Seht Ihr? Ich kann auch schneller... Habe extra heute zwei Stunden aufgebracht, damit ich schnell für Lesenachschub sorgen kann! :-) Seid Ihr stolz auf mich?
Vielen Dank noch mal an alle Reviewer!!! Ich werde es ab dem nächsten Kapitel auch wieder schaffen, ausführlich auf Eure Reviews zu antworten!! Dann ist bei mir nämlich nicht mehr so viel Stress!!
Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn Ihr mir kurz reviewt! Zum einen als Ansporn und zum anderen brauche ich ja auch etwas, auf das ich ab dem nächsten Update wieder antworten kann!!
Euer Sönnchen! :-)
PS. Ich habe das Rating nun endlich abgeändert, wie ihr sicherlich gemerkt habt! Die Story läuft nun unter Rating "R"!
Unbegründete und begründete Sorgen
Severus stand bereits am Eingangstor, als Lucy um kurz nach zwei Uhr nachmittags die Treppen in die Einganshalle hinab sprintete. Die große Tasche, die sie sich über die Schulter geworfen hatte und randvoll mit Zaubertrankunterlagen war, machte ihr jedoch etwas zu schaffen, während sie zu ihm hinüber eilte.
„Hi…", keuchte sie und lächelte ihn fröhlich an.
„Hi…", antwortete Severus und wirkte dabei (wie so oft) leicht genervt. Lucy brachte dieser Verhaltensweise ihres Cousins allerdings keinerlei Beachtung entgegen. Zu gut kannte sie seine mürrische Ader, die Severus eindeutig von seinem Vater geerbt zu haben schien.
„Wartest du schon lange hier?"
„Nein. Ich bin auch erst kurz vor dir gekommen…" Er griff nach dem Riemen ihrer Tasche und ohne ihre Zustimmung abzuwarten, nahm er ihr die schwere Last ab.
Lucy bedankte sich kurz und lächelte ihn dann freundlich, aber auch eine Spur nervös an.
Davon bemerkte Severus allerdings nichts…
Während sie sich auf den Weg machten und über das große, verschneite Schulgelände gingen, bemerkten sie, dass außer ihnen kaum andere Schüler auf dem Weg nach Hogsmead waren. Vielen schien dieser Wetterumschwung wohl doch die Lust auf den Ausflug verdorben zu haben.
„Und? Wie läuft es so mit Black?", fragte Severus, nachdem sich eine kleine Pause in ihr Gespräch über die vergangene Schulwoche eingeschlichen hatte, die nur durch das Geräusch durchbrochen wurde, das ihre Schuhe auf dem frischen Neuschnee erzeugten.
Lucy verzog kurz den Mund und blickte den dunkelhaarigen Slytherin gequält schmunzelnd an. Da keine weiteren Schüler in der Nähe waren, ergriff sie die Chance und harkte sich bei Severus ein.
„Mit Sirius, so heißt mein Freund nämlich mit Vornamen, läuft es sehr gut…", antwortete sie und knuffte ihn leicht in die Seite. „Es wäre nur zu schön, wenn mein Lieblings-Cousin sich dazu durchringen könnte, meinen Freund etwas mehr zu mögen!"
Severus konnte ein kleines Grinsen nicht unterdrücken, hielt sich jedoch im nächsten Augenblick sofort dazu an, es wieder von seinem Gesicht zu verbannen. „Lucy, dieser Wunsch wird wohl nicht viel Aussicht auf Erfolg haben… Ich freu mich ja, dass DU glücklich bist… Aber ich traue Sirius einfach nicht! Dafür habe ich in den vergangenen Jahren zu viel Ärger mit ihm gehabt und auch zu viel über ihn gehört…"
„Ich weiß, Sev! Aber er hat sich wirklich verändert!! Ich wäre bestimmt auch nicht mit dem Sirius aus der fünften Klasse glücklich, der dich zusammen mit James nach den ZAGs am See gequält hat… Doch der Mensch von damals ist er nicht mehr… wirklich!" Sie blickte ihn auf Verständnis hoffend von der Seite an.
„Ich hoffe halt nur für dich, dass du Recht hast…." Er blickte sie kurz an und wandte sein Gesicht dann wieder von ihr ab. „Du weißt, dass ich mir nur Sorgen um dich mache…"
„Unbegründete Sorgen!", sagte Lucy besänftigend.
