So, hier kommt nun das dritte Kapitel. Anatiriel (anatirielinlove@netscape.net) und ich (meine steht ja da oben) danken unseren drei Fans sehr für ihre Reviews. Ich hoff, euch gefällt unsere FF auch weiterhin. J Weil ihr uns so lieb gereviewt habt, lade ich nun zwei Kapitel hoch!
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Kapitel 3
Wütend und schnaubend, sich wüst beschimpfend erreichten die Trolle ihre Höhle. Da war ihnen ein ganz schöner Batzen Geld durch die Lappen gegangen und sie gaben sich nun gegenseitig die Schuld daran. Es dauerte nicht lange und die beiden begangen sich zu prügeln und mit Steinen aufeinander einzuschlagen. Aber mitten in dieser wüsten Rauferei wurden sie durch lautes Gedonnere aus dem Inneren des Berges aufgeschreckt. Angstvoll klammerten sie sich aneinander. Der Schrecken der Berge war wieder da. Sie verneigten sich tief.
„Was habt ihr zu eurem Versagen zu sagen?" kam es donnernd und grollend aus dem Inneren des Berges.
„Wir…wir wurden überfallen. Es waren mindestens 10!" winselte einer der Trolle kläglich und erntete einen unmissverständlichen Seitenblick.
Wie konnte dieser Blödkopf den Schrecken der Berge anlügen?
„10?" donnerte der Berg. „Ich habe alles beobachtet. Alles. Es war nur einer. Ein jämmerlicher Elb!"
Die Trolle rückten enger zusammen.
„Ich will dieses Mädchen. Und zwar schnell! Versagt nicht noch einmal!"
Das Donnern und Grollen legte sich und nur noch das Schlottern der Knie der Trolle war zu hören.
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Legolas sah sich in dem kleinen Laden um. Er war nicht sehr groß und äußerst exklusive und ausgefallene Kleider würde er hier auch nicht finden, aber sicher etwas Angemessenes für die Lady. Er entschied sich für ein Kleid und ließ sich von dem Verkäufer beraten, was die Unterbekleidung anging. Mit einem Päckchen ging er zurück zur Gaststätte und nahm auch etwas zum Essen in Empfang, das er mit nach oben nahm. Als er das Zimmer wieder betrat, setzte sie sich wieder auf. Sie hatte sich also wieder hingelegt gehabt. Er sah, dass ihre Augen ihn durchbohrten, aber das störte ihn nicht. Er legte das Päckchen auf den Tisch und stellte das Tablett auch ab.
„Hier ist etwas zum Anziehen für dich drin und hier ist was zum Essen." Meinte er und wies auf beide Sachen.
Lilain stand langsam auf, zog das Hemd wieder runter und ging langsam zum Tisch, ohne sich ihm zu nähern. Sie griff nach einer Frucht, die auf dem Tablett lag und schnitt sie auf. Legolas beobachtete sie beim Aufschneiden. Sie machte das so präzise, so perfekt, wie sie die Schale abzog. Sie ging mit dem Messer um, als wären das Messer und ihre Hand eins. Sie nahm das Stück Frucht in den Mund und saugte die Flüssigkeit aus. Der Fruchtsaft rann über ihre Mundwinkel und ihre Blicke trafen sich. Er schluckte und versuchte sein Unbehagen nicht zu zeigen. Verdammt, was dachte sich dieses Früchtchen dabei? Er war auch nur ein Mann und sie brauchte ihn nicht zu provozieren. Aber sie schien das mit purer Absicht zu machen, das sah er am Blitzen ihrer Augen. Er wand sich ab und setzte sich auf die Couch. Sie aß ihre Frucht und behielt ihn ziemlich genau im Auge. Sie war sich noch immer nicht sicher, was der Kerl von ihr wollte. Soweit sie sich erinnerte war er ein Freund des Königs von Gondor und einer der Ringgefährten. Sie fragte sich, was er hier machte und warum er sie hergebracht hatte. Sie nahm noch eine Frucht von dem Tablett und saugte sie genüsslich aus. Ihr war nicht entgangen, dass er sie dabei unentwegt anstarrte. Männer waren ja so schwach. Sie machte, nachdem sie schön einen Finger nach dem anderen abgeleckt hatte, das Päckchen auf. Sie zog das Kleid heraus und die Unterwäsche, die sie zuerst mal begutachtete. Sie nahm die Sachen.
„Ich bin im Bad." Meinte sie.
Legolas nickte.
„Natürlich." Meinte er.
