Disclaimer: Alle Rechte an Mittelerde und seinen Geschöpfen gehört Ilúvatar... ach ne, Tolkien und seinen Erben ;o)

Nur für den Rest sind wir, die Autoren, sprich Magic Dragon und Lilthanor verantwortlich. Wir erklären auch, dass wir kein Geld mit dieser Geschichte verdienen... seufz

Sarah: Oh, dir gefällt Darin? g Na mal sehen was wir für dich tun können, aber bei Corin können wir dir auch sofort weiterhelfen! Der junge Mann wird noch öfter seine Auftritte in der Geschichte haben, soviel kann ich dir schon verraten ;o)

Jaha, Ameron freut sich sehr über seinen Nachwuchs, endlich wird er hautnah miterleben können, was es bedeutet, Vater zu werden.


5. Ein Picknick im Grünen

Corin stand nervös vor dem kleinen Häuschen und wusste nicht so Recht, was er hier eigentlich tat. Unentschlossen starrte er auf den Blumenstrauß in seinen Händen. Was, wenn sich Ameron geirrt hat und Merina gar nichts von ihm wissen wollte? Er würde sich zu Tode blamieren! Corin sah wieder zur Haustür. Aber vielleicht hatte Ameron doch Recht...
"Soll ich es wirklich wagen, Jago?" Der Hund saß neben seinem Herrn und wedelte mit dem Schwanz, was Corin als Aufforderung auffasste. "Gut, aber auf deine Verantwortung, Junge."

Der junge Hauptmann straffte seine Schultern, als er endlich den Entschluss getroffen hatte und einen Schritt auf das Haus zutrat. Wenn er es jetzt nicht versuchte, würde er niemals den Mut finden, dass wusste der rothaarige Mann genau. Mit zitternder Hand klopfte er gegen das Holz der Türe und versteckte den Strauß, den er gerade noch aufgeregt in seinen Händen gedreht hatte, hinter seinem Rücken. Das Herz schlug Corin bis zum Hals, als die junge Frau ihm öffnete. "Hauptmann Corin...das ist aber eine nette Überraschung!"
Merina lächelte ihm freundlich zu, als sie ihn erkannte. Die Beiden waren etwa gleich alt und lebten in der gleichen Straße. Schon oft waren sie sich begegnet und die junge Frau konnte nicht abstreiten, dass sie den jungen Hauptmann attraktiv und sympathisch fand.

Corin räusperte sich verlegen und fühlte, wie er rot wurde: "Frau Merina...i...ich kam zufällig hier vorbei und...und dachte mir..." verzweifelt suchte der junge Mann nach den richtigen Worten, " Ich habe hier etwas für euch!" platzte er schließlich heraus und hielt der Frau mit den goldblonden Haaren die Blumen entgegen.
Merina war sprachlos. Sie wusste im ersten Moment nicht wirklich, was sie dazu sagen sollte, sie freute sich so sehr, dass er es endlich gewagt hatte, sie anzusprechen. Schon lange hatte Merina seine verliebten Blicke bemerkt und gehofft, dass er den ersten Schritt tun würde...
Die junge Frau sah auf den Blumenstrauß in seiner Hand und hatte Mühe, nicht loszukichern. "Die...die Blumen sind wirklich sehr schön, aber...äh...ihr solltet sie vielleicht umdrehen, Hauptmann" sagte sie mit leiser Stimme und sah ihn leise lächelnd an. Corin zuckte leicht zusammen und sah auf seine Hände. "Oh...wie dumm von mir...ihr habt Recht, von der anderen Seite sehen sie besser aus..." Er verfluchte seine Tollpatschigkeit innerlich, warum musste er sich immer so blamieren? Normalerweise hätte er jetzt darüber gelacht und einen Scherz über sich gemacht, aber er brachte keinen Laut hervor. Corin drehte den Strauß um und drückte ihn Merina in die Hände. "E...es tut mir leid...ich muss wieder...die Pflicht ruft, ihr versteht...? Einen schönen Tag noch!" Eilig wandte er sich zum Gehen und wäre beinahe über die kleine Stufe gefallen, auf der er gestanden hatte. "Ups...t..tut mir leid..." stotterte er verschämt und hastete davon.
Merina sah ihm lange nach, auf ihrem Gesicht hatte sich ein strahlendes Lächeln gezaubert. Sie mochte seine chaotische Art sehr. Ihre blauen Augen funkelten vor Freude, als sie den Blumenstrauß in ihren Armen betrachtete und versonnen daran roch. Hauptmann Corin schien sie zu mögen...

