Hallo ihr Lieben! ^^

Hier kommt nun das nächste Kapitel, denn mir ist eben gerade aufgefallen, dass heute Mittwoch ist. Lach Daher bekommt ihr heute auch ein Kapitelchen.

@Yury: Lieben Dank, dass Du für uns die mühsame Aufgabe übernimmst, die Kapitel Korrektur zu lesen. Hab ganz lieben Dank. Knuffel

Dann euch allen viel Spaß beim Lesen!!

Kapitel 13

Mit einem diebischen Grinsen beobachtete der neue Herr von Angmar die Kampfhandlungen zwischen den Elben und den Menschen vor den Abhängen des Eredor, des einsamen Berges. Niemals würde der Prinz rechtzeitig erscheinen können, um seinen Vater zu stoppen. Ein höhnisches Lachen schallte durch die alte Festung, die einst dem Hexenkönig, dem Fürsten der Nazgul, gehört hatte. Niemand würde diesen Krieg mehr stoppen können und dann war der Weg frei für eine neue Schreckensherrschaft.

Morbenn hatte die Frauen weiter in Richtung Lorien geschickt, während er selbst mit den Männern Richtung Norden zurückgeeilt war. Sie hatten nicht geschlafen und waren seit der Nacht vor 5 Nächten nicht ein einziges Mal stehen geblieben. Sie fanden den Palast König Thranduils leer und ihre Herzen wurden ihnen schwer. Sie ruhten nur kurz, nahmen etwas Lembas und Wasser zu sich und eilten weiter. Sie wussten, was die Absicht ihres Königs war und hofften nicht zu spät zu kommen.

Die Frauen waren etwas langsamer voran gekommen, befanden sich aber zur Zeit gar nicht so weit entfernt vom Lager, dass Legolas und seine Gefährten am Anduin aufgeschlagen hatten. Morbenns junger Geliebten gefiel es ganz und gar nicht, dass sie schon wieder so abgeschoben worden war, aber aufgrund der Ernsthaftigkeit der Lage hatte sie geschwiegen und die anderen Frauen weiter durch den Wald Richtung Lorien geführt.

Jetzt da die anderen sich ausruhten, machte sie sich auf die Gegend zu erkunden. Sie hatte gelernt sich lautlos und leise zu bewegen. Zu oft war sie mit Morbenn unterwegs gewesen. Sie sah einen matten Feuerschein durch die Bäume schimmern und näherte sich langsam der Stelle. Etwas links von ihr sah sie einen Mann an einen Baum gelehnt. Er trug eine Uniform und sie mochte wetten, dass er zu den königlichen Garden gehörte.

Lautlos huschte sie an ihm vorbei und schob sich unter einen Busch. Erstaunt stellte sie fest, dass unter den Menschen zwei Elben saßen und sie lauschte ihrem Gespräch. Als sie erkannte über was sie redeten, wurde ihr klar, wen sie da vor sich hatte und sie sprang auf. Legolas fuhr herum und sah sie an. Er hatte sie nicht kommen gehört.

„Wer seid Ihr?", fragte er mehr perplex als mit Nachdruck.

Aragorn war neben ihnen auch aufgesprungen und alle Männer waren nun auch auf den Beinen.

„Mein Name ist Anatiriel, Herr und wir brauchen Eure Hilfe!", meinte sie rasch und verneigte sich, als er sie ansah.

Legolas legte den Kopf schief. Anatiriel hob den ihren und sah ihn an.

„Einige wenige Bogenschützen Eurer königlichen Garde haben sich zusammengeschlossen Euch zu suchen. Sie waren nicht damit einverstanden, was Euer Vater zu tun gedenkt. Wir sind vor etwa 5 Tagen in einem Dorf auf als Elben verkleidete Südländer gestoßen. Daraufhin haben wir uns getrennt und unsere Männer sind zurückgeeilt um schlimmeres zu verhindern!"

Legolas schluckte und sah Aragorn an.

„Wir müssen uns beeilen! Das hat keine Sekunde mehr Zeit!" meinte Aragorn.

Lilain ritt weiter und weiter. Sie wurde sehr, sehr müde und schlief fast ein. Das Geholper beim Reiten hielt sie allerdings dann doch wach. Sie gähnte, nahm die Zügel wieder fester in die Hand. Sie musste mal kurz halten und sich die Beine vertreten.

Während sie das tat, zog sie den Brief aus ihrer Tasche. Er war verschlossen, mit dem Siegel des Dorfes schätzte sie mal. Der Brief war zwar für den König, aber sie machte sich gewaltig Sorgen, vor allem, weil das Mädchen ihr nichts gesagt hatte.

Schließlich entschied sie sich, wenn auch mit etwas schlechtem Gewissen, dafür den Brief zu öffnen. Es war besser, wenn auch sie wusste, was los war. Sie faltete das Papier auseinander und versuchte im fahlen Mondlicht die Schrift zu entziffern, was ihr dann auch gelang.

