Titel: Sleeping Dragon

Teil: 2/

Autor: Dark Opal

Übersetzerin: Sarista

E-Mail: frankpetra.freitag@t-online.de

Serie: Harry Potter

Rating: PG - 13

Warnung: Das ist eine Slash - Story, also zwei Männer miteinander. Wer so was nicht mag, sollte sie nicht lesen.

Disclaimer: Die Figuren dieser Story gehören J.K. Rowling und ich verdiene hiermit kein Geld. Die Idee zu der Story gehört Dark Opal und ich übersetzte sie nur.

Pairing: Draco Malfoy / Harry Potter

Widmung: All denen, die reviewt haben. DANKE! 21 Reviews für ein Kapitel! WOW! Es ist schön, dass euch die Story genauso gut gefällt, wie mir. Also, auf ein Neues:

Anmerkung: Das Original findet ihr unter:

Kapitel 2

Mein Name ist Ron Weasley. In zwei Tagen habe ich Geburtstag. Aber das ist unwichtig. Das hier ist nicht über mich. Es ist über ihn.

Malfoy.

Der schleimigste, hinterlistigste und arroganteste Arsch auf diesem Planeten. Zu sagen, dass ich ihn hasse, wäre eine komplette Untertreibung. Er hat jahrelang versucht unser Leben zur Hölle zu machen, mit den schmutzigsten und miesesten Tricks. Ich wäre nicht überrascht, wenn er ein Todesser wäre. Er ist das beste Beispiel eines Slytherin.

Ich kann gar nicht sagen wie glücklich ich war, als er im fünften Schuljahr gegangen ist. Glücklich? Mehr als glücklich! Aus irgendeinem Grund schien Harry nicht so glücklich zu sein. Er hatte schlechte Laune und nur ihm war der Grund bekannt. Er und Malfoy, vermute ich. Ich weiß nicht, was Malfoy ihm angetan hat. Dieser Bastard! Harry hat ihm etwas "nettes" mitgegeben; ich persönlich hätte dafür gesorgt, dass er sich nie wieder ohne Maske unter Leute getraut hätte. Aber das war Harrys Sache, wie immer ein guter Junge.

Harry wurde ruckartig durch Ron sein grässliches Kreischen geweckt. "Was?", fragte er und setzte sich auf. Und sah den kleinen Körper neben sich sitzen. "ARGH!", schrie er und beförderte Draco unsanft auf den Boden. "Was tust du in meinem Bett?", fragte Harry.

"Ich dachte, dir wäre kalt."

"Wie kommst du darauf, dass mir kalt ist?"

"Du hast mir doch deine Decke gegeben", meinte Draco.

"Ja, aber mir ist nicht kalt!"

"Das wusste ich nicht."

"Das geht dich schließlich auch gar nichts an!"

"Das nächste Mal lasse ich dich frieren."

"Das nächste Mal behalte ich halt einfach meine Decke!"

Draco überlegte und meinte dann grinsend: "O.k., das ist fair genug."

Harry hatte sich Millionen von Antworten überlegt, aber Dracos Worte hatten ihn komplett aus der Verfassung gebracht. Er war sprachlos und statt zu antworten, stürmte er zur Toilette. Das war absolut Malfoy untypisch gewesen!

Draco guckte Ron mit offenem Mund an. "Er schmust sehr gerne, wenn er schläft. Das solltest du mal ausprobieren", meinte er beiläufig. In der Toilette hörte Harry Rons lauten Schrei, Füße entfernten sich und dann Dracos kindisches hohes Lachen.

"Denk an das Quiddichtspiel morgen, Harry", sagte ein Mädchen. Harry erinnerte sich an sie. Sie war der neue Gryffindor Kapitän. Ein Mädchen namens Acorn Rossaine. Sie war ein ganzes Jahr jünger als er, und obwohl sie glaubte im Quiddicht besser zu sein als er, behandelte sie ihn mit großem Respekt.

"Gegen wen?"

"Ich habe es dir gestern bereits gesagt!" Sie seufzte.

