Hallo ihr Lieben!
Hier wäre dann unser Mittwochs Update.
Mir ist gerade aufgefallen, dass dieses Kapitel etwas länger ist, aber ich denke, dass wird euch kaum stören!
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!
Und noch einmal herzlichen Dank für die vielen lieben Reviews, ihr macht uns Mut weiter zu schreiben!
Melyanna und Anatiriel
Kapitel 9
Als sie wieder wach wurde, schien die Morgensonne ins Zimmer und kleine Regenbögen tanzten übers Bett. Jetzt erst fiel ihr auf, dass in dem Fensterglas, viele kleine Kristalle drin waren.
Das war aber in ihrem Zimmer nicht. Sie lächelte und sah neben sich.
Er schlief immer noch. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief und das kleine Fältchen auf seiner Stirn war auch nicht da.
Sanft küsste sie seinen Nacken und schmiegte sich wieder an ihn.
Sie spürte wie er sich gleich an sie drückte und ein weiteres Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Sie küsste wieder sanft seine Schulter und schmiegte den Kopf an seinen Rücken.
Plötzlich ging die Tür nach einem kurzen Klopfen auf.
„Oh, Entschuldigung!"
Legolas schreckte hoch und saß auf der Stelle senkrecht im Bett.
Erschrocken sah er erst mal neben sich und seufzte dann erleichtert auf.
Für einen schrecklichen Moment hatte er Angst gehabt, schon wieder geträumt zu haben.
„Bleib nur hier. Was gibt es?" fragte er Aragorn, der ziemlich überrascht war.
„Äh, ja.. die Sache scheint so langsam zu eskalieren. Einige Boten haben berichtet, dass in der letzten Nacht nun auch 5 Menschenkinder verschwunden sind. Die Menschen in der Gegend halten dies nun für einen Vergeltungsakt der Elben!"
Legolas seufzte. So fing der Tag ja gut an.
Lilain seufzte leise und hatte die Decke über die Brust gezogen und hielt sie da fest. Das durfte einfach nicht wahr sein. Sie sah Legolas an. Legolas seufzte.
„Wir kommen gleich." Meinte er.
Aragorn nickte. „Gellwen wartet auf euch."
Lilain sah Aragorn an. „Wie geht es ihr?"
Aragorn lächelte. „Sehr gut. Ich lass euch dann mal wieder alleine."
Er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Legolas seufzte und strich sich durch die Haare. Lilain sank zurück. Was für ein frustrierender Tagesbeginn. Er drehte sich zu ihr.
„Entschuldige bitte." Meinte er, beugte sich zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund.
„Guten Morgen, mein Engel."
Lilain sah ihn an und seufzte leise, dieses Mal aber glücklich.
„Guten Morgen."
Es war, als wäre ihr Schutzwall von ihr abgefallen. Sie fühlte sich ganz anders und genoss dieses neue Gefühl. Er sah ihr in die Augen und er sah, dass sich etwas in ihr geändert hatte.
„Wie fühlst du dich?" fragte er sie dann.
„Wunderbar!" meinte sie mit einem leisen Seufzen.
Er sah sie an und lächelte. Sie war wunderschön. Lilain schmiegte sich in seine Arme.
„Und wie fühlst du dich?" fragte sie ihn nach kurzem Schweigen.
Er sah sie an, strich eine Strähne ihres Haars beiseite.
„Ich bin unglaublich glücklich und zufrieden."
Sie lächelte. „Ich schäm mich so, dass ich dir diese blauen Flecken verpasst hab." Meinte sie leise.
Er lachte und küsste sie. „Es hat sich aber gelohnt." Meinte er und ehe sie ihm noch eine geben konnte, hielt er ihre Hand mit sanfter Gewalt fest und küsste sie, bis sie aufstöhnte.
„Lass das jetzt…ich würde ja auch gern, aber…wir sollten zu Gellwen und sehen, was da los ist."
Legolas nickte.
„Natürlich, du hast Recht."
