Antike

Teil: 19

Autor: Snuggles

Beta: Katze

DANKE FÜR DIE REVIEWS!!!!!!


Ich erzähl dir von meinen Gedanken und wie es mir geht,

und dass du der einzige bist, der mich wirklich versteht.


Nein, er würde dieses Kind nicht bekommen. Unruhig lief Draco in dem gemeinschaftlichen Schlafraum der Jungen von einer Wand zur anderen. Gerade hatte er das Buch seines Patenonkels über Fruchtbarkeitstränke durchgelesen und war schockiert. Dieser Trank war eigentlich nicht dafür gedacht, einem Mann das Austragen eines Kindes zu ermöglichen, sondern eine unfruchtbare Frau schwanger werden zu lassen. Dennoch wirkte er auch bei Männern, wie genau das funktionierte, schien allerdings noch unbekannt zu sein, was ihn nicht gerade beruhigte. Dazu kam die Tatsache, dass das Kind zwar im Körper des Mannes heranwachsen konnte, der Mann jedoch nicht fähig war, es auszutragen. Somit wäre ein Kaiserschnitt notwendig, wenn nicht Mann und Kind sterben sollten.

Draco wurde schlecht. Eine Woche war es jetzt her, seit Harry ihn um Abstand gebeten hatte. Eine Woche, in der sich seine ganze Welt auf den Kopf gestellt hatte. Jetzt konnte er sich vorstellen, wie sich eine Frau fühlte, die unehelich schwanger wurde. Denn genauso kam er sich jetzt vor. Was sollte er tun? Die Heilerin hatte ihm erklärt, dass sie bis zum vierten Monat einen Abtreibungs- Spruch über ihn sprechen könne. Also hatte er noch zwei Monate für die Entscheidung. Doch welche Entscheidung war die Richtige? Abtreiben? Das Kind auszusetzen kam für ihn nicht in Frage, dem war er sich inzwischen sicher. Aber es bekommen? Dann müsste er auch Harry beichten, was geschehen war.

Und schon war er wieder beim Thema. Harry. Seit er ihn nicht mehr sah, war sich Draco sicher, in ihn verliebt zu sein. Er vermisste ihn in diesen sieben Tagen so schrecklich, dass er das Gefühl hatte, noch nie ohne ihn gelebt zu haben. Und immer wieder plagten ihn die Schuldgefühle. Er wusste, dass er an ihrer beider Leid Schuld war. Aber er konnte es einfach nicht! Ein Leben wie Seamus Finnigen führen, immer verhöhnt von den anderen, nicht anerkannt von seiner Familie. #Obwohl, Black und Lupin haben es zusammen geschafft, sie sehen glücklich aus.# Schnell schob er diesen Gedanken in die letzte Ecke seines Gehirnes. Die beiden waren eben eine Ausnahme und leicht hatten sie es dennoch nicht. Wenigstens hatte Draco einen Spruch gefunden, der es ihm ermöglichte, seine Schwangerschaft nicht sichtbar werden zu lassen. Moment mal, welche Schwangerschaft? Er wollte dieses Kind doch so schnell es ging abtreiben lassen, oder? Verdammt noch mal, wieso immer er?!


Einen Monat später hatte Draco immer noch keine Antwort auf seine Fragen gefunden. Und auch das Gefühl, dass er etwas Wichtiges in seinem Leben verloren hatte, wollte nicht weichen. So stürzte er sich in seine Schularbeiten und übte weiter an seinen Animagus- Fähigkeiten.


Seamus lächelte. Gerade hatte ihn ein Schüler seiner Schule wieder beschimpft, Snape, der ihn bekanntlich nicht ausstehen konnte, hatte ihn scharf wegen eines verunglückten Trankes zurechtgewiesen, es hatte den ganzen Tag geregnet, und er lächelte. Grund dafür war kein anderer, als der schwarzhaarige Junge, der inmitten eines breiten Weges stand und ihm freudig zuwinkte.

„Hey Seamus!"

„Hi Harry. Wie war dein Tag? Ich sag dir, meiner war so was von beschissen, die reinste Wohltat, dich zu sehen! Scheint dem Wetter auch so zu gehen." Harry grinste und brachte Seamus zum stutzen.

„Na, dein Vormittag scheint besser gewesen zu sein als meiner, oder?"

„Ja, es ging. Aber weist du, was das Beste war?"

„Nein." Der Rotblonde zuckte mit den Schultern und sie machten sich langsam auf den Weg, zu dem kleinen Holzhäuschen im Wald, das sie während der letzten vier Wochen gebaut hatten und nun mit Magie verschönerten und sicherten. Nach dem langen Wochenende hatten sie übereinstimmend beschlossen, dass ihnen die Zweisamkeit gut tat und seit dem fast jeden freien Nachmittag mit Haus- Bau und reden verbracht. Beiden tat es gut, sich aussprechen zu können, so mal sie feststellen mussten, dass sich Gefühle nicht einfach in Luft auflösten, nur weil man den Anderen nicht sah. Besonders Harrys Gedanken waren anfangs ständig bei dem blonden Jungen gewesen und hatten ihn Nachts schlecht schlafen und sich die Seele aus dem Leib weinen lassen. Gerade deshalb irritierte Seamus dieses freie, offene Grinsen nun.

