Am Abend konnte Fenara Millicent aus der Krankenstation entlassen und sie war froh darüber, denn sie war ihr unsympathisch. Was auch wahrscheinlich an ihren komischen Freunden lag. Ginnys Hautausschlag war dank Madame Pomfreys Salbe viel besser geworden. Er juckte nicht einmal mehr und schon bald schlief Ginny schnell tief und fest ein.

Doch Harry bereitete Fenara weiterhin Sorgen. Das Fieber sank zwar, doch als das Fiebermittel aufhörte zu wirken, stieg es wieder. Fenara war sich mittlerweile sicher, dass das keine normale Grippe war.

Schnuffel lag winselnd an Harrys Bett. Das tier spürte anscheinend , dass es seinem Herr nicht gut ging und wenn es so weiter gehen würde, müsste Harry ins St.Mungo.

Kurz wurde Harry wach und Fenara gab ihm Wasser zu trinken. Beruhigend strich sie Harry die schweißnassen Haare aus dem Gesicht. „Mum?"fragte Harry und sah Fenara verwirrt an. Er erkannte anscheinend nicht einmal, wo er war. „Ssssscht, Harry. Es ist alles in Ordnung. Du bist auf der Krankenstation in Hogwarts."

„Mum, du bist ja wieder da. Ich hab gedacht, du bist tot. Ich hab geträumt, dass Voldemort dich und Dad umgebracht hat."„Harry. Ich bin es. Miss Silverstone."Versuchte es Fen weiter, den Jungen zurück in die Realität zu holen. Doch dann gab sie auf.

„Es ist alles gut."Sagte sie schließlich nur. „Mum, wir müssen sehen, dass Sirius endlich seine Unschuld beweisen kann. Er ist doch mein Pate und ich mag ihn. "Fenara horchte auf. Meinte Harry etwa Sirius Black? So ein unsinn. Das konnte nicht sein.

Das Fieber schien dem jungen wirklich sehr zu zu setzen, dass sein Gehirn sich einen solchen Quatsch zusammenspinnte. Schnuffel war aufgesprungen und sprang auf Harry Bett. „Keine Angst, Schnuffel. Ich bekomme schon heraus, was ihm fehlt."Sagte Fenara und tätschelte den Kopf des Hundes.

Wie zufällig fiel Fens Blick auf Harrys hand. „was ist das denn?"fragte sie laut zu sich selbst und sah sich Harrys Handrücken genauer an. Dort war „Ich soll keine Lügen erzählen"in die Haut geritzt. Die Wunde war nicht verheilt und eiterte und sah auch so nach einer sehr schlimmer Infektion aus.

Da fiel es Fen wie Schuppen von den Augen, Natürlich. Jetzt wusste sie woher das Fieber kam. Eben von dieser Infektion. Schnell eilte sie zum Medikamentenschrank und nahm zwei Fläschen heraus. „Das wird dir schnell helfen.

Es reinigt das Blut von Giften."Sagte Fenara zu Harry, obwohl er bewusstlos war. Sie zwang Harry das Gebräu zu trinken und reinigte dann behutsam die Wunde, die sie anschließend verband.

„Keine Sorge, Schnuffel. Er wird wieder gesund. Das Fieber wird schnell sinken."Sagte Fen lächelnd und war froh endlich herausgefunden zu haben, was mit Harry los war. Müde setzte sie sich an ihren Schreibtisch. Sie hatte soviel gelesen. Ihre Augen brannten und taten ihr weh. Müde schloß sie die Augen und merkte gar nicht, dass sie einnickte.

Sie zuckte zusammen, als sie wach wurde. Das durfte ihr nicht noch einmal passieren während der Schicht einzuschlafen. Schließlich hatte sie Verantwortung gegenüber der Kinder. Sie sah zu Harrys Bett herüber und erstarrte. Auf Harrys Bettkante saß ein Mann. Er trug zerschlissene Kleidung, hatte lange Haare. Mehr konnte Fenara nicht erkennen. Doch er hielt Harrys Hand und unterhielt sich leide mit ihm.

Was zum Teufel machte er hier mitten in der Nacht in der Krankenstation? „Was machen sie da und wer sind sie?"fragte Fen sichtlich wütend und schlug eine Hand vor den Mund, sonst hätte sie aufgeschrien. Sie erkannte ihn gleich. Wie oft hatte sie ihn im Fernsehen, in Zeitungen und auf den Flugblättern gesehen. Sirius Black. Er stand sofort auf und hob beschwichtigend die Hände.

„Bitte haben sie keine Angst, Miss. Ich bin ungefährlich. Ich wollte nur nach Harry sehen."Harry nickte. „Bitte, Miss Silverstone, haben sie keine Angst. Sirius ist mein Patenonkel und unschuldig."Harry sah fenara flehend an. Fenara taumelte zurück. Das war alles ein bisschen zuviel für sie. Sie hatte jahrelang Horrorgeschichten über den Mann vor ihr gehört.

Es hieß, er sei ein eiskalter Mörder und ein Psychopath dazu. Allerdings. Wenn er sie umbringen wollte, hätte er das schon längst tun können. „Ich verrate sie nicht."Sagte sie schließlich und fand es plötzlich aufregend eine „Legende"gegenüber zu stehen"...wie kommen sie hier rein?"Sirius lächelte ein wenig erleichert, als er merkte, daß fenara sich etwas entspannte und sogar näher kam. „Ich war schon die ganze zeit hier."Fenara sah verwirrt zu Harry und dann zu Sirius. „Das verstehe ich nicht."Sagte sie, als ihr auffiel, dass Schnuffel nirgendwo zu sehen war. „Sie sind ein Animagus."Sagte fenara schließlich und schnappte nach Luft. Harry lächelte und Sirius nickte zustimmend.