Sie waren nun bereits eine gute dreiviertel Stunde unterwegs und in der Ferne konnten sie bereits die ersten Lichter der Häuser von Hogsmead sehen.
„Was genau wolltest du eigentlich heute an Stoff lernen?", fragte Severus beiläufig, während sie weiter durch den Schnee stapften.
„Nun ja… So dies und das!", antwortete Lucy unsicher und spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Sollte sie jetzt schon mit der Sprache raus rücken? Warum eigentlich nicht? Schließlich hatten Severus und sie sich gerade noch nett unterhalten… Eine angenehme Gesprächsatmosphäre war sicherlich eine gute Grundlage für dieses Thema!
„Darf ich dir in diesem Zusammenhang etwas beichten?"
Irritiert blickte Severus sie an. „Sicher…", sagte er langsam und klang dabei fast fragend.
„Es gibt noch einen anderen Grund, weswegen ich mich heute mit dir treffen wollte…." Sie stockte, während sie ihren Blick starr nach vorne gerichtet hatte und ihre Winterstiefel dabei beobachtete, wie sie sich durch den Schnee kämpften.
„Und der wäre?", harkte Severus sofort nach und blickte sie mit gerunzelter Stirn an.
„Dad hat mir…", wieder stockte sie kurz. „Er hat mir doch erzählt, was in dem Streit zwischen ihm und Onkel Andrew… deinem Vater das Thema war…" Sie blickte ihn nun kurz an in der Hoffnung, er würde den Faden übernehmen und etwas sagen. Doch den Gefallen schien Severus ihr nicht tun zu wollen.
Stattdessen fragte er nur: „Und?"
Sie stöhnte kurz gequält auf, blieb stehen und blickte ihn an. „Und ich mache mir Sorgen um dich, Sev! Dad hat mir von diesem unheimlichen Zauberer erzählt, diesem Voldemort und dass du scheinbar in seine Kreise gerutscht bist… Du sollst dich sogar auf dem linken Unterarm tätowieren lassen haben! Severus, nachdem, was ich gehört habe, soll er gefährlich sein und für sehr zweifelhafte Ideale kämpfen wollen!" Sie blickte in Severus Augen, die nun wieder einen enormen Ausdruck von ihr ungewohnter Kälte angenommen hatten.
„Stimmt das denn etwa wirklich? Bist du ihm beigetreten?" Ihre Stimme klang nun angesichts seines Gesichtsausdrucks weitaus weniger erhitzt, als noch vor einer Sekunde.
„Wolltest du eigentlich ÜBERHAUPT lernen, oder war das alles nur ein Vorwand, um sich in meine Intimsphäre einzumischen?", fragte er sie wütend und Lucy zuckte erschrocken zusammen.
„Severus… ich mache mir genauso Sorgen um dich, wie du dich um mich sorgst in Bezug auf Sirius!" Ihre Stimme zitterte nun vor Aufregung. „Also sag mir bitte, ob du ihm wirklich beigetreten bist…"
Langsam ging Severus einen Schritt auf sie zu, so dass er nun noch wenige Zentimeter von ihr entfernt stand. Er war größer als sie und so musste Lucy nun ihren Kopf leicht in den Nacken legen, um ihm weiterhin in die Augen zu schauen.
„Lucy, was ich mache, mit wem ich mich abgebe und wer mein Umgang ist, geht dich gar nichts an.", sagte er leise, doch seine Stimme klang bedrohlich.
„Bist du… ihm beigetreten?", fragte Lucy erneut kaum hörbar. Sie zitterte angesichts der einschüchternden Haltung, die Severus ihr gegenüber angenommen hatte und sie spürte, dass sich Tränen in ihren Augen gebildet hatten.
Doch er antwortete ihr nicht, sondern blickte sie nur wütend an.
Langsam ergriff sie seinen linken Arm, ohne ihren Blick von seinen Augen zu lösen und seltsamer Weise wehrte er sich nicht gegen ihr Vorhaben, das er bereits erahnt hatte. Mit zitternden Fingern schob sie seinen Mantelärmel hoch und keuchte im nächsten Moment erschrocken auf, als sie den schwarzen Totenkopf erblickt hatte, der nun zum Vorschein kam.
