Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass das Update erst heute kommt. L Erstens hab ich zurzeit superviel zu tun und zweitens hab ich's schlichtweg vergessen, tut mir leid.

@Yury: Danke, dass Du mich eben daran erinnert hast. ^^

Knuffels und viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 15

Eomer war am nächsten Morgen bereits vor Tagesanbruch auf. Er lag wach neben seiner hübschen Frau und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. Sie sah so schön aus, wenn sie schlief. Ihre Lippen, ihre weiche Haut. Er strich über ihre Wange und Lothíriel öffnete die Augen.

„Guten Morgen.", flüsterte sie und rutschte näher zu ihm und er nahm sie in den Arm.

„Habe ich dich geweckt?", fragte er.

Sie schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich bin wach, seit du wach bist." Lächelte sie und drückte sich in seine sanfte Umarmung.

„Ich werde den Trupp nachher losschicken.", meinte er.

Lothíriel nickte.

„Ja." Meinte sie und sah ihn an. „Eomer?"

„Ja, meine Süße?"

 „Wirst du mit reiten?" fragte sie ihn leise.

„Warum fragst du mich das? Das hast du mich noch nie gefragt.", meinte er.

Sie nickte. „Aber ich muss es dieses Mal wissen, Eomer."

„Warum?" Er setzte sich auf und sah sie an.

Er hatte so ein komisches Gefühl. Wenn sie so fragte, dann stimmte da etwas nicht.

„Lothíriel, Liebes, was ist los?", fragte er. „Es…es ist doch nichts Ernstes, oder?"

Ihm war aufgefallen, dass sie in den letzten Tagen ziemlich oft bei ihrem Heiler gewesen war. Sie lächelte.

„Nein, nein." Dann seufzte sie. „Aber der Augenblick scheint wohl sehr ungünstig zu sein…"

„Was denn? Was ist?", fragte er panisch.

Sie kicherte schließlich.

„Mein König, ich bekomme ein Kind.", sagte sie dann.

Eomer sah seine Frau an.

„Wir…wir bekommen ein Kind?!"

Sie nickte. „Ja, ein Kind."

„Oh Himmel!"

Er drückte sie an sich. „Mein süßer kleiner Engel! Meine Süße!"

Sie lachte und küsste ihn zärtlich. Das machte Eomer doch gerade mal glücklich. Er stand auf.

„So! Dann zieh ich mich nun an und schicke den Trupp los und komme dann zu dir zurück, mein Herz!"

Sie lächelte und nickte.

„Tu das!"

Eine halbe Stunde später war der Trupp unterwegs nach Minas Tirith und Eomer wieder auf dem Weg zu seiner wundervollen Gemahlin.

Anatiriel hatte ein paar Mal nach ihrem Bogen gegriffen. Sie hatte ein seltsames Gefühl gehabt, was die Spinnen betraf.

„Nach dem Ringkrieg wurde der Düsterwald gesäubert von allem Dunkeln." Erklärte Anatiriel nach bestem Gewissen. „Deshalb nennt man den Düsterwald heute auch Eryn Lasgalen oder bei uns Taur e-Ndaedelos. Die Spinnen wurden auch fast alle getötet und vertrieben, genau wie die dunklen Eichhörnchen und alle weiteren dunklen Kreaturen. Allerdings hatten die Spinnen vor ihrem Tod oder ihrer Flucht versteckte Eier gelegt. Tja und daher gibt es leider noch immer sehr große und sehr gefährliche Spinnen hier in unserem Wald.", seufzte sie.

Lilain hatte ihr die ganze Zeit aufmerksam zu gehört.

„Warum tut euer König dann nichts dagegen?"

Anatiriel sah Lilain an. „Ganz einfach; damit die Menschen es nicht wagen in den Düsterwald zu kommen. Er hasst Menschen und Zwerge, er hasst eigentlich fast alles, was nicht Elbisch ist.", seufzte sie. „Daher wollen wir den Prinzen auf dem Thron sehen."

Lilain nickte. Sie wollte gar nicht genau wissen, wie gemein sein Vater zu Legolas gewesen war. Am liebsten wollte sie jetzt bei ihm sein und zwar schnell.

