Lange konnte Fenara nicht einschlafen. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um Severus, doch irgendwann überkam sie doch die Müdigkeit und sie fiel in einen traumlosen Schlaf. Um halb sieben klingelte der Wecker und nachdem sie sich geduscht hatte und bei frühstück war, ging sie zurück in ihre Zimmer, um sich um zu ziehen. Sie zog ein dunkelblaues Kleid mit silbernen Verzierungen an. Auf ihrem Rücken zierte ein silberner Drache den Stoff und darunter stand „Drachenglut Brighton". Sie band sich die Haare mit einem blau-silbernen Band zusammen und war sichtlich zufrieden mit sich selbst.

Sie freute sich auf das Wochenende. Ihr Blick fiel auf die Uhr und es war schon neun Uhr. Also nahm sie schnell ein paar Sachen und beeilte sich in die Eingangshalle zukommen. Dragor folgt ihr natürlich auf dem Fuß. Als sie ankam, war Severus weit und breit nicht zu sehen. Sie ging ein wenig auf und ab und grüßte hier und da ein paar Schüler, die sie belustigt ansahen. „Entschuldigen sie die Verspätung, Fenara."Hörte sie plötzlich Snape´s Stimme hinter sich. Lächelnd drehte sie sich um und war doch überrascht, von dem was sie sah.

Severus hatte zwar eine schwarze Hose an, trug aber ein dunkelblaues Hemd mit einem silbernen Abzeichen von Drachenglut Brighton darauf. Er hatte seinen schwarzen Umhang um und eine Tasche bei sich. „Ich bin beeindruckt. Wie kommen sie an das Hemd?"Snape lächelte vielleicht ein wenig verlegen und nuschelte was von „bestellt", als sie zu Snape´s Lehrerzimmer gingen und Fenara mit Dragor in den Kamin kletterte. Snape reichte ihr eine Schale mit Flohpulver. „Bis gleich"sagte sie zu ihm und lächelte, bevor sie laut. „Sevensisters" rief und in einem grünen Feuer verschwand.

Der Staub kitzelte in ihrer Nase, als sie sich in ihrem Kamin zu hause wiederfand. Sie musste niesen und kam aus dem Kamin. Dragor rannte gleich durch die Hundetür nach draußen und das Erste, was die hexe tat, war die Fenster zu öffnen. Nur Sekunden später loderten im Kamin wieder grüne Flammen auf und Snape betrat das Haus. „Willkommen in Sevensisters, Severus."Sagte Fenara lächelnd und Snape sah sich um. Das Haus war gemütlich eingerichtet. Etwas zu hell für seinen Geschmack, aber gemütlich. „Schön, haben Sie es hier."Sagte er trocken und sah sich weiter im Raum um . Auf dem Kaminsims standen einige Fotos. Kinderbilder von Fenara, wie Snape meinte und ein Bild ihrer Eltern mit ein paar Freunden. „Ihre Eltern?"fragte er. Fenara, die die Schondecken von der Couch genommen hatte, sah ihm über die Schulter. „Ja, richtig. Da waren sie noch jung. Etwas jünger als ich jetzt. Da sind sie mit ein paar Schulfreunden. Kenne aber keinen von denen."

Während die Hexe in einem anderen Raum verschwand, sah sich Severus das Bild genauer an. „Malfoy."Flüsterte er, als er den jungen Lucius erkannte. Ja, das konnte nur er sein. Der eiskalte Gesichtsausdruck. Alle auf dem Bild lachten und machten Faxen. Doch er lächelte nur ansatzweise und die hellblonden Haare waren unverkennbar. „Ich habe ihr Zimmer hergerichtet." Sagte Fenara, als sie aus dem Raum kam. „Stimmt was nicht?"fragte Fenara, als sie sah, dass ihr Gast immer noch das ild anstarrte. Schnell stellte Snape das Bild wieder hin. „Nein. Alles in Ordnung."Fenara lächelte. „Gut. Dann müssen wir auch bald los."

