Disclaimer: Alle Rechte an Mittelerde und seinen Geschöpfen gehört Ilúvatar... ach ne, Tolkien und seinen Erben ;o)

Nur für den Rest sind wir, die Autoren, sprich Magic Dragon und Lilthanor verantwortlich. Wir erklären auch, dass wir kein Geld mit dieser Geschichte verdienen... seufz

Sarah: Na mal sehen ob sich deine Vermutung bestätigt... Im Moment bist du die einzige Leserin, die sich bemerkbar macht, aber vielleicht bewirkt ja deine Werbung dass sich vielleicht noch jemand „outet"lol


3. ÜBERRASCHUNGEN

Tabea war tief in Gedanken versunken, als sie zu den Häusern der Heilung ging, nun würde sie bald wissen, ob sie mit ihrem Verdacht recht behielt. Ein wenig nervös lief sie durch die Gänge und traf schließlich ihren Bruder. "Darin! Schön, dass ich dich treffe!" rief sie aus und eilte zu ihn. Der Mann begann übers ganze Gesicht zu strahlen und umarmte seine kleine Schwester freudig. "Tabea, du lässt dich hier kaum mehr blicken! Was verschafft uns die seltene Ehre?" Der Heiler sah sie prüfend an. "Krank siehst du nicht aus, vielleicht ein wenig abgespannt...bekommst du auch genügend Schlaf?" grinste er und erntete dafür einen strafenden Blick von seiner Schwester. "Darin! Nein, mir geht es eigentlich ganz gut, aber ich würde gerne mit Norina sprechen." – "Mit der Hebamme? Tabea, du bist doch nicht etwa..." rief er erstaunt aus.

Sie zuckte mit den Schultern und lächelte Darin an. "Ich weiß es nicht genau, aber es könnte durchaus sein." Der Heiler legte seinen Arm um die Schulter seiner kleinen Schwester und ging mit ihr durch den Gang. "Wie geht es Ameron? Hat er sich wieder ein wenig von der Sache erholt?" fragte er. Tabea nickte. "Ja, etwas. Aber ich habe Angst, dass er nie wieder der sein wird, der er vorher war. Er erschrickt noch immer sehr leicht und nachts wird er noch immer von Alpträumen gequält." Darin biss sich auf die Lippen: "Diese Misshandlungen haben verheerendes an Amerons Seele angerichtet, ich weiß. Aber vertrau mir, ich habe ihn mittlerweile kennen gelernt, er wird sich wieder erholen, bestimmt." Tabea lächelte ihren Bruder gequält an. Wenn er doch nur rechtbehalten würde!
Schließlich blieben die Geschwister vor einer Türe stehen und Darin klopfte an. Auf einen Ruf aus dem Raum dahinter hin traten die Beiden ein und eine Frau mit dunklem Haar, das bereits von einigen grauen Strähnen durchzogen waren, eilte auf Tabea zu. "Tabea, das ist aber schön, dich einmal wiederzusehen!" Die Frauen umarmten sich und Darin räusperte sich. "Ich werde dann mal wieder an meine Arbeit gehen! Tabea, ich möchte aber wissen, was los ist, ja?" er zwinkerte seiner kleinen Schwester zu und ging.

"Also, Tabea, was führt dich zu mir?" fragend sah Norina die junge Frau an. Tabea holte tief Luft: "Ich möchte, dass du mich untersuchst, ich habe da so einen Verdacht..." – "Morgendliche Übelkeit?" fragte die Hebamme nach und Tabea nickte. "Na, dann mach dich frei und leg dich bitte auf die Liege." Gehorsam tat die junge Frau, wie ihr geheißen und ließ die Untersuchung über sich ergehen. Nach endlosen Minuten nickte die Hebamme und Tabea stand auf und zog sich wieder an. "Und?" fragte die junge Frau ungeduldig. "Hm, ich kann nur eines sagen: Gratuliere, du bist guter Hoffnung, Mädchen!" antwortete Norina und lächelte, als sie das Gesicht Tabeas sah. Die junge Frau begann übers ganze Gesicht zu strahlen und umarmte Norina überglücklich. "I..ist das denn auch wirklich war? Das ist ja wundervoll, Ameron wird Augen machen!" jubelte sie und konnte ihr Glück nicht fassen.

