Mae govannen, da sind wir nun mit dem zweiten Kapitel *juhu*
Einen ganz, ganz herzlichen Dank an Yury und Finda für ihre lieben Reviews. *bussi*
Ich lade nun schon mal das zweite Kapitel hoch und hoffe, dass wir noch einige Leser finden.
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Kapitel 2
Das grüne Augenpaar beobachtete ihn. Ob er schlief? Sie hatte genug von Elben gehört. Und sie fragte sich, was sie hier machte. Mit gesäuberten Wunden, sauberem Körper und einem Hemd, das sicher diesem Elben da gehörte. Hatten diese scheußlichen Trolle sie etwa an ihn verkauft? Wollte er sie zu seinem Spielzeug machen? Ihre Augen verengten sich. Das würde sie zu verhindern wissen. Sie hatte ihn beobachtete, als er die Waffen weggelegt hatte. Vorsichtig setzte sie sich auf, zog das Hemd über ihren Hintern. Sie spürte Schmerzen im Rippenbereich. Vorsichtig und sehr leise stand sie auf. Sie hatte Erfahrung mit dem leise sein. Sie machte ein paar Schritte. Gut, er schien wirklich zu schlafen. Sie ging leise zu dem Tisch und nahm eins der Schwert in die Hand, betrachtete es. Die Klinge war sehr scharf und mit elbischen Buchstaben verziert. Sie hielt die Klinge ehrfürchtig ins Licht, sah dann zu dem Elben. Verwunderlich war, dass er kurzes Haar hatte. Sie hatte schon Elben gesehen, aber noch nie welche mit kurzem Haar. Sie trat etwas näher zur Couch. Er war ein Mann. Sicher auch nur einer derer, der versuchte ihr das Leben schwer zu machen und der nur ein Spielzeug brauchte. Sie spürte unbändigenden Hass. Sie senkte die Klinge an seinen Hals. Ein feiner Schnitt und schon hätte sie einen der Bastarde erledigt. Es war nicht schwer, nur ein einziger Schwertstreich war notwendig. Ihr Herz klopfte. Sie war plötzlich so wütend. Sie wollte fluchen und das Schwert wegziehen, als der Elbe blitzschnell nach ihrer Hand griff, sie packte und ehe sie sich versah lag sie unter ihm auf dem Boden und er drückte ihr das Schwert an die Kehle.
„Sieh an, unsere schlafende Schönheit ist erwacht!"
Sie schwieg, starrte ihn auch nicht schockiert an.
„Wer bist du?" fragte er.
Sie sah ihn nur trotzig an.
„Deine Zunge hat man dir sicher nicht raus geschnitten und ich bin sicher, dass du mich verstehst!" meinte er ohne das Schwert zu bewegen.
„Leithia nin!" sagte sie dann langsam, sehr deutlich und mit etwas Akzent.
In seiner Sprache war das mehr oder weniger ein Befehl sie freizulassen.
„Warum sollte ich? Du hast mir gerade das Schwert an den Hals gehalten und mit dem Gedanken gespielt mich zu töten."
Sie sah ihm geradewegs in die Augen und er musste eingestehen, dass sie schöne Augen hatte.
„Dag nin!" meinte sie dann.
„Dich töten? Warum sollte ich denn?"
Legolas sah sie verwundert an. Mann, die Frauen sollte man mal verstehen.
„Al anírani cuia! Ich will nicht mehr! Ich will einfach nicht mehr leben!" schrie sie ihm in ihrer Sprache an. „Ich will nicht länger Sklavin sein. Ich will es nicht! Ich will nicht länger ständig Schmerzen haben!"
Er zog das Schwert weg und legte es auf die Couch.
„Ich will dir nicht wehtun." Meinte er bestürzt.
Sie hatte da was falsch verstanden. Sie stieß ihn von sich runter.
„Dann nimm deine Finger weg!"
Sie stand hastig auf und rückte das Hemd zurecht, trat ein paar Schritte zurück. Legolas war gegen die Couch geknallt und saß auf dem Boden, rieb sich den Rücken.
„Das tat weh!"
Sie trat zurück, als er aufstand und ein paar Schritte auf sie zu machte.
„Bleib wo du bist!" meinte sie und griff nach seinem anderen Schwert.
Sie konnte kämpfen, das hatte sie gelernt und sie hatte einen sehr guten Lehrmeister gehabt. Nur war sie dummerweise in Gefangenschaft der Trolle geraten und die hatten ihr etwas verabreicht, das ihr ihre Kräfte genommen hatte. Aber nun würden sie wiederkommen. Und sie würde sich nicht mehr so behandeln lassen. Ihre Augen wurden kühl.
„Ähm…ich weiß ja nicht, was die Dame gerade denkt, aber ich denke, du könntest dich bei mir bedanken." Grinste er.
„Bedanken?! Wofür?!" Sie lachte bitter. „Dass ich nun deine Sklavin bin?!"
„Sklavin?" Legolas sah sie an. „Verlockender Gedanke!" meinte er murmelnd, als sein Blick über ihren Körper glitt. „Aber ich habe zufällig einen Troll getötet und zwei in die Flucht geschlagen und dich da rausgeholt, also wäre ein Dankeschön angebracht, meinst du nicht?!"
Sie starrte ihn an. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie ihm trauen konnte. Er setzte sich lässig auf die Couch.
