Kapitel 7: Ungewöhnliche Startschwierigkeiten

Rufus fackelte nicht lange. Harry hatte bereits zweimal unter ihm gesessen und deshalb wusste er nur zu gut, dass der Hut ihn verstehen würde, wenn er nur etwas dachte. Auf dieses „Hmmm" hatte er schon so lange gewartet, seit Dumbledore ihm vor einem Jahr verkündet hatte, der Hut würde ihn wieder nach Gryffindor schicken. Gut, zwischenzeitlich war ihm das schon einige Male wieder entfallen gewesen. Dennoch spukte ihm diese eine Frage schon seit langem im Kopf herum. Er war unglaublich nervös, doch er musste es wissen, sollte er vor Voldemort bestehen wollen, um seine Rache erfüllen zu können.

„Bevor du Gryffindor jetzt gleich laut hinausschreist, kann ich dich zuvor noch um etwas bitten?" dachte er nun angestrengt, in der verzweifelten Hoffnung, der Hut würde seine Bitte nicht abweisen.

„Na, du bist dir aber sehr sicher, dass ich dich nach Gryffindor schicke, was?", kam es nun amüsiert an Rufus Ohren zurück.

„Nun ja, Professor Dumbledore war sich da sehr sicher, hat er nichts zu dir gesagt?" Im Stillen fragte er sich nun, warum Dumbledore sich eigentlich so sicher gewesen war, dass er wieder nach Gryffindor sortiert werden würde.

„Nein, hat er nicht. Noch niemals hat ein Schulleiter meine Entscheidungen angezweifelt. Doch nun zu deiner Bitte, was ist es?"

„Nun", begann Rufus zögernd, während eine leichte Panik in ihm aufstieg, „Kannst… kannst du wirklich alles sehen, was in meinem Kopf ist?"

„Ich kann in deinen Kopf sehen und in dein Herz und alles, was da ist."

Nach diesen Worten machte sich in Rufus ein kleiner Hoffnungsschimmer breit.

„Wirklich alles? Dann bitte ich dich, mir genau zu sagen, was für Fähigkeiten ich habe. Dass ich Parsel kann, weiß ich inzwischen. Auch, dass ich ein guter Flieger bin, aber was genau ist da noch, von dem ich noch nichts weiß?"

„Hmm. Ich sehe schon, du hast ein kluges Köpfchen, aber in tausend Jahren hat mich dies noch kein Schüler gefragt." Der Hut klang nun immer amüsierter, innerlich freute Rufus sich nun; es war ein Anfang. Aber gleichzeitig machte es ihn nur noch neugieriger.

„Verzeihung. Bedeutet das, du wirst es mir nicht sagen?"

„Ich werde deine Bitte nicht abweisen. Nun gut. Hmm. Du besitzt die Gabe des Trumpfes." Die Gabe des Trumpfes? Davon hatte er noch nie gehört.

„Was genau ist die Gabe des Trumpfes?"

„Wenn du weißt, dass du etwas kannst, dann kannst du es auch. Es hat mit Willensstärke, Selbstbewusstsein und Vorstellungskraft zu tun."

„Sprich bitte nicht in Rätseln", dachte er nun ziemlich verwirrt.

„Eine sehr seltene Gabe, ich sah sie bis auf eine Ausnahme vor sechs Jahren schon seit einigen hundert Jahren nicht mehr, wenn ich es mir recht überlege. Nun, sie bedeutet große Macht. Du brauchst nicht die speziellen Veranlagungen, die für viele verschiedene Zauber notwendig sind, um sie lernen zu können, denn wenn du dir selbst vertraust, gibt es für dich keine Einschränkungen in der Zauberei. Vertraue darauf, es zu können, dann wirst du es verstehen. Das Köpfchen dafür hast du, doch, verwende diese Gabe weise! Aber das wirst du sicherlich tun, denn ich sehe, du besitzt zudem ein gutes Herz."

„Und woher habe ich sie, wenn nicht von meinen Eltern?" Er fand, dies war eine durchaus berechtigte Frage.

„Bei der Entstehung eines Kindes vermischen sich die Veranlagungen von Mutter und Vater, dadurch können neue Gaben entstehen", kam jetzt ein amüsiertes Gluckern in seiner piepsigen Stimme.