„Herrje." Murmelte sie und biss sich auf die Lippe.

Sie musste sehr, sehr schnell sein. Sie stieg wieder auf das Pferd.

„Hör zu, das ist kein Spaß, wir müssen uns nun mehr als beeilen, denn vielleicht können wir zwei helfen einen Krieg zu verhindern!"

Das Pferd schien das zu kapieren, denn es rannte wie von Sinnen drauf los.

Aber nicht nur der König von Gondor und der Prinz des Düsterwaldes machten sich Sorgen. Auch Rohan war mittlerweile alarmiert worden.

Genau aus diesem Grund hatte König Eomer vor einer halben Stunde einen kleinen Rat zusammen gerufen. Er wusste nicht genau, was in Minas Tirith los war, denn so wie es aussah sind seine Boten dort nie angekommen, denn keiner von ihnen war zurückgekehrt.

Er saß auf dem Thron, auf dem einst sein Onkel Theoden gesessen hatte und sah in die kleine Runde, die vor ihm auf hohen Stühlen saß. Zwei seiner treusten Freunde, sein Heermeister und zwei der Anführer. Neben ihm saß seine wunderschöne Frau Lothíriel. Sie hatte ihre Finger in seinen verschränkt. Sie war immer an seiner Seite und er drückte sanft ihre Hand. Ihre Nähe beruhigte ihn sehr.

„Meine Herren und meine Hohe Dame, es gibt so wie es aussieht ziemlich große Probleme im Land. Vor drei Wochen habe ich einen Boten zum König von Gondor ausgesandt, aber er kehrte nicht zurück. Eine Woche später schickte ich einen weiteren, doch auch er kehrte nicht wieder. Das passt nicht zu König Elessar und ich denke, dass meine Boten niemals ankamen."

Seine beiden Freunde nickten. Sie hatten mit Eomer schon eher darüber gesprochen und sie waren alle derselben Meinung. Lothíriel sah die Männer an.

„Wir müssen wissen, was dort los ist. Die Stadt könnte in großer Gefahr sein.", meinte die Königin von Rohan mit weicher, leiser Stimme.

Die fünf Männer sahen sofort zu ihrer Königin auf. Lothíriel sah Eomer an. Die Reaktion der Männer war manchmal erstaunlich, wenn sie sprach. Eomer lächelte.

„Daher wäre es ratsam, wenn wir einen Trupp nach Minas Tirith schicken. Nur um sicher zu gehen, dass nichts geschehen ist."

Alle stimmten ihm dabei zu.

„In Ordnung. Dann wird morgen früh ein Trupp von sieben Leuten aufbrechen.", beschloss Eomer.

„Und nun wünsche ich euch allen eine gute Nacht."

Damit löste sich die kleine Versammlung auf.

Anatiriel hatte die anderen Frauen zum Lager geholt. Haldir hatte ihr den Weg nach Caras Galadhon beschrieben und ihnen aufgetragen um eine Truppe zu bitten. Er hatte ihr als Erkennungszeichen seinen Ring mitgegeben und dann war er mit Legolas und Aragorn aufgebrochen. Sie hatten wirklich keine Zeit mehr zu verlieren. Sie ritten stumm und schnell.

Sie brauchten ungefähr 4 Stunden für einen Weg, den sie normalerweise in einer Tagesreise zurückgelegt hätten. Sie schlugen  schneller den Weg zum Wald ein als Legolas beabsichtigt hatte, kamen aber dadurch auch wesentlich schneller voran. Gegen Mittag erreichten sie die alte Waldstraße.

Legolas knabberte an einem Stück Lembas und dachte nach. Eigentlich dachte er die ganze Zeit nach. Die Frauen hatten gesagt, dass einige Bogenschützen sich gegen seinen Vater gestellt hatten und nach ihm suchten.

Langsam begann ihm zu dämmern, was sie von ihm wollten. Aber war er dazu bereit? War er wirklich dazu bereit? Auch wenn er seinen Vater nicht leiden konnte, auch wenn er wegen seines Vaters gelitten hatte, wusste er nicht, ob er das konnte.

Er bekam eigentlich gar nicht mit, wohin sie ritten. Er folgte den anderen einfach nur, besser gesagt sein Pferd folgte den anderen. Ach, wenn er nur Lilain hier hätte, dann wäre alles einfacher.

Morbenn und seine Bogenschützen erreichten die Ebene vor dem einsamen Berg. Es bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. Morbenn hielt sich eine Hand vor den Mund. Ihm war ganz schlecht. Er drehte sich zu seinen Leuten um. Von den Armeen fehlte jede Spur. Sie waren weg. Seine Leuten hatten begonnen sich umzusehen und einer von ihnen war näher zu dem Berg gegangen. Von dort aus konnte man besser sehen.