"Ich habe es aber vergessen."

"Slytherin, erinnerst du dich?"

"Slytherin... ja, ja."

Sie grinste ihn noch einmal frech an und ging.

"Slytherin..." Draco grinste.

"Was?", fragte Harry leicht genervt.

"Was ist Slytherin?", wollte Draco wissen. Der Gryffindor starrte ihn an. "Slytherin ist ein Haus", antwortete er nach einer ganzen Weile. "Ein Haus?" Harry ging los, so dass Draco sich bemühen musste mit ihm Schritt zu halten.

"Es ist das mit der Schlange, oder", fragte er nach einiger Zeit. Harry hielt an und beobachtete den grinsenden Jungen.

"Das war nicht besonders schwer", behauptete dieser, "Slytherin, schleichend, Schlange. Zu welchem Haus gehört der Löwe?"

"Gryffindor."

"Oh", Draco schwieg kurz, begann dann aber sogleich erneut zu sprechen. "Gryffindor muss wirklich gut sein."

"Warum sagst du das?", fragte Harry sofort erstaunt.

"Wegen dem Löwen", meinte Draco gelassen, "stark, mutig, furchtlos."

"Oh", war die einzige Erwiderung die dem jungen Gryffindor dazu einfiel. Und ihm blieb auch gar nicht viel Zeit zum Antworten, denn der kleine Junge fragte sofort weiter. "Ist Slytherin denn schlecht?" Harry guckte ihn erstaunt an und so erklärte Draco: "Schlange, schleimig, meistens giftig und hinterlistig und ein früherer Tod als ein Löwe. Ich finde die Symbole sagen genug, oder"

"Wie war noch mal dein Name?", fragte der Gryffindor erneut.

"Daryn." Draco grinste frech.

"Wirklich?"

"Nein."

Harry guckte ihn noch mal an und ging dann weiter zu seinem Tisch in der großen Halle. Draco guckte ihm nach und blickte dann kurze Zeit das große Schlangenbild an der Wand. Dann beeilte er sich Harry zu folgen so schnell es seine Beine zuließen.

"Wünscht du dir, dass ich Daryn heiße?", fragte er leicht außer Atem, als er Harry erreicht hatte.

"Ich wünsche mir nur, dass du mir die Wahrheit sagst.", erwiderte der Angesprochene darauf.

"Wirklich?", fragte Draco sanft.

"Natürlich! Warum sollte-."

"Weil ich dir schon die ganze Zeit die Wahrheit erzähle und du mir einfach nicht glauben willst. Also verletzt dich die Wahrheit und deshalb willst du sie nicht akzeptieren." Ein Zucken glitt über Harrys Gesicht, war aber sogleich wieder verschwunden. Draco sah dies, blieb aber still und merkte sich diese Information; ja er hatte Recht, die Wahrheit verletzte Harry, und Draco würde sich bemühen herauszufinden, was er getan hatte um ihn so zu verletzten.

Harry ballte die Fäuste und kurze Zeit hatte Draco Angst, dass er ihn schlagen würde. Dann drehte der Gryffindor sich um und ging langsam weg, so dass Draco sich entspannen konnte. Er folgte ihm nicht.

"Ron?"

Der Rothaarige sprang hoch und verlor einen ganzen Stapel Bücher. Er guckte sich um, um den Schuldogen zu entdecken und meckerte: "Oh brillant, Malfoy, vielen, vielen Dank." Er kniete nieder und sammelte sie auf. Draco tat es ihm gleich um zu helfen.

"Tut mir leid", sagte er und hob ein Buch auf. Als Ron ihn eine ganze Weile anstarrte, fragte er genervt: "Was?" "Hast du dich gerade wirklich entschuldigt?", fragte der Angesprochene ungläubig.

Draco guckte ihn verwirrt an. "Du erinnerst dich nicht daran, dass ich dich erschreckt habe?"

"Ja... ich meine nein. Es ist... Malfoy würde sich niemals entschuldigen."

"Du glaubst mir, dass ich Draco bin?"

