ausscheidungen auf sich hatte. Gerade als gedacht hatte, es verstanden zu haben... die Sache verwirrte sie nun noch mehr als jemals zuvor...
Aber das war nichts, das nicht erst einmal warten konnte. Jetzt sollte sie sich erst einmal um ihren Lieblingsnamekianer kümmern. Die Ki-Tänzerin stopfte die Perle in ihre kurzen abgeschnittenen Jeans, stand auf und schob sich den Rest der Eiswaffel in den Mund, um genüsslich darauf zu kauen, während sie sich daran machte Piccolo zu suchen.
Man(n) meint leicht, dass Ritterlichkeit, Heldenmut und Furchtlosigkeit das größte Problem bei der durchschnittlichen Lebenserwartung eines männlichen Individuums darstellen.
Man(n) irrt sich dabei sehr.
Kit fand den ehemaligen Oberteufel schließlich ein Stückchen vom Strand entfernt, auf einer winzigen Lichtung mit einem kleinen Tümpel. Der Namekianer war damit beschäftigt seine Haut mehr oder weniger in Streifen abzuziehen und die wunden, sich schnell wieder mit neuer Haut überziehenden Stellen mit kaltem Wasser zu kühlen.
Die kleine Feraijen fluchte innerlich, während sie ihre Sonnenbrille von ihrer Nasenspitze auf ihre ursprüngliche Position zurückschob und ein weiteres Mal die Widerlegung der in vielen Universen verbreitete These beobachtete.
Das grundlegende Problem von Männern ist Eitelkeit. Von Männern aller Spezies.
Selbst von den Spezies, bei denen man eigentlich rationales Verhalten erwartete.
(Naja, bei Frauen war das manchmal nicht besser... aber das war hier nicht das Thema!)
"Du bist ein Idiot." Piccolo wandte sich überrascht auf den Knien um, als die wütende Tänzerin schließlich von hinten an ihn herantrat und wimmerte kurz darauf auf, als sie nicht gerade vorsichtig an einem Stück sich abblätternder Haut zog.
"Wie schwer ist es zu sagen: es gibt einen Grund, warum ich immer einen Umhang trage?!"
Die Feraijen zupfte aufgebracht an weiteren Hautlappen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Schaden so schnell so groß werden würde.
Der ehemalige Oberteufel schwieg. Er kannte Kit mittlerweile ziemlich gut. Das gegenseitig Verständnis, das sich aus einer Allianz der Anti-Vegeta- Parteien entwickelt hatte, war mit der Zeit zu einer engen Freundschaft geworden. Oder - wenn man ihren Umgangston in Betracht zog und Rasse sowie Altersunterschied einmal außeracht ließ - zu einer Art von Bruder-Schwester-Beziehung wie sie diese Welt noch nie gesehen hatte... und eigentlich auch nie hatte sehen wollen.
Auf alle Fälle kannte Piccolo Kit gut genug um sicher zu sein, dass sie nur so außer sich war, weil ihr etwas an ihm lag - auch, wenn das bei den Launen der Feraijen nie leicht zu sagen war. Außerdem, wenn er etwas aus dem Dende Zwischenfall gelernt hatte, dann dass es eindeutig sicherer war zu schweigen, so lange man sich in der Reichweite der wütenden kleinen Tänzerin befand. Nicht, dass sein Einsehen seine Lage im Moment verbessert hätte...
"Erzähl mir nicht, dir ist bei dem Anblick von Gohan in Badehosen das Hirn soweit eingefroren, dass du dich nicht daran erinnert hast, dass Namekianer nur eine geringe Menge von direkter Sonneneinstrahlung vertragen?"
RATSCH, da ging ein besonders großes Hautstück.
"Oder welkst du einfach gerne vor dich hin?"
RATSCH, das war auch nicht gerade klein.
"Natürlich ist es auch möglich, dass Pink deine geistige Leistung herabsetzt!"
RatschRATSCHratsch!
Die Feraijen zog das letzte Fetzchen mit spitzen Fingern von dem schweigenden, betretenen Riesen und begann dann überraschend vorsichtig die Stellen mit kaltem Wasser zu behandeln.
