Teil: 21
Autor: Snuggles
Beta: Katze
Warning: slash, AU, Draco wirkt leicht Schizophren, aber er strauchelt halt zwischen seinen Gefühlen und seiner Erziehung hin und her.
Pairing: James/ Lily; Remus/Sirius; Harry/Seamus (aber ob das auch so bleibt?)
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Like a river to the sea,
I will always be with you
And if you sail away,
I would follow you
But I can´ t wait forever and I know, there will never be a time
You'll ever feel the same
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„Harry?"„Ja?"
„Wir sollten reden."
„Hm."
„Willst du nicht anfangen?"
„Nein."
„Ok."Draco sprach´ s und die nächsten fünf Minuten blieb es still zischen den beiden Jugendlichen. #Wenn Harry nicht will, sollte ich wohl den Anfang machen. Aber wo?#
#Er wollte reden, dann soll er auch anfangen. Aber er sieht verdammt niedlich aus, mit den Händen in den Hosentaschen und seinem Haar- Harry James Potter! Lass den Quatsch! Denk gefälligst an Seamus und nimm deine Augen von Draco!#
#Was guckt er denn so? Ob er was gemerkt hat? Verdammt noch mal, ich halte das nicht aus!# Abrupt stellte sich Draco direkt vor Harry, so dass dieser in seinem Laufen unterbrochen wurde und fast in den Blonden hinein gelaufen wäre.
„Was..."Verdattert starrte er in die grauen Augen, wusste nicht, wie er reagieren sollte. #Oh nein, nein, gar nicht gut! Harry, zur Morgana, nicht hingucken! Mach die Augen zu- nein, besser nicht, sonst denkt er noch, ich wollte ihn auffordern mich zu küssen, aber-# Weiter kam er in seinen Überlegungen nicht, da Draco sich jetzt ganz langsam zu ihm runter beugte und sich all seine Gedanken in Luft auf lösten. Bis auf den einen. Dieses eine Bild, das sofort Schuldgefühle in ihn hervorrief. #Seamus.# Mit einem Ruck machte sich Harry los.
„Nicht, Draco!"
„Warum nicht?"Dracos Augen strahlten so eine Trauer aus, dass Harry sich zusammenreißen musste, den Blonden nicht einfach in die Arme zu nehmen und ihm alle Sorgen wegzuküssen. #Nein Harry, was er sucht, ist nur einen Freund, keine Beziehung.# Vorsichtig machte Harry einen Schritt auf Draco zu, nahm die Hände des Anderen in seine Eigenen und bemühte sich, seine Gefühle im Griff zu behalten.
„Draco, was du suchst, ist ein Freund. Einfach nur einen guten Freund."Wiederholte er seine Gedanken. Ohne Draco die Chance auf eine Erwiderung zu geben, sprach er weiter.
„Bevor du fragst: ja, ich bin noch in dich verliebt." Dracos Herz machte einen Sprung.
„Aber ich weiß auch, dass du meine Gefühle nie in diesem Maße erwidern wirst-"Und hörte für einen Moment auf zu schlagen. Doch ehe Draco protestieren konnte, redete Harry weiter.
„Nein, Draco, sag jetzt nichts. Ich weiß, dass du es normalerweise gewöhnt bist, zu kriegen, was du willst, aber in dem Fall glaube ich nicht, dass du weist, was du willst..." Diesmal war es Draco, der den Anderen nicht ausreden ließ. Woher sein Zorn so plötzlich kam, wusste er nicht und er wollte es auch nicht wissen. Wütend machte er sich von dem Schwarzhaarigen los.
„Ich weiß nicht was ich will? Harry Potter, ich mag zwar nicht mehr so anerkannt sein, aber ich bin noch immer ein Malfoy. Und wenn die sich einmal entschieden haben, wissen sie genau was sie wollen und das bekommen sie auch, wie du schon richtig erkannt hast. Ich liebe dich. Dessen bin ich mir sicher. Und da du auch in mich verliebt bist, sehe ich keinen Grund, warum- "
#Er sieht keinen Grund?!# Auch in Harry begann der Zorn nun hochzukommen, die Liebeserklärung des Malfoys überhörte er einfach.
„So, Mister Malfoy sieht also keinen Grund! Soll ich dir mal sagen, was der Grund ist?"Inzwischen rot vor Wut, baute er sich vor dem Anderen auf, stützte seine Hände in die Seiten, so wie Lily es immer tat, wenn sie sich aufregte.
