AmNeSiE
EbiPotter

KaPiTeL 9
ErLäuTeRuNgen

„D-Draco?", stotterte Hermine. Verdammt noch mal! Was ging hier vor sich?

„Es tut mir Leid, Hermine", wiederholte Draco nur. Er drückte Harry seinen Zauberstab in den Hals. „Du bist gar nicht mal so übel, wenn man dich etwas näher kennen lernt. Ich hab es aber versprochen."

In Hermines Augen bildeten sich Tränen. „Was versprochen? Wem versprochen?", sagte sie, obwohl sie sich die Antwort schon denken konnte. Harry hatte Recht gehabt. Ron auch. Teilweise zumindest.

Draco sah sie tatsächlich mit Trauer in den Augen an. „Du hast einfach die falschen Eltern, weißt du?", meinte er, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Und die falschen Freunde", fügte er hinzu. Sein Zauberstab drückte sich noch etwas fester gegen Harrys Hals.

„Wem was versprochen?", fragte Hermine noch einmal. Ihre Hand, die den Zauberstab hielt, sank nach unten.

„Ihm", antwortete Draco.

Wasser rann inzwischen über Hermines Wangen.

„Ich habe ihm versprochen, den hier zu ihm zu bringen", sagte Draco und sein Griff um Harry wurde fester.

„Warum?", fragte Hermine dumpf.

„Warum?" Draco sah Hermine unverständlich an. „Er hat es mir befohlen. Und man tut, was er verlangt."

„Du sagst seinen Namen nicht..."

Draco sah Hermine immer noch traurig an. „Natürlich. Natürlich sage ich seinen Namen nicht, keiner seiner Anhänger tut es."

„Aber", begann Hermine. Ihre Stimme wurde langsam zu einem Schluchzen, obwohl sie sich mühte, sie eben nicht danach klingen zu lassen, „... aber du hast gesagt, du hättest nicht... du wärst nicht einer seiner..."

„Du hast mir wirklich geglaubt?" Draco klang verblüfft.

„Du bist naiv." Diesmal war es Harry der sprach. „Ich hab es dir doch gesagt... ich hab dich -"

„Ruhe", sagte Draco herrisch. Sein Griff wurde fester und Harry rang nach Luft.

„Du hast gelogen?", sagte Hermine und ihr Schluchzen wurde verzweifelter. Sie nahm kaum Notiz von Harry. „Aber warum hätte ich mich dann vor meinem Unfall..." Ihre Stimme versagte erneut. In ihrem Kopf rastete die grausame Gewissheit ein...

„Ich - ich habe dich nie vor dem Unfall gesehen, oder?", sagte Hermine. Ihre Stimme wurde lauter und steigerte sich während der nächsten Sekunden fast zu Schreien: „Du hast mich die ganze Zeit über angelogen! Du hast mich nie geliebt, warst nie verliebt in mich, es war alles eine große Lüge! Aber wie..."

Sie beruhigte sich wieder und sah Draco ungläubig durch ihre tränenden Augen durch an. „Aber wie sonst bin ich dann zu der Krawatte... und warum hast du mich ins Krankenhaus... und der Brief... woher wusstest du vom - vom Streit und...?"

Ihre Stimme versagte. Die Tränen begannen von ihrem Kinn hinab auf den Teppich zu tropfen.

Dracos Miene war immer noch in gewisser Weise traurig. „Theodore Nott", sagte er schließlich.

„Nott? Theodore Nott? Was soll das heißen? Er ist tot!", meldete sich Harry erneut.

Draco drehte die Augen über und sein Griff wurde noch einmal eine Spur fester. Harry keuchte.

Hermine sah Draco fragend an und er sprach weiter: „Du warst bei Theodore Nott in der Nacht vor deinem Unfall. Theodore ist... war auch einer seiner Gefolgsleute. Wie ich." Ein gequältes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Nun ja, wir wollten etwas besprechen..."

„Den nächsten Mordanschlag wahrscheinlich", schnappte Harry nach Luft.

„Potter, muss ich dir wirklich wehtun, damit du endlich die Klappe hältst?" Dracos Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war.

Harry verstummte sofort. Wahrscheinlich war, dass Draco ihm ohnehin schon wehtat.

Draco wandte sich wieder Hermine zu. Ihr Gesicht musste jetzt wieder so aussehen wie am vorherigen Abend - vollkommen verheult.

