Hallo ihr Lieben!

Hier dann wieder ein Mittwochs-Update. ^^

@Yury: Süße, ich weiß, was Du in Deinem letzten Review gemeint hast. Lautaufseufzt Wenn man das 10 Mal liest, merkt man das einfach nicht mehr und da wir keinen Zweitleser und Korrektor haben, ist es für uns natürlich viel schwerer.

Daher mal eine kleine Frage: Hätte jemand Lust das für uns zu machen? Korrektur- und Zweitlesen?? Und die stilistischen Fehler verbessern??

Falls ja, meine Mail-Addi steht ja da oben. ^^

Viel Spaß beim Lesen

Kapitel 12

Legolas schlief in der Nacht überhaupt nicht. Er war in Gedanken bei Lilain. Er war sich fast sicher, dass sie nicht in Minas Tirith geblieben war. Er dachte an Arwen. Die hatte es auch nicht zuhause gehalten. Sie war Aragorn gefolgt und Lilain war Arwen gar nicht so unähnlich. Außerdem fühlte er, dass etwas in der Luft lag.

Ein dunkler Schatten legte sich langsam über das Land und er fragte sich, welche Rolle die Trolle dabei spielten, die ihn und Lilain überfallen hatten. Er spürte noch immer die Wirkung des Serums auch, wenn sie langsam nachließ. Das Gefühl, nicht ganz Herr seiner selbst zu sein, machte ihn fast verrückt. Er konnte sich normalerweise immer auf seine Stärke verlassen und nun sah er sich eines Teils davon beraubt. Er sah neben sich.

 Auch Aragorn war wach. Das war allerdings nichts ungewöhnliches. Er schlief sehr selten, wenn er von Arwen getrennt war. Legolas wusste, dass die beiden miteinander reden konnten, auch wenn sie sich nicht sahen und er war sich sicher, dass sie das gerade taten. Es würde noch einige Tage dauern bis sie den Palast seines Vaters erreichen würden und er hoffte, dass die Lage bis dahin nicht allzu schlimm werden würde.

Weit im Norden saß ein ältlicher Mann vor einem Stein und starrte tief in das Dunkel. Es hatte ihm gar nicht gefallen zu sehen., dass seine Leute aufgeflogen waren und dieser dämliche Elb und seine Gefährten waren auch noch immer am Leben. Das verlief ja alles gar nicht mehr nach Plan. Der Elb durfte auf keinen Fall zuhause ankommen. Dann würde der Plan scheitern.

Einige Tage später und nach einem langen Weg durch die Emyn Muil in die braunen Lande erreichte Lilain die Grenze zum Düsterwald unweit von Dol Guldur. Lilain wusste nicht, dass dort seit kurzer Zeit ebenfalls Elben lebten. Nach dem Ringkrieg hatte Celeborn die Armeen Dol Guldurs niedergeworfen und Galadriel hatte die Festung der Nazgul gereinigt. Einige der Elben aus Lorien waren daraufhin in die Festung gezogen und lebten seither dort in Ruhe und Frieden.

Sie hatte am Morgen den Lauf des Anduin verlassen und sich dem Wald zugewandt. Irgendwo musste es da, laut ihrer Karte einen Einstieg in den Wald geben. Sie wusste nicht, welchen Weg die anderen genommen hatten und hoffte, dass sie noch auf dem richtigen Weg war. In diesen Teilen Mittelerdes war sie noch nie zuvor gewesen.

Lilain fluchte leise und rieb sich den Arm.

„Verdammte Trolle!" meinte sie und hängte sich den Bogen um.

Sie klopfte sich den Walddreck von der Hose und ging zurück zu ihrem Pferd, stieg auf und ritt weiter.

Sie war nicht weit gekommen, als ihr jemand entgegen kam. Aber was machte ein Reiter so spät noch hier?

„Hey, warte bitte mal. Sag, was machst du allein und zu so später Stunde auf deinem Pferd?"

Das Mädchen beäugte sie unsicher, doch sie sah nicht bedrohlich aus, eher besorgt.

„Ich habe eine Nachricht für den König, die unverzüglich zu überbringen ist."

„Der König ist nicht in Minas Tirith. Er ist heute Morgen aufgebrochen."

„Was?! Oh nein!"

Das Mädchen sah sie nervös an. Was sollte sie denn nun machen.

„Aber ich bin auf dem Weg zum König." Erklärte Lilain.

Das Mädchen sah sie nun sehr misstrauisch an.

„Keine Angst, ich erzähle dir keine Märchen. Leider kann ich es dir auch nicht beweisen, du musst dich also auf mein Wort verlassen und entscheiden, was du tust." Meinte Lilain ehrlich.

Das Mädchen sah sie an, nickte schließlich, nachdem es überlegt hatte.

„Hier. Bitte bringt das schnell zum König! Es ist sehr, sehr wichtig!"

Lilain nickte und steckte den Brief ein.

„Das werde, und danke für dein Vertrauen."

