Hier ein kleines extra, dafür dass es diesmal so lange gedauert hat, copyright liegt bei Leandra Neldalored (hoffe ich habs richtig geschrieben): http:www.travar.de/attachments/CagedByGala.jpg
Leofric: Lieblingsgeschichte? wird gleich mal drei Zentimeter größer Ja, armes Faramir! Manchmal ging er mir schon fast auf Nerven ;) aber eigentlich isser doch ein Prachtkerl. Aragorn wird noch öfters auftauchen, immerhin ist er der zweite Hauptcharakter. Und dass du ihn trotzdem noch magst freut mich sehr, so gehts mir nämlich auch.
Vicky23: Mir tun alle Charaktere von Kapitel zu Kapitel mehr leid. Mensch, das find ich klasse, dass du so gerührt bist davon.
Celebne: Wow, da bin ich platt. Sag bescheid wenn ich dir Taschentücher schicken soll, ich will dich ja nicht arm machen g
Und immernoch: tausend dank für euer liebes feedback und ein aufrichtiges Sorry, dass ich euch so lang hab warten lassen.
Kapitel 6 - Ausweglos
Und nun ist er da, der Tag meiner Hochzeit. Alle Frauen und Mädchen tragen ihre schönsten Kleider, ihre Haare sind zu kunstvollen Frisuren geflochten und überall sind die Symbelmyne ausgestreut um die ich bat, ein Stückchen Heimat. Und trotz meines schlichten, weißen Kleids und der ebenfalls schlichten Frisur übertreffe ich sie alle an Schönheit, ausgenommen die der Königin selbst, die das schönste Geschöpf ist, dass unter der Sonne Mittelerdes wandelt. Auch die Männer tragen ihre Festgewänder und hätte Aragorn nicht diese unglaubliche Ausstrahlung gälte Faramir wohl sogar in meinen Augen als der wunderbarste von allen. Ein schlichter Kranz aus weißen Symbelmyne windet sich um meine Stirn und ich spüre die bewundernden Blicke aller auf mir. Und doch bin ich nicht glücklich, trotzdem hat mich wieder das Gefühl gepackt, ausweglos in einem Käfig gefangen zu sein, seit ich Aragorn erblickt habe
Always there to remind me,
To keep me from believing,
That someone might be there,
Who'll free me and never ever leave me
Faramirs Lächeln ist wieder frei von jeglichen Bedenken, er hat es aufgegeben zu zweifeln und ist in die Bequemlichkeit verfallen mir zu glauben, was ich beteuere. Seite an Seite schreiten wir lächelnd zwischen der Menschenmenge hindurch die eine Gasse gebildet hat. Wie in Trance nehme ich die Gesichter war, verharre eine Sekunde länger auf dem von Aragorn und fühle wie Faramir meine Hand kurz drückt. Dann stehen wir vor meinem Bruder, Éomer sieht uns mit unverkennbarer Erleichterung an und nimmt dann unsere Hände in seine. Wie von Fern höre ich seine Worte. „Was ich einst in Edoras verkündete sei hier vor euch allen endgültig bekräftigt. Hiermit gebe ich meine Schwester an Faramir, Fürst von Ithilien, die voller Liebe den Bund der Ehe mit ihm eingeht."Ich lächele sanft, mein Geist ist weit, weit weg, doch quälen mich Éomers Worte. Endgültig, unausweichlich, ausweglos! Und während das Volk jubelt nähert sich mir Faramirs Gesicht in Zeitlupentempo, ich spüre seine Lippen auf den meinen und erwidere seinen Kuss ohne ihn richtig wahrzunehmen. Bald darauf finde ich mich tanzend in Faramirs Armen wieder, die Barden spielen ein fröhliches Lied und alle Gäste, vom ärmsten Bauern bis hin zu König und Königin tanzen ausgelassen bis in den Abend hinein. Schließlich gebe ich meinem Mann einen sanften Kuss und entschuldige mich, er lächelt und lässt mich gehen, vollkommen glücklich.
Weit fort von allem Trubel lehne ich mich an einen Baum, halte mein Gesicht in den lauen Abendwind und schließe die Augen. Ich fühle mich immer mehr wie ein wildes Tier in der Falle, dass sich seiner ausweglosen Lage bewusst ist und nichts dagegen tun kann.