"Wer solltest du sonst sein?"

"Was wäre, wenn ich sagen würde, dass ich jemand anderes bin, zum Beispiel Daryn?"

Ron antwortete irritiert. "Ich würde dir glauben."

"Wirklich?"

"Wahrscheinlich nicht. Nach all den Diskussionen, die du deswegen mit Harry hattest."

"Mein Name ist Draco, das weißt du."

"Ja, sicher."

"Warum glauben mir die Leute nicht?"

"Weil...", meinte Ron und stoppte, "Weil Malfoy schleimig, arrogant und fies war."

"Und ich nicht?"

"Fragst du mich wirklich, was du bist?"

"Meinetwegen frage ich auch, wer ich bin?"

"Warum beantwortest du mir diese Frage nicht selbst?"

Draco guckte Ron hilflos an. "Ich weiß es nicht. Ich sage, dass ich Draco heiße, aber niemand glaubt mir. Und wenn sie mir dann glauben, dann nennen sie mich nur noch Malfoy."

Ron schwieg behaglich.

"Bin ich wirklich so schlimm?"

"Du? Nein. Malfoy? Ja."

"Aber wir sind die selbe Person."

"Woher willst du das wissen?"

"Kennst du einen anderen Draco Malfoy?"

"Nein", antwortete Ron leise.

"Draco ist nicht gerade ein gewöhnlicher Name. Genauso wenig wie Malfoy."

"Ich weiß"

"Und ich bin Draco Malfoy."

"Ich weiß"

"Also warum, behandelst du mich und mich als verschiedene Personen?"

Ron überlegte. Er wurde immer verwirrter. "Ich weiß nicht. Ihr seid halt einfach verschieden."

"Verschieden im Vergleich zu mir selbst?"

"Ja"

"Wie das?"

"Könntest du mich vielleicht nicht so viele Fragen stellen?"

"Wie kann ich mich von mir selbst unterscheiden?", presste Draco hervor.

"Also zum ersten, Mal-, der andere Malfoy würde sich nicht so mit mir unterhalten. Wenn wir zwei mit einander sprachen, falls man das als Sprechen bezeichnen kann, würde ich sein schleimiges Gesicht auf den Boden schlagen."

"Und mich willst du nicht verletzten?"

"Wenn du weiter so viele Fragen stellst, werde ich mir das noch mal überlegen."

Draco grinste. Er stand auf und reichte Ron einen Stapel Bücher. "Wofür brauchst du so viele Bücher?"

"Hermine hat mich darum gebeten sie zu ihr zu bringen."

"Warum?"

"Für ihre Hausaufgaben."

"Sie arbeitet zu viel. Warum macht sie nicht mal eine Pause?"

"Warum fragst du sie das nicht selbst?"

"Sie ist zu beschäftigt."

"Da hast du es. Das ist der Grund, warum sie sich keine Pause gönnt."

"Aber auch beschäftigte Leute müssen eine Pause machen."

"Sag ihr das."

"Sie ist zu beschäftigt."

Ron grinste und meinte: "Unser Gespräch dreht sich im Kreis."

"Brauchst du Hilfe mit den Büchern?"

Ron war zwar erstaunt, bejahte aber und lehnte sich herab, damit Draco sich ein paar nehmen konnte. Draco überraschte Ron, indem er die Hälfte nahm.

Draco saß an Rons Tisch und beobachtete diesen bei der Arbeit. "Ron?"

"Was?", fragte Ron irritiert.

"Bist du beschäftigt?"

"Sieht es so aus, als wäre ich beschäftigt?", fragte Ron und griff nach einem Stapel Bücher.

Draco stellte sich neben ihn und las das bisher geschriebene. "Das klingt nicht sehr glaubhaft."

"Das ist für Wahrsagen. Das muss nicht glaubhaft klingen."

"Mars steht in geringem Abstand zu der Erde und dadurch werde ich in den See fallen und von vielen menschenfressenden Fischen verspeist werden.", las er laut vor.

"Was ist damit?"