„Der Grund ist, dass du mit deiner Erkenntnis nicht nur reichlich spät bist, sondern auch noch, dass du keine Ahnung hast, von was du da sprichst. Das Einzige, was du willst, ist etwas besitzen. Deine Eltern haben rausgekriegt, dass du schwul bist, nicht war? Und plötzlich fällt dir ein, dass da ja noch jemand war, der dich liebt. Toll. Aber wie es mir geht, die ganze Zeit gegangen ist, ist dir doch scheiß egal!"Langsam veränderte sich Harrys Wut zu endloser Trauer. Er fühlte alles in sich zusammenziehen, krampfte seine Arme nun schützend vor seiner Brust zusammen. Trotz der leisen Träne, die über seine Wange lief, schrie er den Blonden weiter an.
„Ich habe dich immer wieder Beschützt und ja, ich habe Gefühle, die ich nicht haben sollte. Aber ich stehe wenigstens dazu und zwar nicht nur, weil es ohnehin schon bekannt ist. Und du wirst mir nicht noch mal so weh tun..."Das war zu viel für Draco. Er ertrug es nicht, Harry weinen zu sehen. Schon gar nicht, wenn er selbst der Grund dafür war. Behutsam und doch bestimmt, nahm er ihn fest in die Arme, strich ihm sanft über den Rücken und wartete, bis er sich beruhigt hatte. Endlich, als Harrys Schluchzer verebbt waren und auch Draco die Trauer in sich wieder etwas überwunden hatte, ging er einen Schritt zurück und strich dem Schwarzhaarigen auch noch die letzte Träne von der Wange. Wieder wollte er sich vorbeugen, fühlte die weiche Haut des anderen unter seinen Fingern, roch diesen ganz eigenen Geruch. Und wieder wurde er von Harry daran gehindert, seine Lippen mit den Eigenen zu verschließen.
„Nicht, Draco. Ich meinte ernst, was ich gesagt habe. Ich habe jetzt einen sehr lieben Freund und ich möchte uns einfach eine Chance geben."Draco nickte und richtete sich auf. Er wusste nicht, ob es sein Stolz war, der ihm verbot, auszusprechen, was er dachte, aber er konnte es nicht. Konnte Harry nicht sagen, wie sehr er unter ihrer Trennung litt, konnte nicht sagen, wie sehr ihm seine Zurückweisung leid tat. #Doch ich werde dir zeigen, dass ich auch einfach nur für dich da sein kann. Ich liebe dich!# Und eine kleine penetrante Stimme in ihm fügte hinzu: #Und ich will dich!#
„Ok, Harry. Ich akzeptiere es, auch wenn ich ebenfalls ernst gemeint habe, was ich gesagt habe. Ich bin verliebt in dich. Aber ich will dich nicht ganz verlieren."#Na los, sag es, gib dir einen Stoß!#
„Lass uns versuchen, Freunde zu bleiben, ja? Ich weiß, du wolltest es nicht mehr, aber wenn wir es beide wollen, schaffen wir es bestimmt! Und ich brauch dich im Moment wirklich!"#Komm schon, sag ja, Harry!# Harry zögerte. Noch immer wusste er nicht, wie er die Gefühle die ganze Zeit zurück halten sollte. Anderseits hatte Draco gerade schreckliches erlebt und er wollte ihn nicht zurück weisen.
„Also gut, wir können es ja noch mal versuchen."
#Ja!!!# Draco strahlte und jubelte innerlich. #Wer weiß, wenn ich warte, bekomme ich vielleicht doch noch eine Chance auf dich...#
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„Wann wirst du es ihnen sagen, Harry?"
„Was meinst du?"Fragend sah Harry zu seinem Freund.
„Naja, wann sagst du es ihnen?"
„Du meinst das mit uns?"