Jetzt verstand Rufus, was der alte Hut meinte. Nur, dass höchstwahrscheinlich nicht nur Harrys Eltern ihre Gaben an ihn weitergegeben hatten. Nein, dadurch, dass Voldemort unbeabsichtigt seine Kräfte auf Harry übertragen hatte, wurde die Kombination dieser Veranlagungen vermutlich erst vervollständigt. Ein eisiger Schauer lief ihm nun den Rücken hinunter. Er könnte alles erreichen, wenn er wollte und hart genug an sich arbeiten und lernen würde. Er könnte, wenn er genug Zeit hätte, ein wirklich mächtiger Zauberer werden. Diese Gabe des Trumpfes war es, was ihn Voldemort schließlich ebenbürtig werden ließ, das war es, was ihm letztlich vielleicht zum Sieg verhelfen könnte.

„Nun zu deinem Haus. In welches soll ich dich nur stecken? Slytherin könnte dir auf dem Weg zu wahrer Größe helfen, doch du warst dir gerade sehr sicher, ich würde dich nach Gryffindor schicken, warum?"

„Was meinst du eigentlich mit wahrer Größe?"

„Oh, groß werden kann man sicherlich in jedem dieser Häuser, doch nur in Slytherin ist man bestrebt, Macht und Größe auch hervorzuheben."

Rufus dachte einen Augenblick lang über diese Worte nach. Mit dem Wissen, über die seltene Gabe des Trumpfes zu verfügen, würde er Malfoy sicher nicht brauchen, und er sehnte sich wirklich schrecklich nach dem gemütlichen Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Sicher würde es schwierig für ihn werden, seinen alten Freunden tagtäglich zu begegnen, dennoch bereitete es ihm Magenschmerzen auch nur an das dämmrige grüne Licht im Gemeinschaftsraum der Slytherins zu denken, an das er sich aus Harrys zweitem Jahr in Hogwarts noch zu gut erinnern konnte. Er wäre nach spätestens zwei Monaten depressiv und Selbstmordgefährdet, würde er sich dafür entscheiden, sein siebtes Jahr in den Kerkern zu verbringen. Auch war er kein Mensch, der es brauchte, seine Macht oder Größe hervorzuheben; bislang waren es immer andere gewesen, die Harry schon allein wegen seiner Narbe hervorgehoben hatten, nein, das wollte er keinesfalls.

„Ich möchte nicht nach Slytherin, nicht wirklich."

„Nun gut", begann dieser seinen letzten Satz, „wenn du dir dessen so sicher bist, dann sei es GRYFFINDOR!"

Das letzte Wort hatte der alte Hut laut in die Halle hinaus gerufen. Er hatte bei dem Gespräch jegliches Zeitgefühl verloren, und als er den Hut von seinem Kopf nahm, stand er auf und ging mit gemischten Gefühlen gedankenverloren auf den Gryffindortisch zu. Den Applaus bemerkte er kaum, und auch die nun folgende Einteilung der Erstklässler bekam er nicht mit.

Stattdessen erinnerte er sich daran zurück, wie er damals gegen Ende seines dritten Jahres seinen ersten wirklichen Patronus hervorgebracht hatte; in der Nacht am See, als Harry Sirius, Hermine und sich selbst das Leben rettete. Zuvor hatte er monatelang mit Remus geübt, doch nie mehr als ein wenig silbrigen Rauch hervorgebracht. Und dann hatte er auf einmal durch Hermines Zeitumkehrer einfach gewusst, dass nicht, wie Harry erst dachte, sein Vater den silbrigen Hirsch erzeugt hatte, sondern Harry selbst. Er nahm sich fest vor, Nachforschungen über diese Gabe des Trumpfes in der Bibliothek anzustellen und kam sich dabei fast schon vor wie Hermine. Dann erhob sich Dumbledore von seinem Stuhl, in der Halle wurde es ruhig und Rufus Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem Lehrertisch zu.

„Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts", sagte Dumbledore und breitete seine Arme zu einem Willkommensgruß aus.

„Zu Beginn möchte ich euch Jemanden vorstellen", nun zeigte er auf Melinda, die zuerst Dumbledore kurz anlächelte und sich dann kurz mit einem freundlichen Nicken für die Schüler erhob. „Mrs. Melinda Black ist eine fantastische Professorin auf mehreren Fachgebieten und erst vor sehr kurzer Zeit wieder in unser schönes Land zurückgekehrt, um einige persönliche Dinge zu regeln. Dennoch wird sie an unserer Schule in diesem Jahr leider noch kein Lehramt annehmen, sondern den im Sommer freigewordenen Posten von Argus Filch ersetzen."

