Kapitel 2

Schnell waren zwei Wochen vergangen und der Unterricht wurde bald wieder zur normalen Qual.

Morgen stand ein Hogsmeade Wochenende auf dem Plan, und dieses sollte ein ganz besonderes werden. Es sollte ein Fest veranstaltet werden im Dorf. Harry würde natürlich mit Cho zum Fest gehen, Ron musste noch einen Teil Hausaufgaben erledigen, und Hermine würde natürlich auch gerne zum Fest gehen, aber sie hatte noch niemanden, der mit ihr dorthin gehen würde.

Gerade war sie auf dem Weg zu Arithmantik als ihr Draco Malfoy diesmal ohne Crabbe und Goyle (was sehr selten vorkam) ihr begegnete. Hermine machte sich schon auf eine Ladung wüster Beschimpfungen bereit, als er stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. „Na, Granger? Hast wohl niemanden der mit dir nach Hogsmeade geht! Wer will auch schon mit einem kleinen dreckigen Schlammblut ausgehen. Potter und Weasley trauen sich wohl auch nicht mehr mit dir auf die Straße!"Mit einem hämischen Grinsen ging Malfoy. Hermine kochte innerlich vor Wut. Das würde sie ihm heimzahlen.

Nach Arithmantik traf sie Harry und Ron beim Mittagessen. „Mit wem gehst du denn jetzt nach Hogsmeade?"fragte Harry:"Ich würde ja schon mit dir hingehen aber ich bin mit Cho verabredet."„Das ist kein Problem Harry. Lavender und Parvati haben mich gerade gefragt, ob ich nicht mit ihnen nach Hogsmeade gehen will."Am nächsten Morgen zog Harry seine besten Sachen an und machte sich auf den Weg um Cho zu treffen. Er traf sie in der Eingangshalle, wo sie sich begrüßten. Zur gleichen Zeit machte sich Ron daran seine Hausaufgaben zu erledigen, und Hermine machte sich kichernd mit Parvati und Lavender auf den Weg nach Hogsmeade. Parvati und Lavender wollten sich unbedingt noch ein paar Scherzartikel im Zonko kaufen, während Hermine nach neuen Büchern Ausschau hielt.

Am Mittag trafen die Drei Harry mit Cho in dem Cafe ´Die drei Besen´. Sie tranken Butterbier und aßen warme Kürbisschnitten. Als es zu Dämmern anfing, rafften sie sich auf und gingen zu dem kleinen Marktplatz von Hogsmeade, der zum Überlaufen voll war. Es roch nach Zuckerwatte und vielen anderen Süßigkeiten, die an den Ständen angeboten wurden. Als es schließlich rabenschwarze Nacht war, fing eine Band an zu spielen. Es war wie an Weihnachten; es begann zu schneien und die alten Fachwerkhäuser von Hogsmeade sahen aus wie mit Zuckerglasur überzogene Festgebäcke. Zu fünft zogen sie an den Ständen vorbei und kauften hie und da mal etwas, was ihre Aufmerksamkeit in Bann zog.

Hermine und Harry kauften auch Brausebonbons für Ron, damit er nicht so traurig war, dass er nicht mitkommen konnte. Eine Zuckerwatte im praktischen Taschenformat wollten sie Ron als Gag mitbringen. Nach einiger Zeit waren sie jedoch so müde, dass Cho sagte:"Wollen wir nicht langsam gehen? Ron wartet sicherlich schon auf euch und mir fallen gleich die Augen zu vor Müdigkeit."„Ja, ich bin auch ganz wackelig auf den Beinen. Es ist ja schon Mitternacht vorbei!" meinte Lavender mit einem Blick auf Parvatis Uhr.

So machten sie sich auf den Weg zum Schloss, und in der Eingangshalle wünschten sie Cho eine Gute Nacht. Dann gingen sie ohne Cho zum Gryffindorturm. Vor dem Portrait der Fetten Dame blieben sie stehen und sagten ihr das Passwort (Nugatkross). Sie trafen Ron schlafend auf einem Sessel vor dem Feuer an. Parvati und Lavender verabschiedeten sich in Richtung Mädchenschlafsaal. Harry und Hermine mussten Ron erst einmal wachrütteln; noch halb verschlafen murmelte er:"Was'n los? Warum weckt ihr mich?" „Wolltest du die ganze Nacht in einem Sessel verbringen statt in einem gemütlichen Bett?"fragte Harry mit einer grinsenden Miene. „ Nein, eigentlich hatte ich das nicht vor. Habt ihr mir was mitgebracht?"sagte Ron mit neugierigem Blick auf ihre Taschen. Ron freute sich riesig über die Süßigkeiten aus Hogsmeade.

Die Zuckerwatte begann er auch sogleich aufzuessen, was Hermine einen missmutigen Blick entlockte:"Ron! Du hast gerade eben deine Zähne geputzt und jetzt isst du noch etwas Zuckriges."„Die Eltern von Hermine müssen auf sie abgefärbt haben."meinte Ron mit leiser Stimme zu Harry. Laut aber sagte er mit ironischer Stimme:" Dann hättet ihr mir eben einige von diesen Zahnweißbonbons mitbringen müssen. Dann wären du und deine Eltern glücklich, dass ich mir meine Zähne nicht zerstöre, das würde ja schließlich die ganze Welt vor einem Untergang retten."Mit einem bissigen Blick auf Ron rauschte Hermine davon. „Ich glaube wir sollten auch langsam zu Bett gehen." sagte Harry, der ein Grinsen unterdrückte.