"Die Satzstellung ist nicht gut. Versuche lieber: Weil Mars dicht bei der Erde ist, werde ich diesen Monat in den See fallen."

"Sehr kurz, oder?"

"Besser als die Fisch-Idee"

"Hm"

"Oder du schreibst, dass du am See langgehst und eine Krake dich unter Wasser zieht."

Ron dachte kurz nach und meinte dann: "Perfekt"

"Aber das wirft ein schlechtes Licht auf die Kraken."

"Wen stört das? Niemand hält diesen Stoff für seriös.", meinte Ron beiläufig und schrieb das ganze auf. Draco saß schweigend daneben.

"Ron?", fragte er eine Weile später.

"Was ist?"

"Warum hasst Harry mich so?"

Das weckte Rons Interesse und er legte die Feder nieder.

"Ich meine, er nennt mich nicht so wie du und Hermine Malfoy. Warum? Was habe ich getan?"

"Ich weiß es nicht.", antwortete Ron leise.

"Natürlich weißt du das. Du bist sein bester Freund, warum solltest du das nicht wissen?"

"Woher weißt du, dass ich sein bester Freund bin?"

"Ich sehe wie nah ihr euch steht."

"Das klingt nicht gut", scherzte Ron. Erst war Draco verwundert, verstand dann aber.

"Ich meine wie Brüder."

"Ich weiß, ich habe nur gescherzt."

Draco guckte Ron mit seinen eisblauen Augen an. "Ich weiß"

Ron bekam eine Gänsehaut unter diesem Blick und Draco fuhr fort. "Was habe ich so schreckliches getan. Was habe ich dir, Hermine und Harry getan?"

"Du hast gar nichts getan"

"Hör auf mit diesem "Malfoy" war es. Er ist ich und ich habe keine Ahnung was ich getan habe, also sag es mir."

"Gut, gut. Wie soll ich anfangen? Du hast versucht unseren Aufenthalt hier zur Hölle zu machen ab dem ersten Tag."

"Wie?"

"Also, du hast Hermine Schlammblut genannt, mich Wiesel und Harry Narbengesicht, und viele andere Dinge noch."

"Namen können nicht der einzige Grund sein"

Ron schüttelte seinen Kopf, nein das war nicht der einzige Grund. "Du hast immer versucht uns Probleme zu machen. Nicht nur uns, sondern auch Hagrid."

"Ich habe ihn gesehen. Recht groß."

"Du hast versucht ihn zu feuern, genau wie uns, immer und immer wieder."

"War ich so schlimm?"

"Das war erst der Anfang."

Draco schwieg. "Warum seit ihr dann so nett zu mir?"

"Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich weil du ein kleines Kind bist. Weil du ihm nicht ein bisschen ähnlich bist, auch wenn du sagst, dass du er bist."

"Harry glaubt mir nicht."

"Was glaubt er dann?"

"Du bist sein bester Freund, du solltest das wissen."

"Leider nicht. Ja, Harry ist mein bester Freund, er wird es auch immer bleiben. Aber nachdem M-, nachdem du Hogwarts verlassen hast, begann er sich abzukapseln. Ich verstehe ihn nicht mehr so gut wie vorher."

"Wir reden zwar noch miteinander", setzte der Rothaarige seinen Satz fort, "über Quiddicht, über normale Dinge. Aber immer wenn ich ...dieses Thema anspreche, schweigt und zieht sich zurück, als hätte er etwas zu verbergen."

"Was für ein Thema?", fragte Draco leise. Ron guckte ihn mit seinen grünen Augen lange an.

"Du"

"Steh auf! Wir wollen gute Plätze haben", sagte Hermine nun wohl zum zehnten mal.

"Mm Ichmöchteschlafen", murmelte Draco und rieb sich die Augen. Harry hatte sich an sein Wort gehalten und ihm diese Nacht keine Decke gegeben. Als Draco sich eine holen wollte, war die Tür zum Schlafsaal verschlossen gewesen. Also musste er in einer sehr unbequemen Lage im Gryffindorgemeinschaftsraum auf einem Sofa schlafen. Dort hatte Hermine ihn dann auch am Morgen gefunden.

