Mae govannen und einen wunderschönen Mittwoch ^^

Hier kommt Kapitel 22!

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Kapitel 22

Lautlos hatten sich die Elben der Stadt genähert. Morbenn hatte seinen Teil der Truppen am Fluß entlang an die Stadt herangeführt, während Legolas sich an der Stadtmauer entlang vorgepirscht hatte. Die Schlacht tobte mittlerweile wieder im Inneren der Stadt. Die äußersten beiden Ringe der Stadt waren gefallen und vor der Stadt herrschte relative Ruhe. Legolas fragte sich, wo die restlichen Truppen Mordors waren, konnte sie aber weit und breit nicht ausmachen. Er war etwas beunruhigt und ließ Morbenn einen Teil der Bogenschützen an den Hängen des Mindolluin hoch zur Hohen Gruft versetzen. Von dort aus hatten sie Sicht über die ganze Ebene und konnten die Kämpfer von dort aus mit Pfeil und Bogen unterstützen. Morbenn machte sich auch sogleich auf den Weg über den kleinen Bergpfad.

Legolas führte seine Truppen in die Schlacht. Der äußerste Ring war fast menschenleer, nur ein paar Orcs patroullierten hier, waren aber schnell beseitigt und erlaubten es den Bogenschützen den Orcs in den Rücken zu fallen. Ein Freudenschrei ging durch die Reihen der Kämpfer in der Stadt als sie die Elben sahen. Endlich kam ihnen jemand zu Hilfe. Eomer schaffte es ein paar Leute zu Legolas in den äußersten Ring zu schleusen, die ihn dort weiter unterstützen. Schnell verminderte sich die Zahl der Orcs in der Stadt. Und gegen Abend als nun auch Aragorn mit seinen Leuten eintraf, war die Stadt schon wieder gesäubert.

Arwen war zum Palast geeilt und wartete auf ihren Mann. Legolas hatte ihr berichtet, dass er auf dem Weg war. Ungeduldig wartete sie nun auf ihn. Faramirs Zustand hatte sich sehr verschlechtert und er hatte angefangen zu fiebern und zu fantasieren.

Eowyn war sofort zu ihm geeilt. Blass und müde hielt sie seine Hand. Faramir bemerkte kaum, dass jemand bei ihm war. Eine Heilerin war auf Geheiß der Königin zu ihm geeilt und machte ihm nun frische, kalte Wickel und erneuerte den Verband. Eowyn sah sie fragend an. Aber die Heilerin wusste selbst nicht, was sie sagen sollte. Es sah sehr schlimm aus. Eowyn schlug die Hände vors Gesicht und weinte leise. Sie hatte Angst. Bei einem anderen wäre die Verletzung sicher nicht so schlimm gewesen. Aber Faramir hatte sich nie ganz von seiner Verletzung im Ringkrieg erholt und noch immer litt er unter dem schwarzen Anhauch, genau wie sie selbst. Sanft legte die Heilerin ihr eine Hand auf die Schulter.

„Der König wird bald hier sein, Mylady. Er wird sich um ihn kümmern" meinte sie zuversichtlich.

Eowyn nickte langsam. Sie konnte also nichts weiter tun als hoffen, dass der König bald kam.

Aragorn hatte sich bei seinen Hauptleuten nach dem Zustand der Truppen und der aktuellen Lage erkundigt. Es sah den Umständen entsprechend gut aus und er war schon etwas erleichtert. Er eilte sofort zu seiner Frau und umarmte sie.

„Geht es dir gut?" fragte er sie voller Sorge.

Sie lächelte, „Ja, es geht uns gut." Sie küsste ihn sanft.

Er seufzte wieder erleichtert auf.

„Aber Faramir" meinte sie leise und erzählte ihm, was geschehen war.

Aragorn seufzte leise auf.

„Dann komm" er eilte mit ihr zu Faramir.

