Kapitel 3 :Bei Malfoys

„Pflege magischer Geschöpfe haben wir doch schon wieder mit den Slytherins", sagte Harry mit einem Blick auf seinen Stundenplan, „Ich hasse den Montag!" „Wieso denn?", sagte Ron verträumt, mit einem Blick auf Anna, die einige Meter weiter vor ihnen mit Malfoy, Crabbe und Goyle über die Ländereien zu Hagrids Hütte gingen, „ich finde, sie wunderschön! Ähm, die Stunden meine ich!" Harry musste lange über das nachdenken, was Anna ihnen da eben erzählt hatte. Hagrid hatte ihnen mehrere Käfige zusammengestellt über denen Tücher gelegt waren. Die Käfige zitterten leicht. „So, sagte er, ihr werdet jetzt in Gruppen eingeteilt, immer 4 zusammen. Wir haben eine ungerade Zahl, dass bedeutet, ihr werdet jetzt einen Zettel ziehen, auf dem eine Zahl steht. Und werdet dadurch in Gruppen eingeteilt. Einer wird über bleiben, wer die Zahl 5 hat, macht mit mir, damit keiner absichtlich allein gelassen wird. Also los!" Hagrid ging mit einem großen Hut reihum und jeder zog einen Zettel. "Ich habe eine Eins!" sagte Ron. Harry faltete seinen Zettel aus. „Zwei!" sagte er. „Hermine?" „Auch eine Eins!" sagte sie. „So!", sagte Hagrid, „habt ihr alle einen Zettel? Die Einser nehmen sich bitte diesen Käfig, macht bitte noch nicht das Tuch ab!" Der Käfig zitterte. Hermine, Ron, Lavender Brown und Vincent Crabbe gingen zum Käfig. „Die mit der Zahl Zwei bitte an diesen Käfig!" Harry ging zum Käfig und sah wie Anna und, zu seinem Abscheu auch Draco Malfoy und Pansy Parkinson, aufstanden. Als auch die andern Teams gebildet waren, Teams dachte Harry, mit Malfoy in einer Gruppe, das nannte er nicht Team, sagte Hagrid: „So, und nun nehmt ihr die Tücher von den Käfigen!" Der macht es heute aber ganz spannend, dachte sich Harry. „Eins, zwei, drei!" Sie zogen die Tücher von den Käfigen und darunter waren… Gnome! Sie wachten gerade auf. „Sind sie nicht niedlich?" fragte Hagrid entzückt. „Kann mir jemand etwas über die Eigenschaften eines Gnoms erzählen?" Hermines Hand sauste in die Höhe. „Gnome wohnen in Höhlen unter der Erde. Man kann Gnomhöhlen daran erkennen, dass überall im Garten winzige Löcher sind. Denn sie brauchen Licht in ihren Höhlen. Sie schlafen sofort ein, wenn sie ins dunkle kommen und wachen sofort wieder auf, wenn es hell wird." Sagte sie. „Sehr gut Hermine, Fünf Punkte für Gryffindor." Hermine strahlte. „Wisst ihr noch etwas?" Harry meldete sich: „Sie fressen die Pflanzen im Garten und sind eine Plage für jeden Gärtner." Harry hatte das von Rons Mutter gehört, denn er musste bei den Weasleys einmal helfen den Garten zu entgnomen. „Nja", sagte Hagrid langsam, der eine Vorliebe für