"Du kannst auf unseren Plätzen schlafen."

"Möchteaberjetztschlafen...", murmelte der Angesprochene folgte ihr dann aber. Hermine guckte die Ränge des Stadions ab und sah einen winkenden Ron.

"Hey Hermine, ihr seid spät."

"Ja, Malfoy war nicht schneller."

"Ich habe geschlafen", meinte Draco leise.

"Warum hast du ihn nicht einfach getragen?"

"Ich bin doch kein kleines Kind mehr!", sagte Draco protestierend.

"Schau, da kommen sie", unterbrach Hermine das Gespräch und alle guckten nach unten. Von der einen Seite kam ein Team auf Besen, das ganz in rot und gold gekleidet war. Von der anderen Seite kam ein grün und silber gekleidetes Team. Sie umkreisten sich kurz und man konnte die Spannung zwischen ihnen spüren.

"Ich möchte ein schönes faires Spiel", meinte Professor Hooch.

"Wer's glaubt", murmelte Ron. Draco fragte sich, was er wohl damit meinte.

"Fertig? LOS!" Sofort flogen die Bälle in die Luft und das Spiel begann.

"Was ist das Ziel dieses Spiels?", fragte Draco Hermine. Diese guckte ihn erst überrascht an, antwortete dann aber: "Der Sucher -Das ist Harry für Gryffindor- muss den Schnatz fangen. Wenn er das geschafft hat, ist das Spiel zu ende."

"Das ist alles?"

"Der Schnatz ist sehr klein. Meistens dauert es Stunden, bis er gefangen wird. Und er muss den ganzen Klatschern und Spielern ausweichen."

"Wie sieht der Schnatz aus?"

"Wie ein kleiner goldener Ball mit Flügeln."

Draco guckte sich um und deutete in die Luft. "So?"

Hermine guckte zu diesem Punkt. "Ja, genau so- HARRY DER SCHNATZ!"

Harry sah ihn und flog auf ihn zu, bevor der Slytherin Sucher auch nur richtig reagieren konnte. Dracos Blut begann zu rauschen, als er den Gryffindor Sucher so dicht vor dem Ziel sah. 'Er wird ihn bekommen', dachte Draco, 'er wird ihn bekommen'

Folglich war er geschockt, als ein Spieler von Slytherin Harry seitlich rammte und zu Boden schickte.

"FOUL! UNFAIR!", schrie Ron und ganz Gryffindor mit ihm. Draco guckte besorgt über die Absperrung.

"Geht es ihm gut", fragte er vorsichtig.

"Ich weiß es nicht", antwortete diese. Zur Freude der Gryffindors kam Harry aber schnell wieder auf seinen Besen.

"Er blutet.", sagte Draco.

"Keine Sorge. So etwas macht ihm nichts.", beruhigte Ron ihn. Draco beobachtete den fies grinsenden Slytherin Sucher.

"Das war wirklich unfair", murmelte er und beobachtete, wie das Spiel weiter ging. Das Spiel ging noch lange und so wurde Draco schon bald langweilig. Er guckte zu Ron und Hermine, aber die beiden waren komplett ins Spiel vertieft. Draco guckte sich um und dachte nach. Wenn alle bei dem Spiel waren ... dann war niemand im Schloss. Mit diesem Gedanken ging er davon und hoffte, dass niemand ihn sah.

Die Tür zu Harrys Raum war nicht verschlossen und Draco machte sie leise hinter sich zu. Die Stille des Schlosses machte ihn irgendwie nervös und er wünschte sich, dass ihn niemand finden würde. Sei vorsichtig, ermahnte er sich selbst und guckte sich auf Harrys Schreibtisch um. Alles war normal: Federn, Tinte, Bücher und so weiter. Seine Augen wanderten zu einer Truhe, die er zuvor noch nicht gesehen hatte. Er rannte zu ihr, kniete sich nieder und versuchte sie zu öffnen. Sie war verschlossen. "Was er da drin wohl aufbewahrt?", fragte Draco sich. Er stand auf und ging zu Harrys Nachttisch. Er sah einen langen, polierten Stab aus Holz; Harrys Zauberstab. Harry hatte ihn wahrscheinlich vergessen. Er nahm ihn an sich und ging zurück zu der Truhe, vor Aufregung zitternd. "Wie funktioniert das nun?", fragte Draco sich. Er wedelte mit dem Stab und ... und nichts passierte. "Öffne dich", murmelte er leise. Nichts.