Sie richtete alles für später her, räumte hier und da noch ein paar Dinge weg. Wie lange sie schon keinen Besuch mehr hatte. Ganz zu schweigen von Herrenbesuch. Währenddessen sah sich Severus in seinem Zimmer um. Immer noch zu hell für ihn. Ein gemütliches, großes Bett, helle Wände und Vorhänge. Auf dem Nachttisch stand ein Bild von Dragor. Er stellte seine Tasche ab. „Ich hoffe, es macht ihnen nichts aus in meinem Bett zu schlafen. Ich schlafe im alten Zimmer meiner Eltern."Sagte die Hexe, die in der Tür stand. Nachdem sie Snape das Bad gezeigt hatte und eine kleine Führung durch ihren garten gegeben hatte auf den sie so stolz war, schlenderten sie durch den kleinen Ort Richtung Ortsausgang. Dragor blieb zu hause. Er tollte lieber durch den Wald, anstatt mit zu dem Spiel zu kommen.

Überall wurden sie gemustert. Sev spürte die Blicke der Muggel und es kam ihm unbehaglich vor. Schließlich waren es Muggel und die würde er nie mögen. „Guten Tag, Miss Silverstone."Hielt sie die Besitzerin der Bäckerei an. „Ah. Miss Everich. Darf ich ihnen vorstellen? Das ist mein Arbeitskollege Severus Snape."Snape versuchte all seine Abscheu zurückzuhalten, setzte all seine Beherrschung auf ein halbes Lächeln und nickte der Muggelfrau zu. „Sehr erfreut."Sagte diese gepresst und wünschte einen guten Tag, um möglichst schnell weiterzukommen. „Sind die hier alle so?"Fenara nickte. „Ja. Aber man gewöhnt sich daran."Sie gingen weiter zu dem kleinen Wald. „Wir müssen apparieren. Das ist kein Problem. Wir landen genau vor dem Stadion."

Mit einem Knall apparierte die Hexe und keine Sekunde später standen beide vor einem kleinen Quidditchstadion mitten in den saftig Grünen Hügeln von Südengland. Fen kaufte zwei Eintrittskarten für die Drachenglut-Tribüne und kurze zeit später fand sich Severus Snape in einer Meute von gröhlenden blau-silbernen Drachenglut Fans wieder, auf deren gegenüberliegenden Tribüne die Fans der Kesselkraft in rot und gold ihr lauten Lieder sangen.

Snape kam sich äußerst unwohl und verloren vor. Fenara war kurz verschwunden und kam kurze Zeit später mit zwei großen Bechern in der Hand zurück. Einen davon drückte sie ihm in die Hand und grinste. „Was ist das?" fragte er und roch an dem Becher. „Muggelbier. Butterbier und solche Sachen trinkt man auf dem Land nicht. Das wird ihnen schmecken. Doch Vorsicht. Ein ungeübter Zauberer hat zuviel davon schon bereut."Lachte sie und nahm einen großen Schluck. Missbilligend sah er Fenara an. Er hasste alles an Muggel. Ihre Existenz und jetzt ganz besonders ihr Bier. Aber nachdem er ihr zu Liebe einen Schluck genommen hatte, stellte er fest, das es so schlecht gar nicht war.

Die Spieler betraten das Spielfeld mit ihren Besen und die Fans von Kesselkraft und Drachenglut gröhlten, buhten und schrien so laut sie konnten. „DRACHENGLUT , BESIEGT DIE BRUT!"gröhlte Fenara laut und stimmte in ihrem Block die Vereinshymne an, was Snape zwar interessiert zur Kenntnis nahm, doch nichts und zwar gar nicht auf der Welt würde ihn dazu bringen, so aus zu flippen.

„SCHIERI, ICH WEISS, WO DEIN BESEN STEHT!"schrie Fenara, nachdem ein Treiber der Kesselkraft einen Treiber der Drachenglut vom Besen gehauen hat. „Unglaublich. Wo hat der seine Augen? Es war ein Foul. Severus, warum sagen sie nichts. Regt sie das nicht auf? DRACHENGLUT VOR! Ich weiß auch nicht. Sie liegen nun schon 90 zu 70 zurück und ich hab den Schnatz noch nicht gesehen." Snape zuckte mit den Schultern, rang sich aber ein Lächeln ab. Er nippte lieber an seinem Muggelbier, auch wenn das Spiel durchaus interessant war.