Sie ließ ihn los und der Stoff rutschte wieder über die entblößte Haut.
„Nein…", keuchte sie und schlug sich die Hände erschrocken vor den Mund. Eine Träne löste sich aus ihrem Auge und lief ihre Wange hinab. „Severus, du musst da wieder aussteigen! Bitte… Das wird sonst noch gefährlich für dich!"
Sie schüttelte den Kopf und wirkte verzweifelt. Es schien ihr gerade so, als hätte sie wirklich den visuellen Beweis gebraucht, bis sie die Fakten begreifen konnte, die sie von Sirius und ihrem Vater erfahren hatte. Es schien ihr so, als würde ihr erst jetzt in völliger Größe und Breite bewusst, worauf Severus sich da eingelassen zu haben schien!
Severus Atmung hatte sich beschleunigt, so dass seine Stimme beim Sprechen zu beben schien. „Lucy… Ich werde jetzt gehen und wenn du willst, dass wir weiterhin gut mit einander auskommen, dann halte dich künftig aus meinen Angelegenheiten heraus, klar?"
Mit einem leisen Geräusch ließ er Lucys schwere Schultasche in den Schnee fallen und wandte sich von ihr ab.
Erst nach einigen Sekunden legte sich ein Schalter in Lucys Hirn um…
„SEVERUS!", rief sie, rannte die wenigen Meter, die er bereits zurückgelegt hatte, hinter ihm her und packte ihn grob an der Schulter. „Du kannst nicht einfach gehen! Ich möchte mit dir reden!"
„ABER ICH NICHT MIT DIR!", brüllte er sie an, während er herum wirbelte.
„ICH MÖCHTE ABER WISSEN, WARUM DU SO EINE DUMMEHIT BEGEHST UND DICH DIESEM…VOLDEMORT ANSCHLIESST? DU BIST DOCH SONST NICHT SO EIN IDIOT!!!", schrie Lucy nicht minder laut zurück und sah in Severus Gesichtszügen den Hauch eines Schreckens.
„WAS WEISST DU SCHON VON MIR UND DEN DINGEN, FÜR DIE ICH MICH INTERESSIERE, LUCY ROBERTS! WAS WEISST DU SCHON VON MEINEN PROBLEMEN? DU HAST DOCH SCHON IMMER IN EINER GANZ ANDEREN WELT ALS ICH GELEBT! UND JETZT GIBT ES NUR NOCH SIRIUS BLACK, DER FÜR DICH EINE ROLLE SPIELT!" Severus Worte trafen sie hart und es dauerte einen Moment, bis sie sich von ihnen erholt hatte.
„Du meinst, ich würde mich nicht für dich interessieren? Du meinst, mir wären deine Probleme egal und wir wären uns nie nahe gewesen? Und du glaubst wirklich, dass ich mich nur noch für Sirius interessiere?" Erneut liefen Tränen über ihr Gesicht und sie trat einen Schritt auf Severus zu. „DENKST DU ETWA, ICH WÜRDE HIER HEULEND VOR DIR STEHEN UND DICH ANFLEHEN ENDLICH ZUR VERNUNFT ZU KOMMEN, WENN DU MIR NICHT VERDAMMT WICHTIG WÄRST!?"
„Geh wieder zu Black und deinen anderen Gyffindors und lass mich in Ruhe…" Seine Stimme klang kalt und abweisend und er konnte sich selbst nicht erklären, woher diese Kälte kam, die er gegen sie richtete. Sie war die einzige Person neben seiner Mutter, die ihm etwas bedeutete und trotzdem konnte er sie in genau diesem Augenblick nicht ertragen.
Lucy schluchzte auf, als er sich von ihr langsam abwendete und fort ging.
„Severus, ich liebe dich…Du bist mir doch einfach nur wichtig!", rief sie ihm heiser hinter her.
Als er ihre Worte hörte, blieb er kurz ruckartig stehen, ging aber im nächsten Moment weiter.
Dann gaben ihre Knie nach… Sie sackte in den kalten Schnee nieder und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Tränen liefen ihre Wangen hinab und brannten auf ihrer Haut, die durch die Kälte angegriffen wurde. Sie blickte noch einmal hoch um zu schauen, ob Severus vielleicht zu ihr zurückkehrte, doch dies war nicht der Fall.
