Kapitel 4 :Die Entdeckung

Harry war froh endlich Ferien zu haben. Snape hatte ihnen in den letzten Wochen in Zaubertränke besonders stark zugesetzt. Außerdem war Harry gespannt darauf, wie Dobby nach den Ferien wohl seinen Unterricht gestalten würde. Er saß mit Ron im Gemeinschaftsraum und träumte vor sich hin. „Hallo, Erde an Harry, kannst du mich hören? Was träumst du denn da?" fragte ihn Ron. „Wie, was?!" fragte Harry verwirrt. Ron grinste. „Na, von wem hast du denn grad geträumt?" „Was? Oh, ähhm, Dobby!" sagte Harry perplex. „Dobby?", fragte Ron und sah ihn ungläubig an, „man du hast aber ´nen komischen Geschmack!" Hermine kam hinzu. „Hey, wisst ihr was ich gerade beobachtet habe?" fragte sie die anderen. „Was? Jemanden der "Die Geschichte von Hogwarts" liest?" fragte Ron und runzelte die Stirn. „Nein", sagte Hermine, „Professor Dumbledore hockt unten am See und steckt seinen Kopf ins Wasser!" „Hmm", sagte Ron zu Harry, „entweder, sie versucht witzig zu sein, oder ihr ist nichts besseres eingefallen um mit uns ein Gespräch anzufangen!" „Nein, ich meine es ernst, Professor Dumbledore hat mit den Meermenschen gesprochen!" sagte Hermine. „Was sollte er von ihnen wollen?" fragte Harry. „Keine Ahnung! Lädt sie wahrscheinlich zu ´nen Tasse Tee ein!" sagte Ron. „Oder er wollte sich noch einmal Harry unglaublich spannende Geschichte anhören, wie er euch gerettet hat!" sagte George aus der anderen Ecke des Gemeinschaftsraumes. Harry hatte Fred und George noch gar nicht bemerkt. „Müsst ihr eigentlich eure Nase immer in anderer Leute Angelegenheiten stecken!" fragte Hermine. „Ihr wart nicht zu überhören!" sagte Fred. „Und übrigens", fügte George hinzu, „redet Dumbledore im Moment öfter mit den Meermenschen. Wir haben ihn in der letzten Zeit oft da unten gesehen." „Wisst ihr auch worüber sie reden?" fragte Harry. „Wahrscheinlich ist Dumbledore zurzeit ein Wenig einsam und braucht jemanden zum reden!" sagte Fred und damit widmeten sie sich wieder dem, was auch immer sie da machten.

Remus Lupin saß alleine in der Küche im Hauptquartier des Phönixordens, als eine große Schleiereule durch das Fenster geflogen kam und sich auf den Küchentisch setzte. Sie hatte einen Brief im Schnabel. Remus las was auf dem Umschlag stand; „An den Orden des Phönix. Absender Anna Appletree!"

„Mein Gott wie förmlich!" sagte er und lachte, „bin mal gespannt was sie uns zu erzählen hat!" Er öffnete den Brief, und las ihn sich kurz durch. „Oh, mein Gott!", sagte er, „Anna, nicht schon wieder! Mit so etwas kann ich nicht umgehen, da brauchen wie den Rat einer Frau!" Und er ging ins Wohnzimmer in dem Nymphadora Tonks zusammen mit Alastor Moody saß. Nachdem Tonks sich den Brief durchgelesen hatte, atmete sie tief ein und sagte: „Ich habe ja gleich gesagt, dass das nicht der richtige Job für Anna ist. Das Mädchen ist auch zu leichtgläubig. Remus, hol mit bitte Pergament und Feder ich muss ihr sofort schreiben!"

Am Morgen wurde Anna von Djibs geweckt, der danach sofort wieder verschwand. Sie zog sich an und ging zum Frühstück. Niemand war da. Sie frühstückte allein. Danach ging sie spazieren. Sie ging durch den großen Garten und roch an den vielen Rosen die dort waren. Malfoys Mutter hatte Geschmack. Währe sie doch nur nicht so schrecklich hochnäsig. Sie dachte sich; wie schlecht kann jemand sein, wenn er seinen Garten so geschmackvoll einrichtet?