„Ich habe heut´ Nacht gut geschlafen und musste nicht einmal an Draco denken. Es schmerzt zwar irgendwo immer noch, vor allem die Erinnerung an die Gefühle, während ich ihn- na ja. Aber irgendwie ist es nicht mehr so- ach egal, ich freue mich auf unser Häuschen!"

„Na, ich weiß ja nicht... wenn ich da an unsere neuste Entdeckung denke..." Seamus verzog das Gesicht und Harry lachte.

„Du hörst dich an wie Ron. Dabei war es doch nur eine süße, kleine Spinne- Ach komm schon, fang nicht an zu Schmollen- nein, lass es, das zieht nicht!" Aber da war es schon passiert. Seamus verzog schmollend seinen Mund, seine Augen wurden groß- und er quiekte erschrocken auf, als Harry ihm von hinten auf den Rücken sprang und er nach vorne stolperte.

So lachten und tobten die Beiden ihren Weg entlang, ohne einen Schatten hinter den Bäumen wahrzunehmen, der bewegungslos dastand, bis er sich irgendwann auf den Rückweg machte. Sie sahen weder die traurigen grauen Augen, noch die Tränen, die sich in ihnen bildeten.


Unfähig, noch etwas anderes zu tun, ließ sich Draco Malfoy auf sein Bett nieder. Inzwischen waren seine Tränen versiegt, nicht aber seine Erinnerungen an diesen Tag.

Wie nahezu jede Nacht seit einem Monat, hatte er sich auch diesmal im Bett rum gewälzt, dem Schnarchen der Anderen zugehört und gegrübelt, bis es Zeit zum Aufstehen war. Nach dem Unterricht konnte er Seamus beobachten, der von seinem Klassenkammeraden angepöbelt wurde. Doch er hatte nicht eingegriffen, kein Mitleid verspürt. War es doch seit einigen Wochen bekannt, dass der, ohnehin verachtete, Schüler, nun auch noch eine Freundschaft mit Harry Potter führte. Nein, Draco hatte kein Mitleid, er beneidete ihn darum. Er und Harry hatten sich immer eher heimlich getroffen, nur Harrys Freunde wussten, dass sie nach der Flugschule noch weiter Kontakt hatten. Wenn sie sich vor Anderen gemeinsam zeigten, dann waren das immer Orte, an denen die Anwesenheit anderer Zauberer höchst unwahrscheinlich war. Er beneidete ihn um seine Freundschaft zu Harry. Diese Gedanken waren es dann auch gewesen, die ihn dazu brachten, hinter Seamus herzugehen. Er wollte Harry einfach mal wieder sehen. Doch nun ging es ihm noch schlechter, als vorher. Harrys Vertrautheit zu Seamus, ok, damit war er noch zurecht gekommen, schließlich war Harry in ihn verliebt und mit Seamus verband ihn nur Freundschaft. Nein, wirklich getroffen hatten ihn die Worte des Schwarzhaarigen. Harry war also dabei, ihn zu überwinden. Es tat weh, so unglaublich weh! Zu einer Kugel zusammengerollt, schlief Draco schließlich ein.


Große, grüne Augen sahen ihn an, verrieten ihm jede Emotion, jedes Gefühl in dem Schwarzhaarigen.

Trauer, Verletztheit, Freundschaft, Liebe und Verzeihen.

Er griff nach ihrem Besitzer, wollte ihn festhalten. Doch Harry entfernte sich immer weiter von ihm, hörte nicht auf sein Rufen, sah ihn nur immer weiter aus diesen unendlich tiefen Augen an.

Er hatte ihm doch verziehen, warum blieb er dann nicht bei ihm?

Draco wollte zu ihm laufen, doch er konnte sich nicht bewegen. Wie sollte er den Anderen aufhalten? Er würde ihn aufhalten, mit aller Kraft, egal wie! In dem Moment, als Harry ihm wieder näher zu kommen schien, wachte Draco schweißgebadet auf.


Bevor der Blondschopf langsam wieder zur Ruhe kam und in einen, diesmal traumfreien, Schlaf abdriftete, gab er sich ein Versprechen, das sich in ihm festsetzte, all seine Gedanken übernahm: Er würde Harry zurückerobern. Denn es gab nur eins, das er wirklich wollte. Er wollte Harry! Er wollte ihn und er würde ihn bekommen. Harry würde ihm verzeihen. Und wenn er das nicht mit Worten erreichen konnte, dann mit Taten. Er würde ihm beweisen, dass er eine zweite Chance verdient hatte, koste es, was es wolle.