"Was haltet ihr von einem Picknick zur Feier des Tages?" fragte Ameron und Mariel begann sofort laut jauchzend um ihn herumzuhüpfen. "Ein Picknick, hurra!" Tabea nickte lachend. "Das ist eine gute Idee, ich packe rasch den Korb, dann könnten wir los!" Die junge Frau hatte schnell jede Menge guter Sachen in den großen Korb gepackt, Mariel hatte ihre Puppe geholt und wartete ungeduldig, dass es losging.
Ameron hatte soeben den vollen Korb genommen und die kleine Familie wollte gerade das Haus verlassen, als es klopfte. Stirnrunzelnd stellte der Mann den Korb auf den Tisch und öffnete.
"Corin! Das ist ja eine freudige Überraschung! Was..." Ameron stockte, als er seinem Freund ins Gesicht sah. Der rothaarige Mann sah völlig am Boden zerstört aus. "Was ist passiert? Komm herein und setz dich erst mal." Corin nickte und folgte Ameron in die Küche, wo er sich auf einen der Stühle setzte. "Onkel Corin!" Mariel sprang zu ihm und umarmte ihren großen Freund stürmisch. "Jago!" auch der kleine Hund wurde freudig begrüßt und umarmt. "Mariel, geh doch mit Jago in den Garten, er freut sich bestimmt, wenn du ihm ein Stöckchen wirfst!" sagte Ameron und sah lächelnd, wie seine kleine Tochter jauchzend mit dem Hund ins Freie lief.

"Hallo Corin, du hast dich schon lange nicht mehr bei uns blicken lassen!" begrüßte ihn Tabea. Der junge Mann grinste sie an: "Ich weiß. Aber wie machst du das, dass du jedes Mal, wenn ich dich sehe, schöner wirst?" Tabea errötete leicht, musste aber lachen. Ameron stieß seinem Freund den Ellbogen in die Seite. "Ich hoffe doch, dass du nicht vergisst, dass Tabea meine Frau ist!" knurrte er gespielt wütend. Aber er konnte nicht ernst bleiben und musste schließlich lachen. "Natürlich, wie könnte ich das je vergessen!" grinste Corin. "Außerdem habe ich schon mein Herz verloren...an Merina!" Bei ihrem Namen begann der rothaarige Hauptmann verträumt zu lächeln.

Ameron und Tabea sahen sich lächelnd an, es war nicht zu übersehen, was ihr Freund für das Mädchen empfand.
"Heute habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihr Blumen gebracht..." – "Ja? Das ist ja wundervoll!" freute sich Ameron, aber Corin schüttelte den Kopf: "Nein, eine Katastrophe...ich habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann!" gab er junge Mann deprimiert zurück. Tabea runzelte die Stirn und sah ihren Mann an, der sie achselzuckend ansah. Aber noch ehe einer der Beiden etwas sagen konnte, stürmte Mariel mit Jago in den Raum. "Papa, wann gehen wir endlich? Darf Jago mit, er würde so gerne auch beim Picknick dabeisein! Bitte!" Die Kleine plapperte wie ein Wasserfall. Corin sah auf: "Oje, ihr wolltet einen Ausflug machen und ich belästige euch mit meinen Problemen! Ich werde sofort verschwinden..." Er stand auf, doch Ameron hielt seinen Freund zurück. "Komm doch mit zum Picknick, Tabea hat genug Essen für eine ganze Kompanie eingepackt! Wir würden uns sehr freuen, außerdem," er zwinkerte Mariel zu, "möchte doch Jago auch so gerne mit zum Picknick!"
Corin sah seine Freunde an: "Und ich störe euch bestimmt nicht?" Mariel juchzte vor Freude: "Onkel Corin und Jago kommen mit! Das wird lustig werden!" Ameron schüttelte den Kopf: "Nein, du bist einer unserer besten Freunde, außerdem haben wir etwas zu feiern!" Der junge Hauptmann legte den Kopf schief: "Feiern? Was denn?" Ameron begann breit zu grinsen und legte seinen Arm um Tabeas Schultern. "Wir bekommen ein Kind!"

Corin riss seine dunkelblauen Augen auf und starrte die Beiden kurz mit offenem Mund an. "Das ist wahrlich ein Grund zu feiern! Ich freue mich so mit euch!" rief er freudig aus und umarmte Ameron und Tabea stürmisch. "Ein Kind! Das ist ja wunderbar! Ihr seid zu beneiden!"
Mariel zupfte an seiner Jacke und sah grinsend zu ihrem großen Freund hoch: "Ich werde bald eine große Schwester sein, ist das nicht toll?" Er hob sie hoch und drehte sich mit ihr einmal im Kreis: "Und ob das toll ist, Prinzessin! Freust du dich schon darauf?" Eifrig nickte das kleine Mädchen und lachte, sie liebte es, von ihm herumgewirbelt zu werden.