Sie seufzte erleichtert, als der Namekianer keine Ähnlichkeit mehr mit einer sich schuppenden Zwiebel aufwies und setzte sich neben ihn. Vorsichtig lehnte sie sich an ihn, zupfte ihr Hemd um sich zurecht und legte dann mit geschlossenen Augen den Kopf zurück an seine Schulter. Als sie wieder sprach war die Wut aus ihrer Stimme vollkommen verschwunden und hatte einer Form von ruhiger Selbstzufriedenheit Platz gemacht. "Du hättest natürlich auch einfach zu mir kommen können und fragen: Liebe Kit, du Meisterin aller Ki-Formen, kannst du mir nicht zeigen, was ich tun muss, damit meine Aura UV-Strahlen filtert?"
Der Namekianer betrachtete die vollkommen entspannte Gestalt, die ihn als Sessel benutzte. Dann zuckte er leicht mit einigen Muskeln und beobachtete zufrieden, wie aus einer extrem selbstgefälligen Feraijen eine extrem fluchende, mit einem lauten Platschen in einem Tümpel landende wurde...
Ah, die Freuden inniger Freundschaft....
Etliche Morddrohungen, mehrere empörte Schreie und eine Eistüte später, waren Piccolo und Kit wieder vollkommen versöhnt - und der Namekianer wesentlich besser gegen UV-Strahlen geschützt. Allerdings musste Kit einen Teil ihrer Konzentration dazu aufwenden die Veränderung an seiner Aura aufrechtzuerhalten. Es war logisch, wären Namekianer von selbst dazu in der Lage, wäre die Möglichkeit schon vor Jahrhunderten entdeckt und genutzt worden - wobei diese Notwendigkeit auf Neu und Alt Namek auf Grund der unterschiedlichen Frequenzlänge der Sonne überhaupt nicht bestand.
Die Feraijen war sehr zerknirscht gewesen, als sie das eingesehen hatte. Nicht zerknirscht genug, um ihre Eisforderungen als Entschädigung für das unfreiwillige Bad einzustellen, aber zerknirscht.
Kit stöhnte, als sie sich schließlich abends in ihrem Zimmer völlig erschöpft auf ihr Bett warf. Sie hatte die sich ständig verändernden (je nachdem ob Trunks oder Goten Aufschlag hatte) Feinheiten des Beach-Volleyballs erlernt, mit Bra eine riesige Sandburg gebaut (und HA! ihre sah besser aus als Vegetas), zwei Personen gegen UV-Strahlen abgeschirmt und mehr Eiskrem gegessen, als gut für irgendjemandem mit einem funktionierenden Stoffwechsel sein konnte.
Die Feraijen streckte sich und seufzte wohlig. Es war ein perfekter Tag gewesen.
Kit legte den Kopf schief, als sie die charakteristischen Laute von zwei Saiyajins auf dem Weg zu ... abendlichen Aktivitäten wahrnahm. Sie warf einen Blick auf die Uhr. So früh schon?
Oh, sie hatte gedacht, sie hätte noch mehr Zeit. Die Libido der Saiyajins war wirklich unberechenbar. Die Feraijen öffnete das Fenster, als sie das Zuschlagen von Vegetas Zimmertür hörte.
Knapp zwei Minuten verharrte sie, bevor sie gedämpft Son Gokus Gelächter vernahm. Und dann...
"KITSUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUNEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!"
Noch ehe der unmenschliche Schrei das Haus erschütterte, war die Feraijen schon im freien Fall Richtung Boden. Rechtzeitig bevor die letzte Silbe verklungen war, hatte sie es geschafft eine beachtliche Strecke zwischen sich und die Capsule Corp. zu bringen.
Als sie sicher außer Hörweite war, lehnte die Feraijen sich an einen Baum und japste atemlos nach Luft, während sie sich vor Lauchen wand.
Punkt, Punkt, Strich.
Es war so einfach gewesen. Keine Konditionierung der Welt konnte sie schließlich davon abhalten Vegetas Haut vor UV-Strahlen zu schützen. Selbst wenn der Schutz sich nur auf ein verschwindend kleines Areal erstreckte.