Das letzte Wort von Dumbledore ging bereits in tosendem Applaus unter. Die Tatsache, dass Filch nicht mehr an der Schule war, um mit seiner unheimlichen, lampenäugigen Katze durch das Schloss zu geistern, war scheinbar bereits Grund genug zu feiern. Dennoch war vielen Schülern deutlich anzusehen, dass sie unabhängig von Filchs Weggang mit dieser neuen Stellenbesetzung mehr als nur zufrieden waren. Einige von ihnen glotzten Melinda derart an, das man hätte meinen können, sie hätten noch nie zuvor in ihrem Leben eine Frau zu Gesicht bekommen.

Dumbledore gab den Schülern einige Minuten Zeit, ausgiebig den neuen Umstand gebührend zu feiern, bevor er sie mit einer weiteren Handbewegung wieder abrupt zum Schweigen brachte.

„Wartet, wartet! Ich muss noch hinzufügen, dass Mrs. Black eine ausgezeichnete junge Hexe ist, die es selbstverständlich sehr gut versteht, mit ihren Kräften, auch unseren besonders einfallsreichen Schülern, selbst Einhalt gebieten zu können. Aus diesem Grund, ist die Liste mit den verbotenen Gegenständen, die Mr. Filch für alle Schüler lesbar an seiner Bürotür hängen hatte - zuletzt umfasste sie, soweit ich mich erinnern kann, etwa 502 Gegenstände - hiermit auf ausdrücklichen Wunsch von Mrs. Black, ab sofort ungültig."

Diesmal dauerte es einige Sekunden, bis die Schüler begriffen hatten, was genau Dumbledore damit gemeint hatte. Zuerst gab es ungläubige Blicke, als schon die ersten anfingen zu klatschen und zu jubeln, dann erhoben sich auch die anderen Schüler und es dauerte abermals einige lange Minuten, bis die ersten hungrigen Mägen Dumbledores letzte Worten lauschen wollten, der seinerseits lächelnd dastand, seine sich berührenden Fingerspitzen beobachtend und wartete, das der Lärm langsam wieder verebbte.

„Gut", begann Dumbledore abermals, als wieder Ruhe eingekehrt war, „freut euch aber nicht zu früh. Des Weiteren möchte ich an dieser Stelle, und nicht nur für die Erstklässler, abermals wiederholen, dass der Verbotene Wald von keinem Schüler betreten werden darf, ohne Ausnahme", und ließ seinen Blick dabei besonders auf den Gryffindortisch schweifen und fuhr fort, „dem sein Leben nach wie vor lieb und teuer ist. Nun denn, lasst das Fest beginnen." Er klatschte in die Hände und augenblicklich waren die goldenen Teller und Kelche vor ihnen wie immer gefüllt mit den herrlichsten Speisen.

Rufus war sehr froh darüber, in der Großen Halle einmal wieder etwas bessere Stimmung zu sehen, als es die letzten Male der Fall gewesen war. In diesem Moment war er wirklich sehr stolz auf seine Mum, die sich in diesem Augenblick gerade mit Professor Sprout angeregt unterhielt, während sie gerade ihr Steak zerteilte. Remus prostete ihm lächelnd zu, als er seinen Blick bemerkte und er lächelte kurz zurück. Severus sah missmutig aus wie immer, und Rufus fragte sich innerlich grinsend, wie das neue Jahr wohl mit ihm werden würde. Was würde Severus sich nicht alles einfallen lassen müssen, um ihm einmal die Woche glaubhaft Nachsitzen aufbrummen zu können, damit ihre Okklumentik- und Legilimentikstunden auch weiterhin nicht zu leiden hatten.