ungewöhnliche Tiere hatte und es meist nicht so gerne mochte, wenn man etwas Schlechtes über sie sagt, „schon richig Harry, aber sie sind auch nützlich!" „So? Wozu denn?", rief Malfoy, „die Dinger muss man doch nur aus ihrem Löchern ziehen und wegschleudern!" Dann sagte er leise zu Anna: „Wir haben dafür natürlich einen Gärtner!" „´Aben wir natürlisch auch!" sagte Anna. Ihr Blick traf kurz den Harrys. „Nun", sagte Hagrid leicht verunsichert, „sie fressen auch das Unkraut aus dem Garten." „Ach wirklich? Jaaa wahnsinnig nützlich!" rief Malfoy. „Ihr habt nun die Aufgabe, die Gnome zu füttern und euch um sie zu kümmern!" sagte Hagrid, der wohl beschlossen hatte Malfoy nicht mehr zu beachten. „Wollte früher selbst mal einen Gnom halten", sagte er leise zu Harry, „aber ich durfte nicht." „Dieser Riesentrottel verlangt von uns, dass wir uns um diese unnützen, hässlichen Viecher kümmern! Das passt zu ihm." Sagte Malfoy zu Anna, aber so laut, das Harry und auch Hagrid es nicht überhören konnten. Anna lachte, aber es klang unecht und peinlich berührt, aber Malfoy schien sich daran nicht zu stören. Anna sah Harry an, und er erkannte, dass sie es nicht so meinte. Pansy Parkinson saß die ganze Zeit still dabei, was Harry nur Recht war. Sonst war sie es, die hysterisch und künstlich lachte um Malfoy zu gefallen, doch ihr Lachen war schrill und laut und Harry war froh, dass er heute nicht mit Kopfschmerzen aus Pflege magischer Geschöpfe gehen musste. Pansy Parkinson sah eifersüchtig auf Anna und Malfoy. Sie verbrachten die restliche Zeit damit die Gnome mit Unkraut zu füttern, doch sie wollten ihnen lieber die Finger abbeißen als Unkraut fressen. Die kleinen Gnome mit ihren Kartoffelnasen streckten ihnen die Zungen raus und kicherten die ganze Zeit. Nach der Stunde waren sie mit Bissen an den Finger überhäuft.

Am Mittagstisch sprachen Malfoy und Anna miteinander. Crabbe und Goyle schaufelten sich essen in ihre Riesenmäuler. Anna amüsierte sich über Malfoys Witze. Sie kichert: „Erzähl mit mehr von dir! Was machst du so zu ´ause? Wo wohnst du über´aupt?" „Das verrate ich dir jetzt noch nicht! Aber wenn du willst, kann ich dich in den Ferien mit zu mir nehmen, wir haben eine große Villa und ich habe meinen Eltern von dir erzählt, sie wollen dich unbedingt kennen lernen." Sagte Malfoy. „Sehr gerne würd isch disch in den Ferien besuchen", sagte Anna begeistert, „wie währe es in diesen ´erbstferien?" Sie sah zum Tisch der Gryffindors hinüber und sah Harry Potter zusammen mit seinen Freunden Ronald Weasley und Hermine Granger. „Natürlich!" sagte Malfoy begeistert, was immer du willst!" Anna kicherte.