Now I find myself alone caught in a cage
Und dann weiß ich, dass er da ist. Ein Strom der Erregung durchzuckt mich und starr vor Schreck und Freude öffne ich die Augen. Ich sehe ihn nicht, aber ich spüre, dass er da ist, weiß es einfach. Und dann erscheint seine Gestalt zwischen den Bäumen im sanften Abendlicht und mein Herz scheint zu zerreißen vor Sehnsucht nach ihm. Heiser flüstert er meinen Namen und als würde jemand anderes meine Schritte lenken gehe ich auf ihn zu. „Wieso bist du gekommen?", frage ich und will es doch nicht aussprechen. Er blickt mich durchdringend an, als er antwortet. „Reicht es dir nicht, dass ich gekommen bin?" Nein, das reicht mir nicht! Ich will eine Erklärung! Doch ich sage kein Wort, gehe nur noch näher an ihn heran, bis ich ganz dicht vor ihm stehe. Und dann nimmt er sanft mein Gesicht in seine Hände und in seinem Kuss versinke ich, nehme kaum wahr wie seine Arme mich umschlingen. Ich giere nach seinen Berührungen, kann nicht genug von seinen Lippen schmecken und ihm scheint es genauso zu ergehen. Als er den Verschluß meines Kleides öffnet taucht kurz der Gedanke an Faramir in mir auf, doch ich schiebe ihn beiseite. Und ich verfluche mich selbst dafür, dass ich nicht von ihm lassen kann, dass er mit mir spielen kann und ich nach jedem Fetzen Aufmerksamkeit lechze. Dann verschwinden auch diese Gedanken und ich gebe mich ihm vollkommen hin, erzittere unter der Berührung seiner Hände, helfe ihm mein Kleid auszuziehen, reiße beinahe sein Hemd auf als ich es ihm abstreife und keinen Moment trennen sich unsere Lippen voneinander. Kurz darauf liegen wir im Gras und ich schmelze dahin, mein Geist löst sich von meinem Körper und fliegt davon in unbekannte Weiten und gleichzeitig scheint er mit meinem Körper zu verschmelzen wie nie zuvor. Ich klammere mich an ihn, als wäre er mein letzer Halt und jeglicher Frost fällt von meinem Herzen ab, es entbrennt in Liebe und Verlangen, zerfließt in seinen Händen und alle Splitter setzt er zusammen. Nie habe ich ihn mehr geliebt, nie habe ich mich mehr nach ihm verzehrt als jetzt und jeder meiner Wünsche scheint wahr geworden zu sein, alles andere ist vergessen es gibt nur noch ihn und mich. Und als es vorbei ist liege ich zitternd neben ihm, sanft in seinen Arm geschmiegt und mein Herz scheint zu bersten vor Glück. Doch dann richtet er sich auf und fährt mir mit der Hand über die Wange.
„Éowyn, wir müssen zurück!"Das reißt mich zurück in die Wirklichkeit und ich verdamme mich für das, was ich getan habe und weiß, dass ich jederzeit wieder so handeln würde. Während ich mich wieder ankleide und mein Haar richte, vermeide ich es ihn anzusehen. Schließlich blicke ich direkt in seine Augen. „Wieso bist du gekommen?", verlange ich erneut zu wissen und meine Stimme klingt hart, obwohl er in meinen Augen die Wärme und die Liebe zu ihm erkennen kann. Dann senkt er den Blick, er kann mir nicht mehr in die Augen sehen! „Weil es mich bei deinem Anblick jedesmal nach dir verlangt. Ich kann nicht von dir lassen, Éowyn, auch wenn ich Arwen über alles Liebe, kann ich dich nicht in Ruhe lassen, da du meine Gedanken beherrschst sobald ich dich sehe!"Wortlos drehe ich mich um und gehe. Dass er die Dreistigkeit besitzt Arwens und meinen Namen im selben Satz zu erwähnen, dass er es wagt mir zu sagen wie sehr er alles an ihr liebt, während es bei mir nur mein Körper ist. Und immer noch kann ich ihn nicht hassen, immer noch steht mein Herz für ihn in Flammen und gleichzeitig plagen mich etliche Schuldgefühle Faramir gegenüber. Bevor ich auf das Fest zurückkehre wasche ich mich flüchtig an einer Quelle, dann betrete ich die Festwiese. Faramir sitzt bei Éomer und sie stoßen lachend und glücklich miteinander an, während nahezu alle noch tanzen. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, während ich in Wahrheit wohl nur wenige Minuten im Wald gewesen war. Faramir lächelt mir zu, als er mich erblickt und meine Schuldgefühle lassen mich besonders zärtlich zu ihm sein, als ich ihn küsse und mich zu ihm setze. Nein, er ahnt nichts, er ahnt nicht im geringsten wie treulos ich bin und mit wem seine Frau ihre Hochzeitsnacht verbringt. Kurze Zeit später erscheint auch Aragorn und tanzt erneut mit seiner Arwen und während ich sehe, wie unbekümmert er mit ihr scherzt, während ich in jeder seiner Bewegungen seine grenzenlose Liebe zu ihr erkenne, rede ich mir ein ihn zu hassen und höre nicht darauf, dass mein Herz mich verhöhnt und es besser weiß. Auch an diesem Abend hat der König von Gondor alles bekommen was er wollte. Denn er gewinnt alles, was er anfängt!
He told me he loved me,
While he laughed in my face,
He just led me astray,
He took my virtue,
I feel so cold inside,
Sorrow has frozen my mind