Übermütig lief sie auf den Gang, um Darin aufzusuchen. Vor seiner Türe zwang sie sich zur Ruhe und versuchte, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen, was ihr auch einigermaßen gelang. Tabea klopfte und trat ein, ihr Bruder stand von seinem Stuhl auf und ging auf sie zu. "Und? Was ist, bist du...?" Die junge Frau begann übers ganze Gesicht zu strahlen, als sie schließlich nickte: "Ja, ich bin...du wirst Onkel, mein Lieber!" platzte sie hervor und wurde von Darin stürmisch umarmt. "Ich gratuliere dir, kleine Schwester!" Die Geschwister freuten sich unbändig über das neue Leben, das in ihrem Bauch am Wachsen war.

Tabea ging langsam über den Marktplatz und kaufte Lebensmittel ein. Sie war so glücklich, dass sie am liebsten alle Menschen hier umarmt hätte, sie würde bald eine richtige Mutter sein! An einem Stand entdeckte sie eine alte Frau, die selbstgenähte Babysachen zum Verkauf anbot. Lange stand Tabea vor dem kleinen Tischchen und bewunderte jedes einzelne Stück ausgiebigst. Besonders eines stach ihr ins Auge. Das Hemdchen war aus feinem, weißen Stoff geschneidert und mit zarten Mustern bestickt. Die junge Frau strich mit den Fingerspitzen über die feine Arbeit und griff sich versonnen an den noch flachen Bauch.

"Ihr seid wohl guter Hoffnung, habe ich Recht, Herrin?" die Stimme der alten Frau riss Tabea aus ihren Gedanken. Sie errötete leicht und sah die Frau fragend an. "Woran wollt ihr das sehen?" – "Oh, das ist nicht schwer zu erraten! Ich sehe in ein strahlendes Gesicht mit Augen, aus denen das Glück leuchtet, ihr hattet eure Hand auf den Bauch gelegt und ihr steht nun schon lange hier bei den Gewändern!" lachte die Alte auf. Tabea begann zu lächeln: "Ja, ihr habt Recht, ich erwarte ein Kind!" – "Da darf ich wohl gratulieren, weiß es der Herr Papa schon?" fragte die Frau nach und sah, dass Tabea den Kopf schüttelte. "Ich habe es eben erst erfahren und überlege gerade, wie ich es ihm sagen soll. Es soll nämlich ein ganz besonderer Moment werden!" sagte die junge Frau und begann nachzudenken.

"Herrin, ihr könntet ihm ein Hemdchen hier bringen, er wird diesen Hinweis bestimmt verstehen, ohne dass ihr lange erklären müsst." Wandte die alte Frau ein und sah Tabea abwartend an. Die junge Frau nickte langsam. "Ja, das ist eine gute Idee! Hoffentlich kommt Ameron auch darauf."
Tabea entschloss sich recht schnell, das feinbestickte Hemdchen zu erwerben und machte sich mit klopfendem Herzen auf den Heimweg. Wie Ameron wohl reagieren würde? Tabea war ja so gespannt auf sein Gesicht!

"So, nun muss ich aber nach Hause! Tabea wird mir den Kopf abreißen, wenn ich mit Mariel zu spät zum Essen komme!" lachend stand Ameron auf und sah sich im Raum um. "Wo ist Mariel überhaupt?" Corin zuckte mit den Schultern: "Sie ist vorhin mit Jago nach draußen gegangen, hätte sie besser...?" – "Nein, ist schon in Ordnung. Hier kann ihr ja doch nichts geschehen, immerhin ist die Kleine von jeder Menge Leibwächtern umgeben!" lachte Ameron und ging mit seinem Freund in den Innenhof. Suchend blickte er sich um, aber er konnte keine Spur von seiner Tochter entdecken. "Wo ist sie?" Beunruhigt sah er zu dem Hauptmann hin, der die Stirn runzelte. "Warte, ich rufe nach dem Hund, da ist das Kind bestimmt nicht weit!" grinste er und ließ einen gellenden Pfiff ertönen.

Sofort kam aus der hintersten Ecke des Hofes freudiges Gebell und ein kleiner, grauer Schatten fegte fröhlich kläffend heran. "Jago! Komm, mein Kleiner!" rief Corin und der kleine Hund sprang in seine Arme. Erst jetzt sah der Hauptmann, dass sein Hund voll Schlamm war, aber es war zu spät. Seine Uniform sah nun nicht viel besser aus als das Fell des Hundes. "Oh nein! Jago! Sieh dir meine Uniform an!" jammerte der rothaarige Mann und setzte den freudig mit dem Schwanz wedelnden Hund auf den Boden zurück.

