Anm: Hier muss jetzt einer aber ganz schön im Dreck kriechen, um sich für die Verspätung des Kapitels zu entschuldigen. Das hier ist jetzt auch nicht so gut wie die beiden Vorgänger, zumindest empfinde ich es so. Herzlichen Dank an alle, dir mir Reviews gegeben haben. Es freut mich immer wieder, wenn ich mit meinen Geschichten unterhalten kann und diese auch Anklang finden. Ach und das nächste wird nicht so lange dauern, darauf habt ihr mein Wort!
Viel Spaß beim weiter lesen!
Verzweifelt versuchte Harry sich aus Malfoys Griff zu befreien. Er musste versuchen ihn irgendwie von sich abzuwerfen. Mit seiner gesunden Hand tastete über den Linoleumboden auf der Suche nach einem Gegenstand, den er als Waffe gebrauchen konnte.
"Na was ist, Potty. Du bist ja auf einmal ganz still geworden.", neckte sein Gegner ihn. Draco schien Spaß daran zu finden, seinen Erzfeind hilflos am Boden zu sehen. "Kaum zu glauben, dass einer wie du mehrere Todesser in Schach halten konnte und sogar den dunklen Lord. Wirklich jämmerlich. Wenn ich dich hier festhalten kann, sollte das jedem anderen doch auch gelingen."
Harrys Finger schlangen sich um einen metallenen Gegenstand. Es war eine andere silberne Schüssel unter einem der Betten. "Träum weiter.", ächzte er und schwang die Schüssel mit aller Kraft an Malfoys Kopf.
Völlig von diesem Angriff überrumpelt viel der blonde Junge hintenüber und blieb bewusstlos liegen. Langsam dämmerte der Morgen und die ersten Strahlen der Sonne begannen sich in dem Zimmer auszubreiten.
"Ist jetzt endlich Ruhe?", sagte der Junge mit dem Gips.
Der andere kroch ebenfalls aus seinem Bett heraus. "Egal was mit euch beiden nicht stimmt, aber jetzt ist endlich schluss!" Dann erblickte er das Blut, welches sich an der Stelle von Dracos Stirn ausbreitete, an welcher Harry ihn getroffen hatte. Die alte Wunde war erneut aufgeplatzt.
Stöhnend begann er sich zu regen. Seine Hand hob er an die schmerzende Stirn. Sofort spürte er die warme feuchte Stelle. Wie paralysiert sah er auf das helle Blut an seinen Finger. Wütend verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse. "Das wirst du büßen, Potter!" Draco stand schon wieder auf den Beinen und warf Harry rücklings aus seinem Bett hinaus.
"JETZT IST SCHLUß! ENDGÜLTIG!" Dem Muggeljungen war nun der Kragen geplatzt. "Ich habe soeben die Schwester gerufen. Ihr zwei werdet auf der Stelle Ruhe geben, ihr seid hier nicht allein im Zimmer."
Harry wie auch Draco würdigten ihn keines Blickes. Sobald er ausgesprochen hatte, stürzten sie sich aufeinander.
"Lass es, Davey, die kapieren es nie.", sagte Gipsjunge und hielt seinen Freund am Arm zurück, damit sich dieser nicht auch noch in die Prügelei mit einmischte.
Sie rissen sich gegenseitig die Verbände ab und die noch frischen Wunden tiefer auf. Um das ganze noch zu verschlimmern, waren sie im Nu beide mit Blut übersät, das ihnen hier und da aus Kratzern oder Schnittwundern floß.
Hilflos mussten die beiden Muggeljungen dem Schauspiel zusehen. Endlich ging die Tür auf und als die Schwester eine ähnliche Situation wie am Vorabend sich gegenüber sah, eilte sie schnell nach Verstärkung. Mehr als ein Pfleger hatte anschließend die eine oder andere Wunde von den beiden Jungen bekommen, als sie versuchten diese zu trennen.
Es ließ sich nicht vermeiden. Nachdem man erneut die Verletzungen der Streithähne versorgt hatte, wurden sie in getrennten Zimmern untergebracht. Harry fand endlich die Ruhe nach der er sich sehnte. Vor sich hin dösend lag er in dem Zimmer und versuchte ein wenig Schlaf zu finden. Gegenüber von seinem Bett lag ein älterer Mann, auch er schien zu schlafen. Die ideale Ruhe also für ihn.