Nachdem das Spiel eine Weile gelaufen war und Severus vier weitere Muggelbier hatte, hörte Fenara es plötzlich neben sich: „PASST BESSER AUF DAS MITTLERE TOR AUF, IHR FLASCHEN! SO GEHT DAS! JAWOHL! UND? JAAAAAAAAAAAAAAA! TOR! "Dann lachte er. Jawohl. Er lachte. Er fühlte sich so gut wie lange nicht mehr. Ein leichtes Schwebegefühl vernebelte seinen Kopf und seine sinne, aber es machte Spaß. Fenara, die gerade am jubilieren war, hielt inne. Snape klatschte in die Hände und pfiff, trank einen weiteren Schluck Bier. Sie schüttelte nur amüsiert den Kopf. Sie hatte alles erwartet, aber doch nicht so etwas. Jaja, das Muggelbier hatte schon die Gefühle von manchem Muggel oder Zauberern durcheinander gebracht.

Kurze Zeit später sahen die Zuschauer, wie sich die Sucher der Mannschaften Richtung Boden stürzten. In der Sonne sah nun auch Fenara den glitzernden, goldenen Schnatz. Die Sucher bekriegten sich, doch letztendlich schnappte sich der Sucher von Drachenglut Brighton den Schatz zuerst und Fenara´s Mannschaft gewann das erste Spiel der Saison. Die Tribüne bebte und barst fast, so laut wurde es. Fahnen wurden geschwenkt.

Fenara sprang jubelnd auf und ab und sie wusste nicht wie oder warum, aber plötzlich umarmte sie Severus. „Wir haben gewonnen, Sev."rief sie freudestrahlend und ihre Augen leuchteten. Snape war etwas perplex. Doch dann legte auch er seine Arme um sie. „Ja. Haben wir."Sagte Sev seltsam sanft und lächelte fenara an. Sie hatte ihre Arme noch um seinen Hals gelegt, sah ihm nun in die Augen. Für sie schien es, als waren plötzlich alle anderen Menschenmassen verschwunden. Die zeit schien für sie stillzustehen und genau das Gleiche fühlte auch Severus Snape und er hatte so etwas noch nie gefühlt. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und berührte dabei wie zufällig ihre Wange.

In diesem Moment zuckte Fenara zusammen, denn sie spürte etwas kaltes ihrem Rücken herunterlaufen. Schnell löste sie sich aus Snapes Arm und von seinen Augen und wirbelte herum. „Hey! Ach Colin. Du bist es."En junger Mann in Fenara´s Alter hatte ihr etwas Bier in den Rücken gekippt und lachte. Fenara boxte ihn leicht in die Seite und Severus verfluchte den Typen dafür. „Heute nicht zu einem Spaß aufgelegt, Fen? Wer issn das bei dir?" „Oh ein Arbeitskollege.,"flötete Fenara und stellte Snape und Colin einander vor.

„Wir gehen mit den Jungs noch den Sieg feiern und dann was essen. Wie immer im Dragon´s Inn. Kommt ihr beide auch?" Fenara zuckte mit den Schultern. Sie freute sich Colin zu sehen, aber ärgerte sich auch, dass er sie und Severus gestört hatte. „Mal sehen. Wir kommen vielleicht nach." „Macht das."Rief Colin verschwand mit ein paar von seinen Freunden. Fenara drehte sich wieder zu Severus um, doch der schöne Moment, wie auch die scheinbare Wirkung des Muggelbier auf Snape war verflogen.

Er lächelte nicht mehr und war wieder seltsam reserviert und kühl. „Ein guter Freund?"fragte er trocken. „Ja, war er mal. Wir sehen uns hin und wieder zu den Spielen. Waren mal Nachbarn."Sagte fenara, die seinen Stimmungswechsel sofort bemerkte und sich sogar etwas anstecken ließ. Sie hatte nun keine Lust mehr auf feiern. „Kommen sie, Severus. Wir gehen nach Hause, ich koche uns etwas und morgen zeige ich ihnen noch etwas die Gegend, bevor wir zurück in den Alltag müssen."Das klang für Severus schon besser. Nun freute er sich auf den bevorstehenden Abend mit Fenara ganz für sich alleine.