Antike
Teil: 25/25 (Wenn ihr wollt, folgt noch ein Epilog)
Autor: Snuggles
Beta: Katze
Disclaimer: Nix mir, ich verdiene kein Geld hiermit.
DANKE FÜR DIE REVIEWS !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Die letzten Tage der Ferien vergingen für Harry sehr schnell. Seit dem Lupus sich richtig ausgetobt hatte, ging es ihm deutlich besser. Langsam wurde er wieder lebhafter, beteiligte sich öfter an Gesprächen und unternahm wieder mehr mit Hermine und Ron. Sogar Draco schloss er nicht mehr ganz aus seinem Leben aus. Zwar konnte er noch immer nicht so ungezwungen mit ihm umgehen wie früher, war da doch immer noch die Angst, Seamus zu hintergehen, doch ließ er es zu, dass der Blonde ihn bei seinen Streifzügen durch die Gegend begleitete.
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#Ok, Draco, du sagst es ihm jetzt! Er wird dich schon nicht fressen.
Nein, aber er wird entsetzt und völlig überrumpelt sein- und er hat jeden Grund dazu.
Trotzdem, wenn du es jetzt tust, hast du es hinter dir. Und dann kannst du ihm sagen, dass du nach den Ferien in Severus Haus bleiben und Privatunterricht bekommen wirst, ohne lügen zu müssen.
Soweit wird er dir gar nicht zuhören, bis dahin ist er längst ausgerastet oder in Ohnmacht gefallen.
Du könntest ihn ja auffangen... .
Toll! Jetzt schlägt die Kälte entgültig zu- irgendwelche wichtigen Gehirnzellen müssen erfroren sein.
Wie auch immer, du sagst es ihm. JETZT!#
„Ähm, Harry?"#Spitze. Wirklich intelligenter Anfang.#
„Hm?"#Ganz ruhig, Draco, schön langsam. Du schaffst das.#
„Ich wollte dir nur sagen, dass... äm... na ja..."#Nein, gar nicht gut! Nicht anfangen zu stottern! Der denkt doch, du bist total nervös und unsicher- ich bin nervös und unsicher! Ja, aber das braucht er ja nicht zu wissen.#
„Was ist jetzt, wolltest du mir was sagen, oder nicht?"
„Doch, ja. Weist du, ich gehe nicht wieder zurück an die Remrahc- Ecans- School. Severus muss zwar zurück, aber er bezahlt mir Privatunterricht und ich darf bei ihm wohnen bleiben."#Sag ihm den Grund! Sag ihm, dass Kinder dort nicht erlaubt sind und du auch jetzt schon Angst um das Kind hast, bei dem Hass, den die Anderen auf dich haben, du bist schließlich unwürdig dort zu sein, verachtet von der eigenen Familie!# Überrascht blieb Harry stehen und drehte sich dem Blonden zu.
„Du gehst nicht zurück? Wieso?"
„Naja..." #Ok, dann eben doch eine Lüge, aber eine möglichst kleine, das Andere kann ich ihm auch noch später erzählen.#
„Die anderen wissen jetzt, dass ich Zuhause rausgeflogen bin und auch das andere- ER ist dort hoch angesehen, weist du..."#Lügner! Ok, einer der Gründe ist es schon, aber ich sollte ihm die Wahrheit sagen. Stattessen... .# Entschuldigend lächelte Harry ihm zu. Es war eines der Lächeln, das er ihm seit Seamus Tod nur sehr selten schenkte und auch der Ton in seiner Stimme war weicher geworden.
„Schon gut, du musst nicht darüber sprechen, ich verstehe es auch so. #...genießt du sein Mitleid- du bist wirklich ätzend!#
„Aber ich wollte dich noch etwas fragen. Würdest du..."#unser Kind akzeptieren?#
„...Morgen mit in die Remrahc kommen? Ich muss noch zum Direktor. Severus wird nicht viel Zeit haben, die anderen Lehrer sind schon alle da und er wird vieles zu besprechen haben. Und mir ist nicht gerade wohl bei dem Gedanken, IHM wieder zu begegnen."Harry nickte.
