Inlaka: Danke für Lob!! freu Aber ich habe ne schlechte Nachricht... Der Ball muss immer noch etwas warten!! SORRY! Aber nur so ist die Story auch sinnvoll... Sonst ist es nur ne reine Love-Story und ich wollte schon auch etwas Spannung und eine mögliche Vorgeschichte der Mauderers liefern. Aber dafür verspreche ich Dir, wird der Ball nur um so besser! Kommt jetzt auch wirklich in der nächsten Woche! :-)
Mrs. Shirley: Vielen Dank fürs Lob! :-) Ja, ich wollte mal etwas Heisses schreibe... Es kommen bald auch noch viel heissere Kapitel!
Vail: Ja, Peters Bemerkung war blöd. Aber er ist ja auch ein Idiot... Ich danke Dir ganz doll für Dein Lob! :-)
Aufschlussreiche Karten und nächtliche Ausflüge
Es war kurz vor sieben Uhr abends und die verzauberte Decke in der großen Halle spiegelte den wunderschönen Sonnenuntergang wieder, der sich gerade am Himmel draußen zeigte. Die Schüler saßen gut gelaunt an ihren Tischen, lachten und scherzten mit einander und genossen das herrliche Abendessen.
So war es auch am Haustisch der Gryffindors....
Sirius, James und Peter saßen zusammen mit Lily und Lucy am Ende der Halle und unterhielten sich ausgelassen.
„Der arme Remus...Wieso ER gerade früher zu Sparks muss? Schließlich hast doch Du Millers Schuhe verhext, mein kleiner Schlingel!"Lily streichelte James liebevoll über den Arm, während sie sprach.
„Ja, aber Remus hat am lautesten gelacht... Und da ist Miller wohl der Kragen geplatzt. Hat es sich nicht mal nehmen lassen, uns zur Strafe bei Sparks nachsitzen zu lassen...", antwortete Sirius und tat sich ein Stück Kürbiskuchen als Nachtisch auf seinen Teller. Natürlich war DAS glatt gelogen und nicht der Grund, weshalb Remus ihnen nicht beim Abendessen Gesellschaft leisten konnte. Er war bereits auf dem Weg in die heulende Hütte, damit es kein Risiko wegen seiner bevorstehenden Verwandlung geben konnte.
„Na, ihr werdet bestimmt richtig für euren Streich bluten müssen... So wie ich den alten Miller kenne, hat er schon dafür gesorgt, dass Sparks euch hart ran nehmen wird.", sagte Lucy und nickte wissend mit ihrem Kopf. „Vielleicht müsst ihr Ziegenhirne einwecken, oder so..."Sie verzog bei dem Gedanken an diese Vorstellung das Gesicht.
„Ich werde einfach an dich denken, mein Engel, und schon wird die Zeit wie im Fluge vergehen..."Sirius grinste sie frech an, beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund. Dass er und James bereits Ziegenhirne im 5. Schuljahr einwecken mussten, erwähnte er ihr gegenüber doch lieber nicht.
„Na, wenn das so ist, dann kann dir ja gar nichts passieren...", gab Lucy lachen zurück.
„Der Abend wird auch irgendwie vergehen...", sagte James und nahm einen großen Schluck Saft, bevor er weiter sprach. „Aber bevor wir uns nun in die Höhle des Löwen wagen, werde ich kurz noch mal für kleine Königstiger gehen...Bis gleich!"Mit diesen Worten erhob er sich und ging aus der großen Halle.
„Und was macht ihr heute Abend?", fragte Peter, der gerade den letzten Bissen einer beachtlichen Portion Frikadellen verspeist hatte.
„Ach, ich denke, ich werde noch etwas Karten legen und üben. Nächste Woche fängt Professor Keyes nämlich mit dem Würfel-Orakel an...", sagte Lily.
„Woher weißt du das denn?!"Lucy klang verwundert.
„Hab ich in meiner letzten Legung gesehen...", flüsterte Lily geheimnisvoll und zwinkerte Lucy lachend zu.