Rufus selbst saß am gegenüberliegenden Ende des Tisches von Ron, Hermine und den anderen Gryffindors der siebten Jahrgangsstufe bei den restlichen Erstklässlern, doch er war ohnehin nicht erpicht darauf, sich all zu übereilt dazwischenzudrängeln. Als der Nachtisch so gut wie vorüber war, kamen die Geister aus allen vier Wänden der Großen Halle geschwebt und verteilten sich an den Tischen zu Gesprächen mit den Schülern. Der kopflose Nick tauchte direkt neben Rufus auf, da der Platz neben ihm frei geblieben war und fing munter an zu plaudern. Er hörte jedoch nur mit halbem Ohr zu und gab einige höfliche, aber kurze Kommentare zu dessen Erzählungen ab, denn jetzt fühlte er sich müde und wollte nur noch in sein Bett. Es war ein langer Tag gewesen und nun verlangte sein Magen einen letzten Spaziergang durch das Schloss, um danach während des Schlafes in seinem warmen Bett in aller Ruhe verdauen zu können.

Als sich schließlich alle müde und erschöpft erhoben, folgte Rufus zuerst den anderen Erstklässlern, die von den neuen Vertrauensschülern der fünften Jahrgangsstufe angeführt wurden, wurde dann aber in der Eingangshalle aufgehalten, als Melinda ihm mit wehender Robe schnell nachgelaufen kam und ihn stürmisch in ihre Arme schloss.

„Rufus, mein Junge! Es ist einfach fantastisch! Oh, ich freue mich so, noch ein Gryffindor in der Familie. Dein Vater wäre sicher sehr stolz auf dich gewesen! Ich bin sehr stolz auf dich! Sag mal, warum hat das eigentlich so lange gedauert, ich bin fast verrückt geworden? Du warst ganze fünf Minuten unter dem sprechenden Hut, was hat er denn alles gesagt?"

Nun küsste sie ihn rechts und links auf die Wangen und drückte ihn so fest, dass er kaum noch Luft bekam und sich verzweifelt versuchte zu befreien.

„Nicht, Mum, bitte", keuchte er auf, als seine Lungen sich wieder normal mit Sauerstoff füllen konnten, „ich kriege keine Luft mehr!"

Jetzt grinste sie über ihr hübsches Gesicht, legte ihre Hände auf seine Schultern, schob ihn auf Armlänge von sich, seufzte herzhaft und musterte ihn.

„Komm doch morgen nach dem Unterricht auf eine Tasse Tee in mein Büro, mein Schatz, dann können wir in Ruhe über alles reden, einverstanden?", sie küsste ihn noch einmal vor allen Schülern, die das Geschehen natürlich überaus interessiert beobachteten, auf die Stirn und verabschiedete sich dann, indem sie ihm mit ihren Fingern durch sein Haar wuschelte.

Jedem normalen Schüler wäre dieses übermutterartige Verhalten vermutlich höchst peinlich gewesen, und deshalb versuchte Rufus nun, obwohl er dieses kleine Schauspiel mehr als alles andere genossen hatte, eine dementsprechende Miene aufzulegen. Die Erstklässler waren bereits verschwunden; nur noch Schüler aus den oberen Jahrgängen waren in der Eingangshalle versammelt und wandten sich jetzt grinsend ab, um in ihre Gemeinschaftsräume zu gelangen.

Die Siebtklässler der Gryffindors kamen jedoch ebenfalls grinsend auf ihn zu gelaufen, und Seamus legte seinen Arm kurz auf seine Schulter.

„Klasse, Alter, bei der wäre ich auch gerne Sohn. Ich bin Seamus Finnigan."

Die Stimmung war deutlich entspannter als noch einige Stunden zuvor im Hogwarts-Express, als sich nun die restlichen Gryffindors aus seinem Jahrgang vorstellten. Es gab viel Gekicher, wegen der Szene mit seiner Mum, und so stiegen sie gut gelaunt hinauf zum Turm der Gryffindors.

Es sollte jedoch noch viel besser kommen. Vor dem Portrait der fetten Dame angelangt, sah diese erst mitten im Wort auf, als sie gelangweilt begann nach dem Passwort zu fragen.

„Passw… Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!", schrie sie und fuhr von ihrem Stuhl auf, dass sich die versammelten Schüler die Hände vor die Ohren halten mussten, als sie Rufus erblickte und ihm in die Augen sah, „Duuuuuuuuuuuuuuuuuuuu! Oh, nein! Hiiiiiiiiilfe!", und rannte fluchtartig aus ihrem Bild.

Gespielt ratlos und mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sich Hilfe suchend nach den anderen um, die entsetzt auf das verlassene Gemälde starrten, bis auf Ron, Hermine und Neville, sich nun kaum noch auf den Beinen halten konnten, vor Lachen.