„Ok. Und wie kommen wir hin? Ich habe meine Apparierprüfung noch nicht gemacht."
„Ich auch nicht. Severus wird mit uns zusammen apperieren und uns auch wieder zurück bringen."
„Gut. Wann soll ich zu euch fliegen?"
„Wenn es geht so um 12 Uhr."
„In Ordnung. Ich muss jetzt rein, bis dann."Draco hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon wieder an Sirius Haus angekommen waren. Er lächelte. Bis jetzt hatten sie noch nicht viel miteinander gesprochen, die einzige und dennoch für ihn so bedeutsame Veränderung, seit seinem Besuch bei dem Rudel war, dass Harry seine stumme Anwesenheit akzeptierte. Und doch war Harry da, wenn er ihn brauchte...#Ich sollte ihm endlich von dem Kind erzählen!#
„Ok, Harry. Und danke!"
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Blass kam Draco am nächsten Tag wieder aus dem Raum, indem der Direktor sicherlich kein Haar mehr an ihm gelassen hätte, wäre er nicht volljährig und nun kein Schüler dieser Schule mehr. Doch auch so hatte es seine Strafpredigt in sich gehabt und der alte Respekt vor Lehrern hatte Draco immer noch nicht verlassen, so dass er alles stumm über sich hatte ergehen lassen. Besorgt schaute ihm Harry, der vor dem Raum gewartet hatte, in die Augen.
„Alles in Ordnung mit dir?"
„Ja, es geht schon, lass uns gehen."So liefen sie nebeneinander die Gänge entlang Richtung Ausgang, bis sie an einer Tür vorbei kamen, hinter der eindeutig Stöhnen zu hören war. Abrupt blieb Draco stehen. Er kannte dieses Zimmer! Ohne zu überlegen griff er nach der Klinke, öffnete die Tür- und erstarrte. Bilder drängten sich in seinen Kopf. Er sah seinen früheren Lehrer, der da auf einem Stuhl saß und sich von Blaise Zabini, seinem, einst zweiten und momentan wohl einzigem Schüler, befriedigen ließ. Doch vor seinem geistigem Auge spielte sich etwas anderes ab. Da lag er selber unter dem schwarzhaarigem Mann, versuche sich aus seiner Lage zu befreien, doch es gelang ihm nicht.
„Draco, komm zu dir!"Auch Harry hatte gesehen, was in dem Raum vor sich ging und sofort hatte er den völlig geschockten Jungen mit sich, aus dem Haupttor nach draußen gezogen und als dieser angefangen hatte zu zittern und seine Beine nachgaben, half er dem Blonden auf eine Bank, zog ihn an sich und versuchte ihn wieder in das Hier und Jetzt zurück zu bringen. Endlich schienen Dracos Augen wieder klarer zu werden.
Langsam kam Draco wieder zu sich. Doch der Schmerz, den er fühlte, die Hilflosigkeit und die Angst, wichen nicht. Einzig der warme Körper, die Arme, die ihn schützend umfingen, vermitteltem ihm ein bisschen Sicherheit.
So fand sie Severus Snape. Ohne zu fragen brachte er sie zurück in sein Haus. Erst da berichtete Harry ihm, was geschehen war und versicherte ihm, dass er bleiben würde, bis Draco sich beruhigt hatte. Severus mochte zwar einen unglaublichen Hass auf die Potters haben, aber in dieser Situation und überhaupt wenn es um Draco ging, musste er Harry wohl vertrauen. Also nickte er. Tun konnte er ohnehin nichts, der Direktor erwartete ihn gleich wieder zurück und vielleicht würde Draco auch endlich die Gelegenheit nutzen, Harry von dem Kind zu erzählen. Obwohl er das zu bezweifeln wagte.
