So make up your own ending and let me know just how you feel...
Narr des Schicksals…
Ruckartig drehte sie sich auf die andere Seite des Betts um den hellen Sonnenstrahlen zu entkommen die sie im Gesicht kitzelten. Sie spürte es ganz genau. Sie war grade erst aufgewacht, doch sie lächelte. Plötzlich schlug sie die Augen auf und sah mit einem Lächeln an die Decke und durch den Raum. Heute war es so weit, heute war der Tag an dem Subaru aus dem Krankenhaus entlassen würde.
In einer Bewegung schwang sie ihre Beine aus dem Bett und stand auf. Die Schritte ihrer nackten Füße hallten laut auf dem Parkett im Gang als sie sich auf den Weg in die Küche machte. Automatisch schaltete sie die Kaffeemaschine an und setzte sich in ihren Pyjama aufs Sofa. Jetzt musste sie nur noch irgendeinen weg finden, wie sie die Zeit bis er hier war totschlagen konnte. Sie überlegte kurz was sie anfangen sollte bis sie sich kurzentschlossen die Fernbedienung schnappte und auf „Power" drückte. Das Bild flimmerte auf und sie zappte lustlos ein paar mal durch die Kanäle. Auch heute waren neben hirnlosen Morgensendungen die Sender wieder voll mit Nachrichten von kleineren Beben in der Region um Tokio. Ein sicheres Zeichen, dass es nicht lange dauern würde bis die Hauptstadt selbst wieder bebt, jedoch nicht aus natürlichen Ursachen. Sie sah noch eine Weile zu bis dann endlich der Kaffee vollständig durchgelaufen war und sie ihn wieder ausschaltete. Schlechte Nachrichten von Zerstörung und Leid würden ihr nur diesen Tag ruinieren. Sie war grade dabei sich eine Tasse voll zugießen, als das plötzliche, laute Geräusche des klingelnden Telefons die Stille der Wohnung durchbrach. Sie fluchte laut als sie zusammenzuckte und dadurch die brühend heiße Flüssigkeit über ihre linke Hand schüttete. Instinktiv drehte sie den Wasserhahn an um die Verbrennung zu kühlen, das Telefon war zweitrangig, da ja letztendlich sowieso der Anrufbeantworter ran gehen würde. Durch die Kälte des Wassers wurde die verbrühte Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger schon fast taub, sodass sie nur noch das Pochen ihres Pulses dort fühlen konnte. Sie bemerkte nicht, wie nebenbei der Spruch auf dem Anrufbeantworter sich abspielte, da es vom Geräusch des fließendem Wassers übertönt wurde, erst das laute Piepen machte sie wieder aufmerksam darauf.
„Subaru? Ich bin es, O-Ba-Chama" hallte die Stimme von Subarus Großmutter durch die Wohnung. Sie klang besorgt. Tenshi vergas sofort jegliche Schmerzen und hörte angestrengt zu. „Heute wirst du doch... aus dem Krankenhaus entlassen, nichtwahr? Naja... anscheinend bist du ja noch nicht da. Ich... bin extra heute nach Tokio gekommen, denn... ich will dich sehen Subaru. Ich warte heute Mittag im Ueno Park auf dich, gleich am Eingang. ...bis dann."
Ein kurzes klacken beendete die Aufnahme und die Stille kehrte zurück in die Wohnung, die nur noch von dem Rauschen des Wassers durchbrochen wurde. Tenshi schüttelte sich kurz um sich selbst aus der Starre zurück in die Realität zu holen. Sie drehte den Wasserhahn ab und betrachtete abwesend die entzündlich röt gefärbte Stelle auf ihrer Hand während sie wie automatisch auf den kleinen Sockel mit den dem Anrufbeantworter zulief. Alle möglichen Gedanken schossen durch ihren Kopf, doch alle drehten sich darum das zu rechtfertigen, was sie instinktiv tun wollte. Subaru würde es heute eh nicht mehr schaffen sie zu treffen, denn er wird erst nachmittags entlassen. Wer weis ob er selbst dann dazu in der Lage wäre. Vorsichtig legte sie einen Finger auf die kreisrunde rote Taste unter der Löschen stand. Außerdem war es ihr Recht, sie war Tenshi schon so lange einige Antworten schuldig, versicherte sich selbst noch mal bevor sie die Taste drückte und ein lautes Piepen das Löschen der Nachricht bestätigte.