Sie träumte vor sich hin als sie ins Haus zurückging. Sie achtete nicht darauf, wo sie hinlief und als sie durch den großen Flur der Villa ging, stieß sie geradewegs mit Malfoy zusammen. „Oh, isch, isch ´ab disch gar nischt gesehen!" sagte sie perplex. „Schon gut", sagte Malfoy, „ich habe nach dir gesucht weil ich dir sagen wollte, dass bei uns heute Abend ein Ball statt findet. Ich muss hin, hat mein Vater gesagt und ich habe noch keine Tanzpartnerin. Und mit meiner Mutter kann ich schlecht gehen!" Anna musste lachen. Sie lächelte Malfoy an und er lächelte zurück. Was war mit ihm los? Er war nicht mehr der Kotzbrocken, den er in der Schule immer markierte. „Isch würde gerne mit dir zum Ball gehen!" sagte sie. „Komm", sagte er und zog sie an der Hand mit sich, „ich führ dich ein bisschen herum."

Um die Mittagszeit, nachdem Malfoy Anna das gesamte Anwesen gezeigt hatte, kam Mr. Malfoy nach Hause. Er trug eine Schachtel mit sich. „Das ist für dich Marie." Sagte er. „Mein Vater hat es extra für dich anfertigen lassen!" sagte Malfoy stolz. Narcissa Malfoy kam dazu. Sie hatte die Lippen aufeinander gepresst. Anna wusste genau, dass Mrs. Malfoy sie nicht leiden konnte und, dass sich das auch niemals ändern wird. Anna öffnete die Schachtel. Sie zog ein Kleid heraus. Es war aus Seide. Schlicht in dunklem grün. Dazu silberne, hochhackige Schuhe und ein Schleife fürs Haar, auch in Silber. „Das ist wunderschön!" sagte sie begeistert. „Ich möchte, dass du es heute Abend beim Ball trägst. Wir haben einige Freunde eingeladen. Draco hat dir doch schon davon erzählt, oder?" „Natürlisch! Isch werde das Kleid gleisch anprobieren!" Und sie ging nach oben in ihr Zimmer.

In ihrem Zimmer angekommen sah sie, dass die große Schleiereule, die sie an den Orden geschickt hatte, mit einer Antwort auf dem Fenstersims saß. Sie gab der Eule ein paar Kräcker und öffnete den Brief:

Liebe Anna

Denk daran, dass du einen Auftrag zu erfüllen hast. Wenn du dich in diesen Jungen verliebt hast, ist daran leider nichts zu machen, aber rufe dir immer wieder in Erinnerung, was er wirklich ist. Wenn man verliebt ist, sieht man nur das Schöne an einem Menschen, aber denk daran, seine Familie ist Anhänger Voldemorts. Versuche nicht ihn zu bekehren oder so etwas, das hat keinen Sinn. Am besten du versuchst irgendwie deine Gefühle zu verdrängen. Ich weiß dass das schwer für dich wird, aber das darf dir einfach nicht im weg stehen, denk an deinen Auftrag!

Tonks

Na toll!" sagte Anna zu sich, „diesen Rat hätte ich mir auch selber geben können."

Ron war zur Abwechslung mal allein unterwegs. Er kam gerade von der Toilette. Hatte mit Harry, Hermine, Fred, Lee und George eine Menge Butterbier getrunken, um auf (wie Fred und George sagten) "den Erfolg bei der Vermarktung von Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen" anzustoßen. Er sah Luna Lovegood auf sich zukommen. Sie war in ein Buch vertieft. Er dachte noch, dass es ganz schön schwierig sei, ein Buch zu lesen und dabei auch noch auf den Weg zu achten, als er sah, wie sie geradewegs auf eine Wand zulief. Er ging einen Schritt schneller und konnte sie gerade noch an den Schultern festhalten und sie in eine andere Richtung drehen, bevor sie die Wand erreicht hatte. „Vorsicht!", sagte er und lächelte sie an, als sie ihr Buch herunter nahm, „du solltest besser darauf aufpassen, wo du hinläufst!" „Ach, das passiert mir ständig!", sagte sie, „Macht nix, aber danke, dann habe ich heute eine Beule weniger!" Sie wendete sich wieder ihrem Buch zu und setzte ihren Weg fort. „Meine Güte ist die verrückt!", dachte sich Ron, „aber irgendwie auch niedlich wie zerstreut sie ist!" Er ging weiter, als er hinter sich einen leisen Knall hörte. Lunas, eh schon überfüllte Tasche, war hingefallen, und der Inhalt hatte sich auf dem Boden verstreut. Ron kehrte um und half Luna, ihre Sachen wieder in die Tasche zu räumen. „Passiert dir das auch ständig?", fragte er sie, „denn dann brauchst du wirklich jemanden, der auf dich aufpasst!"

