Beschreibung:

Titel: Blut, Wasser, Tränen, Tod

Autor: Maike

Rating: PG-PG 13 (Sprache, Details)

Pairing: A/H, ein wenig C/J

Gewidmet: Für meine Mädels und Jungs im Deutschen CSI-Forum, ihr seid die Besten! Danke für eure Unterstützung! Ohne euch wäre ich wahrscheinlich nie fertig geworden. Danke für das tolle Feedback, das ich von euch bekommen habe. Ich hätte nie damit gerechnet so viel Positives von euch zurück zu bekommen. Tage und Nächte im Forum haben mich echt geprägt und weiter gebracht. Ich danke euch für jede Idee, die ihr mir geliehen und für jeden Gedanken bei dem ihr mich weiter gebracht habt.

Maria: Liebes! Was haben wir gequasselt! Bis wann... war es zwei oder drei Uhr in der Nacht? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall hast du dir den Platz in meinem Herzen schnell erkämpft und redlich verdient! Danke für Alles!

Salomé: Männchen, Musen, Miles and more! Schokolade... Was fällt mir noch ein? Zu viel um es hier aufzuschreiben! Zwei haben sich gefunden... Sind wir bescheuert, hum? Wie war das? Sollten wir zwei je aufeinander treffen... zwinker Auch eine riesiges Dankeschön an dich! Du hast mir schon aus vielen schriftstellerischen Tälern herausgeholt!

And last but definitely not least:

Julia: Julchen, Keks oder was auch immer! Es tut mir so leid, dass du dir das Alles anhören musstest. Ich hoffe du verzeihst mir und stehst mir auch bei der nächsten Story als Leserin und vergebliche Rechtschreibhilfe zur Seite!

You guys rock!

In den weiteren Vorworten werde ich ein wenig was über die Entstehung meiner Storys erzählen.

Vorwort: Seit dem Stephanies erstem Tag im MDPD ist mittlerweile etwas mehr als ein halbes Jahr vergangen. Wir befinden uns in einer netten Wohngegend etwas außerhalb Miamis Innenstadt an einem milden Frühlingsabend.

Kapitel 1: Feier

Sie wohnte in einem kleinen Einfamilienhaus, welches ihrer eigenen Aussage nach, immer noch viel zu groß für eine einzige Person war. Der Vorgarten war liebevoll bepflanzt, auf der Auffahrt stand ihr Mercedes.

Als Horatio sich der Haustür näherte, trieb eine milde Brise ihm die süßen Gerüche verschiedener Frühlingsblumen in die Nase. Etwas nervös klingelte er und lehnte sich lässig an die freie Wand neben der Tür. Bellen. Das musste Zack sein.

„Es ist offen! Komm rein."

Er öffnete die Tür, der kleine Jack Russell Terrier sprintete ihm entgegen und sprang laut kläffend an seinem Bein hoch. Er bückte sich runter und streichelte dem Hund das Köpfchen.

„Ist ja gut, kleiner. Das ist ein guter Anzug, es wäre nett, wenn du die Hose ganz lassen würdest."

„Horatio?", hörte er eine ihm wohl bekannte Stimme vom anderen Ende des langen Flures rufen.

„Jep."

„Geh doch schonmal ins Wohnzimmer, einfach geradeaus, ich bin sofort fertig."

„Okay. Lass dir Zeit."

Das Wohnzimmer war ein modern, geschmackvoll eingerichteter Raum mit einer direkten Verbindung zu Küche und in den Garten. In der Mitte eine cremefarbene Sitzgarnitur neben einem Karmin aus hellem Marmor. Im vorderen Teil eine kleine Bibliothek, im hinteren Teil, der zum Garten wies, zu Horatios großer Überraschung so etwas wie ein Musikecke mit unter anderem einem Klavier und zwei Gitarren, die an den Wänden aufgehängt waren. Zur rechten Seite, direkt neben der Durchreiche zur Küche, ein Essbereich.