Das Mädchen lächelte und ritt zurück in sein Dorf.

Lilain sah auf ihre Karte und schlug einen anderen, der Karte nach, kürzeren Weg Richtung Düsterwald ein. Irgendwas war geschehen. Die Kleine war zu schnell weg gewesen, als das Lilain sie danach hätte fragen könne. Also gab sie ihrem Pferd den Befehl schnell zu laufen.

Unruhig drehte sich Legolas von einer auf die andere Seite. Er war so unruhig, weil er nach Hause ritt. Niemand würde da auf ihn warten und niemand würde ihn vermisst haben. Sein Leben im Düsterwald war im wahrsten Sinne des Wortes immer überschattet gewesen. Seine Kindheit war nicht schön gewesen und seine Jugend auch nicht. Und seinen Vater sehen wollte er schon gar nicht.

Sein Vater war ein verdammter Egoist und nur auf seine Ziele aus. Er hatte für die Beziehung zwischen Elben und Menschen gar kein Verständnis. So hatte er auch nie Legolas Freundschaft zu Aragorn verstanden. Legolas hatte immer unter seinem Vater gelitten. Und er wollte nicht, dass es denen, die er liebte auch so ging. Er drehte sich wieder auf die andere Seite.

Aragorn lag auch auf der Seite, hatte die Augen geschlossen. Aber Legolas wusste, dass er nicht schlief. Aragorn wachte und war in Gedanken noch immer bei Arwen. Das konnte er an dem überaus zufriedenen Gesichtsausdruck erkennen. Legolas schloss kurz die Augen und konzentrierte sich auf Lilain, doch er spürte nichts. Er runzelte die Stirn. Wie machten die das nur? Könnte er wenigstens mit Lilain reden… Das hätte ihm sehr geholfen.

Sie hatten ein paar Krümmungen des Anduin abgekürzt und waren, den Düsterwald in der Nähe des Dol Guldur streifend, weiter wieder Richtung Anduin geritten, den sie gegen Abend wieder erreicht hatten. Legolas wollte über die Schwertelfelder zur alten Furt und von dort aus über die alte Waldstraße zu den Pfaden der Elben, die zum Waldfluss und den Dörfern der Waldelben unweit des einsamen Berges führten, zu dem Ort, an dem sein Vater sein Unwesen trieb und zu dem Ort, zu dem er am wenigsten auf der ganzen Welt wollte.

Sein Blick schweifte wieder rüber zu Aragorn, der nun doch eingeschlafen zu sein schien. Er seufzte leise auf und seine Lippen formten stumm Lilains Namen. Er vermisste sie sehr. Er kannte sie zwar noch nicht lange, aber bei ihr hatte er sich zuhause gefühlt. Ein Gefühl, dass er seit dem Tod seiner Mutter vor sehr, sehr vielen Jahren nicht mehr gekannt hatte.

Er wusste noch viel zu wenig von ihr und er hätte sich jetzt viel lieber mit ihr unterhalten als hier allein in der Wildnis zu liegen. Ein leises Rascheln im Gebüsch ließ ihn aufhorchen und er sah in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er den Anschleicher erkannte. Er stand auf.

„Mae govannen, Haldir o Lorien" meinte er leise um die anderen nicht zu wecken.

Die Gestalt erhob sich aus den Büschen und kam mit einem breiten Lächeln auf ihn zu. Stumm umarmte Haldir Legolas und die beiden setzten sich nieder. Leise begannen sie sich auf elbisch zu unterhalten.

Haldir erzählte Legolas, dass es in der Nähe der Stadt Esgaroth, der Stadt in der der Drache Smaug einst Verwüstung gestiftet hatte und auf die er in seinem Todesflug gestürzt war, heftige Kämpfe zwischen Elben und Menschen gegeben hatte.

Esgaroth war vor mehreren Jahren schon einmal beinahe Schauplatz eines solchen Kampfes gewesen, als die Zwerge unter Thorins Führung zum einsamen Berg zurückkehrten um sich die Reichtümer ihrer Vorväter zurückzuholen. Das hatte Unfrieden zwischen dem Elbenkönig, den Bewohnern der Stadt und den Zwergen gestiftet und nur Gandalfs Einschreiten und ein mutiger, kleiner Hobbit namens Bilbo Beutlin hatten verhindert, dass es zu einem solchen Kampf gekommen war.

Am Ende verteidigten sich Zwerge, Elben und Menschen gemeinsam gegen die heranbrechenden Orks in der Schlacht der fünf Heere. Das, was Legolas da aber nun von Haldir hörte, beunruhigte ihn zutiefst und bestätigte seine innersten Ängste. Diese Gerüchte waren seinem Vater gerade recht gekommen. So konnte er endlich den Krieg führen, den er schon lange hatten führen wollen um sich das zurückzuholen, was seines Erachtens ihm gehörte und was ihm von den Menschen gestohlen worden war. Der Stein von Ered Mithrin!

Ende Kapitel 12