Anna hatte das Kleid noch nicht anprobiert. Sie hatte den Rest des Tages auf ihrem Bett gesessen und gelesen. Das heißt – sie hatte versucht zu lesen, musste aber das Buch immer wieder weglegen und nachdenken. Am Abend entschied sie sich das Kleid anzuziehen und sich zurrecht zu machen. Es passte ihr wie angegossen und die Schuhe sahen wirklich gut aus. Zur Krönung des ganzen die silberne Schleife, die ihr goldblondes Haar noch goldener erscheinen ließ. Sie betrachtet sich lange im Spiegel, als dieser plötzlich sagte: „Sie sehen wirklich gut aus, Miss Appletree!" „Psst!", sagte Anna, „wenn sie jemand hört! Woher kennen sie meinen Namen?" fragte sie den Spiegel. „So etwas wissen Spiegel!" antwortet dieser. „Aber erzählen sie es den Malfoys nicht!" „Ich unterhalte mich generell nicht über andere Dinge mit den Zauberern die vor mir stehen, als über ihr Spiegelbild!" sagte der Spiegel. „Dann ist ja gut!" sagte Anna und machte eine erleichterte Geste. Es klopfte. Malfoy stand in der Tür. „Darf ich reinkommen?" fragte er. „Natürlisch!" antwortete Anna. Er trug einen schwarzen Anzug mit silberner Krawatte. „Du siehst, du siehst wirklich gut aus!" sagte Malfoy zögerlich. Aus seinem Mund klang es viel mehr nach einem Kompliment als es von einem Spiegel gesagt zu bekommen. Sie lächelte. „Du siehst aber auch nischt schlecht aus!" „Danke!" sagte er scheu. („Er war ja so süß, verdammt!") Er zog sie an sich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Sie errötet. Um das zu überspielen, nahm sie seine Hand, lächelte frech und beide gingen die Treppe herunter zum Ballsaal, wo schon einige Gäste eingetroffen waren.

