Disclaimer: Alle Rechte an Mittelerde und seinen Geschöpfen gehört Ilúvatar... ach ne, Tolkien und seinen Erben ;o)

Nur für den Rest sind wir, die Autoren, sprich Magic Dragon und Lilthanor verantwortlich. Wir erklären auch, dass wir kein Geld mit dieser Geschichte verdienen... seufz


Sarah: Super dass du dich so freust! freu

Ich weiß dass „Düsterwald"nicht mehr korrekt ist, aber zu Beginn dachte irgendwie keiner daran und später haben wir es so belassen, ich hoffe das trägt uns keiner nach ;o)

Thranduil ist ein eigener Charakter in dieser Geschichte. Er denkt nicht daran dass es ihn selbst in seinem Palast treffen könnte und findet es viel bequemer, seinen Junior damit zu beauftragen und ihn dabei zu triezen...


Das Grauen im Düsterwald

VATER UND SOHN

Nach etwa drei Tagen kehrten ein Krieger zurück. Legolas hatte schon voller Ungeduld gewartet und hoffte neue Erkenntnisse zu bekommen. Der Krieger, ein älterer Elb, machte ein ernstes Gesicht und stieg kurz bevor er Legolas erreicht hatte von seinem Pferd ab und verneigte sich einmal vor dem Prinzen.
"Habt ihr etwas rausfinden können", fragte Legolas und musterte den Elben vor ihm.

"Nein, ich habe nichts gesehen. Ich hatte mich dazu bereit erklärt die Gegend um den kleinen Bach im Süden zu beobachten, während alle anderen weiter entfernt die Umgebung im Auge behielten..."
"Und? Haben sie etwas gesehen?"
"Nun, Prinz Legolas, sie sind alle verschwunden! Ich habe keinen von ihnen mehr gesehen, sie kamen nicht an den Ort, wo wir uns wiedertreffen wollten... Ich habe nach ihnen gesucht, doch außer noch mehr umgestürzter Bäume habe ich nichts gefunden! Ich hörte nur in der Ferne ein Krachen und lautes Getöse, doch konnte ich nicht herausfinden was es war, dass diesen Lärm auslöste", erklärte der Elb und senkte den Kopf.

"Sie sind verschwunden", fragte Legolas nach, als hätte er den Elben vor ihm nicht richtig verstanden.
Der Elb nickte. "Von ihnen fehlt jede Spur."
Legolas schüttelte ungläubig den Kopf. Wie konnten fast zwanzig bewaffnete Krieger einfach verschwinden?

-o-

"Vater...", begann Legolas seinen Satz. Er war, sofort nachdem nur ein Krieger wieder zurückgekehrt war, zu ihm geeilt um ihm die Neuigkeiten zu berichten. Thranduil saß gerade an seinem Tisch und schrieb einen Brief. Er hatte nur kurz aufgesehen, als Legolas gehetzt den Raum betreten hatte und hatte sich nicht weiter von seinem Sohn ablenken lassen.
"...eben ist einer der...", fuhr Legolas fuhrt, doch Thranduil unterbrach ihn sofort.
"Warte kurz, ich will das hier nur noch zu Ende schreiben", murmelte er völlig abwesend.
"Aber Vater, es ist wichtig, eben ist nur einer der...", begann Legolas erneut, doch auch diesmal hatte er keinen Erfolg.
"Übe dich in Geduld, mein Sohn, ich bin gleich fertig", erklärte Thranduil und Legolas sah ihn nur irritiert an. Ihm verschlug es die Sprache und so starrte er seinen Vater ungläubig an, der völlig konzentriert und in aller Ruhe sein Schreiben zu Ende brachte. Nach einer für Legolas unglaublich langen Zeit, in der er ziemlich ratlos vor seinem Vater gestanden hatte, legte der König des Düsterwaldes gemächlich seine Feder aus der Hand und lehnte sich in aller Ruhe in seinen Sessel zurück.

"Vater, ich habe zwanzig Krieger....", begann Legolas zum dritten mal seinen Bericht, doch Thranduil hob nur die Hand und unterbrach ihn damit wieder.
"Moment noch...". Er bückte sich und hob ein Blatt Pergament vom Boden auf, dass ihm wohl runtergefallen war und legte es auf den Tisch. Legolas ärgerte sich jedes Mal über diese Sturheit seines Vaters. Er war sich fast sicher, dass sein Vater das nur machte um ihn hinzuhalten.
"Jetzt darfst du", bemerkte Thranduil mit einem Blick auf Legolas und verschränkte die Arme vor der Brust.