Das würde ihm keiner in Hogwarts glauben, wenn er ihnen davon erzählte. Malfoy war bekannt für seinen Hass auf Muggel. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass dieser freiwillig sich mehrere Stunden in deren Nähe aufhielt, oder gar in einem ihrer Krankenhäuser. Seine Gedanken konnten sich nicht zu sehr in dieser Angelegenheit vergraben, denn vorher fiel er in einen traumlosen Schlaf, den erst sein Onkel Vernon gegen Mittag unterbrach.
Unsanft wurde er am Kragen seines Schlafanzuges nach oben gezerrt. "Was, in Gottes Namen, fällt dir ein Dudleys Freund derartig zu verletzten?"
"Er hat eher mich verletzt.", sagte Harry, nachdem er endlich registriert hatte, was hier los war.
"Erzähl mir keine Märchen! Der arme Junge hat starke Schmerzen und kann sich überhaupt nicht bewegen. Weißt du in was für eine Situation du uns gebracht hast? Du hast Glück, dass wir seine Eltern noch nicht finden konnten, aber ich schwöre dir, sobald wir wissen, wo er hingehört, werden wir dich für jeden einzelnen Funken an Unannehmlichkeiten dir das Leben zu Hölle machen und da können noch so viele von deinen Freunden hier auftauchen!"
"Meine Freunde werden nicht zulassen, dass ihr mir etwas antut. Sie werden sich bald melden und wenn ich nicht da bin, wissen sie, dass etwas nicht stimmt."
Vernon verstummte kurz. Ohne es wirklich zu wollen, ließ er Harry los. Die Szene vom Bahnhof lag ihm noch schwer auf den Knochen. Würden diese seltsamen Kreaturen wirklich etwas anhaben?
Harry konnte endlich richtig aufrichten. "Malfoy tut nur so als ob. In Wahrheit ist er nicht schwerer verletzt als ich. Außerdem ist er ein ZAUBERER! Wir gehen auf die gleiche Schule!"
"Hör endlich mit deinen Lügen auf! Sein Name ist nicht Malfoy und du kennst ihn absolut nicht.", zischte Onkel Vernon.
"Das sind keine Lügen. Ich sage dir doch, ich kenne ihn! Er ist kein Freund Dudleys, er hasst die Muggel! Ich kenne ihn gut genug um zu wissen, dass ihm jedes Mittel recht ist, mir einen Denkzettel zu verpassen. Sein Vater ist wegen mir im Gefängnis und nun will er sich an mir rächen."
"Ach Papperlapapp." Vernon warf alle Zweifel Harrys beiseite.
"Dann frag ihn nach seinem zu Hause. Fragt ihn, wo er wohnt. Ich bin sicher, er kann es euch nicht sagen. Seine Mutter hat heute morgen einen Heuler geschickt. Sie weiß nicht wo er ist und wenn er nicht bald kommt, will sie ihn suchen lassen. Dann werden bei uns in der Nachbarschaft noch mehr von meiner Sorte auftauchen. Das würde euch doch bestimmt nicht gefallen!" Zum Glück schien der ältere Mann bei ihm im Zimmer tief zu schlafen und bekam von dem Gespräch nichts mit.
Nervös fuchtelte Vernon mit dem Zeigefinger vor Harrys Nase herum. "Du.... du.... ich werde gleich zurück sein." Mit hochrotem Kopf wälzte er sich aus dem Zimmer heraus.
Seufzend ließ er sich in das Bett zurück sinken. Anscheinend hatte sich alles gegen ihn verschworen. Er wünschte einer seiner Freunde wäre wenigstens hier. Es würde alles sehr viel einfacher machen. Bestimmt wäre es auch nicht schlecht einen vom Phönixorden in seiner Nähe zu wissen, dann würde bestimmt schnell eine Lösung in Sachen Malfoy gefunden werden. Leider wollte er das nicht. Nein, es wollte es ganz bestimmt nicht. Wie sähe das denn aus, wenn er mit einem Ungeziefer wie seinem Feind von der Schule nicht klar käme. Er hatte sich gegen seinen Vater behaupten können und selbst Voldemord, da war so ein harmloser Schulkamerad keine große Sache.