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Im nachhinein wusste Harry nicht mehr, wie lange er auf Dracos Bett gesessen hatte, den Kopf des Blonden auf seinem Schoß gebettet und vorsichtig über die weichen Haare streichelnd. Es hatte ihn Überwindung gekostet, den Anderen zu berühren, ihm so nahe zu sein und dennoch fühlte er sich wohl dabei. Leise seufzte der Schwarzhaarige auf. Dabei hatte er sich solche Mühe gegeben, seine Gefühle zu unterdrücken! Wenigstens schienen die Berührungen Draco wirklich zu beruhigen, sein Atem ging wieder gleichmäßiger, die Augen hielt er geschlossen. Für Harry war das ein seltsames Gefühl. Es zeigte ihm, dass Draco ihm wirklich vertraute. Und langsam fühlte er wieder die Sehnsucht nach dem Gleichaltrigem, seinen Berührungen und Küssen in sich aufsteigen. Hart schluckend zwang er seine Hand in der Bewegung inne zu halten.
„Draco?"Fragte er vorsichtig.
„Ja?"Er schlief also nicht.
„Ich muss jetzt gehen. Remy und Siri machen sich sicher schon Sorgen, wo ich so lange bleibe."Augenblicklich verkrampfte sich der liegende Körper, erschrocken sah Draco hoch in Harrys Augen.
„Jetzt?"Trotz allem musste Harry schmunzeln. Er sah deutlich, dass Draco Angst davor hatte, diese Nacht alleine zu sein, aber ein Teil seines Malfoy- Stolzes würde er wohl nie loswerden und so bat er ihn nicht, zu bleiben.
„Möchtest du vielleicht mitkommen? Du könntest auf einer Liege in meinem Zimmer schlafen."Mehr sagte er nicht, aber Draco verstand. Dankbar lächelnd versuchte er aufzustehen, doch seine Beine wollten noch nicht so, wie er wollte, der Schock war wohl doch größer gewesen, als er gedacht hatte. Im nächsten Moment war er fast froh darüber, da Harry ihm einen Arm um die Taille legte und ihm half, per Flohpulver zu Remus, Sirius und Hermine zu kommen.
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Tief durchatmend saß Draco neben Harry, der seinerseits versuchte, das eben gehörte zu verdauen. Gleich als Harry Sirius erzählt hatte, warum dieser heute bei ihnen schlief, hatte er sie ins Wohnzimmer gebeten und zu erzählen begonnen. Was die beiden Jugendlichen dann zum Schluss zu hören bekamen, hatte ihnen die Sprache verschlagen. Regulus Black, Dracos Ex- Lehrer und der Mann, der versucht hatte, ihn zu vergewaltigen, war Sirius Bruder! Besonders Draco konnte es nicht fassen. Sicher hatte er gewusst, dass die beiden verwand waren, aber wie Harry hatte er angenommen, es handle sich um einen Cousin. Was genau ihn daran so entsetzte, wusste er nicht in Worte zu fassen. Aber irgendwie war es einfach... unglaublich. Die Beiden waren einander so unähnlich, höchstens ihr Aussehen, der Körperbau und die schwarzen Haare, ließen eine Verwandtschaft erahnen. Aber letzten Endes änderte es auch nichts daran, dass man die beiden einfach nicht vergleichen und Sirius nichts für die Tat seines Bruders konnte. Das gab er auch Sirius zu verstehen, der die beiden erleichtert ins Bett schickte. Doch das war einfacher gesagt als getan, denn trotz seiner ehrlich gemeinten Worte, hatte Draco der ganze Tag und auch das Gespräch mit Harrys Paten aufgewühlt. Er war noch blasser als sonst, zitterte immer noch und war mehr als erleichtert, als Harry ihm von sich aus die Treppe hoch in sein Zimmer half. Sirius kam nach, brachte eine Liege und Bettzeug in Harrys Zimmer und ließ die beiden allein.