„Hast du einen Namen?" fragte er.
Sie hatte noch immer das Schwert in der Hand.
„Lilain." Meinte sie kühl, die grünen Augen auf ihn gerichtet.
Warum grinste der sich einen ab?!
„Schöner Name, Lilain. Ich heiße Legolas."
Für einen klitzekleinen Moment verschlug es ihr die Sprache. Sie hatte von ihm gehört. Sehr viel sogar. Dennoch war sie sich nicht sicher, ob sie ihm trauen konnte. Immerhin war er auch nur ein Mann und sie erinnerte sich noch zu gut daran, wie er sie angestarrt hatte vorhin und auch wenn er vielleicht dachte, dass sie seine Bemerkung nicht gehört hatte, so hatte diese ihren Zweifel an ihm nur größer gemacht. Es gab eigentlich niemanden, dem sie wirklich traute. Außer vielleicht ihrem Lehrmeister. Sie legte die Stirn in Falten.
„Soll ich jetzt beeindruckt sein?" fragte sie noch genauso kühl und noch immer das Schwert fest in der Hand.
Ihre Hand zitterte ein bisschen vor Anstrengung. Der Schlaf hatte ihr ja schon ganz gut getan und ihr einige ihrer verloren geglaubten Kräfte wieder gegeben aber sie war noch lange nicht so fit, wie sie es in einer Situation, wie dieser gerne gewesen wäre. Das Lächeln war noch immer nicht aus seinem Gesicht gewichen und das machte sie nervös. Fühlte er sich denn kein bisschen von ihr bedroht? Ein amüsiertes Leuchten glitzerte in seinen Augen auf. Sie war wirklich eine Schönheit, vor allem in diesem Moment. Aber ihm war nicht entgangen, dass sie zitterte. Vor was hatte sie nur so schreckliche Angst? Er stand auf und im nächsten Moment hatte er das Schwert wieder an der Kehle. Er hob abwehrend die Hände.
„Kleines" meinte er mehr als ruhig.
So was schockte ihn nicht mehr. Er hatte schlimmeres erlebt als ein Schwert an der Kehle.
„Ich werde dir was zu essen besorgen!"
Er schob das Schwert sanft beiseite und sie ließ es geschehen. Er war sich jedoch nicht sicher, ob sie das tat, weil sie Hunger hatte oder weil sie keine Kraft mehr hatte.
„Ich bring dir was zum Anziehen mit. Du siehst zwar verdammt sexy aus in meinem Hemd, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass dir das nicht so recht ist!"
Sie wäre ihm am liebsten dafür an die Gurgel gegangen, wenn er nicht den letzten Satz angehängt hatte. Wenigstens schien er noch ein bisschen Verstand in seinem Hirn zu haben und nicht ganz hormongesteuert zu sein. Sie nickte leicht und protestierte auch nicht, als er ihr das Schwert abnahm und es wieder wortlos auf den Tisch legte.
„Bin gleich wieder da" meinte er, schnappte sich ein Hemd und zog es über.
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte sie sich aufs Bett. Sie war verwirrt, durcheinander. Wenn sie nicht seine Sklavin war, was war sie dann? Musste sie nun bei ihm bleiben oder konnte sie gehen wohin sie wollte? Aber wohin würde sie gehen?
Legolas beschäftigten ganz andere Fragen als er nach unten ging um ihr was zu essen zu besorgen. Was hatten diese Trolle von ihr gewollt? Wozu brauchten Trolle Sklaven? Er war so in Gedanken, dass er das kleine Mädchen übersah, das auf der Treppe spielte und er trat ihr auf die Hand. Sie schrie entsetzt auf, denn auch sie hatte ihn nicht kommen gehört, weil sie in ihrem Spiel vertieft war. Er beugte sich gleich zu ihr und nahm das kleine Händchen, das sie ihm aber gleich wieder wütend und mit dicken Krokodilstränen in den Augen entzog.
„Tut mir leid, kleine Lady. Ich habe dich nicht gesehen!"
Diesen letzten Satz hätte er besser nicht gesagt, denn sie fing noch schlimmer an zu weinen.
„Oh je!" er nahm sie mal einfach in den Arm, aus dem sie sich gleich wieder rauswinden wollte. „Shh, kleine Lady. Zeig mir mal deine Hand!"
Sie zeigte sie ihm widerwillig und er strich sanft drüber.
„Es ist nichts gebrochen. Das wird wieder gut!"
Er pustete mal und die Kleine beruhigte sich wieder. Er lächelte.
„Kannst du mir sagen, wo ich hier Kleider finden kann für eine junge Dame und etwas zu essen!"
Sie nickte. „Komm mit!"
Er folgte ihr und sie führte ihn zuerst in die Küche und zeigte dann durch das Fenster auf einen Laden auf der anderen Seite der Straße.
„Danke, kleine Maus!"
Er küsste sie auf die Stirn und ging da mal hin. Bis das Essen gerichtet war, hatte er sicher was zum Anziehen gefunden. Das kleine Mädchen sah ihm fasziniert nach.
Ende Kapitel 2
@Yury: Knuuuuuuuuuuuuuffel, wie fandest Du's?????
@Finda: Auch ein Knuffel. Ist die Überarbeitung so okay gewesen????
