Wer ist Anie? - Eine Frage die ich in den letzten Monaten oft gestellt bekommen habe und ich muss sagen, dass ich es selber nicht wirklich sagen kann. Natürlich ist ein großer Teil ihrer Persönlichkeit auch ein Teil von mir, aber sonst haben wir nicht viel gemeinsam. Ich bin bei weitem nicht so tough oder mutig wie sie, außerdem kann ich kochen :fg...

Widmung etc. siehe Kapitel 1

Kapitel 3: Wiedersehen

Der wärme Frühlingswind wehte durch ihr Haar und sie spürte, wie die morgendliche Sonne ihr Gesicht wärmte.

´Ich sollte öfter Fahrrad fahren´, dachte sie so vor sich hin, als sie dieses vorm Department fest schloss.

„Sportlich, sportlich, wie immer schon."

Sie fuhr herum.

„Leon, du sollst mich doch nicht immer erschr... Moment, oh mein Gott, Leon, was machst du denn hier!", sie strahlte ihn an und eh sie sich versah befand sie sich 50 cm über dem Fußboden, weil er, wie er es früher schon immer gemacht hatte, mal wieder einfach seine Arme um ihre Hüfte geschwungen und sie hochgehoben hatte.

Kein Wunder: Leon Riddle hatte nicht nur das Kreuz, sondern auch die Größe eines halb ausgewachsenen Bären. Mit seinen 7´ überragte er die meisten seiner Kollegen um Einiges und da Anie so wie so sehr schmal gebaut war, war es ein leichtes für ihn ihr den Boden unter den Füßen zu entziehen. Nun musterte er die Frau, der er so viel zu verdanken hatte mit seinen grauen Augen genau und sagte dann mit seiner tief-brummigen Stimme:

„Mensch, Kleine, toll siehst du aus!"

Sie strubbelte ihm über seine ca. 5 mm langen blonden Haare.

„Ich geb dir gleich Kleine! Lass mich runter!"

„Hmm. Soll ich?"

„Ja, sollst du!"

„Und wenn ich das nicht mache, Kleine!"

„Dann kriegen wir zwei ein deftiges Problem, Dicker!"

„Gut, überzeugt!"

Er setzte sie wieder ab und sie richtete erstmal ihre Kleidung, bevor sie ihre Frage vom Anfang wiederholte:

„Brav, so und jetzt schieß los! Was machst du hier und woher wusstest du, wo du mich finden konntest?"

„Ich hab den Pförtner gefragt."

„Ach, tja, hätte ich mir ja denken können.", Anie rollte bei dem Gedanke an die Plappertasche Bill mit den Augen.

„Und hier bin ich, weil Pablo mich angerufen hat..."

„Der Typ hat sie hochgehoben???", Alexx schaute Horatio ungläubig an, nachdem dieser ihr erzählt hatte was er gerade auf dem Parkplatz beobachtet hatte.

„Er hat sie hochgehoben und die beiden wirkten sehr vertraut.", erwiderte H. Obwohl Alexx eine sehr enge Freundin von ihm war und er ihr auch vom vorherigen Abend berichtet hatte, hatte er ihr verschwiegen, dass es sich angefühlt hatte, als ob jemand ihm einen Dolch in den Körper rammte und diesen genüsslich umdrehte, als er Anie und diesen Riesen zusammen gesehen hatte. Doch der ME merkte, dass dieser Anblick ihrem Chef ganz und gar nicht gefallen hatte.

„Der Typ ist höchstens 30.", sagte Horatio in einem missbilligenden Tonfall und schaute zu Boden.

„H, das war bestimmt nur ein alter Freund oder so etwas..."Alexx guckte ihn mitfühlend an, weil sie ihn lang genug kannte um zu wissen, wie er sich fühlte.

„Heben dich deine „alten Freunde"hoch? Meine tun das jeweils nicht!", grummelte er vor sich hin.

„Frag sie doch einfach, wer das war."

Er senkte erneut den Kopf und schaute sie an, als würde er über seine Sonnenbrille gucken. „Damit sie weiß, dass ich sie beobachtet habe?"

„Ja, okay, ist vielleicht doch nicht so eine gute Idee, hmm Bill weiß bestimmt wer das ist, wenn du willst frag ich ihn mal."

Horatio überlegte kurz, dann: „Vertraulich?"

„Vertraulich.", erwiderte Alexx.

„Danke." Er setzte sein berühmtes Horatio-Halblächeln auf und ging zurück in sein Büro.

„So, das ist mein Büro. Setzt dich doch, ich werde mal gerade schauen, ob Horatio schon da ist...", sie zeigte auf das Sofa im hinteren Bereich ihres Raumes.

„Muss ja ein ganz toller Hecht sein, dieser Horatio."

„Wieso?", fragte Anie stutzig.

„Weil du in einer Stunde tausendmal von ihm geredet hast.", sagte Leon breit grinsend.

„Ja, dann muss er wohl ein „toller Hecht"sein...", sprach sie und ließ ihn mit offen stehendem Mund im Raum zurück.