Legolas und seine Gefährten hatten gegen Mittag das Ende der Waldstraße erreicht und von weitem war schon der einsame Berg zu sehen. Legolas konnte keine Menschenseele mehr entdecken und so schlugen sie gleich den Weg südwärts ein. Seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten und sie ritten in stummer Sorge weiter gen Süden. Aragorn war tief betrübt. Er hoffte, dass nicht noch mehr geschehen würde, denn die Beziehungen zwischen Menschen und Elben hatten unter den bisherigen Überfällen schon sehr gelitten und waren brüchig geworden. Er machte sich auch große Sorgen um seine Frau in Minas Tirith. Was wenn ihr und seinen beiden Mädchen was passieren würde? Das war gar nicht auszudenken.

Nur noch ein paar Wegstunden vor ihnen entfernt befand sich Morbenn mit seiner mittlerweile großen Schar Elben. Nur noch die hartnäckigsten und dem König treuesten waren beim König geblieben. Alle anderen hatten sich zurückfallen lassen und bereiteten sich auf eine Schlacht mit den ihren vor. Sie hatten nicht vor zuzulassen, dass ihre Leute Gondor angriffen.

Die Elben aus Lorien waren mittlerweile auch auf der Waldstraße ein gutes Stück voran gekommen und bei dem Tempo, das sie vorlegten, würden sie bald am Palast sein. Gegen Mittag erreichte sie allerdings Kunde durch den König der Adler, dass die Schar des Waldelbenkönigs bereits auf dem Weg nach Süden war und sie kürzten den Weg durch den Wald in südöstlicher Richtung ab.

Die Truppen Gondors befanden sich in erhöhter Alarmbreitschaft. Sie waren in die Emyn Muil vorgedrungen und lagen dort auf der Lauer. Spähtrupps waren in die Gegend geschickt worden und die Wachen um Minas Tirith und Osgiliath waren verstärkt worden.

Zur gleichen Zeit rüsteten sich die Südländer und die neu erstarkte Armee Mordors unter der Führung des neuen Herrschers von Angmar für eine letzte entscheidende Schlacht. Ihr Ziel war Minas Tirith und die Zerstörung Mittelerdes. Denn mit Gondor würde ihr stärkster Widersacher fallen und da die Armeen mit einer Bedrohung von einer anderen Seite beschäftigt waren, schien ihnen der Weg offen zu stehen.

Anatiriel sah Lilain an. Sie sah die Sorge im Gesicht der jungen Frau.

„Was hast du, Lilain?"

Lilain sah sie kurz an.

„Ich mache mir einfach Sorgen." Meinte sie leise und seufzte auf.

„Um den Prinzen?", fragte Anatiriel nach.

Lilain nickte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass ein Zusammentreffen zwischen Vater und Sohn nicht gerade liebevoll wäre.

„Lilain, kann es sein, dass da mehr zwischen euch ist?", fragte Anatiriel.

Lilain seufzte und nickte langsam.

„Wir kennen uns doch kaum, aber ich…da ist soviel, was ich ihm noch sagen und zeigen will. Er weiß doch kaum was über mich und so…"

Anatiriel begann das Ganze etwas mehr zu verstehen. Sie war nicht einfach nur eine Botin des Königs von Gondor und ihres Prinzen, sondern sie war die Geliebte des Prinzen. Sie sah, dass Lilain traurig war.

„Ihr kennt euch also noch nicht lange?"

Lilain schüttelte den Kopf. „Er hat mir das Leben gerettet, ich war gemein zu ihm."

Sie machte eine Geste mit den Händen. „Es ist halt einfach so passiert."

Anatiriel lächelte. Sie verstand.

„Es geht ihm sicher gut!"

Lilain nickte leicht. Das hoffte sie auch.

Arwen stand in der großen Halle. Langsam machte sie sich ernsthafte Sorgen. Es waren doppelt so viele Wachen zum Schutz der Stadt eingesetzt worden. Sie hatte vorhin mit ein paar der Hauptmänner gesprochen. Sie seufzte auf und dachte nach. Es durfte nichts passieren. Sie ging schnell in den Garten. Dort spielten Melyanna, Gilwen und Gellwen. Sie sah den Mädchen zu. Sie waren so unbekümmert. Und da draußen, außerhalb der schützenden Tore, begann ein Krieg auszubrechen. Nein, das war nicht die Welt, in der sie ihre Kinder aufwachsen sehen wollte. Sie selbst war eine Elbin und sie hatte geglaubt, dass mit ihrer Hochzeit der alte Zwist zwischen Menschen und Elben sich gelegt hatte. Doch irgendwer schien ihn weiter schüren zu wollen. Arwen kämpfte gerade sehr mit sich. Sie wäre am liebsten auf ihr Pferd gestiegen und los geritten, aber sie wusste, dass das sehr unklug war. Sie strich über ihren Bauch. Dabei hatte sie es ihrem König noch nicht gesagt. Sie ging zu den Mädchen und setzte sich auf die kleine Bank. Sie musste einfach warten. Sie durfte jetzt nicht unbedacht und aus dem Bauch raus handeln.