„Gute Nacht, Harry. Und Danke."
„Schon gut, Nacht Draco."
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„Bitte, Seamus, du darfst mich nicht verlassen!"
„Ich verlasse dich nicht, das habe ich dir doch gesagt. Hab keine Angst, ich passe von irgendwo da oben auf dich auf."
„Versprichst du es mir?"
„Ja, Harry, ich verspreche es dir. Aber du musst mir auch etwas versprechen."
„Was?"
„Du hast mir gezeigt, wie schön das Leben sein kann. Egal was jetzt ist, du musst wieder glücklich werden. Weist du, es gibt da jemanden, der dich liebt. Gib ihm eine Chance."
„Nein! Ich kann nicht. Ich will bei dir sein. Ich will nur dich, sonst niemanden."Wieder lächelte Seamus, doch er wurde schwächer.
„Du bist süß. Aber ich werde dich noch einmal daran erinnern, wenn die Zeit dafür reif ist."
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Schweiß gebadet wachte Harry auf. Dieses letzte Gespräch mit Seamus- er hatte es einfach verdrängt! Deutlich hörte er noch immer Seamus Stimme in seinem Geist. #Ich werde dich daran erinnern. Gib ihm eine Chance.# Seamus hatte sein Wort gehalten, er hatte ihn an das erinnert, was Harry selber in seiner Trauer in irgendeine hintere Kammer seines Gehirns verbannt hatte. Oder begann er einfach nur langsam zu verarbeiten? Sein Blick glitt auf Draco, der auf der Liege neben ihm noch immer friedlich schlief. Harry lächelte. Er würde sehn, was die Zukunft brachte.
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Was Harry nicht ahnte, war, dass sich die Zukunft schon zwei Tage später, an ihrem letzten Ferientag, bemerkbar machen würde.
Und zwar in Form eines sehr wütenden und vor Eifersucht glühenden Draco Malfoys.
Dankbar lächelte Harry Charlie, der neben ihm stand und einen Arm um seine Schulter gelegt hatte, an. Die letzten zwei Tage hatte er mal wieder nicht gewusst, wohin mit seinen überschäumenden Gefühlen für Draco. Seit seinem Traum fiel es ihm viel schwerer, sein Verlangen nach dem Blonden in den Griff zu bekommen. Immerhin war Seamus der Grund gewesen, Draco keine zweite Chance zu geben. Erst hatte er Trost und Sicherheit bei dem Rotblonden gesucht und dann waren es die Schuldgefühle, die ihn Draco hatte abweisen lassen. Doch nun wurde er sich wieder bewusst, dass sich Gefühle nicht einfach abstellen ließen. Als Charlie heute Morgen überraschend aufgetaucht war, hatte er sich alles von der Seele geredet, dass Draco schon seit einer halben Stunde auf ihn wartete, wurde ihm erst bewusst, als dieser mit hochrotem Kopf vor ihm stand und Charlie mit einem Blick besprühte, der alle Unverzeihlichen in sich zu haben schien.
„Toll! Wirklich spitze, Potter! Ist es das, was du willst? Mir heimzahlen, dass ich dir wehgetan habe? Dann Gratulation, denn das hast du schon lange geschafft!"Damit drehte sich Draco um, schwang sich auf seinen Besen und war schneller in der Luft, als Harry auch nur einen Ton zustande brachte. Langsam drehte er sein Gesicht Charlie zu und seufzte.
„Irgendwer da oben hasst mich, Charlie! Oder der gemeine Pöbel hat recht und Merlins Geist versucht mich für meine Gefühle zu einem Mann zu bestrafen."Laut und herzlich lachte Charlie auf.
„Schwachsinn! Du fliegst ihm jetzt nach und ihr sprecht euch aus."
„Aber..."