Er schlenderte durch den Raum, betrachtete die Bücher und CDs in den Regalen, betrachtete die Instrumente und blieb schließlich bei den Bildern auf dem Kaminsims hängen. Sie zeigten Anies Familie, Freunde, Zack und auch Yelina und Ray jr. . Er wollte das Bild gerade in die Hand nehmen, als er hörte, dass sich Anie mit schnellen Schritten dem Wohnzimmer näherte. Zack, der vorher auf einer Decke auf dem Sofa gelegen und jede von Horatios Bewegungen skeptisch beäugt hatte, trippelte in den Flur.

„So, mein kleiner, dass du mir nicht das ganze Haus auseinander nimmst.", hörte H sie liebevoll zu dem Terrier sagen. „So.", sie kam in den Raum, um ihren Kollegen zu begrüßen. „Nimmst du mich so mit?", Anie dreht sich auf ihrem Absatz einmal um die eigene Achse. Sie trug einen cremefarbenen, sehr engen Hosenanzug, darunter ein Tank Top, welches im Gegensatz zu denen die sie im Dienst trug, einen recht tiefen Ausschnitt hatte und flache, aber dennoch sehr elegante, ebenfalls cremefarbene Schuhe. Ihre Haare hatte sie elegant hochgesteckt. Ein dezentes Abend-Make-up, Schmuck und eine schicke Brille mit leicht getönten Gläsern im Haar bildeten ein gelungenes Finish.

„Wow.", brach es aus Horatio hervor.

„Okay, ich denke das heißt ja."Sie lachte.

„In der Tat. Du siehst umwerfend aus."

„Danke, das Kompliment kann ich nur zurückgeben."

„Mein Gott, schwarzer Anzug, weißes Hemd, ist noch nichts Besonderes."

„Aber die Krawatte."Mittlerweile stand sie vor ihm, der Duft von Jil Sanders „Sun"umwehte ihren Körper. „Ich mag Männer mit Krawatte."

„Mhhm.", brummte Horatio, dessen Pulsfrequenz deutlich zu steigen begann. „Gut zu wissen."

„Also, bringen wir es hinter uns, schließlich hat Mr. Cook nicht immer 25-jähriges Dienstjubiläum."

„Okay, ähm, dein Hund bleibt hier?"

„Jo, meine Eltern sind im Urlaub, er schafft das schon. Nicht war mein Dicker?"

Sie bückte sich und tätschelte Zacks Kopf.

Als sie nun mit Horatio zur Tür ging und dieser es auch noch wagte ihr freundschaftlich die Hand auf die Schulter zu legen, flippte der Terrier jedoch aus und kläffte seinen potenziellen Konkurrenten lautstark an.

„Mensch, Zack! Hör auf mit dem Theater. Man, ich hätte es mir denken können! Bist du jetzt still, Horatio wird mich schon nicht auffressen! Also sitz! So ist es brav. Feiner Hund."Sie schloss die Tür und seufzte. „Ah, der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank."

„Lass ihn doch.", versuchte H sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen zu beruhigen. „ Er will ja nur auf dich aufpassen. Was wäre, wenn ich dich wirklich auffressen wollte?"

Stephanie trat einen Schritt an ihn ran und flüsterte:

„Ich wüsste mich zu wehren.", dann zwinkerte sie und ging dorthin wo Horatio seinen Hummer geparkt hatte. „Kommst du mir, oder möchtest du da Wurzeln schlagen?"

Sie saß an der langen Tafel beim besten Italiener der Stadt direkt neben Martina Cook, der Frau ihres Chefs. Horatio saß ihr gegenüber, zwei Plätze weiter links.

„Sie müssen Stephanie Bremer sein! Schön, dass ich sie endlich mal kennen lernen darf, mein Mann war ja gleich vom ersten Arbeitstag an hellauf begeistert von ihnen."

„Das freut mich zu hören. Stimmt es, dass sie eine Landsmännin von mir sind?"

„Ja, das ist richtig, ich bin in Berlin geboren."