Sie nickte knapp und ging ins Badezimmer. Sie schlüpfte in die Sachen und kämmte dann ihr Haar. Es hatte sich wieder gelockt und war widerspenstig. Sie ließ es offen, es hatte eh keinen Zweck es zu bändigen. Das Kleid war ganz okay. Sie kam wieder raus.
„Hosen wären mir lieber gewesen." Grummelte sie.
„Warum?" fragte er.
Er aß gerade etwas von dem Brot.
„Es steht dir doch gut. Heiß." Meinte er grinsend.
Sie verzog das Gesicht. Was war das für ein unverschämter Kerl?! Sie setzte sich auf die Couch und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Und? Was soll ich nun hier? Hast du vor mich in Ketten zu legen und als deine Sklavin zu halten?"
Ihm schossen da ein paar ziemlich heiße und sehr interessante Gedanken durch den Kopf. Grinsend sah er sie an und sie konnte sich schon sehr lebhaft vorstellen, was der Kerl dachte. Angewidert verzog sie das Gesicht.
„Vergiss das ganz schnell wieder!" meinte sie.
„Ich hab dir immerhin das Leben gerettet. Etwas dankbarer könntest du schon sein."
„Ach, soll ich mich etwa erkenntlich zeigen?" fragte sie ihn angesäuert.
Sie fand das ja überhaupt nicht lustig.
„Warum eigentlich nicht?" meinte er und setzte sich neben sie.
Und zack hatte er eine Ohrfeige sitzen und zwar eine die sich gewaschen hatte. Er wollte noch einen weiteren Kommentar anbringen, als er ihre Faust auch in der Seite hatte.
„Versuch es gar nicht erst!" meinte sie böse. „Ich kann sehr gut mit Messern aller Art umgehen!"
Legolas rieb sich die Seite und sah sie an.
„Dir müsste man wirklich mal Manieren beibringen!" meinte er.
Dabei schoss ihm wieder ein Bild durch den Kopf und Lilain überlief es bei seinen Worten. Sie stand hastig auf.
„Ich bin keine Sklavin!" meinte sie. „Und ich werde nie eine sein!"
Legolas lehnte sich zurück.
„Habe ich das von dir verlangt?" fragte er amüsiert.
Er verwirrte sie, dass sah er ganz deutlich. Ihre Brust hob und senkte sich heftig und ihre Wangen waren gerötet, weil sie sich so aufgeregt hatte. Ihre grünen Augen funkelten ihn böse an. Sie war unglaublich hübsch, aber langsam interessierte es ihn, wer sie eigentlich war und warum sie so gut mit Messern umgehen konnte. Ihm kam die ganze Sache noch immer ziemlich seltsam vor. Und ihr Verhalten bestärkte den Verdacht nur noch mehr. Diese junge Frau verbarg etwas und sie schien auch nicht gewillt zu sein mit ihm darüber zu reden. Aber bis sie das wollte, würde er sie eben noch etwas ärgern. Er hatte gar nicht gewusst wie viel Spaß das machen konnte. Wäre da nur nicht das kleine Problem, das er hatte: sie war einfach wunderschön und beinahe unwiderstehlich.
Schon wieder dieser geifernde Blick. Sie war wieder kurz vorm Ausrasten. Warum musste er ihr auch ein Kleid mitbringen? Sie hasste Kleider und vor allem jetzt hätte sie ein ganzes Königreich für ein paar Hosen gegeben. Ein dunkler Schatten huschte über ihr Gesicht, als sie so darüber nach dachte. Das fiel ihm gleich auf und er hätte nur zu gerne gewusst, was sie so sehr betrübte. Es klopfte an der Tür und sie fuhr erschrocken zusammen. Grinsend stand er auf und öffnete die Tür. Es war das kleine Mädchen, dem er so unsanft auf die Hand getreten war.
„Hallo!" sagte sie schüchtern.
„Hallo" meinte er zurück und kniete sich mal hin, damit sie sich den kleinen Kinderhals nicht so verrenken musste.
„Meine Tante will wissen, ob ihr was zum Waschen habt, da sie nun waschen will!"
Die Kleine verschwieg ihm lieber, dass sie diejenige war die immer waschen musste.
„Hm, ich wollte meine Sachen eigentlich selbst waschen. Du könntest mir zeigen, wo ich das tun kann!"
Sie nickte zögerlich.
„Ich…ich muss die Tante fragen" meinte sie schnell und rannte wieder runter.
Er sah ihr nach, drehte sich um und holte schon mal seine Sachen.
„Hast du auch was zum Waschen?" fragte er Lilain.
Sie schüttelte den Kopf.
„Warum fragst du das?" fuhr sie ihn gereizt an. „Du weißt doch, was ich zum Anziehen noch habe!"