Ameron sah erleichtert, dass mittlerweile auch Mariel wieder aufgetaucht war und auf ihn zulief: "Papa, Papa!" rief sie und jauchzte vor Freude. Als sie vor ihm stand, schlug er die Hand vor den Mund. "Wenn dir Tabea den Kopf abreißt, weil du zu spät nach Hause kommst, was wird sie machen, wenn sie Mariel so sieht?" Corin versuchte, ein ernstes Gesicht zu machen, was ihm aber kaum gelingen mochte. Ameron blickte verzweifelt auf seine kleine Tochter herab, die vor ihm stand...völlig schlammbedeckt und durchnässt. "Sie bringt mich um" antwortete er mit tonloser Stimme und starrte auf das völlig verdreckte Kleidchen der Kleinen.
Mariel nagte an ihrer Unterlippe und blinzelte verlegen zu ihrem Vater hoch.

"Entschuldige, Papa, wir haben gespielt...und dann sind Jago und ich in den Schlamm gefallen!" piepste sie. Aufmerksam musterte sie sein Gesicht und fragte dann mit leiser Stimme: "Bist du böse Papa? Ich wollte das doch nicht..."
"Aber nein, meine Kleine, ich bin dir nicht böse! Aber wir müssen dich jetzt schnell nach Hause bringen und dich saubermachen!" Ameron zog seinen Umhang von der Schulter und wickelte seine durchnässte Tochter sorgfältig darin ein, er hob sie auf seinen Arm und wandte sich schließlich an Corin. "Wir gehen jetzt, es war schön, dass ich mal wieder mit dir reden konnte!" Der Hauptmann
schlug ihm lächelnd auf die Schulter: "Ich habe mich sehr über euren Besuch gefreut, kommt doch ruhig öfter!" – "Werden wir, aber du wirst doch auch bald wieder zu uns kommen, oder? Tabea würde sich bestimmt freuen! ?" Ameron grinste seinen Freund an. "Was, Ameron?" – " Pass auf deinen Kopf auf, dass du ihn nicht doch eines Tages verlierst!" Lachend bog Ameron mit Mariel auf dem Arm um die Ecke und machte sich mit ihr auf den Heimweg.
"Du, Papa? Kann Onkel Corin wirklich den Kopf verlieren?" Mariel sah ein wenig ängstlich ihren Vater an. Ameron schüttelte lachend den Kopf: "Aber nein, Mäuschen, kann er nicht! Ich habe das nur gesagt, weil er so vergesslich ist!" Erleichtert lachte nun auch die Kleine.

Immer wieder sah Tabea durch das Fenster. "Wo bleiben die Beiden nur?" flüsterte sie und konnte ihre Ungeduld kaum mehr zügeln. Die Frau hatte ein gutes Mittagessen zubereitet und alles vorbereitet, sie konnte es nicht mehr erwarten, ihrem Mann die Überraschung zu präsentieren.
Als sie die Haustür hörte, begann sie zu lächeln. "Ameron, Mariel, kommt, das Essen ist schon fertig!" rief sie. "Wir kommen sofort!" vernahm sie Amerons Stimme und hörte, wie er sich mit seiner Tochter in ihr Zimmer zurückzog. Sie runzelte die Stirn und ging ihnen nach, irgendetwas hatten die Beiden gewiss wieder angestellt, das sie nicht merken sollte.