Punkt, Punkt, Strich.
Sie hatte ihn nur einmal berühren müssen um die Auramarkierung anzubringen, dann hatte sie diese ohne Probleme aufrechterhalten können. Sie hatten nur einen Moment gezögert - und war prompt gestolpert -, als sie die Narben des Prinzen aus der Nähe gesehen hatte. Allerdings hatte sie sich schnell wieder gefangen.
Punkt, Punkt, Strich.
Ihre Landplage war zu dunkelhäutig, als dass der Effekt sofort zu Tage trat, aber wenn man etwas Nachdunklungszeit hinzugab und dazu die hervorragenden Sinne der Saiyajin zählte...
Punkt, Punkt, Strich.
Kit wäre bereit ein Vermögen zu zahlen um herauszufinden, was Son Gokus zuerst gedacht hatte, als ihn der Rücken seines Prinzen angegrinst hatte....
Punkt, Punkt, Strich... Fertig ist das Mondgesicht : )
Nun, die Feraijen straffte sich und strich eine Lachträne aus dem Augenwinkel, es sah so aus, als ob sie diese Nacht besser außerhalb verbrachte. Vielleicht auch besser die nächsten paar.... Dutzend...
Kit schob die Hände in die Taschen und wollte sich gerade auf den Weg zu einer Scheune in der Nähe machen - Entdeckung vorheriger nächtlicher notgedrungener Abwesenheiten - , als sie mit der Fingerspitze auf etwas hartes stieß. Überrascht zog sie die kleine, völlig vergessene Perle aus ihrer Hosentasche und ließ diese auf ihrer Handfläche im schwachen Sternenlicht hin- und herrollen.
Etwas wie ein Lächeln tanzte über ihr Gesicht, dann flammte kontrollierte Energie um ihre Hand auf, während sie die Finger langsam schloss.
Die Menschen behaupten, das Leben ist wie eine Auster.
Kit beobachtete den Perlmuttstaub, der wie Sand langsam zwischen ihren gespreizten Fingern herunterrieselte und vom Winde verweht wurde, bevor er den Boden berühren konnte.
Die Menschen behaupten, das Leben ist wie eine Auster...
Und sie haben vollkommen Recht damit.
Nicht, dass sie das ihrer Auster jemals sagen würde!
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tbc
Ähmmm..... ja, es gibt mich immer noch...
Meine Muse hatte mich zeitweilig verlassen... Ich schätze, sie nahm es mir übel, dass ich bei einem Treppensturz auf sie gefallen bin. Immerhin hat sie mich gut genug gepolstert, dass ich mir nur eine kleine Gehirnerschütterung und einige Prellungen geholt habe. Sie schmollt jetzt, aber ich päppele sie gerade liebevoll wieder auf ;-)
Ich war ein wenig freizügig mit den namekianischen Eigenschaften, aber soweit ich mich erinnere, spricht zumindest nichts in den Manga wirklich dagegen. Oder? Für irgendwas muss das nette Cape ja noch gut sein... außer dem Gewicht...
Kit ist übrigens nicht absichtlich brutal beim Abziehen der Hautfetzen - okay, zumindest nicht nur, denn Dummheit muss bestraft werden -, es ist mehr so wie beim Pflasterentfernen... je schneller, je besser!
Und Piccolo und Gohan sind ein Paar... jip, Grund der Scheidung von Videl ;-)
Ah, wie viele Kapitel es noch geben wird? Uhhhh, gute Frage... so grob geschätzt ... etwa acht? Ich weiß es ehrlich nicht genau, aber immerhin kann ich Euch versprechen, dass ich die besten Absichten habe es zu beenden.... aber... ich will meine kleine Kit auch nicht sobald verlieren...;;
Also dann, bis zum nächsten Mal!!
Und ich bin für Lebenszeichen von meinen Lesern wirklich dankbar!! Selbst für kleine!! Ich habe leider keinen Account, bei dem ich an der Besucherzahl sehen kann, wie viele Leute sich für meine Geschichte interessieren.... Also: bitte, bitte, bitte hinterlasst mir einen kleinen review!!