„Nichts da, hopp, beweg dich, oder muss ich dich begleiten und Händchen halten?"Harry grinste, obwohl ihm bei dem Gedanken, Draco endlich wieder zu berühren, oder aber von ihm abgewiesen zu werden, ganz flau im Magen wurde.
„Ne, musst du nicht. Aber wenn er mich in die nächste Woche hext, bist du Schuld!"
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Zehn Minuten ging Harry nun vor Snapes Haus auf und ab, bis er schließlich seinen Mut zusammennahm und die Tür öffnete.
„Draco?"Keine Antwort. Auch auf das Klopfen an seine Tür reagierte Draco nicht. Oder war er gar nicht da? Vorsichtig lugte er in das Zimmer- und seufzte erneut. Draco lag auf seinem Bett, um ihn herum waren alle möglichen Gegenstände in mehr oder weniger kaputtem Zustand verstreut. Scheinbar hatte er sich abreagieren müssen.
„Was willst du?" Ruckartig sah Draco auf. Noch immer war sein Zorn nicht verraucht, verdrängte seine Enttäuschung.
„Mit dir reden." Langsam ging er zu Draco, ließ sich auf der Bettkante nieder. Doch auch der Andere setzte sich nun auf und rückte so weit es ging von ihm weg.
„Wozu denn? Ich habe es verstanden. Du willst keine Beziehung zu mir. Es ist o. k, also verschwinde!"Langsam wurde es doch schwer für Draco, seine Trauer zurück zu halten. Bevor er noch etwas sagen oder tun konnte, war Harry zu ihm gerückt, umschmeichelte mit seinen Händen Dracos Gesicht. Augenblicklich schien die Zeit stehen zu bleiben, ließ Harrys Geruch, seine Hände und seine Lippen, die so verlockend nahe waren, Dracos Atem stockend gehen.
„Harry, wenn du es nicht ernst meinst, dann geh jetzt lieber, sonst weiß ich nicht, was ich tue... ."
„Ich meine es ernst!" Damit verschloss er die weichen Lippen vor sich mit seinen eigenen. Draco lächelte, als ihm Worte einfielen, die er schon tausendmal gehört zu haben glaubte, und doch nicht wusste, von wem: Es gibt Küsse, die sagen mehr als tausend Worte. Und genau so fühlte sich dieser vorsichtige Kuss, der nur langsam leidenschaftlicher und sicherer wurde, an. Es war, als könne er in Harrys Gefühlen seine Gedanken lesen
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Eine Stunde Später lagen die Beiden noch immer auf dem Bett, streichelten sich und redeten.
„Willst du wirklich Privatunterricht nehmen? Ich meine, vielleicht könntest du ja auch die Schule wechseln. Ich würde dich jedenfalls wahnsinnig vermissen!"Da war sie. Die Situation, auf die Draco gewartet hatte. Und jetzt musste er es einfach über sich bringen, Harry die ganze Wahrheit zu sagen.
„Harry, da ist noch etwas, was ich dir sagen muss."
„Ja?"Fragend schaute Harry in die grauen Augen.
„Ich.... aber bitte versprich mir, nicht auszurasten, ja?"Langsam begann sich auch Harry, unsicher zu fühlen. Was war los? Hatte Draco in der Zwischenzeit, oder während er mit Seamus zusammen gewesen war, einen anderen gehabt?"
„Also gut."Draco holte tief Luft.
„Ich bin schwanger und bekomme in etwas mehr als drei Monaten ein Kind."Im ersten Moment herrschte Stille, dann lachte Harry laut los.
„Sehr... sehr witzig Draco... wirklich."Geduldig wartete der Blonde, bis Harry sich beruhigt hatte, dann gab er ihm einen sanften Kuss.
„Das war kein Scherz, Harry. Erinnerst du dich noch daran, dass ich als Falke schwanger aussah? Das liegt daran, dass ich es bin. Vor fast sechs Monaten habe ich versehentlich einen Fruchtbarkeitstrank geschluckt. Und dann kam das Quittichspiel."Langsam sickerten die Informationen zu Harry durch. Entsetzt und abrupt setzte er sich auf.