Legolas sah hoch zur Hohen Gruft. Er machte sich noch immer Sorgen, weil vor der Stadt so gar nichts zu sehen war. Aragorn schien diesen Umstand gar nicht bemerkt zu haben. Aber er war auch so voller Sorge und Unruhe gewesen, dass er nur seine Familie im Kopf gehabt hatte.

Am großen Stadttor hatte sich ein Knäuel gebildet und er eilte runter um nachzusehen was los war. Schon von weitem hörte er die polternden Stimme zweier Zwerge, die verlangten zum König gebracht zu werden. Legolas schmunzelte. Gimli hatte also auch erfahren, das etwas nicht stimmte. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und blieb vor den Zwergen stehen, die auf der Stelle verstummten.

„Unser Herr Gimli schickt uns. Wir sollen in Erfahrung bringen, was vorgeht im Rest Mittelerdes und wir sollen den König informieren, dass in der Festung von Angmar einer neuer Herr wohnt, der wohl Übles plant."

Legolas seufzte leise. Was für schlechte Neuigkeiten.

„Dann richte deinem Herrn Gimli und seiner lieblichen Gemahlin Hanna aus, dass wir hier in Gondor angegriffen worden sind von Orcs und den Armeen Mordors." Begann er und erzählte auch von den Geschehnissen davor.

Eomer hatte sich auch dazu gesellt. Er hatte die Stirn in Falten gelegt und lauschte der Geschichte der Zwerge. Legolas sah Eomer an. Das Ganze gefiel ihm gar nicht. Überhaupt nicht. Als die Zwerge geendet hatten, ließ Legolas sie hoch in den Palast bringen und nahm Eomer zur Seite.

„Wie viele feindliche Truppen waren hier?" fragte er.

Eomer sah ihn an „Ein paar Tausend" meinte er dann.

Legolas seufzte. „Das hier sind wesentlich weniger. Wo sind die anderen?"

Eomer sah sich um. „Das wüsste ich auch gerne! Ich werde ein paar Reiter ausschicken!"

Legolas nickte. Das war sicherlich keine schlechte Idee.

Das war ja alles andere als nach Plan verlaufen. Der Herr von Angmar war wütend. Sehr, sehr wütend. Seine Truppen hatten auf ganzer Linie versagt. Die nachrückenden Truppen aus dem Düsterwald hatten nicht mal den Anduin erreicht und ihr Hauptmann ließ sie auch noch rasten. Kochend vor Wut rannte er in seiner Festung auf und ab. Wenn es doch nur schon richtig dunkel wurde. Er verfluchte den Tag, an dem man ihn in den Schatten verbannt hatte. Das war ein unglaublich ärgerliches Hindernis und er war auch noch so voreilig gewesen seinen Schrecken der Berge zu beseitigen. Wütend brüllte er wieder Befehle in den Stein, woraufhin sich die Truppe schnell wieder in Bewegung setzte.

Er hatte die Stadt schon fast eingenommen gehabt, als er gesehen hatte, dass sich aus dem Süden Gondors Truppen näherten. Er war gezwungen gewesen einen Teil seiner Leute dorthin zu schicken um zu verhindern, dass die Stadt Hilfe bekam und dann waren ihm diese dämlichen Elben in den Weg gekommen, weil seine Truppen gepennt hatten. Oh was war er wütend. Wütend, weil er nicht mehr Leute bekommen konnte, als die, die er nun hatte, wütend, weil man ihn in die Defensive drängte und wütend, weil er selbst nichts dagegen tun konnte. Was war nur aus ihm geworden?

Éowyn saß noch immer leicht verzweifelt und mit Tränen in den Augen neben Faramir, als Aragorn eintrat. Sie hatte auch keine Kraft mehr dem König ihre Ehre zu erweisen, was Aragorn auch nicht verlangte. Er strich Éowyn zart über die Schulter und besah sich Faramir.

Er sah wirklich übel aus. Er hatte eine Platzwunde an der Schläfe und mit Sicherheit mehr als eine gebrochene Rippe. Er legte Faramir eine Hand auf die Stirn. Sie war heiß. Er seufzte leise. Er tupfte ihm die Schweißtropfen weg. Dann sah er Arwen an. Er deutete auf Éowyn.