Endlich hatten sie die Wiese auf dem kleinen Hügel erreicht. Ameron trug den prallgefüllten Korb und hatte Tabea liebevoll an die Hand genommen, während Corin Mariel auf seinen Schultern trug und sie immer wieder zum Lachen und Kreischen brachte, indem er wie ein wildes Pferd herumsprang. Der kleine Hund lief schwanzwedelnd um sie herum und stöberte immer wieder nach kleinen Tieren in der Erde.

Ameron hatte bereits die Decke ausgebreitet und hatte sich gesetzt, Tabea hatte sich hingelegt und ihren Kopf in seinen Schoß gebettet. Verträumt sah der junge Mann auf seine Frau und lächelte sie verliebt an. "Ich liebe dich so sehr, Tabea." Sie zeigte ihr strahlendstes Lächeln und seufzte leise: "Ich liebe dich auch, Ameron...ich bin so glücklich!" Dann wurde sie ernst. "Was ist mit dir, Ameron? Wie fühlst du dich?" – "Als ob ich die Welt umarmen möchte...ich bin so glücklich...ich werde wieder Vater!" sagte er und sein Gesicht spiegelte die Freude über den zu erwartenden Nachwuchs nur zu deutlich wieder. Aber Tabea schüttelte den Kopf: "Nein, das meine ich nicht."

Amerons strahlendes Lächeln verschwand augenblicklich, als er sie verstanden hatte. Sie meinte den Schaden, den seine Seele durch Kandor erlitten hatte...Der Mann ging in sich, er fühlte den Schmerz noch immer, tief drinnen. Noch immer hörte er die grausame Stimme seines Peinigers, der ihn fast zu Tode gequält hatte, hörte das Knallen der Peitsche, fühlte die Schmerzen, die er ihm zugefügt hatte. Die Angst, die sein Blut gefrieren ließ und das Denken beherrschen konnte...an manchen Tagen verblassten die Erinnerungen ein wenig, aber nur allzu oft war es ihm, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ameron hatte noch immer ein äußerst ungutes Gefühl, wenn er in einen Wald ging, Menschenansammlungen konnten ihm immer noch den Schweiß auf die Stirn treiben und das Herz rasen lassen. Es war zwar längst nicht mehr so schlimm wie zuvor, die letzten Monate, die er im Kreise der Menschen verbrachte, die er liebte und denen er vertraute, hatten sehr geholfen, aber es war noch lange nicht so wie vor diesen Erlebnissen. Die Alpträume suchten Ameron noch immer Nacht für Nacht heim und raubten ihm den Schlaf und alleine der Anblick des Bogens, der an der Wand lehnte, ließ ihn eiskalte Schauer über den Rücken laufen...

Der junge Mann blinzelte und sah auf Tabea hinab, die ihn stirnrunzelnd musterte. Ihr war nicht entgangen, dass er mit den Gedanken weit weg war, es war nichts Neues für sie, ihn so zu sehen, es geschah oft. Ameron versuchte, seine wahren Gefühle zu verbergen und lächelte sie an: "Es geht mir gut, ich denke kaum noch daran." Tabea verzog den Mund: "Du konntest noch nie gut lügen, Ameron." Sagte sie und strich ihm zärtlich über die Wange. Wenn er doch nur einmal darüber sprechen würde...

Corin kam keuchend zu Ameron und Tabea und ließ sich nach Luft schnappend auf die Decke fallen. "Deine Tochter bringt mich noch um!" lachte er und richtete sich mühsam auf die Ellbogen auf, als er wieder genug Luft bekam. "Selber Schuld, du solltest wissen, dass Kinder schlimmer als Orks sein können!" lachte Ameron und reichte seinem Freund einen Becher Saft, den er dankbar annahm. So saßen die drei Erwachsenen eine Weile schweigend da und beobachteten Mariel, die übermütig mit Jago durchs Gras tobte. "Sie ist so niedlich!" stellte der rothaarige Mann fest und grinste, als die Kleine mit dem Hund um ein Stöckchen kämpfte.
"Ich werde mir ein wenig die Beine vertreten gehen", sagte Tabea und erhob sich. Ameron sah sie besorgt an: "Ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?" Die Frau lachte: "Ja, mir geht es gut, ich will nur ein wenig herumlaufen und ein paar Blumen für zuhause pflücken!" Erleichtert nickte der junge Mann und sah ihr verträumt nach.

"Ich beneide dich um deine Familie, Ameron." Seufzte Corin und sah seinen Freund an. "Ja, ich bin ein Glückspilz, ich habe alles, was sich ein Mann nur wünschen kann, aber..." Amerons Stimme wurde traurig, "manchmal fühle ich mich so leer...als würde ein Teil von mir fehlen. Verstehst du das?"