„Ich fürchte, wir werden jemanden holen müssen", brachte Dean Thomas langsam stotternd hervor, drehte sich um und verschwand zurück in die Richtung aus der sie gerade gekommen waren.

Rufus wusste ebenso gut wie die Ron, Hermine und Neville, was der Grund für diese Flucht war, ließ sich aber natürlich nichts anmerken. Er fürchtete jedoch völlig zu Recht, dass er es nun kaum noch würde geheim halten können, dass Sirius Black, ein verurteilter und aus Askaban entkommener Massenmörder, von dem noch immer nur die allerwenigsten wussten, dass dies nicht der Wahrheit, sein Vater war. Sie alle würden es nun nach und nach erfahren.

„Was sollte das denn?" fragte er mit aufgesetztem Unschuldsblick, als sich auch schon Hermine vordrängte und ihn entschuldigend ansah.

„Nun, dein Dad hat in unserem dritten Jahr einmal versucht, gewaltsam in den Schlafsaal der Jungs zu gelangen und war damals mit einem Messer bewaffnet. Ihr Gemälde war völlig zerschnitten und wir hatten monatelang diesen schrecklichen Sir Cardogan an unserem Eingang. Es war etwa ein halbes Jahr, nachdem seine Flucht aus Askaban geglückt war. Wenn du willst, erzähle ich dir später die ganze…", doch weiter kam sie nicht. Rufus fiel ihr ins Wort, bevor sie weiter sprechen konnte.

Hermine hatte richtig erkannt, dass die Situation einer lockeren Erklärung von Seitens einer Mitschülerin bedurfte, da es von einem Lehrer vielleicht eher das Gegenteil bewirkt hätte.

„Ach das!", tat er mit einer Handbewegung ab, „nun, das erklärt es natürlich. Mein Dad fand es allerdings recht komisch, auch wenn er diese Mistratte damals nicht erwischen konnte. Er hatte sich über ihr Geschrei fast tot gelacht."

Ron musste bei diesen Worten von Rufus so sehr kichern, dass er sich mit seinem Arm an dessen Schulter abstützen musste. Womit Ron wohl nicht gerechnet hatte, war die darauf folgende Reaktion von Seitens Parvati, die entsetzt einen Schritt zurücktrat und geschockt aufkeuchte.

„Du… Ron! Stimmt das, dass Sirius Black sein Dad ist? Wie kannst du dich dann noch an ihn stützen und… lachen? Er stand damals vor deinem Bett und wollte dich töten! Und… und jetzt sagt er, dass er bedauert hätte, es nicht geschafft zu haben…? Sirius Black war ein treuer Diener von Du-weist-schon-wem, glaubt ihr nicht, der Hut hat einen schrecklichen Fehler gemacht?"

Rufus fuhr so schnell zu ihr herum, dass alle zusammenzuckten und einen Schritt zurückwichen. Ein unglaublicher Zorn stieg in ihm hoch, als er Parvati mit gesenkter Stimme bitterböse anzischte, während hinter ihm zwei Fensterscheiben in ihren Rahmen explodierten.

„Wie kannst du es wagen?", und trat nun einen Schritt auf sie zu, was jedoch nur dazu führte, dass sie einen weiteren Schritt ängstlich zurückwich, „Mein Dad war NIEMALS ein Diener Voldemorts!" Bei diesen Worten keuchten Seamus, Parvati und Lavender kurz auf, „Eher wäre er gestorben, als ihm zu dienen! Und wenn diese verfluchte Mistratte damals nicht entwischt wäre, dann hätte man seine Unschuld sogar beweisen können!"

Nun hielt ihn Ron am Arm zurück und sagte beschwichtigend: „Komm schon, sie kennen die Wahrheit nicht. Sie wissen nicht, dass er meine Ratte wollte und nicht mich. Wir alle hielten es damals für angebracht uns darüber auszuschweigen, Rufus."

Jetzt wandte sich Rufus wieder Ron zu und sah ihm in die Augen. Ron sah betreten drein, und als er sich weiter umsah, bemerkte er, dass auch Hermine und Neville recht beschämte Gesichter machten, während sich die Augen von Seamus, Parvati, und Lavender noch immer vor Schreck weiteten und ihre Gesichter nun sehr blass aussahen. Daraufhin wusste niemand mehr etwas zu sagen, bis sie schließlich Professor McGonnagal mit Dean Thomas schnell den Gang entlang kommen sahen.