„Witzbold...!", sagte Lucy leicht beleidigt, als sie merkte, dass Lily sie auf die Schippe genommen hatte. „Aber ich denke, wir sollte schon noch etwas Karten legen... Ich kann noch immer nicht so recht das KELTISCHE KREUTZ... Das finde ich wirklich viel schwieriger, als die große Tafel, obwohl es viel weniger Karten sind..."
Sirius warf Peter einen genervten Blick zu. „Bei Merlin, welche Tür hast du denn da geöffnet?", sagte er leise und war froh, dass James wieder in der Tür der großen Halle erschien.
„Na, habe ich etwas verpasst?", fragte er, als er sich wieder neben Lily setzte.
„Wir haben Sirius gerade etwas mit Kartenlegetechniken gequält, weiter nichts...", witzelte Lucy.
„Na, da bin ich ja gerade zur rechten Zeit weg gewesen..."James zwinkerte Lucy zu und gab Lily einen kurzen Kuss auf die Wange, der ihr ein Lächeln auf das Gesicht zauberte.
„So Lily... ich denke, wir sollten jetzt langsam gehen! Sonst müssen wir uns nachher noch vorhalten lassen, dass die Herren hier zu spät zu Sparks gekommen sind, weil wir sie aufgehalten haben."Lucy erhob sich und auch Lily folgte ihr. „Ich wünsche euch viel Spaß! Und wenn ich nicht permanent ein Klingeln im Ohr habe, dann weiß ich, dass du doch nicht an mich denkst...", sagte sie zu Sirius und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund.
„Du wirst den ganzen Abend Big Ben läuten hören...versprochen...", antwortete Sirius leise, während er sie liebevoll anlächelte.
Nachdem auch Lily sich von James verabschiedet hatte, gingen die beiden Mädchen hinüber zur großen Tür und verschwanden einen Augenblick später aus dem Blickfeld der drei Jungen.
„So! Nun ratet mal, was ich gerade draußen aufgeschnappt habe!", sprudelte es sofort aus James hinaus, der Sirius mit seiner aufgeregten Stimme wieder zurück in die Wirklichkeit holte. Doch er ließ weder Peter noch Sirius die Zeit, einen Tipp abzugeben. „Malfoy hat draußen mit Snape und Fletcher gesprochen und ich konnte hören, wie er ihnen gesagt hat, sie sollen heute Abend um zehn Uhr am Schlossportal auf ihn warten und er würde sie dann abholen... Die planen doch bestimmt ein krummes Ding, oder so...Das wette ich!"
„Ist ja interessant, Prongs! Da sollten wir uns doch einfach mal vergewissern, was im Hause Slytherin so vor sich geht..."Scheinbar hatte James mit seiner kurzen Ausführung Sirius Interesse bereits geweckt.
„Und wie wollen wir das machen? Wir haben doch Remus bei uns?", fragte Peter und diese Frage war mehr als berechtigt.
„Nun..." Sirius überlegte. „Ich bin mir sicher, Moony wird dafür Verständnis haben, wenn wir ihn ein Stündchen später aus der heulenden Hütte holen...."
„Und so richtig kriegt er nachher ja eh nichts mit...", sagte James und hob lachend die Schultern.
Sirius hingegen blickte nachdenklich hinüber zum Tisch der Slytherins, an dem er nun seine vertrauten Feinde deutlich erkennen konnte. „Na, da bin ich ja mal wirklich gespannt, was Malfoy, Schniefelus und Co. so aushecken..."
§§§
Nachdem Lily und Lucy vom Abendessen in den Gryffindor-Turm zurückgekehrt waren, hatten sie beide ihre Schulbücher und die Legekarten aus ihrem Schlafsaal geholt und sich in eine ruhige Ecke im Gemeinschaftsraum gesetzt. Sie redeten noch eine Weile, bis sie langsam anfingen, sich ihren Unterlagen zu widmen.
Draußen war es inzwischen dunkel und ein gemütliches Feuer erhellte den belebten Raum der Gryffindors.
„So richtig Lust habe ich nicht, wenn ich ehrlich bin...", sagte Lucy und legte das riesige Buch neben sich auf ein Couchkissen.