Lilain setzte sich auf. Er tat es ihr gleich und strich mit der Hand sanft von ihrem nackten Hintern zu ihrem Nacken. Ein Schauer überlief sie und sie lächelte.
„Ich hab ja gar nichts zum Anziehen." Meinte sie dann und suchte nach dem Nachthemd, das er schließlich hochhielt.
Sie schnappte danach und streifte es dann über.
„Ich lass dir was besorgen. Lieber ein Kleid oder eine Hose?" fragte er sie dieses Mal.
Sie musste schmunzelnd lächeln.
„Ein Kleid ist schon in Ordnung."
Er zog sich was über und sie ging in das gemeinsame Bad, wo es noch immer so gut roch. Sie sah in den Spiegel und lächelte vor sich hin. Sie fühlte sich gut. Wäre da nicht diese schlechte Nachricht.
Legolas brachte ihr ein sehr hübsches Kleid und sie zog sich an. Er nahm ihre Hand und zusammen gingen sie zu Aragorn in den großen Saal, wo Gellwen bei Aragorns zwei Töchtern saß.
„Legolas! Lilain!"
Sie sprang auf, als sie die beiden sah und rannte zu ihnen. Legolas hielt ihr die Arme auf und zog sie an sich.
„Wie geht es dir?" fragte er noch immer etwas besorgt.
„Es geht mir gut. Richtig gut!"
Sie strahlte. Lilain atmete erleichtert auf und drückte sie auch mal an sich. Legolas sah zu Aragorn.
„Was willst du nun wegen der Überfälle tun?"
Aragorn seufzte. "Ich wollte mich selbst darum kümmern. Das möchte ich niemand anderen auftragen. Dazu ist es einfach zu wichtig!"
Legolas nickte. „Vielleicht sollten wir……… ich sollte zu meinem Vater und ihm sagen, was dort los ist. Bevor er wieder was….unvorhergesehenes tut!"
Er kannte ja seinen Vater und er traute ihm nicht wirklich. Aragorn nickte,
„Das wäre sehr gut"
Er hatte es nicht so direkt von ihm verlangen wollen, da er wusste, dass Legolas nicht gerne zu seinem Vater reiste. Aber andererseits war es einfach eine notwenige Sache.
Lilain war Gellwen zu Melyanna und Gilwen gefolgt. Gellwen stellte sie den beiden Mädchen erst mal vor. Lilain lächelte. Sie war froh, dass die kleine Maus hier schon zwei Freundinnen hatte. Legolas sah den Mädchen fasziniert zu und Aragorn folgte seinem Blick verschmitzt grinsend.
„Kinder sind schon was tolles!" meinte Aragorn und Legolas nickte etwas geistesabwesend.
„Gimli hast du schon lange nicht mehr gesehen. Oder?" fragte Aragorn weiter und Legolas nickte wieder.
Er war gerade damit beschäftigt Lilain zu beobachten und die kleine Gellwen. Er fragte sich noch immer woher die Kleine kam. Aber eigentlich klebte sein Blick mehr an Lilain. Aragorn hatte immer weiter gefragt und er nickte einfach immer.
„Ja, das kann ich verstehen, dein Vater fehlt dir ja auch wirklich sehr" meinte der gerade und Legolas nickte wieder.
Aragorn musste lachen und Legolas sah ihn etwas irritiert an.
„Was hast du gesagt?"
Aragorn musste nun noch mehr lachen.
„Herrlich ist das: Dich hat's ja richtig erwischt!"
Legolas seufzte und nickte wieder.
„Sie ist einfach wundervoll!"
Aragorn grinste. „Wer hätte das gedacht."
Auch Legolas musste grinsen. Dann seufzte er.
„Also muss ich zu meinem Vater." Meinte er.
Der Gedanke daran ließ ihn wieder ein düsteres Gesicht machen.