Das gibt es ja nicht!", neugierig wurden sie von ihren Tischnachbarn beäugt, da sie ins Deutsche gewechselt hatten. „Ich auch, aus welchem Stadtteil kommen sie?"

Charlottenburg und sie?"

Grunewald, wie lange leben sie jetzt schon in den USA?"

Ich bin wegen meines Mannes vor 25 Jahren hier her gezogen und sie?"

Ich bin seit 18 Jahren hier. Wann sind sie das letzte Mal in Deutschland gewesen?"

Vor etwas mehr als zwei Jahren. Ich habe beruflich als Maklerin im Moment leider zu viel zu tun um noch einmal rüber fliegen zu können und sie?"

Ich war vor sieben Monaten, kurz bevor ich hier angefangen habe dort und werde Ende des Monats für einige Vorlesungen, die ich an verschiedenen Universitäten halten soll und um meine Geschwister zu besuchen etwa zehn Tage dort sein. "

Vorlesungen? Zu welchem Thema?"

Digitale Audioanalyseverfahren und deren Einsatz in der Aufklärung von Mordfällen, eines meiner Spezialgebiete."

Interessant, werden sie die Vorträge auf Deutsch oder auf Englisch halten?"

Auf Deutsch, war eine ganz schöne Umstellung für mich, seit Jahren habe ich keine langen Deutschen Texte mehr geschrieben, man muss sich erstmal dran gewöhnen."

Ich finde es ist ein wenig wie Fahrradfahren."

Wenn man es einmal kann, verlernt man es nicht?"

Genau.", sie lachten und setzten ihr Unterhaltung in Englisch fort.

So zog sich der Abend über die Vorspeise, eine Rede von Mr. Cook, einen Zwischengang, eine Rede des obersten Polizeichefs von Florida, den Hauptgang, drei weitere Reden und drei weitere Gänge. Als das Essen vorbei war löste sich die Tischgesellschaft auf und man ging von Speise- in den „Gemeinschaftssaal"um sich mit Kollegen zu unterhalten und/oder „Connections"zu knüpfen oder zu pflegen.

Anie fand das Gespräch mit einem Bekannten von ihr, den sie noch aus SWAT-Zeiten kannte. Er hieß Mario Kent, war 36, frisch geschieden und gerade von den Spezialkräften in den Innendienst der Polizei gewechselt. Die beiden hatten sich schon immer gut verstanden, sie lachten, unterhielten sich über die „gute alte Zeit"und unterhielten sich über die Vor- und Nachteile nicht mehr beim SWAT zu sein als Horatio zu ihnen stieß.

„Hey, H! Wo warst du so lange, ich habe dich gesucht! Darf ich dir Mario Kent vorstellen? Auch ein ehemaliger SWATie. Mario, das ist Horatio Caine, Chef der hiesigen CSIs."

„Schön sie kennen zu lernen Mr. Caine."

„Ebenfalls.", sie schüttelten die Hände.

„Sie können sich glücklich schätzen mit Stephanie zusammenarbeiten zu dürfen, Mr Caine. Ich hoffe er weiß es zu schätzen.", sagte er jetzt zu Anie und legte dieser eine Hand auf die Schulter und lächelte sie an.

„Dessen bin ich mich mehr als bewusst.", erwiderte H kühl, wenn Blicke hätten töten können, Mario wäre auf der Stelle tot umgefallen.

„Horatio, es ist spät geworden, sollen wir los?"Dieser Satz Anies ließ wiederum Marios Gesichtszüge einfrieren.

„Ihr fahrt zusammen?"

„Ja, er bringt mich nach Hause."

War dies ein triumphierendes Grinsen, welches sich in H´s Gesicht abzeichnete?

„Na, dann. Es war schön dich wieder gesehen zu haben, Anie.", er verabschiedete sich von ihr mit einem eleganten Handkuss. „Mr. Caine."

„Mr. Kent."

Die Männer gaben sich die Hand und Anie fiel eine gewisse Genugtuung in Horatios Augen auf, den Konkurrenten endlich losgeworden zu sein.

„War das nicht einer der Typen von dem Foto aus Washington auf deinem Schreibtisch?"