Corin nickte: Ich glaube, ich weiß was dir fehlt. Eine Aufgabe...komm doch wieder zurück zu den Leibwächtern! Du gehörst zu uns...Hauptmann!" Ameron sah seinen Freund erschrocken an. Dann schüttelte er den Kopf: "Nein, ich kann kein Leibwächter mehr sein, nicht nach alldem, was geschehen ist. DU bist Hauptmann der Leibwache, mein Nachfolger!" – "Nein, Ameron! Ich bin dein Stellvertreter, mehr nicht. Ich warte auf den Tag, an dem du zurückkommst und deinen rechtmäßigen Platz wieder einnehmen wirst!" antwortete Corin mit Nachdruck in seiner Stimme. Der junge Mann sah seinen Freund lächelnd an: "Ameron, ich kenne dich seit dem Tag, an dem ich in die Leibgarde aufgenommen wurde! Du warst immer ein Vorbild für mich, weil du deine Aufgaben mit einer Hingabe und Liebe ausgeführt hast, die man selten findet! Schon damals hatte ich sofort erkannt, dass es deine Bestimmung ist, Menschen zu schützen und ihnen zu helfen! Als Hauptmann warst du unschlagbar, du hast es immer wieder geschafft, aus deinen Männern alles herauszuholen, ohne sie zu unterwerfen! Wir alle waren zutiefst bestürzt, als du so verändert wiedergekommen warst und wir hörten, dass du zurückgetreten bist..."
Ameron nagte an seiner Unterlippe. War es das, was ihm fehlte? Leibwächter zu sein? Er seufzte und schüttelte schließlich den Kopf: "Corin, versteh mich doch! Ich kann es nicht! Wie kann ich den König und seine Familie schützen, wenn ich meine Ängste und Gedanken nicht unter Kontrolle habe? Nein, mein Freund, die Zeit ist vorbei."

Seufzend schüttelte Corin den Kopf. Immer wieder versuchte er Ameron dazu zu bewegen, seinen Platz bei der Leibgarde wieder einzunehmen, aber es war immer die gleiche Antwort. Aber der junge Mann hatte bemerkt, dass Ameron nachzudenken begann, es schien ihm ein gutes Zeichen zu sein.

Als die Sonne sich dem Horizont zuwandte, packten Ameron und Tabea alles wieder in den Korb, Corin nahm Mariel, die mittlerweile schon sehr müde war, auf den Arm und langsam gingen sie zurück nach Minas Tirith. Die ersten Sterne standen bereits am Himmel, als sie zuhause ankamen, Corin ließ es sich nicht nehmen, das kleine Mädchen, das in seinen Armen fest eingeschlafen war, in ihr Bett zu legen. Lächelnd strich er noch über ihr schwarzes Haar und schlich sich dann aus dem Kinderzimmer.

"Danke für den schönen Nachmittag!" Ameron hatte Corin noch an die Tür begleitet und nickte ihm lächelnd zu. "Es war schön, dass du mitgekommen bist, mein Freund. Und Kopf hoch wegen Merina, ich denke nicht, dass sie dir böse ist wegen des Missgeschicks heute! Sie mag dich, dafür lege ich meine Hand ins Feuer, Corin." Der rothaarige Mann sah seinen Freund skeptisch an, er hatte Ameron erzählt, was vorgefallen war. "Wenn du nur Recht behalten würdest! Sie ist meine Traumfrau, das war sie schon, seit sie in die Strasse gezogen ist." Corin pfiff leise seinem Hund: "Gute Nacht, Ameron! Gib Tabea und Mariel einen Kuss von mir!" sagte er grinsend und machte sich auf den Heimweg.

"Gute Nacht, Corin!" antwortete Ameron und ging ins Haus.

"Schläft sie?" flüsterte er leise und beobachtete lächelnd, wie Tabea Mariel umzog und die Decke über sie breitete. "Wie ein Stein. Sie ist völlig erschöpft!" gab die Frau zur Antwort und gab dem kleinen Mädchen noch einen sanften Kuss auf die Stirn. Ameron beugte sich ebenfalls über sein Töchterchen und küsste sie vorsichtig, um sie nicht zu wecken. Leise brummend runzelte Mariel die Stirn und steckte ihren Daumen in den Mund, wachte aber nicht auf. Auf leisen Sohlen schlichen sich die Beiden aus dem Raum und gingen ebenfalls zu Bett. Tabea kuschelte sich eng an Ameron, der einen Arm um sie gelegt hatte und sah seine Frau verliebt an. "Was denkst du, wird es werden?" fragte er unvermittelt und Tabea sah ihn lächelnd an. "Ich weiß es nicht..." flüsterte sie und schloss zufrieden die Augen. Der Mann dachte noch einige Zeit über den vergangenen Tag nach, ehe auch er die Augen schloss und langsam einschlief.