„Morbenn!", rief er. Morbenn kam zu ihm.

„Sieh mal!"

Er zeigte Richtung Süden. Morbenn folgte seinem Blick und hielt einen Moment die Luft an.

„Das………….Beeilt euch!"

Er rannte los. Die Elbenarmee zog gen Süden.

Kaum waren die Männer aufgebrochen, hatte Anatiriel alles weitergegeben an eine der anderen Frauen und hatte sich aus dem Staub gemacht. Seufzend hatten die anderen ihr nachgesehen und waren dem von Haldir beschriebenen Weg gefolgt. Sie hatten Lorien am nächsten Mittag erreicht und man hatte sie zu Galadriel vorgelassen.

Voller Sorge hatte diese sich angehört, was die Frauen berichteten und sofort eine Truppe zusammenstellen lassen, die unverzüglich aufbrach den anderen zu Hilfe zu eilen.

Lilain ritt am Waldrand entlang. Sie war hier in dieser Gegend noch nie gewesen, daher wusste sie nicht genau wo der Eingang in den Wald war. Und sie wagte nicht einfach so in den Wald hineinzureiten.

Sie musste die alte Waldstraße finden. Sie seufzte frustriert auf, ließ das Pferd mal kurz anhalten und suchte nach ihrer Karte, faltete sie auseinander und versuchte in dem schwachen Licht etwas zu erkennen.

„Hm…", murmelte sie.

Sie musste wohl noch ein gutes Stück von der Straße entfernt sein. Sie steckte die Karte wieder weg und ließ ihr Pferd wieder antraben. Im selben Moment vernahm sie ein Geräusch. Ihr Pferd scheute und gab einen Laut von sich.

„Hallo, ist da wer?", hörte Lilain plötzlich eine weibliche Stimme.

Sie wartete ein paar Minuten.

„Hallo, da ist doch wer!", ertönte die Stimme wieder.

Vielleicht eine Elbin.

„Ja.", meinte Lilain dann und stieg ab.

Es dauerte ein paar Minuten und aus dem Dickicht kam eine Frau auf sie zu.

„Mae govannen.", grüßte die Frau auf Elbisch.

"Mae govannen.", erwiderte Lilain den Gruß.

„Seid Ihr eine Durchreisende?" misstrauisch sah Anatiriel die Menschenfrau an. „Oder seid Ihr eine Spionin?", fragte sie gerade heraus.

Lilain strich eine Haarsträhne zurück.

„Keines von beiden.", antwortete Lilain. „Ich muss zum Palast des Düsterwaldes. Ich versuche den König von Gondor und den Prinzen des Düsterwaldes einzuholen, denn ich habe eine Nachricht für sie."

„Eine Nachricht?", fragte Anatiriel nach.

Lilain nickte. „Ich habe ein Mädchen aus einem Dorf getroffen. Sie gab mir die Nachricht mit, damit ich sie dem König überbringe.", erklärte sie.

„Ein Mädchen, aus einem Dorf…." Anatiriel sah Lilain an. „Mein Verlobter war in diesem Dorf und hat aufgedeckt, dass es keine Elben waren, die die Menschen angegriffen haben."

„Oh, gut, das ist gut. Seid Ihr auch auf dem Weg zum Palast?"

Anatiriel nickte. „Ja, genau."

Lilain seufzte auf. „Gut, dann können wir zusammen reiten. Ich dachte schon, ich würde da nie ankommen. Die Sache ist äußerst wichtig!"

Anatiriel nickte. „Allerdings weiß König Elessar bereits, was geschehen ist. In dem Dorf meine ich. Ich habe es ihm selbst erzählt."

Lilain seufzte auf. „Gut!", sie klang sehr erleichtert.

„Wollt ihr dann nach Hause reiten?", fragte Anatiriel.

„Was?! Nein!", meinte sie hastig und erntete einen fragenden Blick.

Lilain räusperte sich. „Ich…ich muss zum Prinzen des Düsterwalds.", sagte sie.

Anatiriel nickte nur ohne eine weitere Frage zu stellen. „Seid ihr zu Fuß unterwegs?"

Lilain nickte. „Ja."

„Dann steigt auf.", Lilain lächelte ihr zu.

Sie stieg wieder auf ihr Pferd, hielt Anatiriel die Hand hin und diese nahm sie. Sie zog sie aufs Pferd.

„Na dann mal los. Sagt, wie ist Euer Name?"

„Lilain."

„Freut mich Lilain, ich bin Anatiriel."

Lilain ritt los.

„Reitet da entlang. Das ist eine Abkürzung."

Sie wies in den Wald. Lilain nickte und ritt auf einen kleinen Pfad in den düsteren Wald.

Ende Kapitel 13