Die Herbstferien kamen und Anna und Malfoy packten ihre Sachen. Anna war froh, dass bis jetzt alles so gut geklappt hatte. Bei den Malfoys würde sie sicher einige interessante Dinge herausfinden. Sie stieg mit Malfoy in den Hogwartsexpress und war froh, dass Crabbe und Goyle endlich mal nicht um sie herum waren und auch noch jedes Wort mithörten, was sie sagten. Eine Weile saßen sie sich schweigend gegenüber. Dann sagte Malfoy: „Ich bin sehr gespannt, wie es dir gefallen wird, unser Anwesen liegt auf einem kleinen Berg inmitten einem kleinen Dorf, dass natürlich nur von Reinblütern bewohnt ist!" „Isch ´offe, dass eurer ´Aus auch gemütlisch ist!" sagte Anna. Sie bemühte sich, noch eingebildeter zu klingen. Das war kein Job für sie. Sie kam aus einer armen Familie. Ihr Vater war Muggel. Sie hatte Zweifel, ob sie sich so verstellen konnte. Einerseits tat sie es gerne, denn sie tat es für ihre verstorbene Mutter und für den Orden und seine Mitglieder, doch sie hasste es, sich so zu verstellen. „Denke dir einfach, du bist in einem Film und würdest schauspielern." hatte ihr Remus Lupin gesagt. Ja, sie kam sich wirklich wie in einem Film vor. Sie betrachtete Malfoy lange, der die ganze Zeit auf sie einredete. Sie hörte ihm gar nicht zu. Er gab doch nur wieder mit etwas an, was er nicht hatte. Sie musterte ihn genau, ihr gefielen seine Gesichtszüge, wenn man mal nicht davon ausging, das sein Gesicht meist grimmig war, waren seine Züge warm und wenn er lachte sahen sie sogar ein wenig freundlich aus. Sie mochte sein blondes Haar und seine kräftige Statur. Doch sie durfte ihn nicht mögen. Wenn sie ihn mochte, würde sie sich wohlmöglich noch in ihn verlieben. So etwas passierte ihr immer viel zu schnell. Doch diesmal durfte es nicht passieren. Wenn sie sich verlieben würde, würde ihr ganzer Zauber, der Veela-bann, der sie umgab und den sie von ihrer Großmutter geerbt hatte, brechen. Malfoy würde dann nicht mehr so leicht zu becircen sein. Und was wenn er sich trotzdem in sie verlieben würden. Nein! An so etwas durfte sie nicht denken. Sie durfte keine Gefühle für ihn entwickeln. Seine Eltern waren Todesser und sie hatte einen Auftrag. Sie riss sich von ihm los und blickte aus dem Fenster. Manchmal war es eine Last, Veela-blut in sich zu tragen.

Als sie aus dem Zug stiegen, (etwas früher als sonst, weil sie nicht im Bahnhof Kings Cross ausstiegen, sondern an einem kleinen Sackbahnhof) wartete schon eine Kutsche mit Thestralen auf sie. „Isch liebe diese Tiere, sind sie nicht wunderbar?" sagte Anna zu Malfoy als sie in die Kutsche einstiegen. „Hä, welche Tiere? Ach diese komischen.. sagt bloß du kannst sie sehen!" sagte Malfoy erstaunt. „Ja, isch sah wie meine..", beinahe hätte sie sich verplappert, „meine Großmutter ist vor meinen Augen gestorben, nischt so wischtig!" sagte sie schnell.

Das Dorf von dem Malfoy erzählt hatte, bestand anscheinend wirklich nur aus Zauberern. Es sah im Gegensatz zu dem Dorf aus dem sie stammte, sehr magisch aus. Malfoy redete und redete auf dem ganzen Weg, Anna hörte ihm überhaupt nicht zu. „Marie?....Marie? Hörst du mir eigentlich zu?" „Ja, was, wie…" (Anna konnte sich nicht an diesen Namen gewöhnen.) „Ich hab dir eben von meinen Eltern erzählt!" sagte Malfoy und sah sie misstrauisch an. „Oh, wirklisch, ´ast du das nischt schon getan?" sagte Anna. (verdammter französischer Akzent!) „Jaaaa", sagte Malfoy etwas ungeduldig, „eben grade!" „Nun ja, isch bin etwas müde, die lange Reise und, du weist was isch meine!"