„Wir haben sie gefunden und ich habe ihr alles Nötige erklärt", sagte sie kurz angebunden, „sie wird gleich wieder hier sein und euch einlassen. Ich werde solange hier warten." Sie sah sich um und zog überrascht ihre Augenbrauen hoch. „Was ist denn hier passiert?", fragte sie deutete auf die Fenster, durch die nun kühle Nachtluft hereinwehte.

„Das war lediglich ein Unfall, Professor. Es lagen ein paar aufgestaute Emotionen in der Luft, nach dem sie aus ihrem Gemälde flüchtete", warf Hermine nun schnell ein, um eine weitere Eskalation oder Erklärungen zu verhindern und schwang schnell ihren Zauberstab: Reparo. Nun setzten sich die kaputten Fensterscheiben wieder zusammen und sahen aus, als wären sie nie zu Bruch gegangen.

„Sind sie sich sicher, dass mit ihm alles in Ordnung ist?" Die fette Dame war wieder angekommen und lugte vorsichtig um die Seite ihres Rahmens, während die Anwesenden sich ihr nun schnell zuwandten.

„Selbstverständlich, sie können beruhigt wieder ihren Platz einnehmen. Sie haben nichts zu befürchten vor Rufus", antwortete McGonagall schnell und wartete noch, bis alle Gryffindors durch das Portraitloch in ihrem Gemeinschaftsraum verschwunden waren.

Innen angelangt, stellten sie fest, dass sie die letzten Gryffindors waren, die noch nicht in ihren Betten lagen. Der Gemeinschaftsraum war vollkommen verlassen und so machten sich die Siebtklässler daran, sich auf den Sesseln um den Kamin fallen zu lassen um miteinander zu sprechen. Es dämmerte bereits, als Ron, Hermine und zwischendurch auch Rufus, mit ihrer Geschichte fertig waren, in der sie den anderen erzählten, wie sie Sirius in der Heulenden Hütte gegenüberstanden, wie sie herausfanden, dass Pettigrew Krätze war, wie Peter schließlich alles gestanden hatte und vor ihren Füßen herumgekrochen war, wie sehr sich Sirius wirklich immer um Harry gesorgt hatte und letztlich von der Nacht im Ministerium, in der Sirius starb. Bei den letzteren Ausführungen half auch Neville mit, der bis zum Schluss im Ministerium an Harrys Seite gewesen war und endete erst mit den Worten die beschrieben, wie Harry schließlich Bellatrix Lestrange hinterher gerannt war.

Rufus schnürte es fast sein Herz zu, als er all diese Erinnerungen von Harry noch einmal durchleben musste, und auch Ron und Hermine hatten zeitweilig mit Tränen zu kämpfen, von denen sich einige immer wieder ihre Wangen hinunter stahlen.

Da, wie sich herausstellte, inzwischen alle Gryffindors aus dem siebten Jahrgang, in der seit Beginn des sechsten Schuljahres von Dumbledore ausdrücklich erwünschten DA waren, nahmen die anderen die Geschichte von Ron, Hermine und Neville als wahr hin und versprachen Rufus von nun an unvoreingenommener ihm gegenüber zu sein. Mit verquollenen Augen schleppten sie sich nun mühsam hinauf in ihre Betten, wohl wissend, dass sie am nächsten Morgen höchstwahrscheinlich alle verschlafen würden, denn es war bereits sechs Uhr in der Frühe.

Fortsetzung folgt!