Hui, dachte er was war denn das für ein Ausbruch.
„Schon gut, Prinzessin, krieg dich wieder ein!"
Er schüttelte den Kopf und wartete darauf, dass die Kleine wieder kam.
Es dauerte eine ganze Weile bis sie wieder kam in Begleitung ihrer grimmig dreinschauenden Tante. Die Kleine sah ganz so aus, als hätte sie geweint. Legolas legte den Kopf schief.
„Was fällt euch ein?" fuhr die Frau ihn an.
Legolas ging ein Stück zurück. Heute wat definitiv nicht sein Tag mit Frauen.
„Wie bitte?" fragte er.
„Ich schicke sie Euch damit sie Eure Wäsche mitwäscht um Euch einen Dienst zu erweisen und Ihr schickt sie zurück und wollt sie selbst waschen?"
Legolas sah sie an.
„Ihr lasst sie die Wäsche waschen?" sein Ton wurde etwas schärfer.
Die Frau sah ihn erschrocken an.
„Jeder tut das hier. Wozu haben wir denn diese Bälger?"
Zornesröte stieg ihm ins Gesicht und nun ging die Frau einen Schritt zurück. Lilain war gespannt was nun kommen würde. Es schien ja ganz offensichtlich, dass das kleine Mädchen hier in diesem Haus als Sklavin gehalten wurde und es schien ihn sehr wütend zu machen. Legolas holte mal tief Luft.
„Woher habt Ihr sie?"
Er zeigte auf die Kleine. Die Frau schwieg beharrlich.
„Woher habt Ihr sie?" fragte er noch mal, etwas schärfer und eindringlicher.
Die Frau schwieg noch immer.
„Ihr könnt sie behalten. Ich geb sie Euch. Aber verschwindet von hier!" meinte sie hastig und rannte die Treppen runter.
Das kleine Mädchen sah ihn voller Angst an. Er nahm sie auf den Arm und drehte sich zu Lilain um.
„Los, packen wir unsere Sachen!"
Sie wollte sich schon sträuben, als sie seinen Gesichtsausdruck sah . Schnell half sie ihm einpacken.
„Was hast du nun vor?" fragte sie, während sie sich einfach eines der Schwerter nahm, was er auch widerstandslos geschehen ließ.
Vielleicht würden sie in die Lage kommen sich verteidigen zu müssen und da war es nur hilfreich, wenn sie eines hatte.
„Ich will zu einem Freund." Sagte er knapp, griff nach seiner Tasche, ihrem Handgelenk und zog sie mit.
„Hey, fass mich nicht so an!" fuhr sie ihn an.
Das störte ihn allerdings gar nicht. Er zog sie einfach mit sich mit. Sie stolperte protestierend hinter ihm her. Himmel, wie würdelos sie sich in diesem Moment vorkam. Hatte denn überhaupt jemand auf dieser Welt noch Respekt vor ihr? Es war ihr zum Weinen, aber vor ihm würde sie das sicher nie tun. Außerdem schien er sich im Moment überhaupt nicht für sie zu interessieren. Sie spürte seine Wut. Das Blut raste schnell durch seine Adern, das spürte sie in seinem Griff. Er war fest und fast brutal und doch….
So hatte sie noch keiner festgehalten.
„Nimm sie," riss er sie aus ihren Gedanken und drückte ihr das kleine Mädchen in den Arm.
Etwas erschrocken sah sie die Kleine an, die sich an ihr festklammerte. Ob es dem kleinen Wesen hier genauso gegangen war wie ihr? Er sattelte sein Pferd, füllte die Satteltaschen und stieg auf.
„Gib sie mir wieder!"
Lilain war ganz in Gedanken und hörte ihn gar nicht.
„Lilain, gib sie mir!" sein Tonfall war wieder etwas schärfer.
Wutentbrannt sah sie ihn an
„Ich habe es Euch bereits schon einmal gesagt. Ich bin keine Sklavin!"
Er grinste wieder.
„Und ich habe Euch bereits gesagt, dass ich so etwas in dieser Art auch nie behauptet habe, My Lady! Also gib sie mir schon her, damit wir endlich los kommen. Ich will wissen, was das hier alles soll!"
Das wollte sie auch. Sie gab sie ihm und er setzte die Kleine vor sich.
„Steig hinter mir auf. Wir werden uns irgendwo ein zweites Pferd besorgen!"
Sie nickte langsam und stieg hinter ihm auf und dann ritten sie los.
Ende Kapitel 3
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@Yury: Lass Dich im Unterricht nicht erwischen, Süße!!!