„Ja, wenigstens deiner Familie."Nervös kaute Seamus an seiner Unterlippe herum. seiner Befürchtungen zum Trotz, hatte Harry ihn in der letzten Woche, trotz der wiederaufgenommenen Freundschaft mit Draco, nicht vernachlässigt. Ja, nach der Zeit mit Draco war er immer besonders anschmiegsam und zärtlich gewesen. Wobei Seamus sich nicht sicher war, ob es an den Schuldgefühlen, noch immer Gefühle für Draco zu hegen, lag, oder ob er einfach zärtlicher gestimmt war, wenn er seinen Freund eine Weile nicht gesehen hatte. Wie auch immer, Seamus wusste, dass Harry sich für ihn entschieden hatte. Sonst wäre er nicht so weit gegangen. Und doch, er wollte sich nicht mehr verstecken. War ihre platonische Freundschaft für alle sichtbar, tauschten sie doch nur Zärtlichkeiten aus, wenn sie sich unbeobachtet fühlten, so wie in ihrem kleinem Häuschen, in dem sie es sich gerade bequem gemacht hatten. Seamus wünschte sich, dass der Schwarzhaarige wenigstens vor seiner Familie reinen Tisch machte. Aber würde er das wirklich tun? Immerhin war es ein bedeutsamer Schritt. Zwar blieben Männer oft noch eine längere Zeit nach der Schule bei der Familie, doch wollten sie direkt nach der Schulzeit eine öffentliche Beziehung, heirateten sie. Somit war das outen für Harry doppelt schwer. Zum einen waren solche Gefühle für Gleichgeschlechtliche nicht erwünscht, zum anderen käme das Vorstellen eines Freundes einer Verlobung gleich, denn, soviel wusste Seamus, auch wenn ihnen heiraten nicht gestattet war, von sich aus würde er diese Bindung nie wieder lösen. Wenn Harry es wollte, dann würde er sein Partner sein, und zwar für immer. Eine solche Beziehung war, was er sich schon lange gewünscht hatte und mittlerweile war er sich sogar sicher, dass Harry die Person war, mit der er sein Leben teilen wollte, auch wenn er sich anfangs Dean als diesen Partner gewünscht hatte. Und jetzt wartete er nervös auf Harrys Antwort.
Harry lächelte.
„Heute Nachmittag."
„Wie bitte?"Seamus glaubte sich verhört zu haben. Meinte der Größere das wirklich ernst? Er würde es ihnen sagen? Und vor allem so bald?
„Ja. Ich möchte dieses Versteckspiel auch nicht weiter machen und es wäre auch Schwachsinnig. Schließlich habe ich mich entschieden."
„Harry, das ist, das- danke!"Jubelnd viel der Rotblonde Harry um den Hals, verwickelte ihn in einen tiefen Kuss.
„Und wie willst du das anstellen? Bei dir hat man zwar ohnehin das Gefühl, du könntest überall hin, aber wie willst du von hier mal wieder ebenso nach Hause kommen?"
„Oh..."Augenblicklich bildete sich auf Harrys Gesicht ein ausgelassenes Grinsen.
„Meine Eltern müssen bei Dumbledore vorsprechen- "Weiter kam er nicht. Seamus rollte mit den Augen und seufzte.
„Lass mich raten, Kaum schleicht sich Dean ständig zu Ginny, machen du, Ron und Hermine wieder die Nächte unsicher."Harrys Grinsen vertiefte sich noch.
„Ja, wir sind wieder aktiv. Jetzt zu dritt, dafür umso geschickter. Wobei- dieses eine Mal, gestern Nacht, hat uns der Direktor erwischt. Na ja, besser als einer der anderen Lehrer. So müssen auch Hermines Eltern, sprich Siri und Remy, nur zum Gespräch. Das reinste Familientreffen also, sie kommen mit Mom und Dad zusammen."Schlagartig wurde er wieder ernst, schaute Seamus in die Augen.
„Würdest du dabei sein, wenn ich es ihnen sage? Ich meine, sie sind sehr tolerant und ich möchte auch als erstes Siri und Dad einweihen, aber beim eigenen Kind- ach was soll´ s, ich hätte meinen Freund einfach gerne dabei."Seamus lächelte warm und erleichtert zugleich.
„Sicher komme ich mit!"Damit kuschelte er sich noch weiter an ihn und gab ihm einen sanften Kuss.
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„Siri, Dad, kann ich noch mal mit euch sprechen?"
„Sicher Kitz, was ist denn? Habt ihr noch mehr verbrochen? Also, ich fand das bis jetzt eigentlich sehr amüsant."
„Sirius! Musst du meinen Sohn auch noch ermutigen? Kein Wunder, dass er nur Blödsinn im Kopf hat, bei dir und James!"Schimpfte Lily. Sirius und James grinsten, während Harry verlegen zu Lily, Remus, Ron und Hermine schaute.