„Klopf, klopf!"

Es folgte ein kurz angebundenes „Ja."

Sie zog eine Augenbraue hoch: „Alles okay?", sie schloss die Tür hinter sich und ging zu seinem Schreibtisch.

„Ähm, ja, ist alles soweit okay....ähm, wie geht es dir?", fragte er etwas abwesend."

„Ja, besser, danke. Du hast doch irgendwas!", ließ sie diesmal nicht locker. Er hatte ihr am Vorabend geholfen, also stand eine Revanche noch aus.

„Viel Arbeit."

„Oh, stör ich?"

Er schaute hoch und als er sah, wie sie den Kopf schief legte und ihn freundlich anblinzelte konnte er seinen etwas zickigen Ton nicht beibehalten.

„Nein, ist schon okay. Ähm, du?", fragte er vorsichtig weiter.

„Hm? Was ist?"

„Sag mal, ich hab hier heute Morgen so einen blonden Riesen rumschleichen sehen, weißt du wer das ist?"

Sie lachte. „Warte mal kurz, okay?", dann ging sie aus seinem in ihr Büro, nahm Leon an die Hand und schleifte ihn rüber zu ihrem Kollegen und fragte:

„Der hier?"

„Ähm, ja."Horatio stand auf. „Genau der."

„Das ist Leon Riddle, mein Nachfolger im SWAT-Team und fast schon so etwas wie mein kleiner Bruder. Leon, das ist Horatio Caine, mein Kollege und Leiter dieses Teams."

Leon streckte Horatio seine riesige Hand entgegen und guckte ihn freundlich zu ihm herunter.

„Lieutenant! Schön sie mal kennen zu lernen, Anie hat ja schon so einiges von ihnen erzählt."

´Nein, das hat er jetzt nicht wirklich gesagt´, dachte Anie und lief etwas rot an.

Sie redet von mir? ´, ein Gefühl von Wohlbehagen breitete sich in seiner Magengegend aus.

„Ich hoffe nur Gutes.", sagte er betont cool.

„Durchaus.", Leon klopfte seiner „Kleinen"auf die Schulter. Deren Handy klingelte zu ihrem Glück genau in diesem Moment und erlöste sie aus dieser etwas unangenehmen Situation.

„Entschuldigt mich.", sie verließ den Raum. Horatio und Leon waren allein.

„Tja, Mr. Caine, ich schätze ich muss mich bei ihnen bedanken."

Horatio schaute den Riesen fragend an: „Wieso?"

„Anie hat mir erzähl, dass sie sich gestern sehr nett um sie gekümmert haben und ähm, ", er überlegte kurz, ob er Folgendes sagen sollte, „sie hat gesagt es habe ihr gut getan, dass sie für sie da waren und sich um sie gesorgt haben."

H, dessen Gefühle in Wirklichkeit in diesem Moment verrückt spielten, versuchte erneut betont cool zu antworten: „Ist doch selbstverständlich."Es funktionierte jedoch nicht so wie er es haben wollte, da er das zufriedene Lächeln jetzt nicht einfach von seinem Gesicht verschwinden lassen konnte.

Leon fuhr mit Ernster Miene fort:

„Ich denke nicht, dass es so selbstverständlich ist. Wissen sie, Stephanie hat sehr viel für mich getan und es liegt mir sehr am Herzen, dass es ihr gut geht. Verstehen sie? Ich hasse es zu sehen, wenn sie leidet."

´Ich auch..., dachte Horatio und blickte gedankenverloren zu seiner telefonierenden Kollegin.

„Deswegen würde ich sie auch bitten ein Auge auf sie zu haben, wenn ich Übermorgen, nach der Beerdigung zurück nach New York fliege, mein Team brauch mich dort.", er blickte sanft auf den gut einen Fuß kleineren Lieutenant herunter. „Ich will, dass sie in guten Händen ist."

„Okay, werde ich machen.", sagte H auf seine typische Art, die Hände in die Hüfte gestemmt.

„Horatio, Pablo hat von einem Unbekannten einen Brief bekommen, der den Tatablauf und einige andere Informationen enthält, ich werde jetzt zu ihm fahren und diesen abholen."

„Okay, gut, hat er ihn angefasst?"

„Ja, leider, aber seine Fingerabdrücke sind ja im PC, wollen wir nur hoffen, dass er keine Spuren verwischt hat."Sie wandte sich an Leon: „Hast du nicht gesagt, dass du ihn noch sehen wolltest, ich kann dich mitnehmen, oder ist eure Unterhaltung gerade so spannend, dass ihr sie noch fortführen wollt?"

Er grinste sie sanft an. „Gib mir 30 Sekunden, ich muss noch was mit deinem Kollegen bereden."

„Ähm, okay, ich warte draußen."Sie verschwand wieder aus dem Raum.

„Also!", Leon wandte sich wieder H zu. „Versprechen sie mir auf sie auf zu passen!"

„Ich verspreche es."

Sie gaben sich die Hand, verabschiedeten sich somit und Leon ging mit Anie zu ihrem Wagen.