Ihr war ein wenig merkwürdig zu mute, sie wollte nicht auf Freunde der Malfoys treffen, denn die Malfoys alleine reichten ihr schon. Ihr gefiel nicht, wie Mr. Malfoy ständig mit seinem Sohn angab und ihr gefiel noch weniger, wie Mrs. Malfoy sie immer ansah. Die Gäste hatten sich in dem kleinen Saal der Villa versammelt. Sie standen in kleinen Gruppen zusammen. Mr. Malfoy stand in einer der Gruppen und kam ihnen nun entgegen. „Ah, Marie, darf ich dir Ursula vorstellen, Dracos Tante!" „Angenehm!" Anna lies sich herumführen und musste jedem die Hand geben und Guten Tag sagen. Die Gäste waren alle Verwandte und Bekannte und Anna war sich ziemlich sicher, dass sie nur von Todessern umgeben war. Diese Vorstellung machte ihr ein wenig Angst, als sie plötzlich jemanden sah, der ihr irgendwie bekannt vorkam. Wo hatte sie diese Person nur schon mal gesehen? Hatte sie sie denn überhaupt schon mal gesehen? Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit Sirius und Remus über einen Mann namens Peter Pettigrew, ein dicklicher kleiner Mann mit einem fast kahlen Kopf. Und diese Person war klein, dicklich, hatte eine Halbglatze auf der nur noch ein Paar farblose Haare waren, ein aufgedunsenes Gesicht und wässrige Augen. Er sah sich verängstigt um. Anna fand, dieser Kerl sah leicht verstört aus und als hätte er Wochenlang nicht geschlafen. Er zuckte bei jedem Lauten Geräusch zusammen, wenn jemand lachte, hustete oder nieste. Er war sehr merkwürdig. Er stand in einer Ecke und schien auf etwas oder jemanden zu warten. Als Mr. Malfoy auf ihn zu ging und ihm etwas ins Ohr flüsterte, gingen die beiden aus dem Saal. Anna, immer noch bei Draco eingeklinkt, sagte zu ihm: „Isch gehen nur schnell ins Bad, bin gleisch wieder da!" Draco nickte und Anna ging aus dem Saal. Jetzt konnte sie ihre Pflicht erfüllen. Den Job für den sie hier war. Sie folgte Mr. Malfoy und dem dicken Mann. Sie gingen in das Wohnzimmer der Malfoys. Mr. Malfoy ließ glücklicherweise die Tür nur angelehnt, so dass Anna sie einen Spalt breit aufstoßen konnte. Noch bevor die Männer ein Gespräch beginnen konnten, hörte Anna Schritte auf dem Gang. Es waren Stöckelschuhe und Anna wusste, dass konnte nur Mrs. Malfoy sein, wahrscheinlich auf dem Weg zur Küche. Aber Anna hatte auch nicht vor, vor der Tür zu hocken um dem Gespräch zuzuhören, sie hatte sich von Fred und George Langziehohren geborgt und ging nun mit dem anderen Ende der Ohren in einen gegenüberliegenden Raum. Der Raum war dunkel. Sie holte ihren Zauberstab heraus, flüstert: „Lumos!" und lauschte dem Gespräch … „Nein, nein, nein, nein, nein Wurmschwanz, das ist einfach nicht möglich, mein Sohn kann nichts ausrichten, er ist doch noch nicht einmal in der Lage einen Fluch richtig auszusprechen." „Er ist der einzige, in Hogwarts, der diese Aufgabe erfüllen könnte!" sagte der dickliche Mann namens Wurmschwanz mit einer so hohen Stimme, dass Anna erschrak. „Nein das geht einfach nicht!" sagte Lucius Malfoy. „Und was ist mit, du weißt schon…" sagte Wurmschwanz und senkte die Stimme. Anna konnte jetzt trotz der Langziehohren nur noch wenig verstehen. Sie fing nur einige Gesprächsfetzen auf: „Die Meermenschen… Dumbledore… alter Greis… dunkle Lord… Dianthuskraut…"

Anna gab es auf, sie konnte nichts mehr verstehen, vielleicht war auch etwas mit den Langziehohren nicht in Ordnung. Sie wollte sich gerade aus dem Raum schleichen der dem Wohnzimmer gegenüberstand als sie sich noch einmal umsah. Sie war in einer Art Abstellkammer gelandet, es war ein kleiner Raum ohne Fenster. Vor ihr stand ein alter Vitrinenschrank in dem widerliche, unidentifizierbare Dinge in Einmachgläsern herumschwammen. Es sah ein bisschen aus wie in Snapes Labor. Sie wollte bloß schnell aus diesem Raum raus, aber ihr Blick fiel auf den Boden, in dem sich eine Falltür befand. Sie überlegte einen Moment, dann zog sie an dem Henkel der Falltür. Sie erwartete, dass sie verschlossen war, aber sie ließ sich öffnen. Anna blieb der Mund offen stehen.