„Aber das, das kann nicht sein! Wie sollen wir den- was... bei Merlin!"Traurig und irgendwie auch schuldbewusst, senkte Draco den Kopf. Seine Stimme war nicht mehr, als ein flüstern. In diesem Augenblick hätte man keinen Malfoy in ihm vermutet. Er fühlte sich einfach nur schlecht.
„Ich wollte es dir schon früher sagen. Aber ich habe es nicht über mich gebracht. Ich hatte Angst, dass du dann erst recht nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Und es ist auch nicht so, ich meine, du musst dich nicht gezwungen sehen, bei mir zu bleiben. Es ist ja nicht wie bei einem Mädchen, bei dem du damit rechnen musst, dass so etwas passieren kann. Ich würde mich nur freuen, wenn das Kleine wüsste, wer sein Vater ist."Das brachte Harry wieder in die Wirklichkeit zurück. Den sonst so stolzen Draco so niedergeschlagen und schuldbewusst zu sehen, tat ihm weh. Und obwohl er das alles erst mal verdauen musste, drehte er sich wieder zu Draco um, zog ihn in seine Arme und lächelte.
„Ich liebe dich. Und wir kriegen das schon irgendwie hin! Muss ich Dad eben fragen, ob ich mit dir zusammen Privatunterricht nehmen darf. Ich meine, eigentlich kann ich das selbst entscheiden, aber er muss es schließlich bezahlen."Dracos Gesicht konnte man als nichts anderes, als ein Strahlen bezeichnen. Die nächsten Stunden vergingen mit Zukunftsplanung und Babynamen. Und irgendwann nahm Draco den Zauber von sich, der anderen vorgaukelte, Dracos Babybauch weder zu sehen noch zu spüren und ließ den werdenden Vater zum ersten Mal die Tritte seines ungeborenen Babys fühlen.
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Skeptisch sahen Lily und Remus zu James und Sirius auf. Die Schwarzhaarigen liefen unruhig in dem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer hin und her und waren einfach nicht zu beruhigen. Schon bei der Eröffnung, dass Draco schwanger war, war James fast vom Stuhl gefallen, während Sirius erst eine geschlagene Stunde Löcher in die Luft gestarrt und dann eine weiter halbe Stunde mit einem Honigkuchenpferd-Grinsen im Gesicht am laufenden Band verkündet hatte, dass er nun Opa werden würde. Erst auf James Anmerkung hin, dass diese Bezeichnung ja wohl ihm gebühre, war er grummelnd wieder ruhiger geworden.
Jetzt allerdings waren Beide außer sich vor Sorge um Harrys Partner, den sie besonders in den letzten drei Monaten sehr ins Herz geschlossen hatten, ihr Enkelkind und im Moment überhaupt wegen absolut allem. Allein der Umstand, dass Harry als Lebensgefährte und Vater mit in das Schlafzimmer, das zum Zweck des Kaiserschnitts magisch verändert worden war, durfte, sie aber draußen bleiben mussten, machte die Zwei wahnsinnig.
„Bei Merlin, Honey, jetzt beruhig dich doch mal! Und du auch, Prongs. Es wird schon alles gut gehen. Schließlich macht die Heilerin das nicht zum Ersten Mal."Einen Moment blieb James stehen und starrte dem Werwolf ins Gesicht.
„Sicher hat sie es schon oft getan, aber eben nur bei FRAUEN, das ist ja wohl ein Unterschied!"Darauf hin nahm er seine Tätigkeit wieder auf und wandte sich seinem besten Freund zu.
„Was meinst du, Padfoot, wird es noch lange dauern?"Dieser antwortete mit einem Seufzen.
„Keine Ahnung, Jay. Aber ich mache mir auch Sorgen um das Kitz. Was, wenn er so viel Blut nicht sehen kann und umkippt? Oder meinst du, es blutet nicht?"