„Das kann ich dich gut verstehen. Geht mir nämlich nicht anders..." Lily nahm ihre Karten und fing an, sie zu mischen. „Nützt aber nichts...Soll ich dir mal eine große Tafel legen?"
„Ja, warum nicht...", antwortete Lucy nach einem Augenblick gelangweilt und Lily reichte ihr die Karten. „Vielleicht kommt ja mal etwas Interessantes dabei heraus, nachdem wir jetzt schon so lange Kartenkombinationen auswendig lernen."
„Dann konzentriere dich aber auch, wenn du mischt, sonst können wir es gleich lassen, weil die Karten dann bestimmt kaum etwas aussagen werden." Lily zog die Brauen hoch, während sie Lucy ansah.
Mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck setzte Lucy sich aufrecht hin und blickte auf die Karten. Nach einer Weile fing sie an, den Stapel ganz sorgfältig zu mischen. WAS MÖCHTE ICH WISSEN... HMMM... GUT... WIE GEHT ES IN MEINEM LEBEN NACH HOAGWARTS WEITER? WAS WIRD AUS MIR UND SIRIUS? IST ES ZWISCHEN UNS ETWAS FESTES? WER ODER WAS IST MEIN SCHICKSAL?
Ein letztes Mal mischte sie den Kartenhaufen durch und gab ihn zurück an Lily.
„Fertig?"
„Fertig!"
„Gut, dann wollen wir mal sehen, was dir die Zukunft so bringen wird..." Langsam fing Lily an, die Karten nach einander auf den Tisch zu legen. Sie bildete vier Reihen aus acht Karten und eine letzte Reihe aus vier Karten.
„Hmm..." Mit angestrengter Mine ließ sie ihren Blick über das Blatt schweifen. Hie und da sagte sie „Ahh"und ab und an huschte ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht.
„So..., also... Du hast in deiner Vergangenheit eine gescheiterte Beziehung liegen, die dich sehr enttäuscht hat. Auch die Turm-Karte liegt hier, das deutete darauf hin, dass du dich danach sehr zurückgezogen hast."
„Soweit ist das ja kein schwer zu deutendes Ergebnis... Du weißt ja, dass die Geschichte mit Thomas mich schon ziemlich gekränkt hat...", sagte Lucy und blickte zusammen mit Lily auf die Karten.
„In deiner Gegenwart liegst du und danach gleich das Herz, welches für die Liebe steht... und dann kommt schon der Kavalier, der deinen Partner oder den Mann deines Herzen zeigt....Das wird also wohl Sirius sein... wer hätte das je gedacht!"Lily grinste übertrieben und auch Lucy musste etwas lächeln.
„Also das sieht nach der großen Liebe aus, wenn du mich fragst, denn hinter euch ist gleich das Kreutz und das steht für Ewigkeit, göttliche Fügung und verstärkt die Karten davor... Doch warte, hier kommt die Wolken-Karte, also ziehen bald Probleme auf, was zu einem heftigen Streit zwischen euch führt, dafür steht die Ruten-Karte...Das ganze passiert schon ziemlich bald..." Lily machte eine kleine Pause und rieb sich die Schläfen, während sie weiter angestrengt auf das Kartenblatt blickte.
„Na toll, angeblich die große Liebe und schon kommen die Probleme auf mich zu..."Lucy verschränkte die Arme vor ihrem Körper.
„In der dritten Reihe, also deiner nahen Zukunft, hast du ein Geheimnis liegen, dass gelüftete wird und die Sternen-Karte, die für Klarheit sorgt... Dann hast du den Berg, der für große Hürden steht, doch wenn du die überwunden hast, dann wird die Sonne wieder scheinen...In der fernen Zukunft liegt bei dir..." Lily stockte und atmete tief ein.
Automatisch beugte sich Lucy wieder nach vorne und blickte mit auf das Blatt...„Da...liegt eindeutig...der Tod!", sagte sie leise und sah Lily schockiert an.
Auch Lily sah besorgt aus, währen sie weiter auf die Karten blickte...
„Ja, in dieser Kombination stehen die Karten wirklich für den Tod...Aber...warte mal... es ist nicht dein Tod, sondern ein Todesfall, der dir sehr nahe gehen wird...
vielleicht ein Freund... Hoffentlich nicht ich...!", sagte Lily und blickte kurz zu Lucy.