Kurz bevor er wieder einschlief, stürmte Onkel Vernon in sein Zimmer zurück. Auf seinem Gesicht lag ein seltsam Ausdruck von Triumph. "Jetzt habe ich aber genug von dir. Du wirst den armen Draco in Ruhe lassen. Seine Eltern sind soeben gekommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welch peinliche Situation das für deine Tante und mich ist, diesen Leuten erklären zu müssen, warum ihr einziger Sohn schwer verletzt im Krankenhaus liegt und der eigene Neffe für diesen Zustand verantwortlich ist."
Mit steigender Verwunderung hörte Harry dem zu. Was sollte das heißen, Dracos Eltern seien da? "Das kann überhaupt nicht sein!", widersprach er.
"Gibst du etwa immer noch nicht auf? Ich weiß zwar nicht, was man euch in dieser Schule beibringt, aber die Wahrheit zu sagen sollte doch auch unter euch missratenen Gestalten üblich sein."
"Sind beide Eltern von ihm da?", hakte er nach. Er musste es ganz genau wissen.
"Natürlich sind beide da. Sein Vater ist sogar ziemlich sauer und diese arme Frau weint sich jetzt am Bett ihres Sohnes die Augen aus."
"Da haben wir es! Dracos Vater kann gar nicht da sein, denn der ist in Askaban! Er ist einer von den Todessern, mit denen ich und meine Freunde es vor kurzem zu tun hatten. Wäre er wirklich hier, würden hier mehrere nicht mehr leben. Er ist ein Anhänger Voldemorts. Die Malfoys HASSEN Muggel! Wer auch immer dort bei ihm ist, das können seine Eltern nicht sein."
Vernon lief noch roter an. Die rechte Hand zur Faust geballt sah er ihn mit Schlitzaugen an. "Hör endlich mit diesen Märchen auf. Was sollen die Leute hier im Krankenhaus nur von uns denken?"
"Das sind keine Märchen!"
"Still jetzt! Ich höre mir deine Geschichten nicht mehr an. Verhalte dich ruhig und bitte, verursache nicht noch mehr Aufsehen, als bereits geschehen!" Ohne ein weiteres Wort, verschwand er aus dem Zimmer und auch sonst bekam er niemanden weiter zu sehen.
Diese neu gewonnene Ruhe war aber keinesfalls gut für ihn. Auf diese Weise hatte er genügend Zeit über das nachzudenken, was während des letzten Schuljahres geschehen war und das zog ihn in ein tiefes Loch. Unaufhörlich musste er an Sirius denken. Sah immer und immer wieder die Bilder wie er hinter den Vorhang verschwand, ohne dass jemand etwas dagegen unternehmen konnte. Die Erlösung kam gegen Abend, wenn auch nicht in besonders freundlicher Stimmung. Aber wann war dieser Mann schon freundlich?
Snape saß neben seinem Bett und wachte über ihn, als er aus einem unruhigen Schlaf erwachte. "Wach, Potter?", sagte er mit seiner üblich schnarrenden Stimme. Er hatte die Arme vor der Brust und blickte ihn missmutig aus seinen kleinen Augen an.
Harry richtete sich auf. Er war völlig verwirrt. "Professor Snape." Die Verwunderung konnte er nicht ganz aus seiner Stimme heraus halten.
"Glaub ja nicht, mir liege besonders viel an dir. Professor Dumbledore hat mich nur angewiesen diesen Fall in die Hand zu nehmen, da dieser Lupin derzeitig verhindert ist. Anscheinend treibt der junge Malfoy einige Spielchen, mit denen sie allein nicht fertig werden können."
"Malfoy spielt nicht nur ein paar Spielchen! Er hat es auf mich abgesehen und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Sie würden ihm doch am liebsten noch unterstützen, wenn sie nicht zwischen den Fronten stehen würden, nicht?" So redete man zwar nicht mit einem Lehrer, aber es waren gerade Ferien und sie befanden sich nicht in Hogwarts.
Mit Snape würde er sich nie verstehen. Sein Lehrer für Zaubertränke sah seinen Vater in ihm, was hieß, dass er ihn genauso hasste, wie James zu ihrer gemeinsamen Schulzeit. Anscheinend war dies eine ähnliche Situation wie mit Malfoy und ihm dieser Tage.