Autornote: Vielen lieben Dank für eure zahlreichen und ausführlichen Reviews! Ich habe mich sehr darüber gefreut und im Anschluss natürlich wieder alle versucht genauso lieb zu beantworten, wie ihr sie mir geschrieben habt. Zu meinem 7. Kapitel: Puh! Das war mal eine Aktion! Ich hab allein an dem Gespräch mit dem alten Hut zwei ganze Abende herumbebastelt. Ich hoffe, die Mühe war es wert und es hat euch mal wieder gefallen! Leider ist mir beim besten Willen diesmal kein gescheiter Cliffhanger eingefallen, aber keine Bange, das kommt wieder! Das nächste Kapitelchen wird zudem wohl auch etwas länger ausfallen, da meine Beta-Leserin (an dieser Stelle möchte ich der lieben Vivi auch mal ganz herzlich dafür danken, dass sie meine Kapitel immer erst so lieb durchleuchtet, bevor ich sie hoch lade: Danke, Vivi!), die liebe Vivi, ab Mittwoch für eine Woche in ihren wohlverdienten Urlaub fährt, und es deshalb ein paar Tage länger als bisher dauert, bis das 8. Kapitel erscheint. Das ist aber auch für mich gar nicht so schlecht, weil ich mir dann natürlich auch ausführlicher überlegen kann, wie ich es am besten weiter schreibe. Bis dahin wünsche ich euch viel Geduld und ein paar wunderschöne Tage und der lieben Vivi natürlich einen angenehmen und erholsamen Urlaub!

Review-Antworten:

Sternchen: Darauf hin fehlten mir leider die Worte vor Freude, meine Liebe!

janine black: Vielen Dank, meine Liebe! Ich hoffe, das war dir diesmal wieder schnell genug, nur leider müsst ihr auf das 8. diesmal ein wenig länger warten. Einen ganz lieben Knuddel zurück an dich! ;-)

Max88: In Ordnung, mein liebster aller Kritiker, ich werde dir einen winzig kleinen Tipp geben: in der ersten Hälfte deiner Review ist ein Satz, den ich dir tatsächlich bestätigen kann! ;-) Mehr dazu allerdings nicht jetzt gleich. Was die Zusammenfassung angeht: da die liebe Vivi (wie schon gesagt) eine Woche lang nicht da sein wird, werde ich mir die Zeit, wenn möglich, nehmen und eine neue formulieren. Vielen Dank für deinen Vorschlag, vielleicht werde ich auch darauf zurückgreifen. Gut, dann die Karte, hmm,… ja, nun: Ja, ich brauche sie noch. Doch, wie soll ich dir jetzt etwas verraten, ohne gleich zuviel auszuplaudern? Ist echt schwierig! Seufz! Vielleicht fällt mir auch dazu noch etwas Gutes ein, auch hier bitte ich einfach mal um noch ein bisschen mehr Geduld, mein lieber Max. Du hast mir sehr geholfen und ich bete inständig darum, dich mindestens bis zum Ende meiner FF als Kritiker behalten zu dürfen! Mit ganz vielen lieben Grüßen und einem dicken Knuddel!

Minnilein: Vielen Dank, ich werde mich nach Kräften bemühen! gg

Kissymouse: Macht gar nix, ich freu mich trotzdem riesig! „Hmm" hörte die Kissymouse nun die piepsige Stimme, „wird leider nix verraten!" ;-)

sunny: Danke schön! Freu! Naja, das nächste dauert dann aber leider wieder ein bissele länger! gg

michi-sky: Lieber michi-sky, vielen lieben Dank für deine sehr herzliche Review! Ich denke, wenn das Sternchen es auch liest, werden wir es beide als sehr großes Kompliment auffassen, ich tue das jetzt schon! Zu deinen Fragen: nun, ich sagte, dass Hermine ihn seltsam angesehen hatte, genauso wie etwas später aber auch Ginny. Beide kannten Sirius. Na, Verwirrung geglückt? Ich habe nicht vor, jetzt schon etwas in diese spezielle Richtung zu verraten, bitte nimm mir das nicht übel, ja? Aber ich werde mir deine Worte „Das Ziel gibt es nur um den Weg zu Beschreiten" auf jeden Fall aufschreiben und mir über den PC hängen, denn ich finde, das hast du sehr treffend und sehr schön gesagt! Vielen lieben Dank dir! Knuddel!

vero: Lach! Liebe vero, leider hab ich noch kein Paaring direkt geplant. Bis jetzt! Allerdings habe ich einen klitzekleinen Faden gespannt, der mich durch die Geschichte leiten wird, und dem ich einfach so immer wieder was hinzufügen werde. Mal sehen, also! ;-)

So, für heute war es das auch schon wieder. Sorry, wenn die einzelnen Reviews euch heute etwas zu kurz erscheinen sollten, aber ich hab grade nicht viel Zeit. Nächstes Mal gibt es vielleicht schon wieder mehr! Viele Grüße bis zum nächsten Kapitel! Eure banduan