„Verbunden mit...verdammt...was heißt das denn...?"
Sie blätterte kurz in „Entnebelung der Zukunft"hin und her. „Bei dieser Kombination bedeutete das ein Ereignis, verbunden mit weiteren schweren, persönlichen Verlusten und ungewollten Neuanfängen..."
Sie lehnte sich zurück. „Sieht langfristig nicht so toll aus, Süße! Hoffentlich hast du dich einfach nur nicht so richtig beim mischen der Karten konzentriert..."
„Ja, hoffentlich...", sagte Lucy besorgt. „Und was liegt in meiner Schicksalsreihe?"
Lily blickte wieder auf das gelegte Blatt, diesmal allerdings auf die letzte Reihe, die nur aus vier Karten gebildet war.
„Hmmm... in deinem Schicksal liegt der Hund, der für einen guten Freund oder einen engen Vertrauten steht, aber für dich durch die nächste Karte Liebe, Leidenschaft und Familienglück bedeutet...DAS kann ja schwer Sirius sein, wenn du mich fragst. Ein guter Freund war er ja nicht gerade für dich, bevor ihr zusammen gekommen seid..."Sie blickte Lucy grinsend an. „Es sei denn, er ist ein Animagus oder wie heißen die Zauberer noch, die sich in Tiere verwandeln können? Somit könnte er wirklich ein Hund sein..."
Lucy sah sie irritiert an. „Lily, keine wilden Interpretationen bitte...Deine Fantasie ist heute wirklich wieder sehr blumig...Sag mir einfach, was in den Karten steht..."
„Sorry, war doch nur ein keiner Scherz...!"Etwas beleidigt blickte Lily auf die letzten beiden Karten. „Also hier liegt noch der Ring, der steht für feste Bindung und das Kleeblatt...
Dein Schicksal ist also ein Hund, Schrägstrich guter Freund, der dir Liebe, Leidenschaft und Familienglück bringt, ihr bindet euch und das ganze macht euch glücklich..."
„Na, wenigsten eine nette Reihe...Dann wird das wohl Remus sein!", sagte Lucy ironisch und grinste frech. „Aber in erster Linie denke ich mal, dass ich mich einfach schlecht konzentriert habe, weil ich nicht so rechten Bock auf die Karten im Moment habe..."
„Das glaube ich auch...", antwortete Lily und raffte das Blatt zusammen. „So eine unschöne Zukunft kann ich mir auch wirklich nicht bei dir vorstellen..."
„Wie spät ist es jetzt?"Lucy blickte hinüber zur großen Standuhr.
„Kurz vor zehn Uhr!", antwortete Lily.
„Na, ich werde dann noch mal versuchen, das keltische Kreutz für dich zu legen...", sagte Lucy, nahm ihre eigenen Karten zur Hand und fing an, diese zu mischen. „Diese Legung muss ich wirklich langsam mal begreifen..."
§§§
Laut und deutlich hörten Sirius, James und Peter die Turmuhr zehnmal schlagen, während sie eng zusammen gekauert in einer Hecke dicht beim großen Schlossportal saßen und auf Malfoy, Snape und Fletcher warteten.
„Sagt mal... wäre es nicht vielleicht sicherer, wenn wir uns... verwandeln?", fragte Peter leise und man konnte hören, dass seine Stimme ängstlich zitterte.
„Klar Peter, tolle Idee... Und James Geweih guckt einfach oben aus dem Busch heraus...Fällt bestimmt niemandem auf!", antwortete Sirius leise und deutete Peter mit dem Zeigefinger einen Vogel an. „Was hast du denn schon wieder Angst? Bleib einfach ganz ruhig sitzen und dann wird dich schon niemand bemerken..."
Peter schluckte schwer.
„Pssst! Da kommen sie...", zischte James plötzlich und stieß Sirius mit dem Ellenbogen an.