Die Villa der Malfoys war riesengroß. Anna war noch nie auf so einem großen Anwesen (abgesehen von Hogwarts) gewesen. Sie wurden von einem Diener erwartet. „Das ist unser Diener Bert! Er wird dich in dein Zimmer geleiten, ich gehe inzwischen zu meinen Eltern damit sie wissen, dass wir angekommen sind!" sagte Malfoy. „Bekommen isch ein eigenes Zimmer?", fragte Anna erstaunt, „schlafe isch denn nischt bei dir?" Malfoy lächelte, („es sah so charmant aus!" dachte Anna) doch im nächsten Moment drehte er sich um, als ob ihm etwas peinlich war und ging in eine andere Richtung. Bert brachte Anna in ihr Zimmer. Ihre Koffer waren inzwischen (wahrscheinlich von einem Hauselfen) nach oben gebracht worden. Sie packte gerade ihre Sachen aus, als Malfoy herein kam. „Stör ich?" fragte er. „Natürlisch nischt!" sagte Anna. „Komm, deine Sachen kann Djibs, unser Hauself einräumen. Komm erst mal mit runter, ich muss dich doch meinen Eltern vorstellen!" er nahm sie an die Hand und führe sie nach unten in die Wohnräume. Was war mit ihm los?, fragte Anna sich, wollte er ihr gar nichts mehr beweisen? Er benahm sich plötzlich gar nicht mehr so wie die meisten Jungs die ihr begegneten. Er gab nicht mehr an und er starrte sie auch nicht mehr so an wie die meisten anderen. Er war völlig normal. Oh nein, hatte sie sich tatsächlich in ihn verliebt? Aber das würde sie doch merken. Hätte er es nicht auch gemerkt? Er würde sich dann doch gar nicht mehr für sie interessieren, oder doch? Sie sah ihn noch mal genau an. Er war süß, wenn er doch nicht so einen schlechten Charakter hätte und wenn seine Eltern nicht Anhänger Voldemorts währen. Ob ein Mensch sich ändern kann? Dachte sie noch und dann standen sie schon in den Wohnräumen der riesigen Villa wo Draco Malfoys Eltern schon warteten. Malfoys Mutter sah sehr hübsch aus, doch sehr begeistert von Anna schien sie nicht, denn sie sah aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Mr. Malfoy schaute sehr hochmütig und lächelte leicht schmierig als Anna und Malfoy das Zimmer betraten. „Da seit ihr ja endlich, sind sie nicht ein schönes Paar, was meinst du Narcissa?" sagte er. „Vater, dass ist Marie de Chasseaud." „Ich hoffe du fühlst dich bei uns wohl!" sagte Narcissa nicht ganz überzeugt und immer noch mit verzerrtem Gesicht zu Anna. „Isch denke schon!" sagte Anna darauf. Sie musste doch hochmütig klingen, dachte sie sich danach, sie hätte so etwas sagen sollen wie: naja, etwas kalt hier!, aber sie hatte großen Respekt und vielleicht auch ein wenig Angst vor Malfoys Eltern. Gut lief die Zeit mit Malfoys Eltern nicht. Sie aßen zu Abend und Mr. Malfoy löcherte Anna mit Fragen. Sie musste sich viel ausdenken um die Familie nicht skeptisch werden zu lassen. Malfoy war wirklich nicht mehr so zu ihr, wie er es vor kurzem noch gewesen war. Vielleicht lag es an seinen Eltern. Jedenfalls hing er nicht mehr an ihren Lippen wenn sie etwas sagte und sie konnte sich ganz normal mit ihm unterhalten (wenn man einige Unterhaltungen, die sie mit der Familie über Muggel hielt, für normal bezeichnen konnte). Nach dem Abendessen, ging Anna zusammen mit Malfoy wieder nach oben. „Wo ischt denn eigentlisch dein Zimmer, Draco?" wollte Anna wissen. Im nächsten Moment hätte sie sich vor den Kopf schlagen können. Aber Malfoy lächelte wieder (er war so süß!) und sagte: „Ganz in deiner Nähe!" Anna ging in ihr Zimmer und warf sich auf das riesige Himmelbett. Obwohl es sehr weich war, fand sie es nicht gemütlich. Sie war es nicht gewohnt in so einem großen Haus zu wohnen. Sie versuchte einzuschlafen. Sie machte sich jede Menge Gedanken, wie es weiter gehen sollte, wenn jedes Mal wenn sie Malfoy ansah, ihr Herz einen Hüpfer machte. Sie stieg wieder aus dem Bett und schrieb einen Brief an den Orden.