Obwohl er gerne etwas dazu gesagt hätte, tat er es nicht, er musste seinem Vater endlich die Neuigkeiten sagen. "Vater, ich habe zwanzig Krieger in den Wald geschickt, damit sie die Umgebung beobachten und nur einer ist wieder zurückgekehrt! Die anderen sind alle verschwunden...", sagte er und setzte eine vorwurfsvolle Mine auf, weil Thranduil in so lange hingehalten hatte.
Dieser fuhr blitzschnell aus seinem Sessel hoch und fuchtelte wild mit den Händen in der Luft herum. "VERSCHWUNDEN? Warum hast du das nicht gleich gesagt? Legolas, so etwas ist wichtig, das kann nicht warten", belehrte Thranduil ihn.
Legolas warf ihm einen wütenden Blick zu. "Ich wollte es dir doch gleich sagen aber du hast..."
"Rede dich nicht raus mein Sohn! Du musst lernen deine Aufgabe gewissentlicher durchzuführen!"
Legolas senkte den Kopf und lächelte verbissen. Er wurde behandelt wie ein kleiner dreihundertjähriger Elb!
"Verzeih mir Vater, ich werde mich ändern", sagte er dann ergeben, es hatte keinen Sinn sich jetzt zu wehren, ihm lagen die verschwundenen Krieger jetzt mehr am Herzen.

Thranduil nickte nur mit einem tadelnden Blick. Dann lief er im Raum auf und ab und schien angestrengt zu überlegen.
"Ich will, dass niemand mehr ohne Grund in den Wald geht! Jeder, der hinaus muss, soll das melden! Ich möchte hier im Palast mehr Leibwächter und vor dem Tor sollen drei Wachen mehr stehen. Und nun geh und sorge dafür, dass das gemacht wird", sagte er dann.

"Das ist nicht dein Ernst", entfuhr es Legolas. Als er den wütenden Blick seines Vaters sah, setzte er einen entschuldigenden Blick auf und sagte dann: "Verzeih Vater, aber was hat es für einen Sinn, dass sich die Elben abmelden, die in den Wald müssen? Wir wussten auch, dass die Krieger dort draußen sind und nun sind sie fort. Wäre es nicht außerdem wichtiger nach ihnen zu suchen, als deine persönliche Leibgarde zu verstärken? Ich glaube ohnehin nicht, dass dir hier Gefahr droht, jeder der verschwunden ist hat sich bisher im Wald befunden...", erklärte Legolas vorsichtig. Es ärgerte ihn ungemein, dass sein sich nur um seine eigene Sicherheit Gedanken zu machen schien. Er hatte nicht ein Wort über die Krieger verloren...

"Niemand, der verschwunden ist, ist bisher wiedergekommen! Bei den Kriegern ist das gewiss nicht anders. Wir müssen dafür sorgen, dass niemand mehr verschwindet. Davor müssen wir uns schützen, mein Sohn!"
"Aber das tun wir nicht, indem wir nur deine Leibgarde verstärken! Wir müssen mehr Wachen unter das Volk mischen und sollten uns die neuen Verwüstungen ansehen, vielleicht entdecken wir diesmal etwas. Ich hatte gehofft, du würdest mich dieses Mal vielleicht begleiten", erklärte Legolas.
Thranduil schob seinen Unterkiefer vor und zuckte mit den Schultern. "Ihr habt bisher nichts gefunden..."
"Irgendwann werden wir etwas finden. Wer auch immer das war kann nicht ewig seine Spuren verwischen..."
"Anscheinend schon..."
"Vater, würdest du mir bitte erlauben mit ein paar Elben in den Wald zu gehen und erneut nach Spuren zu suchen? Außerdem können wir dann auch nach den Kriegern Ausschau halten...", fragte Legolas gereizt. Er wollte nicht mehr diskutieren, er wollte die Erlaubnis und wollte dann nur noch versuchen diesmal etwas herauszufinden.

"Wenn du meinst, dass du das Richtige tust... Hast du daran gedacht, dass auch du verschwinden könntest?"
"Habe ich, aber irgendwie müssen wir versuchen etwas zu finden. Wir werden nichts lösen, wenn keiner in den Wald geht."
"Wie du meinst, aber bevor du gehst, schick die Leibwächter zu mir, wie ich es angeordnet habe!"
Legolas nickte ergeben und huschte dann aus der Tür. Er hatte genug von den Gesprächen mit seinem Vater. Sie führten zu nichts, außer, dass er sich immer wieder über ihn ärgerte und sich ungerecht behandelt vorkam. Immer wieder war das so.