Als sie in Höhe der Ostbucht ankamen, stoppte der Spähtrupp plötzlich und alle horchten auf. Legolas und Haldirs Blicke schweiften suchend über den Waldrand. Die Männer hatten nach ihre Schwertern gegriffen und waren bereit zu kämpfen. Die Büsche raschelten und eine Schar Elben kam aus dem Wald. Haldir lächelte.

„Das war schnell!", meinte er knapp zu dem Hauptmann der Elben.

Dieser nickte nur.

„Es ist höchste Eile geboten. Man hat uns gemeldet, dass der Statthalter von Gondor eine Truppe zu den Emyn Muil gesandt hat und das die Wachposten um Minas Tirith und Osgiliath verstärkt wurden. Sie scheinen sich auf einen Angriff vorzubereiten!"

Aragorn schluckte hart. Seine Frau und seine Kinder waren in der Stadt und er war nicht bei ihnen um sie zu beschützen. Er hoffte nur, dass Arwen nicht einfach so wieder aus dem Bauch heraus entschied, dass ihr Platz bei ihm war. In den Mauern der Stadt war sie immer noch sicherer als hier. Legolas' Augen hatten sich schmerzlich verengt. Wie sollte er das jemals wieder in Ordnung bringen? Sein Vater würde nichts dafür tun, da war er sich ganz sicher.

„Wir müssen schneller reiten!" Er erkannte kaum noch seine eigene Stimme und sie musste auch wirklich seltsam geklungen haben, wenn er das aus Aragorns Gesicht richtig gedeutet hatte.

Aber keiner sagte etwas gegenteiliges und sie ritten forsch weiter. Sie wussten nicht, dass etwa drei Wegstunden von ihnen entfernt ein heftiger Kampf zwischen den Elben ausgebrochen war. Morbenn und seinen Leuten war es gelungen Thranduils Schar vor einem Dorf einzuholen und als Thranduil zum Angriff auf das Dorf gerufen hatte, hatte Morbenn nur noch eine Chance gesehen ihn aufzuhalten. Er hatte seine Leute angreifen lassen.

Der Herr von Angmar war alles andere als erfreut über diese Veränderung in seinem Plan. Dass die Elben sich nun gegenseitig angriffen, war alles andere als geplant gewesen. Fluchend und grollend rannte er in seiner Festung hin und her, brüllte Befehle in seinen Stein und wies seine Verbündeten an, so schnell als möglich auf Gondor zu marschieren. Sein Plan schien langsam ins Wanken zu geraten und er musste verhindern, dass er vollends scheiterte.

Ein Spähtrupp kehrte währenddessen nach Minas Tirith zurück um den Statthalter Bericht zu erstatten. Man hatte ungewöhnliche Aktivitäten am großen, schwarzen Tor wahrgenommen und der Statthalter war mehr als beunruhigt. Er kam zu Arwen, die draußen mit ihren Mädchen spielte. Er bewunderte sie sehr. Sie versuchte ihren Kindern in dieser Zeit die Normalität zu erhalten und ihnen das Gefühl zu geben sicher zu sein. Er war sich nicht sicher, ob er das auch gekonnt hätte.

„Eure Hoheit!", sagte er nach einer Weile und sah sie an.

„Oh, Faramir!" Sie kam zu ihm.

„Spielt nur weiter. Ich bin gleich wieder bei euch!", rief sie ihren Mädchen zu.

Gilwen nickte und sah ihrer Mami nach. Sie machte ein verdrießliches Gesicht. Da stimmte was nicht und so leicht ließ sie sich nicht davon überzeugen, dass dem nicht so war.

„Was gibt es denn?" fragte Arwen Faramir.

„Ein Spähtrupp hat mir soeben ungewöhnlich viele Aktivitäten am schwarzen Tor gemeldet!", meinte Faramir ernst.

Arwens Stirn legte sich in Falten und sie seufzte schwer. „Schickt einen Boten nach Edoras. Sie sollen dem König berichten, dass wir seine Hilfe brauchen. Schnell!"

Faramir nickte und entfernte sich im Laufschritt. Er gab den Befehl an zwei seiner besten Reiter weiter und sie ritten sofort los.

Ende Kapitel 15