An der großen Treppe konnten sie zwei dunkle Gestalten erkennen, die sich nur wenige Meter von ihnen entfernt suchend umsahen. Einer von ihnen war groß, kräftig gebaut, hatte ein grimmiges Gesicht und braune Haare. Der andere war etwas kleiner, schlank, hatte eine Harkennase und lange, schwarze Haare, die sein Gesicht in der Dunkelheit unnatürlich weiß aussehen ließen. Es handelte sich um Robert Fletcher und Severus Snape...
„Wo bleibt Malfoy?", flüsterte Sirius leise und blickte zu James, der nur mit den Schultern zuckte.
Doch keine Minute später sollte seine Frage beantwortet werden, als plötzlich aus der Dunkelheit eine Person mit langen blonden Haaren auftauchte.
„Wie schön, wie schön...Ihr seid pünktlich!", schnarrte Malfoy Snape und Fletcher zu.
„Also Malfoy, was wolltest du uns zeigen...", sagte Fletcher so leise, dass man es kaum verstehen konnte.
„Hm...nicht so ungeduldig, Robert!", grinste der Blonde.
„Ich hoffe nur, dass es sich lohnt und ich nicht um sonst eine Strafarbeit riskiere, nur weil ich mich um diese Uhrzeit noch draußen rum treibe.", sagte Snape dunkel, denn da es Oktober war, galten bereits neue Sperrzeiten für die Schüler, die zu beachten waren.
„Du wirst nicht enttäuscht sein, Severus... Ich würde sagen, ich spanne euch nun auch nicht länger auf die Folter und ihr folgt mir einfach..."Ohne ihre Zustimmung abzuwarten, hatte Malfoy sich umgedreht und ging wieder in die gleiche Richtung, aus der er eben gekommen war. Snape und Fletcher sahen sich kurz an und folgten dann dem Blonden.
Ach Sirius, James und Peter schlichen einige Sekunden später aus ihrem Versteck und folgten unbemerkt den drei Slyterhins.
„Wo führt er die beiden denn ganz hin?", flüsterte James nach fünf Minuten.
„Keine Ahnung, aber sieht mir sehr so aus, als ginge es in die Richtung des verbotenen Waldes...Müsste der Teil sein, der schon außerhalb Hogwarts liegt...", gab Sirius leise zurück und blickte dann zu Peter. „Na Kleiner, geht´s noch?"
„Geht schon...", keuchte der unsportliche Junge so leise es ihm möglich war.
Nach weiteren fünf Minuten schien Malfoy an seinem Ziel zu sein. Sie waren gerade in den verbotenen Wald eingetaucht, als er Halt machte. Sofort schlugen sich James, Sirius und Peter hinter einen großen Baum und lauschten, was sich wohl nun als nächstes ergeben würde.
„So, wir sind da...", sagte Malfoy an die anderen beiden Slytherins gewandt und ein diabolisches Grinsen lag dabei auf seinem Gesicht. „Meine Herren, ich möchte euch beiden in dieser Nacht gerne zeigen, wie eure Zukunft aussehen könnte..."Er verbeugte sich leicht vor ihnen, drehte sich wieder um und schritt auf eine kleine Lichtung zu. Der erste, der ihm folgte, war Robert Fletcher. Snape zögerte einen Augenblick, ging dann aber doch den kleinen Pfad entlang.
„Los...hinter her!", flüsterte Sirius heiser und wieder nahmen die drei Freunde die Verfolgung auf. Sie erkannten, dass Malfoy auf eine kleine Personengruppe zusteuerte, die sich auf der Lichtung versammelt hatte und suchten sich einen alten, umgekippten Baum als Versteck aus. Von hier aus war es ihnen möglich, die Geschehnisse genau zu sehen und zu hören...
„Und jetzt ganz leise, Wormy...", flüsterte James, der merkte, wie Peter versuchte, seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.
Sie sahen, wie Malfoy, dicht gefolgt von Fletcher und Snape, auf einen Mann zuschritt, der in der Mitte eines Personenkreises stand. Es mochten vielleicht zehn Zauberer sein, die ihn umkreisten und alle trugen sie die gleichen schwarzen Umhänge mit großen Kapuzen, die ihre Gesichter verhüllten.
Das Antlitz des Mannes im Mittelpunkt war jedoch nicht verhüllt. Als Malfoy bei ihm angekommen war, verneigte er sich tief.