Ihre Blick suchte sich zu der Uhr über dem Fernseher und sah das es nicht mehr lang war bis Mittag, da der Weg zum Park von hier allerdings weit war, vergaß sie sofort die ganze Sache mit dem Kaffee und ging den gang hinab in die Tür neben Subarus Zimmer. Das war das Zimmer in dem sie mittlerweile ihre Sachen untergebracht hatte. Es stand leer aber Tenshi konnte sich denken wessen Zimmer es ursprünglich war, obwohl Subaru kein Wort darüber verloren hatte sondern lediglich sagte, dass sie es haben könnte. Es war ihr peinlich gewesen, dass er offensichtlich davon ausging, dass sie nicht vorhatte so bald wieder auszuziehen. Mit einem seufzen öffnete sie den Kleiderschrank und zog etwas angemessen formelles heraus. Auch wenn das ein unangenehmes Gespräch werden würde, war Subarus Großmutter immer noch ihre Lehrmeisterin.
Nervös zupfte sie an ihren Kniestrümpfen herum und zog den weinroten Rock den sie trug noch ein bisschen runter. Ja, sie war aufgeregt, und das auch noch mit vollem Recht. Sie hatte diese Frau seit Jahren nicht mehr gesehen, um genau zu sein seit fast sieben Jahren, seitdem hatte sie den Kontakt zu Tenshi abgebrochen.
Aus der Ferne konnte Tenshi schon die Eingangspforte zum Park sehen, doch ihre Schritte verlangsamten sich unweigerlich je näher sie ihr kam. An diesem Tag waren viele Leute hier, kein Wunder, da der Tag so schön wie schon lange keiner mehr in diesem Frühjahr war. Man konnte merken wie es langsam Sommer wurde und alle aufblühte, sogar die Menschen Tokios wurden davon aus ihren Wohnungen gelockt. Trotzdem waren die meisten Leute die sie sah Touristen, die nicht ahnten, dass sie sich eine schlechte Zeit dafür ausgesucht hatten Tokio zu besuchen. In der ganzen Masse von Gesichtern suchte Tenshi allerdings nur ein einziges. Es dauerte eine ganze Weile bis sie endlich das fand wonach sie suchte. Die mittlerweile so alt gewordene Frau stand in ihrem Kimono gekleidet und betrachtete eine Tafel auf der die Wege des Parks eingezeichnet waren. Tenshi betrachtete sie mit einem Stirnrunzeln. Ihr Gesicht war gezeichnet von viel Kummer und Sorgen die sie über den lauf der Jahre mit sich getragen hatte. Plötzlich war Tenshi's Wut die sie durch den Gedanken an ihre eigene Blindheit gegenüber ihrem Schicksal verspürt hatte wie verflogen und alles was davon blieb war das Runzeln auf ihrer Stirn. Mit langsamen Schritten ging sie auf die Frau zu, während sie lief überlegte sie noch mehrere Male ob sie die Fragen nicht vielleicht doch ruhen lassen und ihr Schicksal somit akzeptieren sollte, doch dann dachte sie immer daran, dass sie Michiyo etwas versprochen hatte. Sie hatte grade den letzten Gedanken klar gefasst, als sie auch schon hinter ihr stand. Die Sumeragi hatte sie nicht bemerkt, was sie sehr verwunderte. Tenshi atmete tief ein und verbeugte sich kurzerhand.
„Sensei..."
Obwohl Tenshi ihre Reaktion nicht sehen konnte war ihr klar, dass das ehemalige Oberhaupt der Sumeragi überrascht war sie zu sehen, schließlich hatte sie ja ihren Enkel hier erwartet. Für einen Augenblick wunderte Tenshi sich, ob die Sumeragi überhaupt gewusst hatte, dass Tenshi hier in Tokio war, doch dann fiel ihr ein, dass sie sicher über die Geschehnisse um das Ende der Welt bestens informiert waren. Die Stimme von Subarus Gr0ßmutter riss sie aus ihren Gedanken zurück.