„Naja, eigentlich wollte ich nur mit euch Beiden reden. Ach ja, und mit Seamus, der müsste gleich kommen."Lily seufzte. Würde Harry jemals als erstes mit ihr reden, wenn ihn etwas beschäftigte? Sie bezweifelte es.
#Mit Seamus?# Irgendwo in Sirius Kopf klingelten seine Alarmglocken, war er doch der Einzige, dem Harry anvertraut hatte, dass er sich bezüglich seiner Sexualität unsicher war. Und etwas in seinem Tonfall und an der Tatsache, dass er auf Seamus wartete, ließ ihn etwas ahnen. Und auch Remus schien einen Verdacht zu haben, aber das war ja nichts ungewöhnliches. Ehe er sich noch mehr Gedanken machen konnte, kam der Rotblonde zu ihnen und die Vier gingen in einen kleinen Raum, in dem nur ein niedriger Tisch stand, um den mehrere weiche Sitzkissen lagen.
„Ok."Harry atmete noch mal ein und aus, dann setzte er sich neben Seamus und begann zu sprechen.
„Puh, was ich euch jetzt sagen will, fällt mir schwer, obwohl ich weiß, dass ihr eigentlich kein Problem damit haben dürftet. Und Siri, wir hatten ja schon mal darüber geredet, allerdings war ich mir da noch nicht sicher. Jetzt bin ich es allerdings. Also, ich mache es kurz. Ich stehe auf Männer und bin mit Seamus zusammen."Einen Moment war es still und Seamus nahm Harrys Hand in seine, um ihm zuzeigen, dass er nicht alleine war.
Wieder erwarten, schaute James nicht Harry, sondern Siris an, erhob sich und ging langsam, bedrohlich um den Tisch herum auf ihn zu.
„Sirius Black! Ich habe es schon immer gewusst! Mein Sohn ist einfach zu viel mit dir zusammen! Du hast ihn verdorben! Ich meine, wenn du es bist, gut, aber mein Sohn, nein! Was meinst du, wird Lily dazu sagen?"Harry hielt die Luft an. Wie sein Vater da so bedrohlich vor seinem Paten stand, der jetzt ebenfalls aufstand, den Kopf allerdings gesenkt hielt, wirkte er ungewohnt gefährlich.
„Ich, es tut mir leid James, ich wollte immer, dass er es nicht so schwer hat wie ich, sich ein hübsches Mädchen sucht..."
„Na, das hast du ja toll hinbekommen! Aber dafür wirst du büßen!"Mit diesen Worten schmiss sich James auf Sirius, sie landeten auf den Kissen, rollten sich herum- und brachen in schallendes Gelächter aus.
Schwerfällig entkutzelten sich die Beiden und gingen dann auf Harry und Seamus zu, die bei James Reaktion auch aufgestanden waren, sich noch immer an der Hand hielten und sie ungläubig anstarrten. James war der erste, der Seamus lächelnd anschaute, Harrys Hand vorsichtig von Seamus´ löste und sie nun seinerseits mit beiden Händen umschloss.
„Willkommen bei den Potter- Blacks, Seamus!"Seamus verdaute langsam seinen Schock, nickte und lächelte schließlich auch, als er verstand, was James da gerade gesagt hatte. Er wurde akzeptiert, einfach so.
„Danke, Mr. Potter!"
"Schon gut, aber nenn mich James."
„Sonst fühlt er sich so alt, wie er ist." Ergänzte Sirius und nutzte den Augenblick, indem James seinen Sohn herzlich umarmte, um Seamus´ Hand zu nehmen und ihn zu sich zu ziehen. Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Ich wünsche euch alles Gute. Aber wehe, du tust ihm weh, dann helfe dir Merlin, denn ich werde es nicht tun!" Seamus Lächeln vertiefte sich.
„Keine Sorge, Mr-"„Sirius!"Wurde er knurrend unterbrochen. „Sirius, ich könnte ihm nie weh tun!"
„Na dann- lasst uns feiern!"Verkündete der Animagus und schwor eine große Flasche Sekt und vier Gläser herbei.
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Info: Wundert euch nicht, dass sich das alles schon so ernst anhört, obwohl die beiden doch erst 17 sind, aber damit sind sie Erwachsen und in meinem AU ist das einfach die Zeit, sich entweder fest zu binden, oder noch bei der Familie zu bleiben und erst mal auf eine Beziehung zu verzichten.
Bye Snuggles