Nachdem er die Leibwächter zu seinem Vater geschickt hatte, machte er sich mit fünf weiteren Elben und dem Krieger, der als einziger zurückgekehrt war, wieder auf den Weg in den Wald. Der Krieger führte sie zu den Orten, an den seine Gefährten verschwunden waren und beteiligte sich selbst daran, die Umgebung abzusuchen.

"Ein Schwert! Schon wieder ein Schwert", rief plötzlich ein Elb und hielt die Waffe in die Luft. "Und hier ist noch mehr!"
Legolas eilte zu dem Ort hinüber und betrachtete sich die Waffe. Er erkannte sie, sie stammte mit Sicherheit von einem der Krieger.
"An ihr klebt Blut", bemerkte Legolas gebannt und drehte die betrachtete sich die Klinge. "Es ist schwarz", fügte er hinzu.
"Orks haben schwarzes Blut, aber sie würden mehr Spuren hinterlassen. Außerdem sind die Verwüstungen viel zu stark für ein paar Orks, es muss etwas anderes sein", überlegte einer der Elben.
"Hier ist noch etwas", bemerkte einer der Elben und hob etwas bräunliches auf, an dem ebenfalls schwarzes Blut klebte. Der Elb legte es sich auf die Handfläche und alle starrten gebannt auf den Fund.

"Das sieht aus wie Haut... Oder eine Stück Schuppe...", bemerkte Legolas.
"Etwas großes, das schwarzes Blut besitzt und dessen Haut schuppig ist? Ist es möglich, dass ein Drache wieder sein Unwesen treibt", fragte ein jüngerer Elb.
"Nein, völlig ausgeschlossen. Drachen gibt es eigentlich nicht mehr und selbst wenn... Es war Abenddämmerung, als ich das Getöse vernahm. Ein Drache würde aus der Luft angreifen und am Himmel konnte ich nichts erkennen. Außerdem würde ein Drache ganz andere Spuren hinterlassen", erklärte der Krieger.
Legolas nickte. Das war kein Drache, aber auch keine Orks.
Er blickte sich weiter um und fand an einem Baum etwas Blut kleben, doch diesmal war es nicht schwarz, sondern rot. Das war Elbenblut und stammte mit Sicherheit von einem der Krieger.
Der ältere Krieger trat bedrückt zu ihm, als er das Blut sah und senkte dann den Kopf. "Es hat sie mit Sicherheit getötet, was immer es auch war", murmelte er leise.

"Etwas großes, mit schwarzem Blut und zumindest teilweise Schuppiger Haut... Es scheint die Dunkelheit zu mögen und ist kräftig genug Bäume umzustürzen und ganze Pferde gegen Bäume zu schleudern...", überlegte Legolas laut.
Wenn er auch immer noch nicht genau wusste, was genau ihm diese Spuren sagten, so kam dennoch nicht mit leeren Händen nach Hause. Diesmal hatten sie etwas gefunden und er konnte seinem Vater etwas vorlegen. Eigentlich würde er es am liebsten vermeiden wieder seinem Vater Bericht zu erstatten, aber da hatte er keine Wahl. Vielleicht wüde Thranduil diesmal auch etwas unternehmen, wie Legolas hoffte. Vielleicht wusste er die Spuren zu deuten.
So machten sich die Elben wieder auf den Rückweg, denn die Sonne begann bereits zu sinken und so wie Legolas die Situation einschätzte, war die Dunkelheit nicht ungefährlich.

-o-

Zu Legolas´ großen Überraschung betrachtete sich Thranduil die gefundenen Sachen sehr genau und mit großem Interesse. Legolas sollte das Schwert und den Hautfetzen auf den Tisch legen und Thranduil beugte sich mit interessiertem Blick darüber und musterte alles eingehend. Dann bekam Legolas den Auftrag den blutigen Haufetzen dreimal hin und herzudrehen, weil Thranduil es selbst nicht tun wollte, doch auch danach schien der König des Düsterwaldes nicht viel mehr zu wissen.