„Tenshi..."
Ihre Stimme klang zittrig und überrascht. Langsam sah Tenshi wieder auf und war überrascht Tränen in den Augen der Frau zu sehen. Ihr ganzes Leben lange hatte Tenshi sie immer als starke, unantastbare Frau erlebt, ein Oberhaupt der Sumeragi wie es seit Jahrhunderten schon keins mehr gegeben hatte. Und jetzt stand eben dieses vor ihr und streckte zitternd ihre gebrechlichen Hände nach Tenshis Gesicht aus. Bevor Tenshi wusste was geschah hatte Subarus Großmutter sie an sich gezogen und hielt sie in einer festen Umarmung. Sie war überrascht gewesen von dieser Reaktion und ließ es zu, dass die Sumeragi sie für eine Weile so hielt. Einige Augenblicke vergingen bis sie sich selbst wieder fasste und Tenshi aus der Umarmung entließ.
„Geht es dir gut?" fragte sie als sie sich letztendlich wieder gefasst hatte.
Die Frage brachte Tenshi völlig aus dem Konzept und sie blinzelte die Frau einige Male ungläubig an bevor sie etwas antworten konnte. „Ganz gut, aber... wundern sie sich nicht wieso ich hier bin... und nicht Subaru?"
Die Sumeragi zwang sich zu einem Lächeln und streckte erneut ihre Hand nach Tenshi aus um eine hervorgefallene Haarsträhne hinter ihr Ohr zu klemmen. „Sicher konnte er aus irgendeinem Grund nicht kommen, oder?"
Tenshi musste ihr nicht antworten damit sie verstand, dass das nicht der Grund war, sonder sie konnte es von ihrem Gesicht ablesen. Die alte Frau zog beide Augenbrauen hoch und legte ihre Stirn in Falten. Für einige Augenblicke lag ihr Blick stumm auf Tenshi bis sie schließlich mit einem leisen seufzen sagte „Ist es wirklich schon so weit? Wirst du mich jetzt darum bitten dir die Wahrheit zu erzählen?"
Tenshi traute sich kaum auf die Frage zu antworten und brachte sich selbst nur dazu ein kurzes „Ja..." zu flüstern.
Stille trat für einen Augenblick zwischen sie, während welcher der Blick der Sumeragi über die Menschenmasse glitt. Es war als würde sie durch sie alle hindurch sehen und dahinter etwas erkennen was sie zu einem bittersüßem Lächeln brachte. Als würde sie weit zurück in ihrer eigenen Erinnerung gehen. Nach einer Weile kehrte ihr Blick auf Tenshi zurück.
„Lass uns ein Stück gehen."
Einwilligend nickte Tenshi und folgte der Frau, genau wie sie es schon getan hatte als sie noch klein gewesen war. Sie gingen wieder eine Weile in Stille und Tenshi bekam langsam das ungute Gefühl, dass sie ihr ausweichen wollte. Sie beschloss noch ein wenig zu warten, in der Hoffnung, dass die Sumeragi von selbst zu erzählen anfangen würde. Langsam begann sie sich in ihren Gedanken zu verlieren. Sie beobachtete die anderen Menschen im Park für eine Weile, verlor aber schnell das Interesse an den Meisten. Es waren immer die selben kichernden Schulmädchen, wichtige Büroleute, Touristen oder verliebte Pärchen. Tenshi musste sich eingestehen, dass bei der letzten Gruppe ein klein wenig Neid in ihr aufkam.
„Was genau willst du wissen?" kam plötzlich die Frage von der Sumeragi. Sie hatte sich zu ihr gedreht und sah ihr offen in die Augen, was Tenshi zunächst etwas verunsicherte. Doch jetzt war die Gelegenheit alles zu erfahren, jetzt oder niemals.