Unter der Falltür befanden sich Dinge, bei denen Anna sicher war, dass sie nicht nur zur Hälfte unter den Missbrauch von Muggelartefakten fiel, sondern auch zur anderen Hälfte gefährlich war!!! Und natürlich in der Zaubererwelt verboten. Da waren eine Menge Knochen. Anna musste sich zurückhalten, um nicht vor Schreck aufzuschreien. Es waren Menschenknochen!! Widerliche Masken lagen da und starrten sie an und die Totenköpfe die daneben lagen hatten ein merkwürdiges, schwaches Licht im inneren ihres Schädels. In einem kleinen Karton, der neben der Falltür stand, befanden sich außerdem noch jede Menge kleiner Fläschchen mit verschiedenen Giften die eigentlich unter den Verschluss im "Ministerium für unerlaubt gebraute, tödliche Gifte" gehörten. Anna wusste, solche Gegenstände konnte man höchstens in der Nokturngasse kaufen. Oder Verkaufen!!! Vielleicht wollte Mr. Malfoy diese Sachen verkaufen! Möglicherweise wollte Mr. Malfoy diese Dinge möglichst schnell loswerden, bevor das Ministerium herausbekäme, dass das er solche Dinge besaß. Das würde seinem guten Ruf im Ministerium schädigen. Anna schnaubte, diesen guten Ruf hatte sich Mr. Malfoy doch nur durch zahlreiche Geldspenden erheuchelt um das Ministerium in ihrem Handeln zu beeinflussen. Das war, was sie gesuchte hatte, die Beweise für die dreckigen Geschäfte der Familie Malfoy!

Einen Moment dachte sie an Draco. Das konnte sie ihm nicht antun. Sie war selbst nicht besser als Mr. Malfoy. Sie war eine heuchlerische Spionin!! Einerseits mochte sie Mr. Malfoy nicht und wollte unbedingt, dass das Ministerium von seinen Machenschaften erfährt, aber was war mit Draco? Das würde er ihr niemals verzeihen, sie würde ihn verlieren.

Vor Harry stand immer noch dieser riesige Berg an Hausaufgaben, dass Fred und George sie aufgehalten hatten mit dieser Butterbierfeier war echt nicht passend. Hermine hatte gar nicht erst mitgemacht, natürlich war sie schon fertig. Das dicke Buch über Die römische Vergangenheit der Sumpfhexen las sie natürlich nur zum Zeitvertreib.

Ron kam durch das Porträtloch geklettert. „Ich hab grad Loony Lovegood getroffen, die ist echt merkwürdig. Die wäre doch glatt gegen eine Wand gelaufen, wenn ich sie nicht fest gehalten hätte." „Hmm", murmelte Harry, der gar nicht zu hörte und mit den Gedanken ganz woanders war. „Oh, shit, ich muss noch dieses Monddiagramm fertig machen, hast du das schon Harry?" „Hmm, was?" fragte Harry perplex. „Nee, ja doch, ähhh ja nee, also…" „Wie jetzt, ja nee, ja doch oder ja nee doch oder was denn nun???"

„Nein!" sagte Harry jetzt wieder abwesend. Er dachte nach. Wenig hatte er dieses Jahr vom Orden gehört, er saß diese Ferien zu Hause rum und hatte sich per Eulenpost mit Hermine und Ron über dies und das ausgetauscht und hatte gefaulenzt. Er hatte den Tagespropheten abboniert um auf dem Laufenden zu bleiben und auch Dumbledore und Hagrid hatten ihm schöne Grüße bestellt und ihm gesagt, er solle (wie immer) auf sich aufpassen. Nichts war geschehen in der letzten Zeit seit Voldemort sich zurückgezogen hatte, es war ungewöhnlich ruhig geworden. Es schien ganz so, als wenn Voldemort abwarten würde, bis wieder alle Welt glaubt, dass es ihn nicht mehr gibt. Denn sonst, erinnerte sich Harry, war in den letzen Jahren um diese Zeit immer schon etwas passiert, dass sein leben auf Hogwarts zu dem leben macht, dass eben nicht jeder x-beliebige Hogwarts- Schüler hat. Harry ertappte sich bei dem Gedanken, dass es schon fast ein wenig langweilig für ihn war, wenn nichts passierte. Doch sofort wischte er den Gedanken weg. Das ist doch albern, das klingt ja schon fast eingebildet.´ Aber hatte er sich vielleicht sogar getäuscht. Vielleicht ging hinter seinem Rücken ja schon einiges vor sich. Was hat zum Beispiel Dumbledore mit den Meermenschen zu bereden?