"Nun fantasieren sie aber, Potter."
"Ach, dann habe ich es mir also eingebildet, dass Malfoy sich unbedingt an mir rächen will, weil ich seinen Vater nach Askaban gebracht habe? Und auch, als er mit seinen Schlägern Crabbe und Goyle zu mir kam und sagte, ich sei schon so gut wie tot? Ganz ehrlich, mich würde es nicht wundern, wenn die beiden hier auch noch auftauchen!"
Snape erhob sich. "Bevor sie weiter meine Zeit verschwenden, beantworten sie mir einfach nur eine Frage. Wo ist Malfoy jetzt?"
Forschend sah ihn Harry an. Was wollte Snape von seinem Kontrahenten? "Damit sie ihm gratulieren können?"
Snapes Lippen begannen unkontrolliert zu zucken. Er beugte sich ganz nah zu Harry, so dass seine spitze Hakennase fast die seine berührte. "Wenn du meinst du kannst diese Sache hier auch allein regeln, dann tu das aber hör auf sämtliche Ordensmitglieder durch deine Freunde in höchster Alarmbereitschaft zu versetzen. Ich kann genauso gut jetzt durch diese Tür gehen und nach Hogwarts zurück kehren oder aber mich auf die Suche nach Malfoy machen und ihn von dir weg holen. Es liegt alles nur an ihnen, Mr. Potter." Seinen Namen sprach er mit besonderer Verachtung und Harry spürte wie ihm ein paar Speicheltropfen ins Gesicht spritzten.
Severus Snape richtete sich wieder auf. "Nun, was wünschen sie? Professor Dumbledore ist besorgt um sie. Soll ich ihm sagen, sie sind übereilt in Panik geraten und haben uns zu unrecht in Aufregung versetzt oder muss er einige Mitglieder des Ordens zu ihrem Schutz herbestellen?"
"Malfoy ist noch immer hier im Krankenhaus, aber ich weiß nicht wo.", sagte Harry dann. Er zweifelte daran, ob der Hauslehrer der Slytherins ausgerechnet seinem Lieblingsschüler ordentlich Angst einjagen würde oder ihn gar ganz von hier vertrieb. Da konnte ihm niemand etwas, er war der festen Meinung, Draco würde von Snape höchstens eine Belohnung und Tipps für die weiteren Torturen Harrys bekommen.
Snape drehte sich auf dem Absatz herum und verschwand aus dem Zimmer.
Also hatte Hermine an den Orden geschrieben. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie ihm geantwortet hätte und nicht gleich Dumbledore in diese Sache hinein zog. Das hier hatte ihm gerade noch gefehlt. Damit hätte er aber rechnen müssen, wieso war er auch so dumm gewesen und hatte nicht einfach alles belassen und lieber Ron gefragt oder Remus. Remus hätte es sicher nicht gleich dem Orden gemeldet.
Etwas mulmig war ihm schon. Bei dem plötzlichen Anblick Snapes wäre er beinahe erschrocken, als er aufwachte und nun geisterte ausgerechnet der Lehrer, den er am wenigsten mochte hier durch das Krankenhaus. Was mochten nur die Muggel denken, wenn sie ihn die Gänge entlang schleichen sahen?
"Nun gut, Potter!" Harry zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Hatte er nicht gerade darüber nachgedacht, wie unheimlich Snape sein konnte? Wie ein Geist stand der Lehrer für Zaubertränke plötzlich wieder bei ihm im Zimmer.
"Haben sie ihn gefunden?", sagte er mit Hoffnung in der Stimme.
"Ich habe niemanden gefunden. Hier ist nirgendwo ein Mensch, der auch nur annähernd Ähnlichkeit mit Mr. Malfoy hätte. Ich hoffe sie haben eine gute Erklärung dafür." Snape stellte sich gebietend vor dem Bett auf. Mit einer äußerst angesäuerten Miene wartete er auf eine Antwort.
"Das kann nicht sein. Erst heute Mittag war er noch da gewesen! Mein Onkel hat mir gesagt, dass seine Eltern hier gewesen sind."