„Alles." Sagte sie kurz. „Von Anfang an. Wieso ich als Kind Subaru nicht sehen durfte, wieso ich zum Kami ausgewählt wurde, wieso ich mir nie die Zukunft prophezeien lassen dufte, wieso... die Traumseherprinzessin unter dem Parlament behauptet mein ganzes Leben ist von Grund auf falsch verlaufen. Wieso-" Tenshi stockte für einen Augenblick um eine Gefühlswelle die drohte sie mit sich zu reißen über sich hinweg ebben zu lassen. Sie sah der alten Frau mit einem Stirnrunzeln in die Augen „Wieso ich mich so leer fühle."
Die Sumeragi zog zitternd die Luft in ihre Lungen und obwohl sie es sich nicht anmerken ließ kämpfte sie innerlich sehr mit ihren Tränen. Noch immer zitternd nahm sie eine Hand von Tenshi in ihre beiden und drückte sie gegen ihr Herz.
„Wegen... dem Egoismus einer alten Frau." Antwortete sie, sodass sogar eine bitter umkämpfte Träne ihrem Auge entwich.
Tenshi sah sie ungläubig an. In diesem Augenblick war sie sich sicher, dass sie die Welt nicht mehr verstand. Erst der kühle Wind der sanft durch ihre Haare fuhr brachte sie wieder in die Realität zurück. Die Sumeragi hatte ihre Hand wieder entlassen und sich stumm auf eine Bank gesetzt. Sie sah Tenshi nur flüchtig in die Augen um ihr zu deuten, dass auch sie sich hinsetzten sollte. Einen kurzen Moment lang zögerte sie und versuchte der alten Frau in die Augen zu sehen, doch sie hatte ihren Blick schon lang wieder in die Ferne gerichtet und schien nicht dazu bereit auf Tenshis Blick zu reagieren. Letztendlich gab Tenshi nach und setzte sich, darauf wartend, dass die Sumeragi das Wort ergreift.
„Vor... etwas mehr als zweiundzwanzig Jahren, kam mein Sohn eines Morgens zu mir und sagte, dass er davon geträumt habe wer der neue Kami für den Tadae Tempel werden würde. Es sei ein süßes kleines Mädchen was in sieben Jahren in einem Bergdorf von dem Himmel geboren würde, dass war die Bedeutung des Namens deiner Mutter." Sagte sie und lächelte in die Ferne, als würde sie die Vergangenheit noch genau vor sich sehen können.
„Aber..." unterbrach Tenshi sie leise. „Das weis ich doch alles schon."
Die Sumeragi schenkte ihren Worten keine Beachtung, sondern fuhr noch immer lächelnd einfach fort. „Er war so aufgeregt und deshalb fragte ich ihn, ob noch etwas anderes passiert sei. Und er strahlte mich an und sagte, dass dies auch das Mädchen sein, was für seinen ungeborenen Sohn bestimmt sei. Sie würden einander so sehr lieben, dass kein Schicksal dieser Welt sie trennen könnte und doch..." ihre Stimme wurde von Emotionen gebrochen. Zitternd zog sie die Luft in die Lungen und auch den Kampf gegen die Tränen schien sie zu verlieren. „... und doch hab ich es getan. Als erst meine Schwiegertochter und dann auch noch mein Sohn starb, da waren Subaru und Hokuto die einzigen die mir noch blieben, du musst das verstehen, Tenshi!" flehte sie, doch wagte es nicht ihr in die Augen zu sehen. „Ich konnte nicht zulassen, dass auch nur einer der beiden mir auch noch auf irgendeine Weise genommen würde, ich wäre daran zerbrochen... . Da ich dich aber nun als Schüler hatte musste ich irgendeinen Weg finden euch zu trennen und indem ich dir verbat Subaru zu sehen, konnte ich wenigstens seinen Seelenfrieden damit retten, auch wenn ich wusste, dass ich deinen damit opfern würde. Egal ob ihr euch kanntet oder nicht, deine Seele wusste, dass du ihn lieben solltest und genau das hat sie dir seit dem Tag als du ihn das erste mal gesehen hast jeden Tag gesagt, das war die Antwort die du gesucht hattest. Aber..." die Sumeragi holte tief Luft um ihre Emotionen zu besänftigen. „... es lief nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Es kam zu dem Zwischenfall mit dem Sakurazuka als Subaru neun war, von wo an alles einem unausweichlichem Lauf folgte bis zu dem Tag als Hokuto starb. Von diesem Moment an war Subarus Seele an die des Mörders gebunden, genauso wie er es schon immer unwissend an deine war. Und dann traf er dich wieder, hier in Tokio, wie schon einmal, als deine Mutter starb, und alles war auch für ihn wieder durcheinander geworfen worden und seine Seele spürte die Anziehung genauso wie deine. Es tut mir so leid Tenshi..." schluchzte sie. „Ich habe mein Schicksal irgendwann einmal allein gelassen zu werden und Subaru an dich zu verlieren, gegen ein anderes, so viel grausameres getauscht, für uns alle. Bitte... vergib mir."