Seamus sah nicht, wohin er lief. Über seine Wangen rannen seine Tränen, suchten sich einen Weg durch seine zusammengekniffenen Lippen, brannten in seinen Augen. Er wollte nur noch weg! So rannte er eine ganze Weile vor sich hin, bis er merkte, dass er sich durch weglaufen auch nicht besser fühlte. Doch wohin sollte er gehen? Diese Entscheidung nahmen ihm seine Füße fast automatisch ab und als Harry ihn tröstend in seine Arme schloss und Ron aus dem Zimmer schmiss, war er froh, hierher gekommen zu sein. Ganz langsam wurde sein Schluchzen leiser, die Tränen, die Harry unaufhörlich von seinen Wangen strich, blieben aus und er sank erschöpft in einen traumlosen Schlaf.

Als der Kleinere aufwachte, fühlte er sich immer noch in der sicheren, wärmenden Umarmung gehalten.

„Na, ausgeschlafen?" Harrys Stimme klang freundlich und mitfühlend. Noch nicht in der Lage, zu antworten, nickte er.

„Willst du mir nicht erzählen, was eben los war?" Sah so aus, als würde er seine Stimmbänder doch wieder aktivieren müssen. Obwohl, müssen? Er könnte auch einfach den Kopf schütteln. Seamus seufzte ergeben. Schweigen und alles in sich hineinfressen würde ihm auch nicht helfen, das hatte er schon zu oft getan. So begann er leise zu erzählen. Von seinem Gespräch mit Dean, der ihn nach der Schule abgefangen und gefragt hatte, warum Harry und er sich in letzter Zeit so zurückzogen, wie er der Frage ausgewichen war und Dean ihm von Ginny erzählte, mit der er so glücklich war und dass er bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten hatte.

„...Und dabei hat er über das ganze Gesicht gestrahlt. Irgendwann bin ich einfach weggerannt." Wieder fühlte er die aufkeimenden Tränen, versuchte sie herunter zu schlucken.

„Hey, schon gut, lass es raus!" Fürsorglich streichelte Harry über die Stirn und Haare des anderen. Ohne es selber zu merken, waren sie noch näher zusammen gerückt, so dass sich ihre Gesichter fast berührten.

„Es tut mir wirklich leid für dich, ich weiß, wie..." Sanft legte sich ein Finger über Harrys Lippen, der durch weiche, zärtliche Lippen ersetzt wurde. Zögerlich erwiderte Harry den Kuss, knabberte an der Unterlippe des Anderen und glitt dann zu seinem Ohr.

„Ich bin nicht Dean, Seamus." Harry flüstere die Worte nur, und doch spürte Seamus, wie wichtig sie Harry waren.

„Und ich bin nicht Draco." Gab er eben so leise zurück, sah direkt in die grünen Augen.

„Wir sind beide in jemanden anderes verliebt, Harry. Aber weist du, ich habe dich sehr lieb. Ich fühle mich wohl bei dir und du bist der erste Mensch, mit dem ich mir vorstellen könnte, auch eine längere Beziehung zu führen. Vielleicht muss sich echte Liebe ja auch einfach entwickeln und in den letzten Tagen wollte ich einfach von dir gehalten werden und dich küssen. Ich verstehe es ja selbst nicht... ." Diesmal war es Harry, der den Anderen durch einen tiefen Kuss unterbrach. Diese Küsse waren so anders, als die von Draco, er fühlte nicht dieses unbändige Verlangen und die Schmetterlinge in ihm waren auch nicht erwacht, aber es tat einfach gut, hier bei dem Rotblonden zu liegen, ihn im Arm zu halten und alles Andere von sich weg zu schieben.

„Aber lass es uns langsam angehen, ja?" Sprach der Schwarzhaarige seine Gedanken aus, als sie den Kuss abgebrochen hatten und nun aneinandergeschmiegt dalagen. Seamus lächelte.

„Ok." So blieben sie liegen, redeten und streichelten sich, bis es für Seamus Zeit wurde, in seine eigene Schule zurück zu gehen.


So, das war s. Und es gilt weiterhin: nicht umbringen, bitte! Und zieht noch keine allzu voreiligen Schlüsse, es kommt ohnehin alles noch mal ganz anders #g#

PS.: Irgendwie sind sie bei mir ständig am weinen. Aber na ja...

Anm. Katze: Ja, die heulen echt ständig, freu mich schon tierisch auf die Fortsetzung, ihr tut mir ja alle soooo leid, ich weiß schon das Endpairing, ich weiß schon, ob Draco sein Kind behält, und ich weiß einfach gaaaaaaaaanz viel mehr als ihr! Hahaharrrrrrr evilgrins

Lg.: Snuggles