Typisch Ameron! Als sie das Kinderzimmer betrat, sah sie, wie ihr Mann seiner kleinen Tochter gerade ein frisches Kleid überzog und irgendetwas rasch hinter seinem Rücken versteckte, als er sie sah. "Tabea...wir kommen schon. Mariels Kleid ist nur ein wenig...hmm...fleckig geworden uns wir dachten uns, dass es dir gefällt, wenn sie bei Tisch hübsch zurechtgemacht ist." Stotterte der junge Mann und sah verlegen Tabea an. Sie schüttelte den Kopf: "Ja, das gefällt mir, aber du solltest Mariel auch das Gesicht waschen...und dein Hemd ist auch voller Schlamm!" mit diesen Worten drehte sie sich um und ging leise vor sich hin kichernd in die Küche zurück. Ameron war immer bemüht, sie nicht zu ärgern, er war wirklich süß...aber sie hatte den Schlamm auf den ersten Blick bemerkt.
Als die beiden Verschwörer endlich bei Tisch saßen und das Mittagessen verputzt hatten, nahm Tabea ein kleines Päckchen in die Hand und legte es mitten auf den Tisch. "Oh ein Geschenk! Gehört das mir?" rief Mariel und bekam leuchtende Augen. Die junge Frau schüttelte lächelnd den Kopf: "Nein, mein Schatz! Diesmal ist es ein Geschenk für deinen Papa!" Ameron sah auf. "Für mich? Wie komme ich dazu, ich hab doch nicht einmal Geburtstag!" Tabea lächelte umso mehr, als er sein erstauntes Gesicht sah...wie würde erst schauen, wenn er es öffnen würde!
"Nur so. Ich wollte dir einfach eine Freude machen, pack es aus!" sagte sie ungeduldig und schob es Ameron hin.

"Mach es auf, Papa! Ich will wissen, was da drinnen ist!" Mariel war ganz aufgeregt, sie liebte Überraschungen über alles, auch wenn sie nicht ihr galten.
Ameron runzelte die Stirn und nahm dann das Päckchen in die Hand, es war ganz weich. Fragend sah er zu seiner Frau, die ihm aufmunternd zulächelte. Er löste die dünne Schnur und wickelte das Papier auf. Erstaunt hob er ein winziges Hemdchen hoch und sah Tabea ratlos an. "Was ist denn das?" Tabea verdrehte die Augen: "Nach was sieht es denn deiner Meinung nach aus?" – "Nach einem kleinen Hemd für..." er stockte. Für Babys...das war ein kleines Babyhemdchen! Sollte das am Ende gar heißen, dass..."Tabea! S...soll das...willst du d..damit sagen, dass...du und ich...wir...du..." Tabea musste lachen, als sie sein Gesicht sah und das Gestammel hörte: "Ja, Ameron! Wir bekommen ein Kind! Du wirst Vater!" Ameron klappte der Kiefer hinunter, damit hatte er bestimmt nicht gerechnet! Tabea war schwanger! Er wurde Vater...zum zweiten Mal schon! Er stand langsam auf und ging zu Tabea, die ihn strahlend ansah. "Ist das wirklich wahr?" brachte er atemlos hervor und sah ihr in die Augen. "Ja, Ameron, ich bin schwanger! Das war mit mir los, ich war heute in den Häusern der Heilung und..." Ameron umarmte Tabea stürmisch und drückte sie fest an sich: "Ein Kind... du bekommst ein Kind! Das ist ja wundervoll!" Übermütig drehte er sich mit seiner Frau im Kreis, er konnte sein Glück einfach nicht fassen.

Mariel saß am Tisch und sah ihrem Vater mit offenem Mund zu. Sie hatte ihn nie zuvor so ausgelassen gesehen, wie er jetzt im Moment war. Das Mädchen wusste nicht so recht, was die ganze Aufregung sollte...
Als sich Ameron von Tabea endlich gelöst hatte, sah er sein Töchterchen an, das mit gerunzelter Stirn an ihrem Platz saß und nachzudenken schien. "Mariel, du wirst bald einen kleinen Bruder oder Schwester bekommen, ist das nicht toll?" fragte er und hob sie auf seine Arme. "Kann ich dann auch damit spielen?" Ameron musste lachen: "Ja, aber nicht sofort. Wenn es erst auf der Welt ist, ist es noch viel zu klein zum spielen! Aber ein wenig später kannst du dann mit ihm oder ihr spielen, versprochen! Außerdem", fügte er hinzu, als er sah, dass Mariel noch immer nicht ganz überzeugt war, " bist du dann eine große Schwester, die dem Kleinen alles zeigen muß!" Endlich begann das kleine Mädchen zu strahlen: "Wirklich? Ich werde dann eine große Schwester sein?" Lachend nickte Ameron und stellte Mariel wieder auf den Boden, wo sie dann jubelnd zu Tabea rannte. "Ich werde eine große Schwester!" rief sie und sprang ihr in die Arme.