Er war bereits nicht mehr zu sehen…
Lucy konnte sich nicht mehr erinnern, wie lange sie einfach so da saß und weinte. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich mit Severus gestritten. Stets war da immer eine stille Verbindung zwischen ihnen gewesen. Stets hatte sie das Gefühl, dass sie ihn nur anzusehen brauchte und wusste, wie es in ihm aussah. Warum war ihr nur seine Veränderung in der letzten Zeit nicht aufgefallen?
Hatte Severus vielleicht sogar Recht mit dem, was er in seiner Wut gesagt hatte? War es wirklich nur noch Sirius, der sie kümmerte? Sicherlich war er ihr inzwischen besonders wichtig. Sie hatte noch nie zuvor so ein intensives Gefühl für einen Mann, wie für ihn!
Doch sie wusste auch, dass Severus für sie immer ein ganz besonderer Mensch sein würde, auch wenn er das scheinbar nicht zu glauben schien. Nein, er hatte Unrecht mit dem, was er annahm!
Als es langsam dunkel wurde, befahl Lucy sich, endlich aufzustehen. Ihre Glieder waren inzwischen ganz steif gefroren und ihre Wangen brannten vor Kälte und durch die vielen Tränen, die ihre salzigen Spuren auf ihrer zarten Haut hinterlassen hatten. Sie ging hinüber zu der Stelle, an der Severus ihre Tasche hatte nieder fallen lassen. Mit klammen Händen ergriff sie den Riemen, um ihn über ihre schmerzende Schulter zu hieven. Langsam und immer noch weinend machte sie sich auf den Weg zurück nach Hogwarts.
Hie und da konnte sie noch einige von Severus Fußspuren sehen, die sich im Schnee befanden und scheinbar auch zurück zur Schule führten.
Ganz sanft fing es erneut an zu schneien.
Es waren noch gute vier Kilometer bis zum Schloss, für die sie gut eine halbe Stunde benötigen würde.
„Wenn du weiter so schleichst, brauchst du allerdings mehr als das doppelte an Zeit", ging es ihr durch den Kopf und sie ermahnte sich, etwas schneller zu gehen. Mit jedem Meter, den Lucy zurücklegte, kam es ihr fast so vor, als würde der Schneefall stärker werden.
Dicke Flocken wehten ihr inzwischen entgegen und machten es ihr es schwer, den Weg richtig zu erkennen, den sie gehen musste.
Eigentlich musste sie bereits wieder im Bereich des Schulgeländes sein, dachte sie, während sie sich an zwei großen Tannen vorbei kämpfte. Es waren nun vielleicht nur noch ein bis zwei Kilometer und sie würde wieder auf Hogwarts sein.
Sie konnte sich nicht entscheiden, was sie zuerst machen würde, wenn sie wieder im Schloss war. Ein heißes Bad nehmen, oder Sirius aufsuchen? Unweigerlich musste sie grinsen.
„Warum nicht ein heißes Bad mit Sirius nehmen?", fragte sie sich selbst und dann passierte es.
„Ahhh…" Lucy stolperte über eine dicke Wurzel im Schnee, die sie übersehen hatte und krachte mit voller Wucht auf ihre schwere Tasche. An zwei Stellen ihres Körpers machten sich im nächsten Augenblick wahnsinnige Schmerzen bemerkbar. Sie konnte kaum Luft holen, so sehr tat ihr die Seite weh, mit der sie auf ihre Tasche gestürzt war. Nur das hinderte sie daran, laut zu aufzuschreien!
Die andere Stelle, an der sie unerträgliche Schmerzen hatte, war ihr rechtes Bein.
Sie schaffte es irgendwie, sich auf die Seite zu drehen und bekam wieder etwas Luft. Langsam blickte sie an sich hinunter und ihr wurde beim Anblick dessen, was sie nun sah, schlecht.
Ab dem Knie stand ihr rechtes Bein in einem sehr unnatürlichen Winkel ab.
Ein leises Wimmern entwich noch ihrer Kehle, dann fiel sie in Ohnmacht…
TBC! ;-)
Ab 10 Reviews gibt es das nächste Kapitel schon vor den nächsten Wochenende!!