„Mein Lord, ich habe zwei mögliche Kandidaten für euren Kreis mit gebracht, die ich euch vorstellen möchte...", sagte er respektvoll.
Peter blickte Sirius und James irritiert an. „Kennst ihr den?", flüsterte er leise, doch sowohl James, als auch Sirius deuteten ihm an, sich still zu verhalten.
„Kommt rüber zu mir...", sagte der dunkelhaarige Mann, der um die dreißig Jahre sein musst und ein arrogantes Lächeln lag auf seinen Lippen.
Langsam traten Snape und Fletcher auf ihn zu. Malfoy, der sich immer noch verneigte, war ein Stück zur Seite getreten.
„Wie ist dein Name?" Er hatte sich an Fletcher gewandt.
„Robert Fletcher...", antwortete er leise und blickte schüchtern auf den Boden.
„Und du? Wie ist dein Name?"Er blickte nun Snape an.
„Severus Snape...", sagte der dunkelhaarige Junge nach einem Moment, blickte dabei seinem Gegenüber jedoch unbeirrt in die Augen.
„Fletcher und Snape...Hmmm...Und ihr sollt mögliche Kandidaten für den Kreis meiner Jünger werden..."Der Mann in der schwarzen Kutte ging langsam um sie herum, ließ sie dabei allerdings nicht aus den Augen.
„Was wissen sie bereits, Lucius?", sagte er plötzlich barsch.
„Kaum etwas, mein Herr... Nur, dass ich ein überzeugter Jünger von euch bin und ihr Ideale habt, die mich beeindruckt haben...Und beide glauben sie auch an die Reinheit des Blutes...", gab Malfoy zur Antwort und Sirius war irritiert über die devote Position, in die Malfoy sich freiwillig begab.
„Nun gut..."Er wandte sich wieder Snape und Fletcher zu. „Ihr seht, es geht darum, euch meiner...Bewegung... anzuschließen."Er machte eine kurze Pause. „Eine Bewegung braucht Ideale, das hat bereits mein guter Lucius erwähnt und ich habe Ideale."Erneut fing der „Lord"an, die beiden Slytherins zu umkreisen. „Reinheit des Blutes von Zauberern, die Gemeinschaft der oberen Magierschicht...Sie zerbricht immer mehr! Muggel mischen ihr unsauberes Erbgut mit unserem und bringen somit den schleichenden Zerfall unserer Gesellschaft herbei... DIES MUSS EIN ENDE HABEN!" Er stand nun wieder direkt vor Snape und Fletcher, die ihn gebannt anbickten. „Und genau für diese Ideale möchte ich kämpfen... Der Kreis meiner Jünger wächst schnell. Unser Ziel MUSS es sein, die Herrschaft über die Zaubererwelt zu übernehmen, alleine um unsere Art langfristig zu erhalten!"
Er deutete mit der Hand auf die vermummten Gestalten, die ihn umkreisten und selbst aus weiter Entfernung konnte man ein irres Leuchten in seinen Augen erkennen. „Das hier ist nur eine kleine Auswahl meiner Gefährten und ich garantiere ihnen allen, dass sie reichlich belohnt werden, sobald ich mein Ziel erreicht habe. Ich gebe euch die Chance, auch meinen Weg zu gehen und ein Teil meiner Gefolgschaft zu werden....Mir zu dienen und den entsprechenden Lohn für eure Treue zu erhalten..."
Er war nun dicht an Fletcher und Snape heran getreten. „Ich gebe euch eine Woche Zeit, euch zu überlegen, ob mein Weg auch euer Weg ist..." Einen Augenblick blieb er reglos stehen, dann drehte er sich um, schritt aus dem Kreis und verschwand in der Dunkelheit...
Die dunklen Gestalten führten plötzlich die Hände zu ihren Kapuzen, streiften sie ab und gingen einer nach dem anderen hinter dem Mann her, den Malfoy als seinen „Lord"bezeichnet hatte. Es waren junge Männer und Frauen verschiedenen Alters, die stolz und erhaben um sich blickten...
