Jojo:
Vielen, vielen Dank für dein Review und deine aufmunternden Worte! Und hier kommt das 3. Kapitel, extra für dich ;-) Hoffe es gefällt dir...
Anmerkung der Autorin:
Durch all die motivierenden Reviews bin ich wieder richtig in Schreiberlaune :-) Danke! Hoffentlich verfolgt ihr auch weiterhin so gespannt die nächsten Kapitel!
So, genug gelabert. Jetzt geht's weiter!
Gedanken kursiv3. Kapitel: Schatten der Vergangenheit
Ein Tag nach Aragorns AbreiseFür Elrond brach ein weiterer sorgenvoller Morgen an.
Lange war es her, dass sein Vater über dieses Reich herrschte und er eine unbeschwerte Kindheit, in der er sich um nichts hatte kümmern brauchen, erlebte.
Zu Genüge kannte er die Last der Verantwortung, die all seine Lebensfreude, Lust und sein Freiheitsgefühl unter sich begrub.
Jeden Tag fühlte er sein zerbrochenes Herz wehmütig schlagen und die Sorge um die ganze Welt.
Selbst wenn es ihm vergönnt war zu ruhen, suchten die Hilferufe aller freien Völker seine Gedanken und Visionen bahnten sich ihren Weg in seine Träume.
Aber die Valar hatten ihn nun mal auserwählt und so wurde sein Schicksal besiegelt...
Schnell richtete Elrond sich her.
Er zog ein tiefblaues, seidenes Gewand an, dessen Farbe sich im Himmel über Bruchtal widerspiegelte, und flocht sich zwei Strähnen seines ebenholzschwarzen Haares.
Gleich musste er sich mit seinen beiden Beratern Glorfindel und Erestor treffen.
Obwohl diese erst vor 3 Tagen schwer verwundet wurden, hatten sie sich dem Befehl des Herrn von Imladris, liegen zu bleiben und sich auszuruhen, widersetzt, um ihm in den jetzigen schlechten Zeiten beizustehen.
Das hatte er schließlich akzeptiert und im Grunde genommen war er froh darüber, weil er insgeheim auf eine Nachricht von seinen zwei Söhnen hoffte. Denn Elrohir und Elladan kämpften im Moment mit einigen seiner Elbenkrieger gegen viele dunkle Kreaturen des Düsterwalds.
Kaum hatte der Herr von Bruchtal sein einfach eingerichtetes Arbeitszimmer, in dem schon seine beiden Berater geduldig auf ihn warteten, betreten, stürmte ein Eilbote herein: „Meister, eine riesige Kompanie Orks rückt von Norden heran", keuchte dieser.
In der Tat hatten die scharfen Augen der Späher die feindliche Truppe, die zuvor Aragorn beobachtete, gesichtet.
Mit einem dankbaren Nicken und einer resignierenden Handbewegung wies Elrond den Elben an, sich zurückzuziehen.
Nervös fing er an, wie gewohnt, auf und ab zu laufen. „Sehr schlecht", sprach er leise, aber deutlich, „meine Söhne kämpfen im Süden, doch vom Norden droht eine ebenso große Streitmacht."
„Euch steht noch die Hälfte Eurer Elbenkrieger zu Fuß und als Bogenschützen zur Verfügung", meldete sich nun Erestor zu Wort.
„Gut, aber wer soll sie führen? Die besten Hauptmänner sind bereits gefallen", entgegnete der Herr von Imladris.
Diese Frage hallte im Raum wider und keiner der beiden Berater wusste eine Antwort darauf...
Arwen hatte genug gehört.
Sie war gerade auf dem Weg zu ihren Gemächern gewesen, als sie Stimmen wahrnahm.
Diese waren von Besorgnis geprägt und die ihres Vater verriet aufrichtige Zweifel.
Vor allem das hatte Elronds Tochter dazu bewegt, stehen zu bleiben und zu lauschen, denn noch nie hatte sich der Herr von Bruchtal so unsicher angehört.
Rasch wandte sie sich nun ab und schritt selbstbewusst zu dem, eigens für die Elbenkrieger angelegten, Stadtviertel. Arwen wusste des Rätsels Lösung.
Sie selbst würde in den Krieg ziehen, wenn es keine geeigneten Leute mehr gab!
Sie hatte schließlich von ihren Brüdern, die von dem besten Lehrer, nämlich von Ada, unterrichtet wurden, gelernt mit dem Schwert umzugehen!
Doch ihr Vater würde nie selbst wieder in den ersten Reihen seines unerschrockenen Heeres reiten.
Denn als er damals eine falsche Entscheidung getroffen hatte, durch die er unzählige Mannen verlor, und Celebrían, ihre Mutter, durch einen unglücklichen Zufall von einem Pfeil ihres eigenen Volkes getötet wurde, hatte er keine einzige Waffe mehr angerührt.
Aber Arwen hegte deswegen keinen Groll gegen den Herrn von Imladris. Weil sie verstand und spürte, was er jeden Tag empfand.
Als sie sich ihrem Ziel näherte, wanderten ihre Gedanken zu Aragorn, dem sie ihr Herz geschenkt hatte.
Er wird es verstehen. Er hätte dasselbe getan, wie ich.
Schließlich war die Tochter Elronds in dem Stadtviertel angelangt und gab den Elbenkriegern den Befehl auszurücken. Dieser wurde zwar mit Verwunderung, doch ohne Einwände entgegengenommen, denn sie bezeichneten die Elbin als „Die Herrin Bruchtals"und hatten ihr deshalb zu gehorchen.
Kurz bevor sie an der Spitze des Heeres hinausritt, drehte sie sich nochmal um und flüsterte: „Tut mir leid, Ada! Aber ich tue es für unser Volk..."
Mitten in einer Diskussion mit seinen zwei Beratern wurde Elrond von tiefster Unruhe gepackt. Irgendetwas stimmte nicht, das wusste er.
„Fühlt Ihr Euch nicht wohl", fragte Glorfindel besorgt. Darauf gab der Herr von Imladris keine Antwort, sondern blickte stattdessen gedankenverloren aus dem Fenster.
Plötzlich klärte sich sein Blick wieder und er sah gerade noch den letzten Elb in Kriegsrüstung, der durch das Stadttor marschierte.
„Wer hat befohlen, dass auch der letzte Trupp angreifen soll", rief er irritiert. Erestor schüttelte bestimmt den Kopf. „Wir nicht, das ist sicher."
Da veränderte sich Elronds verwirrter Gesichtsausdruck schlagartig und wurde zur steinernen Maske. „Arwen", konnte er noch herauswürgen, bevor er schnellen Schrittes aus dem Zimmer eilte.
Sein Gefühl täuschte ihn nie.
Seine eigene Tochter war hinausgezogen, um diese Bestien zu bekämpfen! Davon musste er sie auf jeden Fall abbringen. Doch würde er es noch rechtzeitig schaffen?
TBC...
Ada Vater