„Hoffentlich nicht! Aber die liebe Hexe da drin ist ja der Meinung, wir müssten nicht wissen, was genau sie da macht. Wenn du mich fragst, ist sie nicht gerade professionell."
„Recht hast du! Wir hätten uns doch noch mal nach jemanden anderes umgucken sollen."
Genervt seufzte Lily auf.
„Meine Güte, so aufgedreht waren die doch bei Harrys und Samuels Geburt auch nicht, was regen sie sich denn jetzt so auf, nur weil Draco ein Mann ist. Es wird schon alles gut gehen."Erstaunt sah Remus sie an, dann lachte er laut los.
„Du bist gut, Lily! Du warst ja auch mit gebären beschäftigt, während ich mir draußen James Wutanfälle anhören durfte, weil die Heilerin ihm verboten hat, mit dabei zu sein, obwohl er der Vater ist. Bei zwei Männern scheinen sie es anders zu handhaben. Und Sirius ist abwechselnd vor Sorge um deine Gesundheit, die des Kindes und zur guter letzt auch noch um James´, der ständig abwechselnd rot und weiß im Gesicht wurde, fast zerplatzt. Du hättest sie mal erleben müssen. Obwohl, ich glaube, jetzt ist es fast so schlimm wie damals. Aber du wirst sehen, wenn es überstanden ist, werden sie sich mit Glückwünschen gegenseitig überschütten."
„Aha."Jetzt doch fasziniert, beobachtete die werdende Oma, wie ihr Ehemann und der Pate des werdenden Vaters sich immer schlimmere Versionen von dem, was passieren könnte, ausmahlten, bis die Haustür krachend aufging.
„Ist es schon soweit? Warum habt ihr uns denn nicht schon vorher Bescheid gesagt? Ihr glaubt gar nicht, wie sehr es nerven kann, dass Professor Dumbledore die Ruhe dermaßen weg hat! Bis er uns hat herbringen lassen, sind Stunden vergangen! Wie geht es Malfoy?"Lautlos stöhnte Lily auf, während Remus Ron und Hermine lächelnd bat, sich zu setzen. Hermine kam dieser Aufforderung nach, Ron hingegen, leistete Sirius und James Gesellschaft, die gerade begonnen hatten, sich Flüche auszudenken, mit denen sie die Heilerin belegen würden, sollte etwas schief gehen.
In einer Ecke des Raumes, kaum beachtet von den aufgewühlten Gemütern, saß Samuel. Als Harry und Draco ihn gefragt hatten, ob er Pate des Kindes werden würde, war er mehr als überrascht und glücklich gewesen. Harry hatte lange darüber nachgedacht, doch diese drei Monate mit Draco, die zwar sehr anstrengend und ungewohnt, aber auch glücklicher gewesen waren, als er es zu träumen gewagt hatte, hatten ihm gezeigt, wie sehr Menschen sich verändern konnten. Und er wollte Samuel zeigen, dass er ihm die Chance gab, sich zu ändern und auch selber erwachsener geworden war. Außerdem hatten lange Gespräche mit James dazu geführt, dass er seinen Bruder wenigstens verstehen wollte. Sicher würden sie nicht die besten Freunde werden, aber er hoffte sehr, das Samuel ein guter Pate sein würde, selbst wenn sich die Brüder nicht in allem einig wären.
Mit ihrer nächsten Frage gewann Hermine die allgemeine Aufmerksamkeit und selbst auf Sirius besorgtem Gesicht erschien ein Lächeln.
„Haben die Beiden sich denn endlich für einen Namen entschieden?"Sirius war auch der Erste, der antwortete.