Snape verzog den Mund zu einem gehässigem Lächeln. "Seine Eltern? Das glaube ich kaum. Wir beide wissen nur zu genau, dass sie die Gesellschaft von Muggeln meiden und zusammen können sie gleich gar nicht hier gewesen sein."
"Das sollten sie wohl am besten wissen. Ich bin sicher, sie bekommen bei Voldemord doch einiges mit. Hat man sich noch keine Gedanken darüber gemacht wie man Lucius Malfoy aus dem Gefängnis bekommt? Wahrscheinlich wird das nicht mehr lange dauern oder ist er schon nicht mehr dort?"
"Schweig!", fuhr ihn Snape an. "Auch wenn es so wäre, bin ich nicht verpflichtet mit dir darüber zu sprechen. Ich bin hier, weil deine Freundin Granger den Orden um Hilfe gebeten hat. Eine Hilfe die nach meiner Einschätzung der Situation nicht von Nöten ist. Sorg dafür, dass dieses vorlaute Mädchen sich nicht immer in Dinge einmischt, von denen sie keine Ahnung hat. Hier ist niemand und wenn ich nochmals herkommen muss, dann schwöre ich dir, Potter, werde ich nicht so freundlich sein." Mit diesen Worten drehte er sich herum und ließ einen mehr als verwirrten Harry zurück.
Wieso war Malfoy auf einmal nicht mehr im Krankenhaus? Das war völlig unmöglich, bestimmt schützte Snape ihn, anders konnte es nicht sein. Harry schlug die Bettdecke zur Seite und schlich selbst aus seinem Zimmer. Er würde eigenhändig auf die Suche gehen. In ihrem früheren Zimmer war alles ruhig und in den Betten lagen nur die beiden Muggeljungen. Eine halbe Stunde lang suchte er die Zimmer ab, bis er einer Nachtschwester in die Arme lief und diese ihn zurück ins Bett lotste. Draco fand er nicht. Bis zu seiner Entlassung in vier Tagen kam ihn niemand mehr besuchen, ob Malfoy nun wirklich weg war, wusste er daher nicht.
Einen Tag vor seiner Entlassung erhielt er einen Brief von Hermine.
Hallo Harry,
ich hoffe es geht dir gut. Leider weiß ich noch gar nicht, was jetzt aus Malfoy geworden ist. Ich habe Professor Dumbledore geschrieben und ihm erzählt, was bei dir los ist. Ist dieses Ekel jetzt wieder verschwunden? Es ist richtig unerträglich nicht zu wissen, was gerade bei dir passiert. Von Ron kam schon lange kein Brief mehr, ich fürchte er hat wieder Errol geschickt, dabei habe ich ihm erst gesagt, er soll das arme Tier lieber in Ruhe lassen und Pig schicken. Wie dem auch sei, ich hoffe es hat sich alles geklärt und Dumbledore konnte dir helfen. Sag mir also Bescheid, was los ist, ich komme noch um ohne etwas zu wissen.
Mit lieben Grüßen
Hermine
P.S. Ich lasse mir den Tagespropheten in den Urlaub hinterher schicken. Da ich weiß, dass du ihn nicht lesen kannst, wenn du bei deinen Verwandten bist, habe ich ihn aufmerksam studiert. Bisher stand nichts ungewöhnliches drinnen. Es sind auch keine weiteren Ausbrüche bei Askaban gewesen, das interessiert dich bestimmt mit am meisten.
Harry hatte sich bei einer Schwester Papier und Stift geben lassen. Sie fand es zwar recht seltsam als er ihr Angebot ablehnte, den Brief zur Post zu bringen, doch hakte nicht weiter nach. Ganz knapp schrieb er seiner Freundin was vorgefallen war und wo er sich aufhielt. Besonderen Wert legte er darauf ihr klar zu machen, dass sie nicht nochmal so schnell den Orden informieren sollte. Das hier war wirklich nichts, womit sich Dumbledore und die anderen befassen mussten. Mit Malfoy würde er schon fertig werden, sobald er heraus fand, wo dieser sich nun versteckte.
Die Eule, die Hermines Brief gebracht hatte, hatte sich vor dem Fenster von seinem Zimmer in einem Baum von dem Flug erholt gehabt. Als er die Antwort fertig hatte, gab er sie dieser und hoffte demnächst nicht Snape vor sich zu sehen, sondern ein paar Ratschläge.