Die Tränen rannen hemmungslos über die Wangen der Sumeragi, die letztendlich wieder den Mut fand in Tenshis Gesicht zu sehen. Was sie dort fand war keine Vergebung. Von ihr unbemerkt rannen leise Tränen Tenshis Wangen hinab. Sie fühlte sich taub und starr, nicht fähig dazu das zu begreifen, was sie eben gehört hatte. Aber es musste wahr sein. Es war als wäre dies das fehlende Glied in Tenshis Gedanken gewesen und mit ihm waren plötzlich alle Gedanken eingerastet, so klar und verständlich. Sie atmete zitternd ein und starrte in die Ferne, sah jedoch nichts von alledem was um sie herum geschah. Also war sie wirklich die ganze Zeit lang ein Narr des Schicksals gewesen, wie Hinoto es gesagt hatte. Die Worte der Sumeragi erklärten alles, sie durfte sich nie die Zukunft prophezeien lassen, weil sie sonst schon viel früher erfahren hätte, dass sie eine alternative Zukunft besitzt. Und auch diese Leere fand plötzlich eine Erklärung. Es muss ihre Seele gewesen sein die ihr sagte, dass ihr zweiter Teil fehlte. Plötzlich schoss ihr noch ein anderer Gedanke durch den Kopf.
„Weis..." stammelte sie „... weis Subaru davon?"
„Ja." Antwortete die Sumeragi kurz. „Er hat mich zur Rede gestellt ähnlich wie du. Ich hatte... so etwas nicht von ihm erwartet."
„Wieso, weil du ihn dir so zurechterzogen hast wie du wolltest?" fragte Tenshi ironisch.
Subarus Großmutter runzelte die Stirn und betrachtete Tenshi mit müden Augen. „Ich weis, ich hab kein Verständnis oder Mitleid von dir verdient, aber hilft es nicht einmal ein bisschen das du siehst, dass auch ich darunter leide? Dass ich meinen Fehler einsehe?"
„Fragst du das ernsthaft?" sagte Tenshi bitter und stand plötzlich von der Bank auf, ihre Hände zu Fäusten geballt. Der Blick der Sumeragi folgte ihr und sah sie mit milder Überraschung an. Wenn sie ehrlich mit sich war, hatte sie gewusst, dass sie ihr nicht verzeihen würde.
„Hoffentlich hast du nicht ganz den Respekt vor mir verloren und änderst deine Meinung eines Tages. Aber bitte..." sagte sie und griff Tenshis Arm als sie sich grade abwenden und gehen wollte. „...bitte pass auf Subaru auf. Er... achtet sich selbst nicht genug."
Tenshi zögerte einen Augenblick und sah ihr stumm in die Augen bevor sie abschließend nickte. Ohne noch weiter zu zögern drehte sie sich von der Sumeragi weg und lief mit immer schneller werdenden Schritten zurück in die Richtung aus der sie ursprünglich kam. Sie bemerkte kaum wie die alte Frau noch einige bittere Tränen vergoss und ihr hinterher rief, das sie hofft, dass sie sich das nächste mal unter besseren Umständen treffen werden. Alles woran sie denken konnte war die Leere in sich, die sich an einem einzigen Nachmittag aufgelöst und in etwas neues verwandelt hatte, Schmerz. Und wieder tat Tenshi genau das, was sie am Besten konnte, dachte sie bitter. Weglaufen. Allein das immer heftiger werdenden Beben unter ihren Füßen konnte sie gewaltvoll wieder in die Realität zurück reißen.