„Ja, das war einer der „Typen". Übrigens wohnt der dritte „Typ" seit einigen Tagen auch in Miami, falls es dich interessiert. So. und nun komm, wir müssen uns noch von Cook und seiner Frau verabschieden."

Erschöpft ließ sie sich auf den Beifahrersitz des Hummers fallen.

„Wie ich solche Abendessen liebe, drei Stunden rumsitzen, viel zu viele Reden hören, viel zu viel Essen."

„Und am nächsten Tag viel zu früh zur Arbeit gehen müssen."

„Genau das. Wie spät ist es?"

Er blickte auf die Uhr des Hummers, stöhnte auf und sagte:

„Halb eins und ich muss Morgen schon um sieben im Büro sein."

„Wieso das?"

„Vorbereitung auf eine Gerichtsverhandlung, hab ich heute Abend nicht mehr geschafft."

„Na, genial, wann bist du denn nach Hause gefahren?"

„Viertel vor sieben war ich zu Hause und du?"

„So gegen viertel nach sechs. Ich hatte nichts mehr zu tun und musste mich ja noch ein bisschen zurechtschubsen."

„Zurechtschubsen?", er lachte, „So nennt sich das jetzt also. Naja, hat sich in deinem Fall ja gelohnt."

„Wie klingt das denn bitte? Hat sich ja gelohnt... war es vorher so schlimm?"

„Oh, das wollte ich damit jetzt nicht sagen. Ich wollte nur noch einmal sagen, wie besonders hübsch du heute Abend aussiehst."

„Ja, wenn das so ist.", sie war froh, dass es dunkel draußen war und Horatio im Licht der Laternen an denen sie vorbeifuhren nicht sehen konnte, dass sie total rot geworden war.

„Ach, hier wohnen meine Eltern."

Sie deutete auf ein großes weißes Haus in einer Seitenstraße, nur zwei Straßen von ihrem eigenen Haus entfernt.

„Schick, die gleiche Bepflanzung, wie in deinem Vorgarten."

„Das mag daran liegen, dass ich sie eingepflanzt habe, aber das kannst du im Dunklen erkennen?"

„Nein, ich bin vorhin hier auch lang gekommen und da ist mir das Haus aufgefallen, ich hab mich schon gewundert, als ich dann die Blumen bei dir vor der Tür gesehen hab."

„Aha, fotographisches Gedächtnis."

„Wird mir nachgesagt, ja."

„So, da wären wir, bin ja mal gespannt, ob mein Wohnzimmer noch betretbar ist, oder mein Hund alles auseinander genommen hat."

„Wäre schade drum."

„Aha, hat es dir gefallen?"

„Ja, sehr hübsch, wenn ich Klavier spielen könnte würde ich mir auch sofort eins ins Wohnzimmer stellen."

„Würde ich dir nur empfehlen, so eine kleine Ouvertüre nach einem anstrengenden Arbeitstag ist schon entspannend.

„Warte, ich bringe dich noch an die Tür."

„Gute Idee, mich könnte auf dem 10 Meter langen Weg jemand klauen, aber bitte."

„Tja, sicher ist sicher."

„Hey, sicher angekommen! Wie hätte ich das ohne dich nur geschafft?", sagte sie und schickte ein verschmitztes Lächeln hinterher.

„Wahrscheinlich hättest du dich im Notfall zu wehren gewusst..."

Etwa drei oder vier Sekunden standen sie schweigend da und schauten sich an.

Dann meldete sich Zack, der die beiden gehört hatte und weckte sie aus diesem tranceartigen Zustand. Also schloss Anie die Tür auf und verabschiedete sich mit dem üblichen Schulterklopfer und einem „Danke für den schönen Abend"von Horatio.

Sie schloss die Tür und lehnte sich, als sie das Geräusch Hummers hörte gegen diese.

„Ja, jetzt freust du dich wieder!", sagte sie zu Zack der schwanzwedelnd vor ihr stand und den Kopf schief legte. „Spielverderber."