„Also, bis heute morgen hatten sie das noch nicht. Bei einem Jungen sind sie sich einig, der würde Luca Malfoy Potter heißen. Aber bei einem Mädchen liegen ihre Vorschläge meilenweit auseinander. Harry wünscht sich einen Namen, der zeigt, das auch Mädchen klug, witzig und selbstbewusst sein können. Draco dagegen möchte einen Namen, der hoheitsvoll und weiblich klingt."James lachte und ergänzte seinen besten Freund.
„Es ist ja wirklich erstaunlich, wie sie das alles hinbekommen haben. Privatunterricht, Hauskaufen, wohl gemerkt von meinem, Siri´ s und Snape´ s Geld"- seine Stimme klang streng, aber alle Anwesenden wussten, dass er, Sirius und Severus die Beiden in tagelanger Arbeit überredet hatten, sich finanziell unterstützen zu lassen, und sie es sich auch leisten konnten- „Vorbereitungen auf das Baby und so weiter, aber mit der Erziehung werden sie sich sicher noch in die Wolle bekommen!"
Bevor jemand etwas darauf sagen konnte, ließ lautes Weinen alle Köpfe hochfahren. Doch sie wurden erst 15 Minuten später erlöst, als die Heilerin lächelnd aus dem Zimmer trat , den Großeltern gratulierte und erklärte, dass sie das Schlafzimmer wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht hatte und morgen noch einmal her kommen würde. Damit verließ sie Harrys und Dracos Haus.
James war der Erste, der durch die Tür zum Schlafzimmer trat. Das Bild, das sich ihm bot, verschlug ihm die Sprache. Nicht ein Ton kam ihm über die Lippen, als er schließlich wagte näher zu treten. Leise, um das friedliche Bild nicht zu zerstören. Vor ihm, in einem großen Bett, lagen Harry und Draco in eine Decke gehüllt. James Sohn hatte seine Stirn an Dracos Kopf angelehnt , so das wirres, schwarzes Haar in blonde, glatte Strähnen überging. Er hielt seinen Freund in einer warmen, schützenden Umarmung fest, das neugeborene Mädchen lag auf Dracos Bauch, seine sicheren Arme waren um den kleinen Körper geschlungen und es schien genauso erschöpft eingeschlafen zu sein, wie seine Eltern.
And I will keep you safe and strong
And sheltered from the storm
No matter where it's barren
A dream is being born
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Info: Wundert euch nicht darüber, dass Harry so ruhig reagiert. In meinem AU ist es schließlich normal, das man sehr früh oder auch sehr spät Kinder bekommt. Wenn es auch normalerweise ein Mann und eine Frau sind... .
So, dass ist eigentlich das Ende. Oh Gott, ist das kitschig geworden! (Aber dafür auch lang) Ich könnte mir noch vorstellen, einen Epilog mit einen kleinen Blick in die Zukunft zu schreiben. (Und natürlich den Namen des Babys zu verraten g) Würde es euch interessieren, oder soll ich es lieber so enden lassen, wie es jetzt da steht? Ich richte mich nach euch! Mir würde beides gefallen.
Lg. Snuggles
Katze: Ahhhhhh süß! Wundernice! Erst mal sorry an alle die snuggles so doll unterstützen mit ihren reviews (Besonders auf animexx), es ist absolut allein meine schuld, dass das pittel so lange bei mir verweilte und noch nicht im netz stand, ich hatte ne menge streß in der schule und bin einfach nicht dazu gekommen, es durchzusehen, also danke für eure geduld...
Siri: ich wusste gar nicht das Jay so sprachlos sein kann fg
Jay: klappe du möchte gern Opa!
Katze: bitte keinen streit untereinander! wir sind hier nicht im Kindergarten bei Tante snuggles!
Lily und Remy im Chor: da gehören die beiden aber hin!
Snuggles: Geht das schon wieder los! Tante Snuggles streikt!
Remy und Lily : Das kannst du uns nicht antun !
Siri und James: Jea! Endlich geschaft!
Katze geht Babysitten
Snuggles läd James, Lily, Remus, Sirius, Harry und Draco zur Elternberatung ein