Snape und Fletcher schienen erstarrt zu sein, denn sie regten sich kein Stück, auch als die dunkeln Gestalten bereits verschwunden waren. Malfoy hingegen blieb mit ihnen zurück und schien nun auch seine vertraute Arroganz zurück zu gewinnen...
„So...IHN wollte ich euch zeigen...", schnarrte er plötzlich. „Ihr habt eine Woche Zeit, euch zu überlegen, ob ihr mit mir gemeinsam seinen Weg gehen werdet!"
Teuflisch grinsend ging er an ihnen vorbei und schien sich wieder auf den Weg zurück zum Schloss zu machen. Auch Snape und Fletcher folgten ihm Sekunden später und man konnte erkennen, dass ihre Gesichter ernst und nachdenklich wirkten...
„Himmel, was war das denn eben für eine gespenstische Versammlung!", sagte James laut, als die Slytherins außer Hörweite waren.
„Das kann man wohl sagen...", sagte Peter ängstlich und sah ziemlich nass geschwitzt aus.
„Was sagst du denn dazu, Padfoot?"James blickte Sirius fragend an, der immer noch auf die Lichtung blickte, auf der sich die seltsamen Ereignisse eben zugetragen hatte.
„Hallo!!!???", sagte James erneut.
Nun erst blickte Sirius ihn an und sein Gesicht sah seltsam weiß aus. „Einer seiner Jünger war mein jüngerer Bruder Regulus...", sagte er mit heiserer Stimme.
§§§
„Was? Dein Bruder war bei den komischen gestalten dabei...?", sagte James nach einem Augenblick, den er benötigt hatte, um die von Sirius gegebene Information zu verarbeiten.
„Ja...", antwortete Sirius und wirkte dabei immer noch etwas abwesend. „Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit...meine Eltern mich zu hause raus geschmissen haben...Mutter hat ihn damals von Hogwarts nach Durmstrag geschickt, damit ich keinen „schlechten"Einfluss von hier aus auf ihn ausüben kann..."
„Und wer war der Mann, dem sie gefolgt sind?", fragte Peter und wirkte immer noch ziemlich durch den Wind.
„Ich glaube, dass das dieser seltsame Voldemort ist, von dem meine Eltern immer häufiger zu reden anfingen, als ich noch zu Hause gelebt habe..."Er blickte James und Peter nun direkt an. „Er ist ein Schwarzmagier von der übelsten Sorte!"
„Tut mir echt leid, Padfoot! Ich weiß, dass du Regulus immer sehr gerne mochtest...", sagte James leise.
„Was soll´s...Es ist, wie es ist! Er hat schon immer versucht, meinen Eltern zu gefallen und nie wirklich eigenständig zu denken angefangen..."Sirius stimme klang ungewöhnlich bitter.
„Und was tun wir jetzt? Ich glaube, wir bekommen ne Menge Ärger, wenn wir uns in die Sachen von diesem Lord einmischen...", sagte Peter.
„Nun, vorerst machen wir nichts... Dafür wissen wir viel zu wenig über diesen seltsamen Haufen...", antwortete James und blickte zu Sirius, als warte er seine Zustimmung ab.
„Richtig! Wir werden uns jetzt erstmal um Remus kümmern...und morgen schauen wir dann weiter..."Sirius versuchte locker zu sein, doch sowohl James als auch Peter merkten, wie angespannt er wirkte.
Nach einem Augenblick der Stille drehte sich Sirius plötzlich um und in wenigen Sekunden hatte er sich in einen großen, schwarzen Hund verwandelt. Er lief einige Meter voraus, drehte sich um und bellte die beiden jungen Männer an, die immer noch an derselben Stelle standen.
Sie verstanden die Aufforderung sofort und einen Augenblick später waren sie zusammen auf dem Weg zur heulenden Hütte...
So! Ich fand dieses Kapitel sehr spannend! Für Euch habe ich auch gleich ein langes zu diesem Wochenende abgeliefert. :-)
Ich hoffe, es hat Euch gefallen?? Bitte reviewt mir doch kurz, damit ich weiß, ob ich gut unterwegs bin.
Das nächste Kapitel ist auch schon halb fertig...
Euer Sönnchen :-)