„Ich wollte zu Theodore gehen, da sah ich dich über die Straße laufen", fuhr er fort, als hätte ihn niemand unterbrochen. „Ich hab dir noch was zugerufen, als das Wiesel sich mit dem Auto näherte -"

Hermine sah ihn ungläubig an. Ihre Miene verzog sich zu einer Grimasse, ohne dass der Tränenfluss stoppte. „R-Ron? Ron hat mich angefahren?"

‚Ich wünschte, ich hätte dich umgebracht!' Rons Worte, nachdem sie mit ihm Schluss gemacht hatte.

„Natürlich", sagte Draco. Harry sah ihn ungläubig an. „Ich hab mir gedacht, es wäre doch schade, wenn du so umkommst... ich hätte dich nicht mehr selbst töten können, was mir wirklich Spaß gemacht hätte... damals, zumindest", sagte Draco. „Ich brachte dich ins St. Mungo-Hospital und verschwand dann sofort wieder zu Theodore. Er hätte dich sterben lassen, hat er gesagt, obwohl du wohl gar nicht so schlecht gewesen sein solltest - du verstehst?" In Dracos Augen trat ein Blitzen.

Hermine wollte etwas erwidern, konnte aber nicht.

„Er hat mir erzählt, was du ausgeplaudert hast, während ihr es getan habt", sagte Draco. „Von deinem Streit mit deinem Liebsten, von der Enttäuschung, von den nächtlichen Eskapaden in Londons Nachtklubs..." Draco seufzte. „Von all dem, was du vergessen hast. Ich dachte mir, ich könnte das zu meinem Vorteil nutzen... schließlich hatte Dumbledore Harry Potter geschützt. Ich konnte ihn nicht von selbst finden."

„Ich war nicht mehr als - als irgendjemand der dir half, zu Harry zu kommen?" Hermines Tränen wurden wieder stärker.

„Anfangs", sagte Draco, und seine Miene verriet, dass er die letzten Worte schon wieder bereut hatte. Obwohl sich Hermine da nicht so sicher war. Ihre Menschenkenntnis hatte sich inzwischen schon zu oft getäuscht. „Ich muss zugeben, Theodore hat nicht gelogen... du warst wirklich gut..."

Hermines Ausdruck änderte sich blitzschnell. „Hör auf damit! Du... du... du -"

Sie suchte nach einem Schimpfwort, dass schlimm genug für ihr Gegenüber war, doch Draco sprach unbeirrt weiter: „Aber Theodore drohte damit, mich auffliegen zu lassen. Wollte wohl selbst Potter einfangen. Nun, ich musste ihn töten." Dracos Miene verzog sich schmerzlich. „Ich hab es nicht gern getan, weißt du...

Und dann ging alles sehr schnell. Ich war überrascht, als du Weasley so schnell aufgabst. Gewissermaßen war das sogar ziemlich schlecht, denn wenn du dich mit mir herumtreiben würdest, würde dein Kontakt zu Potter wohl oder übel abbrechen. Aber dann kam Potter höchstpersönlich und entführte mich... der Dummkopf. Niemand von unseren Leuten hätte ihn jemals finden können! Doch er rannte genau auf mich zu und offenbarte sich mir.

Nun, er glaubte wohl, er könne mich hier gefangen halten. Schien nicht ganz zufrieden damit gewesen zu sein, dass du seinen besten Freund aufgegeben hast...

Wie dem auch sei... natürlich konnte ich mich selbst aus den lächerlichen Fesseln, die Potter mir auflegte, befreien... Er rief mich zu sich... befahl, Potter endlich zu ihm zu bringen... und auch dich, Hermine..."

Draco seufzte. „Ich bin wieder in mein Gefängnis zurück appariert. Und das war es eigentlich auch... bis zum jetzigen Zeitpunkt..."

„Und das war's?", sagte Hermine ungläubig. „Du willst mich Voldemort ausliefern, gemeinsam mit Harry?"

Dracos Miene verzog sich wieder schmerzlich. „Nein, Hermine... ich hab dich tatsächlich lieb gewonnen... so lieb es geht, wenn man über deine Abstammung und deine Freunde hinwegsieht... ich lasse dich gehen, wenn du willst. Du kannst fliehen. Auch wenn mir das Ärger macht."