Arwen nickte und legte zart einen Arm um Éowyns Schulter. „Komm, du musst dich etwas ausruhen, ein Bad wird dir gut tun."

Éowyn sah sie an. Sie wollte jetzt nicht baden. Sie wollte, dass Faramir gesund wurde.

Arwen half ihr mit sanfter Gewalt auf die Beine und nahm sie mit aus dem Zimmer. Sie machte ihr ein Bad, half ihr aus den schmutzigen Kampfkleidern und in die Wanne. Sie wusste, dass es nicht einfach war zu sehen, wie der Geliebte da lag, mit schweren Verletzungen. Sie fürchtete ständig um das Leben ihres Mannes und sie musste sogar Anschläge fürchten. Sie wusste ganz genau, was Éowyn gerade empfand. Arwen gab ihr einen Schwamm, half ihr dann aber, als sie merkte, dass Éowyn gerade nicht fähig war, sich selbst zu helfen.

„Éowyn, lass den Kopf nicht hängen, Faramir wird wieder gesund!" meinte Arwen und half ihr abtrocknen.

Aragorn kümmerte sich derweil um Faramirs Wunden und Verletzungen. Es sah schlimmer aus, als er hatte vor Éowyn durchblicken lassen wollen. Das gefiel ihm wirklich nicht. Er wusste, dass Faramir so und so sehr anfällig war, wegen der Verletzung damals während dem Ringkrieg und dass hier schlug wieder darauf zurück. „Verdammt." Murmelte er. Er tat was er konnte, auch wenn seine Hände die eines Heilers waren, war er noch lange kein Zauberer und er hatte gerade das Gefühl, dass ihm das hier etwas aus den Hände glitt. Er seufzte leise und kümmerte sich um die Wunden, säuberte sie erneut, um sicher zu sein, dass alle Dreckspuren verschwunden waren und Verband alles mit sauberem weißen Leinen. Er rief eine Heilerin.

„Bleibt bei ihm. Sobald sich etwas an seiner Verfassung ändert, ruft mich. Im Moment kann selbst ich nicht mehr tun."

Die Heilerin nickte. „Jawohl, Hoheit."

Grübelnd verließ Aragorn das Zimmer. Irgendetwas schien Faramir zu halten, ihn in dieses Fieber zu ziehen. Aragorn war ratlos, auch wenn er das nicht gerne zugab. Er hatte keine Ahnung, was er tun konnte.

„Aragorn!"

Arwens Stimme ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken.

„Ist etwas passiert?" fragte er.

An ihren Augen sah er, dass genau das der Fall war.

„Éowyn….sie…sie hat ganz plötzlich auch so hohes Fieber bekommen. Aragorn, dass ist nicht normal. Sie ist nicht einmal verwundet!" meinte sie.

Er folgte ihr zu Éowyn. Es war genau dasselbe wie bei Faramir. Aragorn biss sich auf die Lippe.

„Arwen, ich weiß nicht was es ist. Nichts, was ich bei Faramir versucht habe hat ihm geholfen." Er war etwas verzweifelt.

Eomers Reiter ritten gen Süden. Sie waren äußerst auf der Hut. Hier konnten sie jeden Moment auf Feinde treffen. Und sie waren nicht die einzigen, die ihre Augen offen hielten. Die Elben, die Legolas bei der Hohen Gruft stationiert hatte, beobachteten auch alles sehr wachsam. Einer rief plötzlich etwas aus und seine Gefährten folgten seinen Fingerzeig. Eine Schlacht.

Sie eilten sofort in die Stadt und berichteten das ihrem König. Legolas rief Eomer. Sie konnten Aragorn nicht finden, aber da Eile geboten war, ritten sie ohne ihn aus, ließen eine Truppe zum Schutz der Stadt zurück. Man wusste ja nie.

Ende Kapitel  22