"Öffne dich SOFORT!" Immer noch nichts.

"Ich befehle dir dich zu öffnen!" Nichts.

Draco stoppte. Er erinnerte sich an etwas... eine Stimme... "Alo... Alohomora"

Ein roter Strahl drang aus dem Stab und schleuderte ihn an die Wand. Verärgert ging er zu der Truhe zurück.

"Warum lässt du dich nicht öffnen?", schrie er. Dann, aus einem Grund den er nicht kannte, steckte er den Zauberstab in das Schloss. Das Schloss explodierte und der Zauberstab knackte gefährlich. So gefährlich, dass Draco ihn herauszog und zurück trat. Erst nach einiger Zeit realisierte er, dass die Truhe offen war.

"Wow...", murmelte er und nahm etwas aus der Truhe. Er überlegte noch, was es sein könnte und hielt die Hand darunter. Sie verschwand. "Ein Tarnumhang..." Er packte ihn zurück und nahm den nächsten Gegenstand heraus. Ein Fotoalbum mit Fotos von einer rothaarigen Frau, die er nicht kannte, einem Mann, der wie Harry in zehn Jahren aussah und ein Baby. Er vermutete, dass es sich um Harrys Eltern handelte. 'Sie sehen nett aus', dachte er sich, als er das Album zurück packte. Er packte ein paar uninteressante Dinge zur Seite und fand schließlich ein altes Stück Pergament. Er untersuchte die Schrift. Sie war elegant und perfekt; und trotzdem leicht wirkend, mit all den Schwingungen und Bögen. Draco starrte es an. 'Das sieht wichtig aus. Ich werde es mir später angucken', dachte er und steckte es in seine Tasche. Draco guckte in die Truhe. Dort waren nur noch zwei unangetastete Dinge. Das eine war ein Foto von einem zwei Jahre jüngeren Jungen als Harry. Er trug ein schwarzes Hemd, sein schneeblondes Haar funkelte leicht im Mondlicht und es war überraschend diesen leicht arroganten Ausdruck auf seinem Gesicht zu entdecken. Draco starrte das Bild an. Irgendwie sah der Junge mit ihm verwand aus. Aber... er konnte ihn nicht einordnen. Also speicherte er es in seinen Erinnerungen und packte es zurück. Das letzte Objekt, wagte er kaum zu berühren und hob es nur ganz vorsichtig ins Licht. "Wow..", sagte er leise. Draco drehte es und betrachtete es in den verschiedenen Lichteinstrahlungen. Es war eine Kristallrose, elegant und zerbrechlich wirkend. Draco fasste es an und spürte, dass es eiskalt war. Er zog sein seine Finder jedoch wieder zurück, da er Angst hatte die Rose zu zerbrechen. Nah dem Stiel war ein Bild eingearbeitet. Er musterte es und erkannte einen kleinen Drachen. Woher hatte Harry solch einen Gegenstand? Er packte die Rose vorsichtig wieder zurück und platzierte auch den Rest wieder so wie er gewesen war. Als er fertig war wunderte er sich erstaunt: 'Warum packt Harry diese Rose auf den Boden? Hat er denn keine Angst, dass sie zerbricht?' Egal. Er packte die Truhe zurück und legte auch den Zauberstab wieder an seinen Platz. Dann ging er zurück zum Quiddichtfeld. Doch sein Kopf war voll mit unbeantworteten Fragen.