„Ich will nicht, dass Lilain mich begleitet. Das muss sie sich nicht antun. Mein Vater hält gar nichts von Verbindungen zwischen Elfen und Menschen. Abgesehen davon, dass er immer gesagt hat, dass Menschenfrauen gut im Bett wären."
Er biss sich auf die Lippe und sah wieder zu Lilain, die den Mädchen gerade zeigte, wie man ein Pferd malte. Aragorn nickte langsam und verstehend.
„Aber glaubst du ernsthaft, dass sie hier bleibt?" fragte er dann zweifelnd.
„Nein, das ist es ja. Sie wird mir sagen, dass sie mitkommt und meinem Vater trotzt….aber ich will das nicht. Ich habe genug gelitten, dass brauchen nicht auch die, die ich liebe."
Aragorn verstand.
„Ich könnte Arwen fragen ob sie Lilain bittet mit Gellwen zu bleiben." Meinte er. „Ich könnte dich dann zu deinem Vater begleiten."
Legolas nickte.
„Und wir könnten sehen, ob wir Gimli für unser Unterfangen gewinnen können."
„In Ordnung." Meinte er.
Legolas wollte, dass das geklärt wurde und dass blutige Missverständnisse verhindert wurden.
Er sah wieder auf, als er Lilain helles Lachen hörte. Die Mädchen erklärten ihr nun wie man ein Pferd malte und zeigten ihr, was sie alles falsch gemacht hatte. Legolas seufzte auf.
„Ich werde schnell mit Arwen reden." Meinte Aragorn.
„Kinder, kommt ihr? Ioreth wartet draußen auf euch."
Die drei kleinen Mädchen schnatterten und folgten Aragorn. Lilain kam zu Legolas.
„Und? Was habt ihr vor?" fragte sie.
Er nahm ihre Hand und sie blieb dicht vor ihm stehen.
Er beugte sich zu ihr und küsste sie.
„Ich muss zu meinem Vater." Meinte Legolas.
„Wegen der Sache?"
Legolas nickte. „Mein Vater ist unberechenbar und ich werde versuchen das Schlimmste zu verhindern."
Sie sah ihn an.
„Ich….soll ich mitkommen?"
An seinem Blick sah sie bereits, dass seine Antwort Nein war. Auf seinen Vater war er nicht gut zu sprechen. Er schüttelte den Kopf.
„Ich möchte nicht, dass du genauso leiden musst, wie es andere vor dir schon mussten."
Er sah sie an, er wollte ihr erklären warum, fand aber die Worte nicht. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm und lächelte.
„Ist schon okay. Ich verstehe schon."
Sie lächelte. Er wollte sie beschützen und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das etwas war, was sie im Moment ganz gut gebrauchen konnte. Sie machte sich nur Sorgen um ihn. Wie würde er das bei seinem Vater überstehen? Er lächelte leicht und küsste sie sanft.
„Ich würde alles dafür geben, das nicht machen zu müssen. Ich wäre jetzt lieber bei dir und Gellwen. Es gibt noch so viele Dinge über dich, die ich nicht weiß und ich würde gerne noch so vieles wissen. Aber im Moment verlangt die Situation einfach, dass ich nun zu meinem Vater gehe."
Sie nickte wieder.
„Du musst mir das nicht erklären, hörst du? Ich versteh das schon!"
Sie strich über seine Wange.
„Ich versteh das! Ich mach mir nur Sorgen um dich, wie du das überstehst!"
„Es wird schon gehen. Ich muss ja nicht allein gehen" meinte er leise. „Aragorn wird mich begleiten. Dann bin ich nicht allein. Ich weiß nur nicht, ob es gut ist. Mein Vater war noch nie gut auf andere Rassen zu sprechen um es mal mit seinen Worten auszudrücken. Er mag weder Menschen noch Zwerge noch sonst irgendwelche anderen Lebewesen. Ja er mag ja noch nicht mal Elben, die nicht zu seinem Reich gehören!"