„Sag mal Ron, " sagte Harry leise, „sollte ich nicht zu Dumbledore gehen und fragen, was er mit den Meermenschen zu bereden hat?" Hermine sah auf. „Harry, findest du nicht, dass dich das vielleicht nichts angeht?!" „Was soll denn das heißen? Weißt du mehr darüber?" „Nein Harry, um Gottes Willen ich glaube dein Ruhm steigt dir langsam wirklich zu Kopf, meinst du, nur weil du vielleicht mehr mit Dumbledore zu tun hast als all die anderen Schüler hier, muss du immer genau wissen was er gerade macht?" „Naja, " sagte Harry und wurde leicht zornig, was Hermine gesagt hatte, traf ihn unverhofft und wie ein Schlag. So etwas hatte sie doch noch nie über ihn gesagt, „vielleicht hat es ja etwas mit mir zu tun!" „Und wenn nicht? Dann ist das ganz schön peinlich, wenn du zu ihm gehst und ihn danach fragst. Wie sieht das denn aus! Harry du solltest nicht immer denken, es dreht sich alles nur um dich!" Hermine hatte dies ruhig und freundlich gesagt, aber ihre Worte machten Harry wütend. „Hermine, wie viele Jahre bin ich jetzt auf dieser Schule?" „Ähm, sechs!" sagte Ron. „Das weiß ich, Ron!" sagte Harry gereizt. „Ach so!" Ron schien sich offensichtlich darüber zu amüsieren doch das machte Harry nur noch zorniger. „Habe ich jemals einen Anflug von Starallüren gehabt oder sonst irgendwas?" „Nun, " sagte Hermine bestimmt, „du machst keinen Hehl daraus den Helden zu spielen!" „Jetzt reichts!" schrie Harry. „Also gut, ich werde nicht zu Dumbledore gehen, aber wenn es doch wichtig für mich war, dann mache ich euch dafür verantwortlich!" „He, ich hab doch gar nichts gesagt!" sagte Ron und kicherte. Er fand dieses Gespräch wohl albern und wenn Harry darüber nach dachte, war es das auch. „Harry, ich wollte dich doch nicht verärgern, " sagte Hermine, „aber wenn Dumbledore dir wirklich etwas Wichtiges zu sagen hat, dann wird er das auch tun!" Harry sah ein dass der Gedanke, zu Dumbledore zu gehen und ihn nach den Meermenschen zu fragen, dumm gewesen war aber er war immer noch wütend, dass Hermine immer Recht haben musste. Grübelnd setzte er sich wieder an seine Hausaufgaben, aber er brachte an diesem Abend nicht eine vernünftigen Satz mehr zu Stande.

Ron kicherte immer noch, dabei musste er doch dieses Blöde Monddiagramm fertig schreiben. Manchmal war sein Freund echt komisch. Er setzte sich an seine Aufgaben, doch ihm wollte einfach nichts einfallen. Er dachte über Luna nach. Hmm, seit wann dachte er über Mädchen nach? Mädchen waren ihm eigentlich immer egal und meistens auch nur lästig. Wer braucht die schon? hatte er immer gedacht. Pavati Patils Schwester Padma zum Beispiel, wollte immer nur reden, aber Ron hatte sich gar nicht für sie interessiert und sie hatte ihn sowieso nur genervt, weil er ganz andere Dinge im Kopf hatte.

Aber seit wann interessierte ihn ein Mädchen so sehr? Seit wann hatte ein Mädchen so viel Platz in seinem Kopf gehabt, außer natürlich seine Schwester Ginny, um die er sich als großer Bruder natürlich immer Sorgen machte. Naja, und Hermine, aber bei ihr hatte er ja sowieso nie wirklich realisiert, dass sie ein Mädchen ist. Aber Luna war ein merkwürdiges Mädchen. Sie hatte so eine interessante Ausstrahlung und Ron hatte das Gefühl, er müsse unbedingt mehr über sie erfahren.

Ein merkwürdiges Gefühl.
"Kannst du auch nicht arbeiten?" fragte er Harry schließlich als er sah, dass auch Harry noch nichts zu Papier gebracht hatte.

„Nee, ich hab einfach den Kopf zu voll!" sagte Harry. Hermine war schon zu Bett gegangen.