Erst als Draco ging, bemerkte er, wie viel Zeit verstrichen war. Hinzu kam, dass er sich im Schloss verlief und nur durch die Hilfe eines Hauselfen, den er zwei Stunden nach verlassen der Gryffindorräumlichkeiten traf, konnte der kleine Junge doch wieder auf den richtigen Weg kommen. Dieser weg führte ihn in die Küche von Hogwarts, wo er hungrig etwas aß und sich mit einem interessanten Hauselfen namens Dobby unterhielt. Dieser reagierte merkwürdiger Weise fast so geschockt auf ihn wie Harry. Schließlich, ein paar Stunden nach seinem Aufbruch, ging er zurück zum Quiddichtfeld. Es war später Nachmittag und die Sonne war bereits untergegangen. Im dunklen Blau der kommenden Nacht kam er an.

"Wo warst du?", fragte Hermine, als Draco sie erreichte. Der kleine Junge erkannte den deutlichen Ärger in ihrer Stimme.

"Im Schloss."

"Weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe? Ich dachte schon, dass ich dich verloren habe!"

"Du warst durch das Spiel abgelenkt."

"Das ist Stunden her!"

"Mir war vor Stunden langweilig."

"Das ist nicht der Punkt!"

"Ich weiß."

Ron grinste ihn an und wandte sich dann wieder dem Spiel zu.

"Habt ihr Hunger?", fragte Draco kurz darauf.

"Warum?", wollte Hermine daraufhin wissen.

Der kleine Junge hob eine Tasche hoch. "Ich habe Dobby nach einigen Snacks gefragt."

"Essen!" Ron griff in die Tasche und aß das erste, was er zu fassen bekam. "Mmm . sooo gut!", murmelte er. Auch Hermine bediente sich nun.

"Wann hast du Dobby gesehen?", fragte sie Draco und guckte ihn erstaunt an.

"Ich habe ein Hauselfen getroffen. Dieser hat mich mit zur Küche genommen. Dobby war dort. Sehr nett."

Hermine verschluckte sich am Keks und Ron schnaubte. Draco war ein bisschen verwirrt sagte aber nichts.

"Dauern Quiddichtspiele immer so lange?", fragte er. Hermine zögerte.

"Nein, eigentlich gehen sie schneller zu ende."

"Oh" Draco legte seinen Kopf auf die Hände. "Warum dauert es so lange? Hat Harry den Schnatz noch nicht gesehen?"

"Noch nicht."

Draco drehte sich um und beobachtete das Spiel. Fünf Minuten später nahm er das Gespräch wieder auf.

"Da ist er." Er zeigte knapp über eine Tribüne. Hermine starrte dorthin und begann dann zu winken. Harry sah sie und Hermine, Draco und Ron starrten auf den Schnatz. Harry bemerkte das Zeichen. Er verschwendete keine Zeit, sondern schoss direkt zu dem kleinen Ball. Der Slytherin Sucher sah ihn erst als es schon zu spät war; er hatte die ganze Zeit auf dem Besen gesessen, faul herum geguckt und nicht wirklich aufgepasst. Als er dann endlich begann Harry zu verfolgen, hielt dieser den gefangenen Schnatz schon triumphierend in die Höhe. Nur ein paar Leute bemerkten dies.

"ER HAT DEN SCHNATZ! GRYFFINDOR GEWINNT!", schrie Ron und sprang auf. Nach und nach begann auch der Rest der Gryffindors zu applaudieren. "Harry hat den Schnatz!", riefen die Hausgenossen von eben diesem und auch die anderen Häuser, abgesehen von Slytherin, stimmten mit ein. Draco bemerkte amüsiert, dass auch vom hause Slytherin die meisten erleichtert klatschten. 'Wahrscheinlich sind sie auch froh, dass es endlich vorbei ist'

"Komm!", rief Ron und zog ihn mit. Draco konnte sich erst nach einiger Zeit aus der Masse von Leuten befreien. Von da an hielt er Abstand, so dass er nicht wieder mitgezogen wurde.