Er hatte wieder unwillkürlich die Schultern hängen lassen. Das nahm ihn alles mehr mit, als er zugeben wollte. Er hatte wieder dieses dumpfe, hohle Gefühl im Magen. Auf jeden Fall würde diese ganze Mission schwerer werden als ihm lieb war.
„Soll..?"
„Nein!" unterbrach er sie gleich. „Die Kleine braucht dich hier auch, Lilain. Sie hat wohl ihre ganze Familie verloren und nun hat sie gerade Vertrauen zu uns gefasst. Da sollte wenigstens einer von uns beiden hier bei ihr bleiben!"
Sie nickte langsam. Das gefiel ihr nicht. Sie wollte ihn in so einer schwierigen Situation nicht allein lassen.
Er küsste sie auf die Stirn. Die Tür ging wieder auf und Aragorn kam mit Arwen zurück. Sie waren beide auf eine große Überzeugungsaktion eingestellt, als sie auf die beiden zu kamen.
Legolas sah auf.
„Wann brechen wir auf?" fragte er Aragorn.
Aragorn sah zu Lilain, die unter sich sah.
„So bald als möglich. Ich möchte verhindern, dass noch mehr Menschen und Elben unter diesem Horror leiden müssen!"
Legolas nickte. „Ich hole meine Sachen!"
Damit verschwand er in Richtung seines Zimmers.
Lilain blieb stumm stehen und sah ihm nach. Ihr war zum Weinen zumute.
Etwas hilflos schlang sie die Arme um sich und bemühte sich um Fassung.
Da hatte sie gerade ihr Glück gefunden und nun musste er schon wieder weg.
Was wenn ihm etwas passieren würde? Wenn er nicht mehr zurückkäme?
Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter und sah auf. Sie sah in ein Augenpaar, das all ihre Ängste zu verstehen schien.
„Keine Angst. Ich werde auf ihn aufpassen und ihn zurückbringen." Meinte Aragorn.
Lilain nickte und versuchte ein Lächeln. Innerlich stellte sie sich aber schon darauf ein, dass sie ihnen folgen würde.
Zumindest wenn sie das Gefühl hatte, dass da etwas überhaupt nicht stimmte. Lilain sah Arwen an, die ihr ein freundliches Lächeln schenkte.
Legolas kam nach fünf Minuten umgezogen und mit ein paar Sachen zurück.
„Okay, wir können."
Er sah Aragorn an und dann wanderte sein Blick zu Lilain. Diese strich ihre Haare zurück.
Er kam zu ihr, nahm sie sanft in den Arm, drückte sie und küsste sie liebevoll, um ihr das Gefühl zu geben, dass er sie nicht allein ließ. Sie seufzte leise.
„Na los, geh schon." Meinte sie. „Nicht, dass ich es mir anders überlege."
Legolas lächelte, küsste sie noch mal und folgte Aragorn zur Tür.
Lilain seufzte laut und setzte sich. Arwen setzte sich zu ihr und sah sie an.
„Sie kommen wieder. Es ist immer schwer sie gehen zu lassen, aber umso schöner, wenn sie wieder zurück kommen."
Lilain nickte und lehnte sich zurück.
„Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich hier bleibe, Hoheit." Meinte Lilain.
Arwen sah sie verwundert an. „Ihr wollt ihnen folgen?"
Lilain zuckte mit den Schultern. „Ich mache mir nicht nur Sorgen um Legolas. Ich denke dabei auch an das, was passieren kann. Wenn die Menschen nun überreagieren und die Elben angreifen, dann kann auch Legolas Vater nichts machen."
Arwen nickte nachdenklich. Da war allerdings was dran.
Lilain stand wieder auf. Sie war schon unruhig. Ihr ungutes Gefühl. Ihr Gefühl für solche Dinge.,
Sie hatte das als Kind immerhin selbst erfahren und sie wollte nicht, dass andere Kinder auch leiden mussten. Sie dachte allein schon an die kleine Gellwen, die sie mit allen Mitteln schützen wollte.
Ende Kapitel 9