„Ja. Das ist richtig. „ich bin Schnuffel."Fenara setzte sich auf die Bettkante und untersuchte nebenher Harry. Das Fieber war verschwunden. „Und ich nehme an, Dumbledore weiß alles."„Ja. Er weiß alles. Ich bin nicht so, wie die Presse es schreibt. Ich bin wirklich unschuldig. Aber das ist eine lange Geschichte. Bitte glauben sie mir, Miss Silverstone. Ich hatte keine Absicht sie zu erschrecken. Ich hab mir nur Sorgen um Harry gemacht. Er ist mein Ein und alles und seitdem ich gesucht werde, gibt es für mich keinen andere Möglichkeit überhaupt nach draußen zu gehen, es sei denn in gestalt eines Hundes."

Fenara nickte und empfand tiefes Mitleid für den Mann, dessen graue Augen sie fesselten. Sie konnte sich nicht vorstellen, was für ein Leben Sirius Black wohl führte. Ständig in Gefahr entdeckt zu werden. Das musste einen ja verrückt machen. „Harry, wie kommst du zu den Wunden an der Hand?"fragte Fenara schließlich. So sehr sie auch geschockt von Sirius Anwesenheit war, so durfte sie nicht den Blick für das Wesentliche verlieren.

Harry wich Fenaras forschenden Blick aus. Unsicher sah er zu Sirius. „Umbridge."Sagte er schließlich, Das ist ihre Art von Strafarbeit." Fenara ballte die Fäuste. „Diese Person ist unglaublich. Keine Sorge, harry. Du wirst nicht mehr zu ihr gehen. Dafür werde ich sorgen."Harry nickte ihr dankbar zu und legte sich dann zurück. Er schien wieder sehr müde zu werden und schlief irgendwann sogar wieder ein.

Fen kümmerte sich um den Verbandswechsel an der Hand des Jungen und wurde dabei von Sirius gemustert. „Sie starren mich an."Sagt Fenara irgendwann, aber mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie empfand keine Furcht mehr vor Sirius Black. Er hatte ihr zumindest in einer Kurzfassung erzählt, wie alles aus seiner Sicht geschehen war. Natürlich war die ganze Sache mit Peter Pettigrew schon sehr unglaublich.

Als Ratte bei Ron Weasley gelebt und das über zwölf Jahre und dann entkommen und somit der einzige Beweis für Blacks Unschuld. Sie wusste nicht warum, aber Fenara glaubte ihm jedes Wort. Sie spürte einfach, dass er die Wahrheit sagte und warum sollte ein Mann, der gejagd wird, das Risiko einer Entdeckung auf sich nehmen nur um nach seinem Patenkind zu sehen?

In dem Mann musste ein großes Herz schlagen. So hatte sie Sirius Black wahrlich nicht eingeschätzt. „Ich starre sie an? Oh. Das war nicht meine Absicht. Ich wollte Ihnen danken, dass sie sich so gut um Harry kümmern. Es tut gut zu wissen, dass er hier gut aufgehoben ist, wenn ich schon nicht soviel für ihn da sein kann, wie ich das gerne möchte."Sagte Sirius und in seinem Gesicht zeigte sich tiefer, seelischer Schmerz.

Er sah kurz zu Fenara, dann wieder auf den schlafenden Harry. „Seitdem Voldemort seine Eltern umgebracht hat, hat er nur noch mich und nicht einmal das wirklich. Ich würde mich so gerne richtig um ihn kümmern, wissen sie, Fenara? Er verdient einfach eine Familie und ein gutes Zuhause."Fenara nickte, obwohl sie der Name Voldermorts kurz zusammenzucken ließ. Allein bei dem Gedanken an den dunklen Zauberer brannte das unsichtbare Mal an ihrem Unterarm leicht.

Sie wusste nicht warum, aber dann tastete sich nach Sirius Hand und hielt sie fest. „Ich bin sicher die Zeit wird kommen, dass alle ihre Unschuld anerkennen, Sirius. Ganz bestimmt."Sie schenkte Sirius ein aufmunterndes Lächeln und er erwiderte es. „Ich hab noch niemanden wie sie kennengelernt und schon gar nicht in den letzten Jahren. Mein Name allein löst überall Angst und Schrecken aus und sie glauben mir sofort, was ich ihnen sage."Fenara räumte das Verbandsmaterial weg. „Sie haben mir keinen grund gegeben ihnen nicht zu glauben."Sagte sie und wandte sich zum gehen. „Mit wem reden sie denn da?"

Madame Pomfrey stand plötzlich in der Tür. War es wirklich schon so spät? Die Nacht konnte doch nicht herum sein! Alle Farbe wich aus Fenaras Gesicht und vor Schreck ließ sie das Tablett fallen. Sie wirbelte herum, doch auf Harrys Bett saß nur der große, schwarze Hund. Fenara schüttelte den Kopf.

„Ich hab äh...nur Harrys Verband gewechselt. Er hat eine Infektion an der Hand und deshalb hatte er Fieber. Steht alles in meinem Bericht."Sagte Fen, als sie die Tücher und Leinen aufsammelte. „Sie gehen besser schlafen, Fenara. Ich kümmere mich um Harry."Fen nickte. Fen ging noch einmal zu Harrys Bett und tätschelte Schnuffels Kopf. Der Hund stubste sie sanft an. „Danke , für die interessante Nacht."