Er beobachtete wie die Gryffindors hinunter rannten und Harry feierten, ihn sogar in die Luft warfen. Draco sah all die grinsenden Gesichter. Besonders Harrys. Dieser sah sonst nie so glücklich aus. Er bemerkte nun auch, dass die Gryffindorränge komplett leer waren, alle feierten unten den Sieg. Erneut blickte er Harry an.

'Nein', dachte er, 'Ich werde Dinge falsch gemacht haben. Harry sollte glücklich sein.' (Anm.: Hier bin ich mir absolut nicht sicher. Im Orginal stand: I'll make things wrong. Harry should be haapy. Ich habe keine Ahnung, wie ich das sonst übersetzten soll, also verzeiht mir bitte.)

Er guckte traurig und fühlte Schmerzen in seinem Herzen. Er wusste nicht warum. Auch sein Kopf begann zu schmerzen. Er wusste so wenig. Warum hasste Harry ihn so? Warum störte es ihn, dass Harry ihn hasste? Warum war es für ihn etwas besonderes, von Harry ein Lächeln zu sehen? Ron und Hermine waren so nett zu ihm . warum ging er noch zu Harry? Er war nicht doof; soviel war klar. Aber nur ein Idiot ging noch zu einer Person, die ihn so sehr zu hassen schien. Er versuchte sich zu erinnern; aber alles, was er noch wusste, gehörte zu seiner Ankunft vorgestern in Dumbledores Büro. Alles was er da gedacht hatte, war: "Harry, Harry, geh zu Harry." Warum? Er war verängstigt gewesen, aber warum? Und warum Harry? Draco erinnerte sich an Harry. Er erinnerte sich an Harry in dem Klassenraum von McGonagall. Ängstlich und verwirrt. Er runzelte die Stirn. War ich so beängstigend? Er erinnerte sich an Harry. Er erinnerte sich an das, was ihm durch den Kopf ging; er sieht anders aus. So als würde er ihn kennen; und jetzt könnte er schwören ihn niemals zuvor gesehen zu haben. Und Ron und Hermine . Sie schienen ihn zu kennen; und bis jetzt konnte er sich nicht an sie erinnern. Wenn er wirklich in Hogwarts gewesen war, würde das erklären warum er sich leicht an Harry erinnern konnte, aber warum nicht an Ron und Hermine? Und. warum war er erst acht? Er wusste, dass er der Draco Malfoy war über den alle sprachen, aber an mehr konnte er sich nicht erinnern. Er wusste nicht mal wirklich, woher er das wusste. Er fühlte nur diese . diese Stimme in seinem Kopf, die sagte: "Das bist du, Draco, das bist du."

Er ging zu einem Stuhl und setzte sich. Die Gryffindors feierten immer noch ihr triumphierendes Team.

'Wer war der Junge auf dem Foto? Woher hatte Harry diese Rose? Und warum versteckte er sie auf dem Boden der Truhe?'

"Zu viele Fragen.", murmelte Draco. Er guckte zu dem blau - schwarzen Himmel.

"Was versteckst du?", fragte er niemand bestimmten. Sein Blick schweifte zu dem Mond.

'Wow. Er ist wunderschön', dachte er überwältigt.

Plötzlich hatte er das starke Gefühl eines Deja-vus, welches von seinen Gedanken Besitz ergriff. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein ganzer Rücken brannte wie Feuer und Eis, so wie Strom der rauf und runter floss. 'Was.' Seine gesamte Kopfbehaarung stand zu Berge, so als würden sie versuchen den Mond zu erreichen. Auch seine Nackenhaare stellten sich auf, als ein schock sein Hirn erreichte, fast wie elektrisch. Sein Kopf begann zu schmerzen, als sein Haar plötzlich aus der Kopfhaut schoss, lange Strähnen hingen über seine Stirn und seinen Rücken. Es tat so weh, und noch immer konnte er seinen Blick nicht vom Mond abwenden, der glühende, weiße Mond .

Und dann wurden seine Augen wieder silbern.

TBC

Anmerkung: WOW, ist das viel geworden! Das nächste Kapitel ist dann wohl wieder etwas kürzer (hoffe ich).

Sarista