„Oh, wie selbstlos von dir", sagte Hermine spöttisch. Immer noch liefen Tränen über ihr Gesicht und zwischen den höhnischen Worten war immer noch Geschluchze zu hören.

„Du willst also mitkommen?", fragte Draco. Seine Stimme war traurig. Anscheinend hatte er sie tatsächlich lieb gewonnen und sein Angebot war ernst gemeint gewesen. Doch Hermine scherte die Gedanken sogleich beiseite. Nein, das hatte er nicht getan. Er war auf seinen Vorteil bedacht. Womöglich wollte er sie nur zur Flucht zwingen, damit Ron ihn nicht für ihren Tod verantwortlich machen konnte... Er versuchte seine eigene Haut zu retten, unter dem Vorwand, ihr zu helfen...

„Ich komme mit", sagte Hermine.

Harry überdrehte die Augen. Er schien sich eine Bemerkung zu verkneifen.

Draco - nein, Malfoy - sah sie kurz traurig an, nickte dann aber. „Es war deine Entscheidung", sagte er schließlich und winkte sie zu sich hin. Aber noch bevor sie einen Schritt getan hatte, hob Malfoy den Zauberstab und rief: „Expelliarmus!"

Hermines Zauberstab flog durch den Raum und schlug eines der hohen Glasfenster ein.

Scherben stoben durch das Zimmer und dann passierten viele Dinge in sehr schneller Reihenfolge.

Während Hermine sich zu Boden warf, entwand sich Harry Malfoys Griff und stieß ihm den Fuß in den Magen. Malfoy stolperte überrascht zurück und sein Zauberstab fiel zu Boden. Noch als Harry auf den Zauberstab zuschoss, wurde die Tür des Appartements aufgeschlagen und Ron kam herein.

Er hatte einen hässlichen, blutigen Riss über der rechten Augenbraue, eine Lippe war aufgeplatzt und er humpelte leicht.

Doch alle Blessuren schienen vergessen, als er Malfoy erblickte. Er machte sich nicht einmal die Mühe seinen Zauberstab zu ziehen, als er auf ihn zu rannte, dabei auf den am Boden liegenden Zauberstab stieg (der mit einem unschön zu hörenden knack durchbrach), zertrampelte auch noch fast Harrys Finger, die sich schon nach dem Stab ausgestreckt hatten, und begann dann mit Händen und Füßen auf Malfoy einzuschlagen.

„Du verdammter Armleuchter!", rief er. „Jetzt hast du es ein für alle mal zu weit getrieben!"

Malfoy krümmte sich vor Schmerzen und schon bald glänzte eine rote Flüssigkeit auf dem roten Teppich. Niemand schien ihm zur Hilfe eilen zu wollen, und so tat Malfoy das einzige, was ihm noch übrig blieb: Er rief einen Namen laut aus.

„Lord Voldemort!"


T B C

Little Nadeshiko: Richtig. :) Ich hoffe, du durchschaust es schon, weil jetzt nicht mehr viel an Aufklärung kommen wird... Schade. Snape und Malfoy Senior kommen nicht mehr vor. nontwin! Schleichwerbung? -nixcheckt-

Sunnylein: Na ja, verfluchen vielleicht nicht, weil's ja ziemlich genial ist, aber manchmal würd ich ihm gerne den Hals abwürgen, aber das funktioniert ja leider nicht... -seufz- OK, und hoffentlich war das jetzt eine befriedigende Aufklärung...

Linadell: Ja, Ron dreht am Rad. Aber er macht schließlich eine schwere Zeit durch... In jedem von uns steckt ja ein kleiner Psychopath... und bei manchen kommt der eben etwas besser durch... äh... und du darfst Harry so lange verprügeln wie du willst. Wenn er's überlebt, natürlich. :)

Oh mein Gott! Wisst ihr was? Ich hab einen 2er auf die Latein-Schularbeit! -froi- Nach einem 3er, zwei 4ern und vier 5ern baut das richtig auf!

Außrdem: Es folgt das letzte - das 10. Kapitel. "Das Ende" - wie passend. Denn da kommt noch mal das Unvermeidliche zusammen mit dem Verrückten, und alle drehen noch ein wenig mehr durch, als sie es ohnehin schon sind. Und es wird gestorben ohne Ende. Ach ja - und Voldemort sagt "ups". Freuet euch und frohlocket :)

Gruß, Ebilein