"Sehr interessant, doch was sagt uns das jetzt", fragte Thranduil.
Legolas ging einmal um den Tisch herum und sagte dann: "Ich glaube, dass es sich hierbei um eine Schuppe handelt. Ich habe nur noch keine Ahnung, welches Geschöpf Schuppen besitzt, kein Drache ist, aber groß genug ist, solche Verwüstungen anzustellen."
"Mein Sohn, es könnte genauso gut keine Schuppe sein. Vielleicht ist es auch gar nichts..."
"Die Krieger sind nicht durch gar nichts verschwunden, Vater", erwiderte Legolas gereizt.
"Das weiß ich, aber du kannst nicht wissen, was das ist!"
Legolas stemmte die Hände in die Hüften und sagte dann laut: "Du hast Recht, Vater, ich weiß gar nichts! Ich vermute nur. Ich frage mich allerdings, wieso ich nach Spuren gesucht habe, wenn du mir jetzt erzählst, ich würde sowieso nichts wissen! Was weißt du denn? Was vermutest du?"
Thranduil sah ihn mit strengem Blick an, ihm passte der Ton nicht, in dem Legolas mit ihm sprach, dass wusste Legolas auch, aber es war ihm so gleichgültig, es interessierte ihn einfach nicht.

"Es wäre schön, wenn du wieder einen angemessenen Ton annimmst. Diese Spuren sagen uns nichts, selbst wenn wir wissen, dass es eine Schuppe ist! Durch das Schwert wissen wir lediglich, dass den Kriegern etwas zugestoßen sein muss, aber sein wir doch mal ehrlich, das wussten wir vorher auch schon!"
Legolas nickte ergeben. "Na gut. Ich möchte dich bitten mir zu gestatten morgen früh Aragorn entgegen zu reiten. Wenn er im Düsterwald eintrifft, kann ich ihn gleich zu den Orten führen, die verwüstet wurden."

"Den Brief an Elessar haben wir erst vor drei Tagen losgeschickt...".
"Das weiß ich Vater, aber ich muss ohnehin den gesamten Düsterwald durchqueren und ich will sehen, ob ich nicht doch einen Hinweis darauf finde, wo die Krieger abgeblieben sind. Im Moment bin ich hier so wieso nicht von Nutzen."
"Erspare mir bitte, auch noch nach dir suchen zu müssen! Du gehst nicht alleine", sagte Thranduil streng.

Legolas musste in seinem Inneren Lächeln. Er hatte auch mit den anderen Verschwundenen keine Arbeit, denn er suchte ja gar nicht nach ihnen! Legolas wusste zwar, dass bei seinem Verschwinden sein Vater wohl schon einen kleinen Suchtrupp losschicken würde, aber er selber hatte dabei die geringste Arbeit.
"Natürlich nicht Vater, ich werde mir zwei Elben mitnehmen. Es wird zwar nicht dazu beitragen mich im schlimmsten Fall zu schützen, denn immerhin haben es fast zwanzig Krieger nicht geschafft sich in Sicherheit zu bringen, aber alleine zu gehen, halte auch ich für zu riskant."
"Ich möchte, dass du spätestens in vier Wochen zumindest eine Nachricht hierher schickst."
"Ja Vater, werde ich tun."
"Wen nimmst du mit?"
"Ich werde Gildor und Aradiel fragen. Sie sind gewissenhaft und haben, so denke ich, keine Furcht."

Thranduil lachte einmal kurz. "Erzähl mir nichts, du nimmst sie doch nur mit, weil sie deine Freunde sind. Gewissenhaftigkeit und Furchtlosigkeit haben damit doch gar nichts zu tun!"
Legolas machte ein mürrisches Gesicht. "Auch wenn es meine Freunde sind, haben sie die Eigenschaften, die ich gerade nannte. Und noch mehr, außerdem kennst du sie doch gar nicht, woher willst du das wissen."
"Du bist verstimmt mein Sohn, das fällt mir in letzter Zeit oft auf! Es ist schwer sich mit dir ruhig zu unterhalten, du solltest das als Prinz lernen! Nimm deine Freunde und reitet morgen früh los, aber denke daran dich in vier Wochen zu melden!"

Legolas schüttelte nur den Kopf, so dass Thranduil nicht sehen konnte und verließ dann mit immer noch mürrischem Blick das Zimmer. Sein Vater provozierte ihn ständig, er legte es förmlich darauf an, dass Legolas ungehalten reagierte und dann tadelte er ihn deswegen. Legolas war froh, endlich wieder für längere Zeit von seinem Vater fern zu sein. Ein Sohn sollte das nicht denken, doch es war so. Legolas lief mit schnellen Schritten die Treppen hinunter. Er wollte schnell zu Gildor und Aradiel, denn lange war es nicht mehr, bis er aufbrechen wollte und er hoffte sehr, dass die Beiden so schnell mit ihm kommen konnten.